CDU profitiert nicht vom Ampelchaos

[Realist59]

Die Bilanzen der letzten Wahlen sind durchwachsen, wenn man sie aus Sicht der CDU betrachtet. Zwar ist es der Partei gelungen in Berlin stärkste Kraft zu werden und zu regieren, aber in Bremen musste sie Stimmenverluste hinnehmen. Auch in den Umfragen auf Bundesebene kann die CDU nicht punkten. Zwar ist sie auch hier stärkste Kraft aber die Werte bleiben moderat bei 28% und das seit Monaten. In den Medien wird die CDU nicht totgeschwiegen, wie z.B. die AfD. Parteichef Merz kommt regelmäßig zu Wort und trotzdem kann die CDU nicht vom Regierungsdesaster der Ampel-Koalition profitieren. Einzig die AfD erlebt einen Höhenflug. Das liegt vor allem daran, dass vieles von dem, was wir heute erleben, aus der Regierungszeit Merkels nachwirkt und die war CDU-Kanzlerin. Die CDU kann sich also nicht ehrlich von der aktuell regierenden Chaostruppe distanzieren. Hinzu kommt, dass echte Oppositionsarbeit anders aussieht......

Opposition? CDU/CSU stimmt fast immer mit der Ampel

Warum kann die Union so wenig von der Unzufriedenheit mit der Bundesregierung profitieren? Bei Insa lag sie zuletzt nur noch bei 26,5 Prozent, während die AfD auf 19 Prozent gestiegen ist. Die CDU/CSU hat demnach seit der Bundestagswahl 2021 nur 2,4 Punkte hinzugewonnen, die AfD dagegen 8,7.
Offenbar empfinden viele Deutsche, die mit der Migrations-, der Klima- und Wirtschaftspolitik der Ampel unzufrieden sind, die Union nicht als Alternative zu SPD, Grünen und FDP, sondern vielmehr als Teil des Establishments. Durch ein internes Papier des Planungsstabs der Partei für CDU-Chef Friedrich Merz kommt jetzt heraus: Diese Menschen haben recht.
„Kuschelt“ die CDU zu viel mit der Regierung?

In der hauseigenen, nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Analyse, aus der die Bild-Zeitung zitiert, heißt es, die Union habe „in der Mehrzahl den Vorschlägen der Regierung zugestimmt“. Demnach stimmte die größte Oppositionsfraktion 108 Mal mit der Regierung.
CDU-Generalsekretär Mario Czaja reagierte in dem Blatt gelassen auf die Frage, ob seine Partei zu viel mit der Regierung „kuschele“: „Es hat in unserem Land schon immer ein rechtsextremes Wählerpotenzial gegeben. Diesen harten Kern können wir nicht erreichen, und das ist auch nicht unser Ziel.“

Opposition? CDU/CSU stimmt fast immer mit der Ampel (jungefreiheit.de)

[abandländer]

Ist die CDU denn eine Alternative? Sie ist nur das selbe in Schwarz. Man sieht ja auch den internen Umgang mit der Werteunion. Ur-CDUler sind mittlerweile zu „rechts“ für die nach grünsozialismus verschobene Merkel-CDU, die ja in vielen Themen den Grünen zuvor kam. Atom- und Kohleausstieg, Energiewende, Rekordstrompreise, das wuchs doch alles auf Merkels Mist.

[Realist59]

....Atom- und Kohleausstieg, Energiewende, Rekordstrompreise, das wuchs doch alles auf Merkels Mist.

Richtig. In wie weit dies aber tatsächlich einem eigenen Programm entsprang ist die Frage. Seit den 2000er Jahren wurde jede Großstadt von der SPD und später auch von den Grünen regiert. Linke Medien jubelten, die Union sei langfristig nicht mehr mehrheitsfähig, Wahlen würden in den Städten gewonnen, die Union zur ewigen Opposition verdammt. Nun begann die seltsame Verwandlung der CDU. Unter Merkel wurde sie sozialdemokratischer als die SPD selbst. Die erste Koalition von CDU und Grünen gab es in Hamburg. Bemerkenswerter Grund für die Grünen war die Homosexualität des CDU-Politikers Ole von Beust, der nebenbei gesagt auch mit Jutta von Ditfurth verwandt ist. Diese erste CDU-Grünen-Koalition veränderte die Machtoptionen der Grünen. Nun waren sie nicht mehr an die SPD gebunden und für die CDU ergaben sich neue Möglichkeiten solange man eine grün gefärbte Politik machte. Merkel trieb es soweit, dass sie sich die nötigen Stimmen im Bundestag bei den Grün-Roten holte wenn ihre eigene Partei nicht mehr mitspielen wollte, wie z.B. bei der "Griechenland-Rettung". Merkel war immer eine prinzipienlose Person, die opportunistisch dort zu finden war, wo es gerade passte. Dass die Union mit dieser Politik viele ihrer Wähler verprellen würde, musste klar sein und als dann mit der AfD eine wählbare Partei auftauchte, verlor die Union wichtige Teile ihrer Wählerschaft. Anderen Parteien die Themen wegnehmen war eine Merkel-Strategie, die bedingt auch funktionierte. Nur vergaß die CDU im Lauf der Zeit ihr eigenes Profil.