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    Türkei-Wahl: Das Ende für Erdogan?

    Seit 20 Jahren regiert Erdogan die Türkei. Im Lauf der Jahre wurde er immer autokratischer und rücksichtsloser. Er fühlt sich von höheren Mächten berufen die Türkei in die islamische Welt zu führen. Doch die Realitäten stehen Erdogan nun im Weg. Die Hyperinflation macht alle wirtschaftlichen Erfolge zunichte, breite Bevölkerungsschichten verarmen, die extrem teuren Lebensmittel werden von einer Zwiebel symbolisiert, die für viele fast schon unbezahlbar geworden ist. Erdogan hatte großes vor. In diesem Jahr feiert die Türkei ihren hundertsten Jahrestag und Erdogan wollte sich als Modernisierer und Heilsbringer inszenieren. Ein E-Auto ist der große Stolz der Türken, der erste türkische Flugzeugträger, das erste türkische Atomkraftwerk, Erschließung großer Gasvorkommen und nun die Meldung, dass im Osten des Landes Ölvorkommen entdeckt wurden. Die unbestritten deutlichen wirtschaftlichen Fortschritte der Türkei stehen im Gegensatz zu der Unterdrückung oppositioneller Kräfte. Die erste Kostprobe bekamen die Türken in der sogenannten Ergenekon-Verschwörung zu spüren. 2007 wurden massenhaft Journalisten, Militärs, Unternehmer, Politiker und sogar Musiker verhaftet und 2013 zu teils hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Eine Säuberungswelle wie in stalinistischen Zeiten. Auch Deniz Baykal wurde Opfer Erdogans. Der CHP-Politiker war ein ernsthafter Konkurrent Erdogans und wurde 2010 mit einem Sexvideo zum Rücktritt genötigt. Es wurde nie publik wer tatsächlich dahinter steckte aber dass Edrogan seine Finger im Spiel hatte, bezweifelt niemand. Die nächste Säuberungswelle begann 2016. Angeblich versuchten Teile des Militärs zu putschen. Erdogan nutzte die Niederschlagung für seine Pläne und ersetzte in Behörden, Militär und Medien die dortigen Leute durch seine eigenen AKP-Anhänger. Vor allem das Militär wurde massiv geschwächt. So wie Ergenekon hatte auch dieser angebliche Putsch den Ruch von Erdogan selbst inszeniert worden zu sein. Der Trickser vom Bosporus könnte nun aber zu Fall gebracht werden. Der wenig charismatische Kemal Kilicdaroglu - immerhin schon 73 Jahre alt - könnte bei der kommenden Wahl Erdogan ablösen. Vor allem das desaströse Krisenmanagement bei dem schweren Erdbeben haben dem Präsidenten viele Sympathiepunkte gekostet.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Türkei-Wahl: Das Ende für Erdogan?

    Ich bezweifle, dass der, der Erdogan folgen wird, besser sein wird. Ist ja notgedrungen auch ein Türke. Oh! Verplappert!
    "...und dann gewinnst Du!"

  3. #3
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    AW: Türkei-Wahl: Das Ende für Erdogan?

    Zitat Zitat von Clark Beitrag anzeigen
    Ich bezweifle, dass der, der Erdogan folgen wird, besser sein wird. Ist ja notgedrungen auch ein Türke. Oh! Verplappert!
    Das Erbe, das Erdogan hinterlässt, ist ungemein problematisch. Obwohl jeder Ökonom den kausalen Zusammenhang von Zinsen und Inflation kennt, ignoriert Erdogan dies ganz bewusst. Würden die Zinsen erhöht, würde die türkische Wirtschaft massiv zusammenbrechen, da alles auf billigem Geld basiert. Also muss Erdogan die Zinsen weiter niedrig halten mit der Konsequenz einer ausufernden Inflation. Diese Inflation spüren die Türken und Erinnerungen an unselige Zeiten werden wach, als in den 80er Jahren der Staat faktisch pleite war und Inflationsraten von 100% und mehr die Leute verzweifeln ließen. Sollte nun also tatsächlich Erdogan abgelöst werden, müssten Maßnahmen her die extrem unpopulär sind. Da die CHP nach deutschem Verständnis eine Art sozialdemokratische Partei ist, dürfte klar sein, wer am Ende wieder finanzielle Hilfe leisten muss um Kilicdaroglu zu stützen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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