Entlastung für Studierende Antragsportal für Energiepauschale zum Start überlastet

Nach über einem halben Jahr Wartezeit können Studierende und Fachschüler die 200-Euro-Energiehilfe ab heute beantragen – theoretisch: Zum Start war das Antragsportal dem Ansturm nicht gewachsen, entgegen aller Versprechen.

Mehr als ein halbes Jahr mussten die etwa dreieinhalb Millionen Studierenden und Fachschüler:innen in Deutschland auf ihre Energiepreispauschale warten – nun durften sie bei der Antragstellung immerhin in den Warteraum. Wenn sie die Website überhaupt erreichen konnten. Denn zum deutschlandweiten Start zeigte sich das Antragsportal dem großen Ansturm zunächst nicht gewachsen.

Von diesem Mittwoch an könnten alle Berechtigten die Einmalzahlung von 200 Euro beantragen, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger der Nachrichtenagentur dpa. »Die Bearbeitung der Anträge und die Auszahlung werden durch das automatisierte Verfahren sehr zügig erfolgen«, versprach die FDP-Politikerin weiter.

Lange Wartezeiten, Verbindungsabbrüche, Seitenabstürze

Zum Start war die eigens von Bund und Ländern eingerichtete Plattform »Einmalzahlung200.de« dann aber entgegen aller Versprechungen überlastet. Wenige Stunden nach dem Start war die Plattform kurzzeitig nicht erreichbar und gab eine Fehlermeldung aus.



Auf Twitter häuften sich Berichte über technische Probleme: Viele Nutzer:innen monierten lange Wartezeiten von bis zu einer Stunde. Bei vielen User:innen erschien demnach folgender Hinweis: »Derzeit gibt es beim Antrag auf Einmalzahlung sehr viele Besuche. Damit dennoch alles reibungslos funktioniert, gibt es den digitalen Warteraum.« Weitere User:innen kritisierten Verbindungsabbrüche oder gar komplette Abstürze der Seite.

Kritik kam auch aus der Opposition: »Der Zusammenbruch der Stark-Watzinger-Plattform macht das Desaster der Bundesbildungsministerin bei der Auszahlung des 200-Euro-Zuschusses komplett«, sagt Thomas Jarzombek, bildungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Nach über einem halben Jahr Wartezeit für dieses »Sofortprogramm« gebe es keinen Grund zum Jubeln, die Ministerin solle sich bei den Betroffenen entschuldigen: »Ich erwarte von der Ministerin, dass sie die technischen Schwierigkeiten umgehend behebt.«




Vor dem Start sah man sich beim BMBF gewappnet

Dabei hatte Jens Brandenburg (FDP),Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), im Gespräch mit dem SPIEGEL
vor einigen Wochen versprochen, dass die Technik dem erwartbar großen Ansturm gewachsen sein werde: »Wir rechnen mit einem großen Ansturm, vor allem in den ersten Tagen. Der IT-Dienstleister, der die Plattform betreibt, und die Stelle, die die Gelder auszahlt, sind darauf vorbereitet.«




Zudem war die Plattform in den vergangenen Wochen in einem Pilotversuch bereits mit mehreren Hochschulen getestet worden. Laut Ministerium sollen bereits mehr als 12.000 Antragssteller:innen die 200 Euro bekommen


haben. Die Beantragung soll nach Angaben des Digitalministeriums Sachsen-Anhalt, das beim Aufbau der Plattform federführend war, in der Testphase im Schnitt drei Minuten gedauert haben.

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