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    Pflegebedürftige mit Gewalt für Flüchtlinge geräumt

    Dieser unglaubliche Vorgang, verantwortet durch die Diakonie, verdient schon einen eigenen Thread. Die Unterbringung von Flüchtlingen bringt eine höhere Rendite:

    Kommentar: Flüchtlingsheim vs. Pflegeheim: Glückwunsch zu diesem Chaos!

    Möbel weggeworfen, Bewohner in Angst? In Berlin weicht ein Pflege- einem Flüchtlingsheim. Der Vorgang unter kirchlichem Dach ist Vorbote noch größerer Probleme.

    Wenn es stimmt, was die Boulevardpresse berichtet, ist der Vorgang noch schlimmer als gedacht: Möbel seien weggeschmissen worden, Bewohner hätten sich am Fahrstuhl festgeklammert, um nicht ausziehen zu müssen, ein Betagter sei vor Angst verstorben und Patienten an Atemgeräten hätten den neuen jungen Bewohnern weichen müssen, bei viel zu kurzen Kündigungsfristen in Bezug auf ihre Lebensumstände. Das zumindest berichten Bild, Focus und Mitarbeiter von Julian Reichelt über die Räumung des Heimes „Wohnen und Pflege am Schillerpark“ im Wedding. Zuvor habe es noch eine saftige Mieterhöhung gegeben.


    Schon im Februar sind in die oberen beiden Etagen des Pflegeheims laut Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) „bis zu 126 Geflüchtete aus der Ukraine“ eingezogen. Bis Ende des Jahres sollen auch die unteren beiden Heimetagen geräumt sein. Für das LAF kam die Gelegenheit günstig, denn die betreffenden ukrainischen Schulkinder müssen nun die Schule nicht wechseln. Die eigentlich für sie gedachte Unterkunft musste einem Projekt zum sozialen Wohnungsbau weichen.


    Doch Menschen sind keine Spielfiguren. Was auf dem Papier eine kurzfristige Lösung sein mag – verschiebe Wohngruppe eins an Ort A und Wohngruppe zwei an Ort unbekannt –, kann für Menschen dieser Altersgruppe und in diesem Gesundheitszustand eine Katastrophe sein.



    „Wohnen und Pflege am Schillerpark“: In dem Pflegeheim wohnen seit Februar 126 Geflüchtete, bis Ende des Jahres sollen auch die noch verbleibenden Heimbewohner raus.

    Hinzu kommt, dass das Areal, auf dem auch schon 170 andere Geflüchtete leben, ganz offensichtlich für die Altenpflege ausgerichtet ist. Der Gebäudekomplex an der Müllerstraße, der dem Paul-Gerhardt-Stift gehört, eine Einrichtung der evangelischen Diakonie genau wie der Heimbetreiber Johannesstift Diakonie, ist voller ebenerdiger, also rollstuhlgerechter Praxen der unterschiedlichsten Fachrichtungen. Eine solche Fülle an medizinischer Versorgung, von Physio-, Ergo- und Logotherapie über Zahnmedizin bis hin zu Orthopädie, Nuklearmedizin, Schmerztherapie und Seelsorge, gibt es deutschlandweit nur an ganz wenigen Orten. Pflegeheimbewohner profitieren enorm von einem solch wohnortnahen Angebot. Geflüchtete vielleicht in Teilen.

    Abgesehen davon, dass eine solche „Umnutzung“, wie es die Diakonie nennt, an diesem konkreten Ort also wohl doch eher wenig Sinn macht, ist das politische Signal fatal. Von einem „reißerischen Aufwiegen von Senioren gegen Geflüchtete“ spricht Ursula Schoen als Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und beschwert sich darüber, dass sie diese Diskussion auch in Hinsicht auf „Tausende Mitarbeitende, die sich Tag für Tag in den Mitgliedseinrichtungen der Diakonie für die Schwächsten unserer Gesellschaft einsetzen“, gerade nicht gebrauchen könnten.


    Dass man diese Diskussion nicht gebrauchen kann, glaubt man ja gerne. Dass sie dennoch nötig ist, liegt auf der Hand.


    Der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) setzte am Freitag einen „Notruf für ein würdiges Alter“ ab: „Es kann nicht sein, dass ältere Menschen Angst um ihr Dach über dem Kopf in einer Einrichtung haben müssen. Es darf nicht sein, dass betreuungsbedürftige Menschen mit der Frage leben müssen, kann ich mir Teilhabe, Pflege und Betreuung morgen noch leisten?“, sagt Helmut Kneppe – und mit Blick auf die Finanzierungsfrage: „Würde ist auch ein Auftrag an staatliches Handeln.“


    Kneppe mahnt vor dem Hintergrund der Schließung weiterer Senioreneinrichtungen sowie dem aktuellen Streit um die Finanzierung der Pflegereform „dringend einen würdigeren Umgang mit älteren Menschen“ an: „Die Würde des Menschen ist der Grundwert unserer Verfassung.“ Er sieht über den konkreten Fall im Wedding hinaus insgesamt die Versorgung in Gefahr und verweist auf die Worte des Bundespräsidenten, der auch Schirmherr der KDA ist. Frank-Walter Steinmeier hatte der Altershilfe noch zu ihrem 60. Geburtstag 2022 ins Grußwort geschrieben: „Ob wir in unserer Gesellschaft über Anstand und Herzenswärme verfügen, ob wir solidarisch sind, das zeigt sich daran, wie wir mit der älteren Generation umgehen.“


    Mit Grußworten ist es aber nun nicht mehr getan. Am Sonntag vermeldete die FAZ, dass immer mehr Altenheime in Deutschland gerade pleitegehen. Noch vor wenigen Jahren galten diese Einrichtungen als lukrative Spekulationsobjekte.


    Doch die Politik hat sich zu Wedding wie auch zu weiteren Fällen, in denen etwa – noch schlimmer – während Corona erhebliche Menschenrechtsverletzungen in Pflegeheimen, etwa am Schliersee in Bayern, passiert sind, die danach erst auf erheblichen Druck von Beteiligten und einer Whistleblowerin schließen mussten, nicht mal konkret geäußert, schon gar nicht die Bundespolitik. Nun passiert ein solcher Vorgang mitten in Berlin, und aus Regierungskreisen kommt: nichts.


    Das passt leider hervorragend zum Rest vom Fest, denn wie Altenpflege in Deutschland noch funktionieren soll, wenn erst mal die Boomer-Generation pflegebedürftig wird, und das auch noch angesichts des sich immer weiter verstärkenden Pflegenotstands, das kann hierzulande niemand sagen, der sich ernsthaft mit der Materie befasst.


    Dieses Problem war seit Jahrzehnten absehbar, aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland, und es hat sich während der Pandemie vor den Augen aller noch mal verstärkt, auch aufgrund des Personalnotstandes und des politischen Umgangs damit.

    Jeder, der das sehen will, kann sehen, dass wir in der Altenpflege und in der Pflege insgesamt in ein absolutes Chaos rennen, mit vollem Anlauf. Aber wenn man den Blick konstant lieber weit nach außen und vorne lenkt als nach innen und jetzt, also aktuell lieber in die Ukraine und in die Klimapolitik als auf diese drängenden Probleme der Innen- und Sozialpolitik, dann bekommt man solche Zustände. Herzlichen Glückwunsch auch.

    https://www.berliner-zeitung.de/open...haos-li.324471
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Pflegebedürftige mit Gewalt für Flüchtlinge geräumt

    Die Kirche mal wieder, ich könnte kotzen. Ich bin vor 35 Jahren ausgetreten und habe es nie bereut. Ich wette darauf, dass die Diakonie staatliche Fördermittel in Millionenhöhe erhalten hat, als dieses Altenheim gebaut wurde.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: Pflegebedürftige mit Gewalt für Flüchtlinge geräumt

    Hat man wohl damit gerechnet daß die Alten nach der 4 "Impfung" versterben, aber sie sind doch noch nicht tod. Na dann müssen sie halt lebend aus dem Heim und für die neuen Leute Platz machen. Wo sie unterkommen ist der Kirche doch egal. Vielleicht krepieren sie aus Sorge unter der Brücke schlafen zu müssen...

    Einfach nur eine Schande...

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