Ob kleine oder große Städte: Die Allierten haben sie dem Erdboden gleichgemacht. Bomben auf die Zivilbevölkerung.

Luftangriff am 1. März 1945: „Ausgebranntes Bruchsal erinnert an Pompeji“
Bombenabwurf: B 17 Bomber der US-Air Force laden am 1. März 1945 ihre tödliche Fracht über Bruchsal ab. Gut zu sehen ist der Bahnbogen rechts unten.
https://bnn.de/kraichgau/bruchsal/ze...l-1-maerz-1945

Bruchsal, ein kleiner Ort, der laut Volkszählung folgende Einwohnerzahlen hatte:

17. Mai 1939 ¹ 18.158
Dezember 1945 ¹ 12.890
1) laut Volkszählung

https://de.wikipedia.org/wiki/Bruchsal

5.268 Menschen lebten nach dem Bombenterror weniger in der Stadt als 1939 gezählt.

Daher sind die 500 bis 1000 Bombentoten wenig glaubwürdig:

„Ein Gang durch die Ruinen – denn es steht fast kein Haus mehr – erinnert an Pompeji mit den ausgebrannten und zusammengestürzten Häusern.“ Nur wenige Tage nach dem verheerenden Bombenangriff auf Bruchsal am 1. März 1945 schreibt der langjährige Pfarrer von St. Peter, Robert Stöckle, diese Zeilen.
Erste Schätzungen gehen von 500 Toten aus, es werden schließlich doppelt so viele sein: „... die meisten davon fanden den Erstickungstod im Rauch und in den Flammen, andere wurden verschüttet oder auf der Straße getroffen.“ Die Schilderung stammt aus einer Sammlung von Augenzeugenberichten der stadtgeschichtlichen Reihe. Sie trägt den Titel „Diesen Anblick werde ich nie vergessen...“. Das Buch ist 50 Jahre nach dem Fliegerangriff der US-Armee auf Bruchsal erschienen, der weite Teile der Innenstadt komplett zerstörte.
Bombenabwurf: B 17 Bomber der US-Air Force laden am 1. März 1945 ihre tödliche Fracht über Bruchsal ab. Gut zu sehen ist der Bahnbogen rechts unten.
Jung, ein Geschichtslehrer, erklärt den Begriff "Bombenwetter" folgendermaßen:

„Nur bei wolkenlosem Himmel oder sternenklaren Nächten konnten die Piloten ihre Angriffsziele erkennen“, sagt Jung.
Im Internet unter criticalpast.com kann man sich unter dem Stichwort Bruchsal kurze Videosequenzen von B-17-Bomber der US-Air Force im Anflug sehen. Über den gut erkennbaren Eisenbahnlinien laden sie ihre tödliche Fracht ab.
80 Prozent der Stadt Bruchsal werden zerstört

Damals, vor 78 Jahren, zerstört ein Fliegerangriff mehr als 80 Prozent der Stadt und große Teile des Schlosses. Etwa 1.000 Menschen sterben. Das Bombardement beginnt mittags um 13.53 Uhr in 6.500 Metern Höhe. Innerhalb von 42 Minuten werden über Bruchsal 901 Sprengbomben und 49.500 Stabbrandbomben abgeworfen. Durch die Druckwellen der Sprengbomben werden die Dächer aufgerissen. Stabbrandbomben setzen die Dachstühle in Vollbrand. Die vielen Einzelbrände weiten sich schnell zu einem Flächenbrand aus.
https://bnn.de/kraichgau/bruchsal/ze...l-1-maerz-1945

So sah das Zentrum Bruchsals nach 1945 aus: Blick auf die zerstörte Stadtkirche. Ganz im Hintergrund die von den Bomben am 1. März als einziges Gotteshaus nicht getroffene Peterskirche.
Toni Ratej heißt ein Soldat aus Wien, der in den ersten Tagen nach dem Angriff ein paar Farbfotos von den rauchenden Trümmern des Schlosses und in den angrenzenden Straßen macht. Über ihn ist nichts Näheres bekannt. Der Bruchsaler Fotograf Carl Ohler (1880 bis 1957) hat zwischen 1946 und 1948 die Trümmerlandschaft in der Innenstadt auf vielen Fotos festgehalten. Ein Überblick erscheint 2015 zum 70. Jahrestag der Zerstörung.
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