1993 wurde von einer johlenden Menge ein Hotel in Sivas in Brand gesteckt. Dort waren vor allem Gäste eines Kulturfestivals untergebracht. Unter ihnen der Autor Aziz Nesin, der erst kurz davor die Satanischen Verse von Salman Rushdi ins türkische übersetzt hatte. Die anderen Gäste waren überwiegend Aleviten. Rund 30% der türkischen Bevölkerung sind Aleviten. Von den Sunniten misstrauisch beäugt, sind die Aleviten Anhänger Atatürks und Parteigänger der CHP. Sie haben keine Moscheen, beten in sogenannten Cem-Häusern, wo es keine Trennung von Männern und Frauen gibt. Der Osten der Türkei erinnert eher an den Iran, unverschleierte Frauen sind selten. Nun hat die türkische Justiz offiziell die Verfahren gegen die Brandstifter eingestellt. Besonderen Eifer konnte man bei den Behörden ohnehin nie sehen. Unverhohlen sympathisierten viele mit den Mördern. Und die gibt es reichlich. Die Feuerwehr löschte den Brand nicht, Menschen die sich aus den Flammen retten konnten, wurden wieder ins Feuer zurückgedrängt. Am Ende wurden 33 Tote gezählt, mehr als 50 Schwerverletzte gab es. Um den Schein zu wahren, wurden einige Täter verhaftet und vor Gericht gestellt. Ins Gefängnis musste kaum einer. Viele Täter "flohen" nach Deutschland, wo sie begeistert empfangen wurden. Hier wurden sie juristisch nicht belangt. Die links-grünen Islamfans schützen sie bis heute. ............



.......Angeklagte hielten sich in Deutschland auf

Recherchen türkischer Medien ergaben, dass sich zeitweilig mindestens 27 Angeklagte aus dem Sivas-Prozess in Deutschland aufhielten. Es folgte ein jahrelanges Gerangel um die Auslieferung der Angeklagten. Deutsche Behörden machten geltend, dass bis 1998 bei den oberen Gerichten in schweren Strafsachen noch ein Militär den Vorsitz führte und außerdem die Todesstrafe noch nicht formal abgeschafft war.
Doch auch eine Justizreform und die Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 2000 brachte die Auslieferungsverfahren kaum weiter. Mittlerweile hatten mindestens sieben der Sivas-Angeklagten Asyl beantragt, vier von ihnen auch Asyl erhalten. Lediglich einen der Haupttäter, Hayrettin Gül, der als Brandstifter identifiziert werden konnte, lieferte Deutschland zu Beginn der Nullerjahre aus. Er wurde zu lebenslanger, erschwerter Haft verurteilt.
Bei allen anderen kam die türkische Justiz nicht weiter, auch weil die jeweiligen Regierungen, vor allem nach dem Amtsantritt der ersten Erdoğan-Regierung 2003, bei den Verfahren kaum Druck machten. Immer wieder tauchten in den türkischen Zeitungen Meldungen auf, dass gesuchte Sivas-Angeklagte in Deutschland identifiziert worden seien, doch die deutschen Behörden taten nichts, und so verliefen sich die Spuren wieder. Oft tauchten die Sivas-Angeklagten im Milieu der Milli-Görüs Moscheen in Deutschland unter.
Schon 2005 beklagte der damalige Präsident des Alevitischen Gewerkschaftsbundes in Deutschland, Turgut Öker, die Tatenlosigkeit der Behörden. „Die Angeklagten im Sivas-Prozess werden nicht ausgeliefert, weil ihnen angeblich Folter droht, was völlig abwegig ist“, sagte er. „Wie können die Täter des Massakers sich frei in Deutschland bewegen?“
Informanten in der islamischen Szene?

Vor allem Abgeordnete der Grünen und Linken, meist solche mit türkischem Migrationshintergrund, empörten sich darüber, dass mutmaßliche Sivas-Täter in Deutschland offenbar Schutz genossen. 2019 kam noch einmal Bewegung in die Sache, als der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages in einer Bewertung des Vorgangs feststellte, dass neun in Deutschland lebende Personen, die an dem Sivas-Massaker beteiligt gewesen sein sollen, aufgrund der Schwere der Anschuldigungen entweder ausgeliefert oder ersatzweise auch in Deutschland angeklagt werden könnten.
Als dennoch nichts passierte, sagte der frühere Grünen-Abgeordnete Mehmet Kiliç dem türkischen Nachrichtenportal T-24, er vermute, dass die Leute als Informanten in der islamistischen Szene eingesetzt werden und sich ihre Spuren deshalb immer wieder verlieren.
Zuletzt standen noch drei Angeklagte, die in Deutschland lebten, auf der Liste des Ankaraner Gerichts für schwere Straftaten. Im Juli dieses Jahres war die Verjährungsfrist von 30 Jahren abgelaufen. Mehrmals hatte das Gericht das türkische Außenministerium auf die Verjährungsfrist hingewiesen und gebeten, in Deutschland auf die Auslieferung zu drängen. Angeblich, so hieß es, seien die Personen nicht aufzufinden. Vor gut einer Woche zog das Gericht nun einen Schlussstrich und stellte die Verfahren ein.
Präsident Erdoğan hatte kurz zuvor schon die Richtung vorgegeben. Am 6. September begnadigte er den Haupttäter Hayrettin Gül, den einzigen Sivas-Angeklagten, den die deutschen Behörden ausgeliefert hatten, wegen seines „schlechten Gesundheitszustandes“. Eine Dankesbezeugung gegenüber der islamistischen Szene, wie einer der Nebenkläger im Sivas-Prozess, Mehmet Karaba vermutet. „Seit 30 Jahren spielen sie das Massaker herunter und machen drei, vier oder fünf Schakale dafür verantwortlich. Dabei war es ein vom Staat inszeniertes Pogrom.“ https://taz.de/Verfahren-gegen-Attentaeter-eingestellt/!5959719/


................ wer sich fragt, was das eigentlich für Türken sind, die hier Asyl beantragen, weiß nach der Lektüre des Artikels mehr.