Nicht zur Arbeit zu kommen, hat auch etwas. Weniger Arbeit macht weniger Steuern. Wie nachhaltig solche Aktionen sind, sei dahingestellt.

Nachdem es zuvor Fälle in Berlin, Bonn und Hannover gegeben hatte, sind nun auch SUV-Besitzer in Saarbrücken betroffen: Aus ihren Autoreifen wurde offenbar aus Protest Luft gelassen, um auf die hohen CO2-Emissionen von SUVs aufmerksam zu machen.

In Saarbrücken sind mehrere Fälle bekannt geworden, bei denen an SUVs Luft aus den Reifen gelassen wurde. Am Fahrzeug selbst wurde ein Bekennerschreiben der Gruppe "The Tyre Extinguishers" (auf Deutsch: "Die Reifenlöscher") befestigt, das den Grund erklärt – es gehe um den Klimaschutz.
Sechs Fälle in Saarbrücken

Die ersten Fälle wurden vor drei Wochen gemeldet. Betroffen waren demnach drei SUV-Fahrzeuge im Nauwieser Viertel. Nun wurden der Polizei am Morgen sechs neue Fälle gemeldet, unter anderem in der Bismarckstraße am Saarbrücker Staden.

Auf dem Bekennerschreiben ist dabei etwa zu lesen: „Achtung – Ihr Spritfresser ist tödlich“. Die Gruppe weist auf den hohen Energieverbrauch und die hohen CO2-Emissionen von SUVs sowie die Folgen des Klimawandels hin.
Zudem fordert sie Sofortmaßnahmen, „um die Emissionen sofort zu reduzieren." Weiter erklärt sie: "Wir nehmen die Maßnahmen selbst in die Hand, weil unsere Regierungen und Politiker nichts tun.“



Auf einer Notiz an der Windschutzscheibe eines SUV wird auf den Klimaprotest hingewiesen.


Staatsschutz ermittelt

Nach Angaben der Polizei wurde bereits nach den ersten Fällen im Nauwieser Viertel der Staatsschutz eingeschaltet. Denn auch wegen des Bekennerschreibens müsse von einer politisch motivierten Tat ausgegangen werden. Die Staatsanwaltschaft müsse nun prüfen, ob es sich beim Ablassen von Luft aus einem Autoreifen um eine Straftat handelt.
Gestartet haben die Protestaktion allem Anschein nach Umweltaktivisten in Großbritannien – auch dort wurde in der Vergangenheit wiederholt Luft aus den Reifen von SUVs abgelassen. Seit etwa einem halben Jahr gibt es immer wieder Fälle in deutschen Städten, zuletzt Anfang November in Wuppertal. Dabei waren mindestens 15 Fahrzeuge betroffen.
https://www.sr.de/sr/home/nachrichte...eifen_100.html