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    AW: Innenministerin (Faser, SPD) will deutsche Pässe verramschen

    Zitat Zitat von Narima Beitrag anzeigen
    zu den Pride Flaggen: außer dem Regenbogen war mir da nix bekannt. Bin halt alte weiße Frau die mit einem Mann verheiratet ist... 2 Staatlichkeit wird erlaubt ? Heißt das, ich muß als Deutsche nicht meine Staatsbürgerschaft aufgeben wenn ich eine andere beantrage oder gilt das wieder mal nur für Ausländer ?
    Da du dich nicht in Deutschland einbürgern lassen möchtest, gilt für dich das Recht des Landes, dessen Bürgerschaft du anstrebst. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Staat Bundesrepublik Deutschland dich in diesem Fall ohne Probleme ausbürgert.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #22
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    AW: Innenministerin (Faser, SPD) will deutsche Pässe verramschen

    Gestern gab es im Bundestag eine Debatte zum Thema. Die AfD wies zurecht darauf hin, dass es der Regierung nur um Wählergewinnung geht und die Linke sprach von "berechtigtem Anspruch" auf die Staatsangehörigkeit. Keiner der Befürworter denkt auch nur einen Augenblick an die Folgen seiner Politik.
    Aber warum sind wir nun so sehr überrascht? All das, was passiert, ist doch das oft kommunizierte Ziel linker Politik. Keine Grenzen mehr, alle können ins Land kommen, niemand wird abgeschoben. Wie sagte es Daniel Cohn-Bendit einst so klar und deutlich.....

    „Wir, die Grünen, müssen dafür sorgen, so viele Ausländer wie möglich nach Deutschland zu holen. Wenn sie in Deutschland sind, müssen wir für ihr Wahlrecht kämpfen. Wenn wir das erreicht haben, werden wir den Stimmenanteil haben, den wir brauchen, um diese Republik zu verändern.“

    ....angeblich ist dieses Zitat gefälscht, sagt zumindest Correktiv. Selbst wenn dem so ist, so sind die Gründe für diese absurde Zuwanderung genau so beschrieben.

    1989 schrieb der Spiegel.....

    ........Das Zeichen aus Münster hat Verblüffung selbst in den Reihen der Grünen hervorgerufen: Verzicht auf jedes Anerkennungs- oder Antragsverfahren, egal, ob jemand als Tourist oder politisch Verfolgter herkommt - und wenn er fünf Jahre hier lebt, darf er überall mitwählen, ob er Deutsch kann oder nicht. Wie kann es passieren, daß so ein Unfug bei Ihnen Mehrheiten findet?

    COHN-BENDIT: Es waren ja 152 Stimmen gegen 147, also eine sehr knappe Mehrheit, noch dazu auf einem schwach besuchten Parteitag.

    SPIEGEL: Ist der Eindruck richtig, daß Sie die Beschlüsse Ihrer Parteifreunde herunterspielen wollen?

    COHN-BENDIT: Ja. Ich will es, weil ich nichts von solchen »Hau-ruck-Entscheidungen« halte, die suggerieren, die Grünen hätten keine Schwierigkeiten, sich dieser multikulturellen Gesellschaft zu stellen. Ich halte nichts von solchen Beschlüssen. Mit voluntaristischen Kraftakten lassen sich kaum politische Perspektiven entwickeln. Das »allgemeine Bleiberecht« ist doch nur eine Phrase.

    SPIEGEL: Ihre Partei war schon mal weiter. Es gibt Gesetzentwürfe über eine Doppelstaatsbürgerschaft für Ausländer, für einen verbesserten Abschiebeschutz und für eine rechtliche Absicherung der Ausländerkinder - alles »Makulatur«, wie die alternative »Tageszeitung« nun ahnt?

    COHN-BENDIT: Das Absurde daran ist, die Delegierten haben das Bleiberecht beschlossen, und deswegen haben sie Vorschläge wie doppelte Staatsangehörigkeit, wie das Recht von Kindern, die hier geboren sind, Deutsche zu werden, diese Zwischenstufen, alle abgelehnt, weil sie gesagt haben, das ist abgedeckt durch das Bleiberecht.

    Dabei können wir im Bündnis mit Leuten wie etwa dem Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel die doppelte Staatsangehörigkeit in den nächsten Jahren hier durchsetzen. Ich verstehe nicht, wie die Grünen da gehandelt haben auf dem Bundesparteitag.

    SPIEGEL: Ernst genommen werden solche Fundi-Forderungen ja allenfalls noch von den Grünen-Fressern in der CSU, deren Generalsekretär Erwin Huber schon das Vaterland zur »Plünderung« freigegeben sieht. Für wen hat die Mehrheit in Münster denn Ihrer Ansicht nach ihren Beschluß zur Ausländerpolitik gefaßt?

    COHN-BENDIT: Für sich selbst. Das ist doch das Problem. Die wollten sich mal wieder die richtige Gesinnung attestieren.

    SPIEGEL: Bisher waren die Ausländer den Republikanern ein willkommener Anlaß, die Stimmung im rechten Lager anzuheizen. Jetzt, so scheint es, werden Ausländer auch bei Linken zum Gegenstand eifernder Bekenntnisse.

    COHN-BENDIT: Diese Sache mit den Ausländern ist keine Parteisache, das ist eine Frage der Fähigkeit, mit der Not, mit der Tragik von Menschen human und würdevoll umzugehen. Wir sollten nicht sagen: dort die dumpfen Deutschen, da die guten Grünen.

    SPIEGEL: Dumpfe deutsche Reaktion zu diesem Thema gibt es ja nun immer häufiger.

    COHN-BENDIT: Ich sage nicht, daß es keine dumpfen Deutschen gibt. Ich sage aber, es gibt in den Kirchen - und ich bin weiß Gott kein gläubiger Mensch -, es gibt in Gewerkschaften, es gibt in der CDU Menschen, die sich für Asylbewerber engagieren, das hat man in Hessen gesehen, als zwölf Familien ausgewiesen werden sollten.

    SPIEGEL: Wie erklären Sie sich diesen Ausländereifer auf der linken Seite? Schließlich gibt es in Kreuzberg oder im Frankfurter Bahnhofsviertel auch genügend negative Erfahrungen, etwa mit den Chauvis unter den Türken-Männern oder mit rechtsradikalen Ausländertrupps wie den Grauen Wölfen.

    COHN-BENDIT: Die Grünen verklären die Ausländer, sie verklären die Asylbewerber.

    SPIEGEL: Ja, warum?

    COHN-BENDIT: Ich glaube, es ist die Schwierigkeit der Verarbeitung der deutschen Geschichte. Man will sich nicht so verhalten wie seine eigenen Eltern. Das ist erst mal was Positives. Man will den antifaschistischen Kampf, den die Eltern nicht geführt haben, selber uneingeschränkt richtig führen.

    SPIEGEL: Dann müßte es ja erst recht eine Verklärung der Juden geben.

    COHN-BENDIT: Die Juden - das weiß man, daß die Juden das Problem nicht sind. Nur, wenn Sie sich die Stimmung im SDS 1967 in Erinnerung rufen, war der gesamte SDS proisraelisch, und zwar aus einer Verklärung des Staates Israel, aus einer Schuldfrage, was ich verstehe. Und das hat sich dann fünfmal gedreht.

    SPIEGEL: Eben.

    COHN-BENDIT: Heute spielen die Ausländer diese Rolle. Diese Gesellschaft - so ist die verkürzte Analyse vieler meiner Parteifreunde - verhält sich zu den Ausländern wie die damalige Gesellschaft zu den Juden. Und damals im SDS hat man auch nicht gefragt, ob die Juden gut sind, ob die jüdische Mamme ausbeuterisch mit ihren Kindern ist oder nicht - das spielt keine Rolle, hieß es, wir müssen sie als Kollektiv schützen. Und auch die Ausländer will man heute als Kollektiv schützen.

    SPIEGEL: Daß es sich die Grünen dabei allzu leicht machen, meint sogar die grünen- wie ausländerfreundliche »taz«. »Gewandt, gebildet, gut verdienend«, so werden da die linken Verfechter einer Ausländerpolitik karikiert, die mit den sozialen Folgen ihrer Beschlüsse nichts zu tun haben wollen und aufpassen, daß ihre eigenen Kinder nicht in Ausländerklassen geraten.

    COHN-BENDIT: Das ist richtig. Es gibt eine Kritik in der Bevölkerung, die sagt, die Grünen, die im Westend wohnen . . .

    SPIEGEL: . . . wie Daniel Cohn-Bendit . . .


    COHN-BENDIT: . . . wie Cohn-Bendit, die müssen ihre Stadtviertel ja nicht mit Ausländern teilen. Aber hier fangen ja die Mißverständnisse schon an: Die Asylbewerber sind nicht die Menschen, die um Wohnungen konkurrieren, die dürfen ja gar nicht in die Wohnungen, die den Deutschen zur Verfügung stehen. Deren Kinder gehen selten in die Schule, am Arbeitsplatz konkurrieren sie ebenfalls nicht, denn sie haben Arbeitsverbot.

    SPIEGEL: Aber genau das würde sich ja ändern, wenn Forderungen wie die aus Münster praktische Politik würden.

    COHN-BENDIT: Also bei der knappen Mehrheit, die da in Münster zusammengekommen ist, waren sicher eine ganze Menge von Parteikollegen, die eigentlich mit Ausländern wenig zu tun haben. Die sagen, das Mehrheitsbewußtsein ist reaktionär, unsere Aufgabe ist es da, progressive Positionen in dieser Gesellschaft erst mal zu formulieren, egal, ob sich das durchsetzen läßt oder nicht. Aber viele waren auch dabei, die wollten gegen eine latente Ausländerfeindlichkeit Gegenposition beziehen, das heißt, gegen die Argumentation »Das Boot ist voll, wir schaffen es nicht«. Und das ist die Motivation der Gruppen, die wirklich mit Ausländern arbeiten.

    SPIEGEL: Bezieht sich denn diese entschlossene Stellungnahme der Grünen auch auf Aussiedler?

    COHN-BENDIT: Das macht es ja so schwierig. Ich werfe den Grünen vor, daß sie sich mit der Formel vom allgemeinen Bleiberecht vor der Diskussion drücken, was mit den Aussiedlern ist. Sind wir dafür, daß potentiell 3,5 Millionen Aussiedler hierherkommen? Sind wir dafür, daß alle Umsiedler aus der DDR hierherkommen, sofort?

    SPIEGEL: Sind wir?

    COHN-BENDIT: Ich glaube, an diese Menschen haben sie in Münster gar nicht gedacht.

    SPIEGEL: Viele Linke, scheint es, haben etwas gegen Aussiedler.

    COHN-BENDIT: Die Grünen haben mit ihnen Schwierigkeiten. Das kann man ja auch verstehen. Die hierherkommen, unterscheiden sich von den »aufrechten, progressiven Menschen«, als die man die Asylbewerber sieht. Doch die Mehrheit der Aussiedler hat eine Erfahrung mit dem Kommunismus, die ich mit ihnen nicht teilen möchte, das ist sicherlich sehr grausam. Aus diesen Erfahrungen mit dem Kommunismus haben sie aber politische Schlüsse gezogen, mit denen wir Probleme haben: Für die sind alle, die links von der Mitte der CSU sind, Kommunisten.

    SPIEGEL: Sollen die Aussiedler herkommen, weil es Landsleute sind - oder weil es politisch Verfolgte sind?

    COHN-BENDIT: Ich bin ja gerade gegen solche allgemeinen Beschlüsse, weil ich meine, wir müssen uns im Einzelfall ansehen, welche Menschen hierherkommen.

    SPIEGEL: Hinsichtlich der Ausländer sagen das die Asylpolitiker der CSU auch.

    COHN-BENDIT: Nein, das stimmt nicht. Die Argumentation der Union ist verlogen. Erinnern Sie sich doch, als vor zwei, drei Jahren so viele Asylbewerber über West-Berlin kamen, da sagte der Bundeskanzler: Wir können die nicht verkraften. Dann hat man die Aufnahmekriterien immer enger gezogen - und hat mit der DDR den Weg durch die Mauer versperrt. Plötzlich kamen auf Grund der Aufweichung im Osten die Aussiedler. Und da hat der Bundeskanzler argumentiert wie jeder aufrechte Linke: Wir sind eine reiche Gesellschaft, wir haben die Pflicht, diese Menschen aufzunehmen. Da spielte die Zahl überhaupt keine Rolle mehr. So machen sie es alle, von rechts bis links. Die einen sagen Asylbewerber, die anderen sagen Aussiedler.

    SPIEGEL: Also, wonach würden Sie denn die Einreisenden auswählen?

    COHN-BENDIT: Ich weiß es nicht. Und ich will es nicht. Warum ich da laviere, kann ich auch sagen. Ich bin gegen ein formuliertes Bleiberecht, und ich bin gegen formulierte Quotenrechte, weil das bereits abstrahiert von der individuellen Lage der Menschen, die herkommen.

    SPIEGEL: Das alte Problem der Grünen: wieder nur »Weg mit«-Parolen.

    COHN-BENDIT: Geduld. Erinnern Sie sich an die Atomdebatte: Erst mal haben die Grünen »Weg mit der Atomenergie« gesagt. Und dann wurde Joschka Fischer Umweltminister, und man hat aus einer »Weg mit«-Parole eine Strategie des Ausstiegs gemacht.

    SPIEGEL: Wollen wir Joschka Fischer zum Einwanderungsminister machen?

    COHN-BENDIT: Ach was - die Grünen sind die Anwälte einer gesellschaftlichen Vision in einem Land, das de facto eine multikulturelle Gesellschaft geworden ist. Wir sind, ob wir es wollen oder nicht, ein Einwanderungsland geworden. Und wir werden eine Strategie des Zusammenlebens dieser verschiedenen Kulturen schon entwickeln. Das braucht Zeit.

    SPIEGEL: Ein schöner Plan. Aber was soll jetzt geschehen?

    COHN-BENDIT: Ich hab' einen Vorschlag für die Behandlung der Leute, der, das gebe ich zu, erst mal sehr pragmatisch klingt. Ich denke: Die Menschen, die es schaffen, hierherzukommen, haben eine irrsinnige Energie. Das muß ja einen Grund haben.

    Akzeptieren wir also die Menschen, die es geschafft haben, hierherzukommen; aber seien wir vorsichtig in den Signalen, die wir setzen nach außen. Das betrifft die Bundesregierung. Die soll nicht so viele Signale überall von der Sowjet-Union bis Polen aussenden und sagen »Kommt alle zurück«, und wir sollen nicht so tun, als ob hier durchsetzbar wäre, daß ein großer Teil der 18 Millionen Flüchtlinge, die es in der ganzen Welt gibt, hierherkommen kann.

    SPIEGEL: Also doch ein Bleiberecht für jeden, der kommt - nur eins, über das man nicht reden darf?

    COHN-BENDIT: Das ist das Schwierige: Ich sage eben nicht, man darf kein Bleiberecht fordern, weil wir es nicht schaffen würden, sondern ich sage, man darf kein Bleiberecht für alle Menschen schaffen, weil es im Moment nicht zur Debatte steht. Aber es könnte sein, wenn sich die Widersprüche in der Welt verschärfen, daß immer mehr Menschen herkommen werden. Und dann werden wir sie auch aufnehmen müssen.

    SPIEGEL: Und wenn das Land dann wirklich einmal voll ist? Wenn man selbst politisch Verfolgte nicht mehr aufnehmen kann?

    COHN-BENDIT: Ein Teil meiner Familie wollte aus Nazi-Deutschland in die Schweiz einreisen. Doch damals hieß es, daß die Schweiz keine Flüchtlinge mehr aufnehmen könne. Eine solche Situation soll es nie mehr geben dürfen.

    Es ist nie der Zeitpunkt gekommen, daß man nicht mehr kann. Das muß man sich einfach bewußt machen. Solche Argumentation ist immer fatal. Sie abstrahiert von den Gründen, weshalb Menschen gezwungen werden, zu emigrieren.

    SPIEGEL: Sie riskieren, daß sich künftig alle Ausländer und Aussiedler nach Frankfurt wenden: Dort werden Sie demnächst Ihr Amt als - ehrenamtlicher - Dezernent für multikulturelle Angelegenheiten antreten. Wird Frankfurt dann ein Modell der multikulturellen Gesellschaft?

    COHN-BENDIT: Ich kann als Dezernent keine Gesellschaft vormachen. Ich kann versuchen, die Menschen zu unterstützen, ein rationaleres Verhältnis zu multikulturellen Realitäten Frankfurts zu finden.

    SPIEGEL: Jeder vierte Frankfurter, jedes dritte Schulkind in der Stadt ist Ausländer. Was haben Sie mit denen vor?

    COHN-BENDIT: Der Ausländeranteil unterteilt sich ja in unheimlich viele Gruppen: Türken, Jugoslawen, Italiener und so weiter. Es gibt zwar ausländische städtische Angestellte, aber die sind meist Straßenkehrer, das sind Müllmänner und so weiter, aber die Stadt Frankfurt hat beispielsweise in den Sozialämtern, in Kindergärten überhaupt keine Ausländer.

    Wenn wir eine multikulturelle Stadt sind, dann muß es zum Beispiel eine jugoslawische, türkische, ich weiß nicht, iranische Kindergärtnerin oder einen Kindergärtner geben, nicht nur zuständig für die Ausländer, sondern genauso zuständig für die Deutschen. Das würde ein entkrampftes Verhältnis zu diesen Menschen bringen.

    SPIEGEL: Ist es nicht mehr ein Wunschdenken, etwa deutsche Eltern dazu zu bringen, daß sie ihre Kinder gern in eine Klasse schicken, in der mehr Ausländer als Deutsche unterrichtet werden?

    COHN-BENDIT: Da muß man mit den deutschen und den ausländischen Eltern reden, wie kann man das machen? Ich will da niemanden zu etwas zwingen, aber ich glaube, die Schule muß sich dem Problem der Eltern stellen. Und wenn die Eltern einbezogen werden in die Veränderung so einer Schule und wenn die Schule die Mittel bekommt, etwas zu machen, dann werden auch deutsche Eltern mitmachen.

    SPIEGEL: So hat man das schon seit Jahren gesehen. Die Frage ist nur: Was wollen Sie machen?

    COHN-BENDIT: Ich rede jetzt wirklich ungeschützt, weil ich mir das so nicht überlegt habe; die richtige Antwort könnte ich vielleicht in sechs Monaten geben. Man könnte sagen: Es muß noch eine Schule gebaut werden. Es könnte eine Lösung sein, kleinere Schulen zu machen, überschaubare Zusammenhänge, wo dann diese multikulturellen Ansammlungen nicht solche Schwierigkeiten machen würden.

    SPIEGEL: Was wollen Sie dazu beitragen, daß die Vorbehalte und Aggressionen der Deutschen gegenüber den erwachsenen Ausländern abgebaut werden?

    COHN-BENDIT: Ich will zunächst das Problem der Asylbewerber angehen. Es ist eine Grundsatzfrage, daß man das Arbeitsverbot für Asylbewerber aufhebt. Das würde nach meiner Meinung vieles an sozialer Aggression wegnehmen. Ich werde das Amt benutzen, um anhand konkreter Fälle aufzuzeigen, wie notwendig das wirklich ist, um eine Mehrheit dafür im Bundestag zu finden.

    SPIEGEL: Die wenigsten Ausländer in Frankfurt sind Asylbewerber.

    COHN-BENDIT: Für die andern will ich alle gesellschaftlich relevanten Gruppen - damit meine ich nicht nur die Gewerkschaften, nicht nur die Kirchen, sondern auch die Arbeitgeber - in die Pflicht nehmen, diesem latenten Unbehagen gegen Ausländer etwas entgegenzusetzen.

    SPIEGEL: Sehr konkret klingt das nicht.

    COHN-BENDIT: Gut, ich kann Ihnen erzählen, daß wir vorhaben, eine Moschee zu bauen, damit die Türken nicht immer im Keller beten müssen. An den Kosten soll auch die Industrie- und Handelskammer beteiligt werden. Denn schließlich haben die Konzerne diese Menschen angeworben, und deswegen sollen sie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Aber das sind Details. Ich sehe die Aufgabe darin, die Ängste abzubauen, die Deutsche gegen Ausländer haben.

    SPIEGEL: Welche Angst ist es denn nach Ihren Vermutungen, die dem von den Grünen allenthalben festgestellten Rassismus im Lande zugrunde liegt?

    COHN-BENDIT: Oft sind das Ängste, die sich sehr lange aufgestaut haben. Das muß gar nicht mit der gegenwärtigen sozialen Situation der Betroffenen zu tun haben.

    Aber wenn mal eine rassistische Empörung da ist, die ist mit Sozialmaßnahmen nicht mehr so einfach wegzukriegen. Es gibt ja einen Antisemitismus in der Bundesrepublik, obwohl es kaum Juden gibt. Es wird also schwierig sein, an solche Ängste heranzukommen.

    SPIEGEL: Nun gibt es ja Ängste, die nicht ganz so wahnhaft sind. Etwa die Angst Arbeitsloser, ihre knappen Sozialleistungen mit vielen Fremden teilen zu müssen - oder die Wohnungen.

    COHN-BENDIT: Das ist doch auch wahnhaft. Glauben Sie wirklich, daß die Sozialhilfe knapp wird oder daß die Gesundheitsreform notwendig wurde, weil ein paar Aussiedler oder ein paar Asylbewerber hierhergekommen sind?

    SPIEGEL: Die Sozialhilfeetats sind ganz erheblich belastet.

    COHN-BENDIT: Für Sozialhilfekosten, das sage ich ja, gibt es eine Lösung: Laßt die Asylbewerber arbeiten. Dann liegen sie niemandem auf der Tasche.

    SPIEGEL: Dann kommen die deutschen Arbeitslosen und beklagen sich.

    COHN-BENDIT: Wieso, wieso? Das ist ein Einwand, wie er am Stammtisch erhoben wird. Wir haben ja die verrückte Situation, daß es auf der einen Seite eine Arbeitslosigkeit gibt, auf der anderen Seite gibt es aber eine von den Unternehmern immer wieder beklagte Arbeitskräfteknappheit. Sie brauchen mehr Arbeitskräfte, und sie finden sie nicht in der Bundesrepublik. Die meisten Asylbewerber sind Menschen, die eine irrsinnige Energie haben. Die haben es geschafft, aus ganz kaputten Zusammenhängen zu fliehen. Und diese Energie würden sie unheimlich produktiv einsetzen hier in dieser Gesellschaft. Sie würden viele Arbeiten machen.

    SPIEGEL: Die Dreckarbeit, die machen sie ja schon jetzt, illegal.

    COHN-BENDIT: Ich weiß, daß viele meiner linken Freunde sich darüber ereifern: Aha, du plädierst dafür, daß die Asylbewerber die beschissenste Arbeit machen, du plädierst dafür, daß sie schlechtbezahlte Arbeit machen. Dann sage ich: Ich bin nicht der liebe Gott. Ich kann nicht gewerkschaftliche Forderungen für jeden Asylbewerber oder jede Asylbewerberin vertreten.

    SPIEGEL: Sie werden hauptsächlich damit beschäftigt sein, Ihren Freunden, Ihren Gegnern und Ihrer Klientel etwas zu erklären. Es scheint, daß die Hauptaufgabe, die Sie als Dezernent vor sich sehen, darin bestehen könnte, das Diskussionsniveau zu heben.

    COHN-BENDIT: Könnte es mir wirklich gelingen, dann wäre ich sehr glücklich und würde das als Erfolg buchen. Es gibt eine hohe Erwartung in der Stadt, seit dieses Amt für multikulturelle Angelegenheiten im Gespräch ist: Was wird er machen, was kann er machen? Und diese Erwartung muß ich umbiegen und sagen: Was können die Leute in den Stadtvierteln machen? Was können die Gruppen, die sich schon lange damit auseinandersetzen, machen? Ich muß verhindern, daß mich die alte grüne und sozialdemokratische Krankheit überrollt: zu glauben, man könnte mit dem Staat oder mit der Stadt alles lösen. Entweder gibt es eine Initiativkraft der Gesellschaft, oder die Probleme werden nicht gelöst.

    SPIEGEL: Die Initiativkraft der Gesellschaft ist aber möglicherweise überfordert. Viele Bürger wollen mit ihren ausländischen Nachbarn schlicht nichts zu tun haben. Viele Deutsche beziehen ja ihre Zufriedenheit gerade aus der Verwurzelung in ihrer eigenen vertrauten Kultur, altdeutschen Möbeln und Spitzendeckchen. Nicht jeder ist so multikulturell wie der deutsch-französische Jude Cohn-Bendit.

    COHN-BENDIT: Aber ich hab' genau solche Ängste vor den Fremden. Und ich will keinem seine deutsche Kultur wegnehmen. Es wäre verheerend, wenn man jetzt sagen würde, die eigentliche positive Lebensform ist die, die von den Fremden artikuliert wird. Auch die Grünen müssen kapieren, daß die Ausländer nicht die besseren Menschen sind.

    SPIEGEL: Herr Cohn-Bendit, wir danken Ihnen für dieses Gespräch........



    https://www.spiegel.de/politik/die-g...0-000013496169


    .....1989 war das und heute so aktuell wie damals. Die Grünen haben dicke Bretter gebohrt und es geschafft den letzten Widerstand zu beseitigen.
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  3. #23
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    AW: Innenministerin (Faser, SPD) will deutsche Pässe verramschen

    Seit Jahrzehnten kommen nur soziale Problemfälle ins Land. Die klugen Köpfe gehen alle nach USA, GB oder Kanada aber nicht nach Deutschland. Die Gründe liegen auf der Hand. Nirgendwo sonst zahlen arbeitende Menschen so hohe Steuern und Abgaben bei im internationalen Vergleich niedrigen Einkommen. Wer kann, macht um Deutschland einen weiten Bogen.....


    Headhunter über Einbürgerungs-Debatte „Niemand, wirklich niemand, träumt davon, nach Deutschland zu ziehen“......Ist Deutschland für internationale Fachkräfte wirklich das gelobte Land? Warten die gut ausgebildete Frauen und Männer der Welt nur darauf, endlich die offenen Stellen zwischen Flensburg und Oberstdorf zu besetzen?

    „Ihr müsst mal in der realen Welt ankommen“
    „Niemand, wirklich niemand, träumt davon nach Deutschland zu ziehen“, stellt Chris Pyak auf Twitter klar. Pyak ist Geschäftsführer von Immigrant Spirit, einer auf internationale Talente ausgelegten Recruiting-Agentur sowie Autor des Buches „How To Win Jobs & Influence Germans: The Expats' Guide to a Career in Germany”....https://www.focus.de/finanzen/news/h...180418276.html
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