Das ist noch nie dagewesen wie so manches nicht, an das man sich bei der Ampel-Regierung gewöhnen muss.

Dass für das Treffen der G7-Außenminister im Friedenssaal von Münster ein Kreuz entfernt wurde, sorgt für viel Unverständnis. Nun äußerte sich Bundesaußenministerin Anna-Lena Baerbock: "Es wäre gut gewesen, wenn es nicht weggeräumt worden wäre."
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bedauert die Entscheidung, für das Treffen der G7-Außenminister im Friedenssaal von Münster ein zum Inventar gehörendes Kreuz zu entfernen. Dies sei ausschließlich eine organisatorische, keine politische Maßnahme gewesen, sagte sie bei der Abschlusspressekonferenz am Freitagabend in Münster. Sie selbst habe davon erst am Morgen erfahren.
Hier fühlt man sich unwillkürlich an die Erklärungen der Politiker nach der Ahr-Katastrophe erinnert.

Nachdem zunächst Medien wie "Westfälische Nachrichten" und "Bild" auf das fehlende Inventar im Historischen Friedenssaal hingewiesen hatten, kritisierten am Freitag auch das Bistum Münster und Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) das Entfernen des hölzernen historischen Ratskreuzes.
(Erklärung: "Außenamt" = Außenministerium)

Nach Angaben der Stadt Münster bat das Außenamt um Entfernung des aus dem Jahr 1540 stammenden Kreuzes, da Menschen mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen am G7-Treffen teilnähmen.
Münsters Oberbürgermeister Lewe erklärte, seiner Meinung nach hätte "diese Entscheidung so nicht getroffen werden dürfen, und ich bedaure sie". Das Kreuz, so Lewe weiter, gehöre seit Jahrhunderten zum Friedenssaal und damit zur Geschichte und Kultur des Konferenzortes.
Die Stadt habe bei der Besichtigung des Friedenssaales durch das Protokoll des Auswärtigen Amtes deutlich gemacht, dass das Kreuz zum Friedenssaal gehöre, berichteten die "Westfälischen Nachrichten". Sollte es entfernt werden, wäre dies erklärungsbedürftig. Trotzdem habe das Protokoll des Auswärtigen Amtes klargemacht, das Kreuz könne nicht an dieser Stelle bleiben.
Der Zeitung zufolge war es das erste Mal, dass das Ratskreuz aus dem Historischen Friedenssaal des Rathauses entfernt wurde. Bis heute werden vor dem Kruzifix in der Regel alle neuen Mitglieder des Münsterschen Stadtrats vereidigt. Weder bei einem Besuch von Großimam Ahmad al-Tayyeb, einem der wichtigsten islamischen Führer, noch bei einer Visite des Dalai Lama im Friedenssaal war das Kreuz entfernt worden.
Bereits im Oktober hatte es Debatten über den Umgang des Auswärtigen Amtes mit dem Thema Religion gegeben. Damals war bekannt geworden, dass im Referat "Religion und Außenpolitik" keine Religionsvertreter auf Vertragsbasis als Berater beschäftigt werden. Die Abteilung "Religion und Außenpolitik" wurde vor vier Jahren im Auswärtigen Amt eingerichtet. Ebenfalls öffentlich wurde, dass das Auswärtige Amt nicht länger die Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft finanziell unterstützt. (KNA)
https://www.katholisch.de/artikel/41...bei-g7-treffen