Clan-Razzia wegen Kfz-Betrug: Luxus-Autos beschlagnahmt

Razzia in Essen: Die Polizei durchsucht neun Objekte wegen Kfz-Kriminalität. Eine Person wurde festgenommen, zwei Luxus-Mercedes beschlagnahmt. Im Rahmen einer bundesweiten Razzia wegen Kfz-Kriminalität sind am Dienstagmorgen (18. Oktober) neun Objekte in Essen durchsucht worden. Laut Augenzeugen sind Spezialeinheiten eingesetzt worden, die unter anderem an der Helenenstraße im Stadtteil Altendorf gegen sechs Uhr eine Tür aufsprengten.
Laut Polizei Kreis Borken, die die Federführung der Razzia hat, vermute man, dass Papiere zu Prüfberichten bei Kfz-Hauptuntersuchungen gefälscht wurden. Außerdem gehe man davon aus Diebesgut zu finden.


Unter den Tatverdächtigen befinde sich ein Mann, der dem Clan-Milieu zugerechnet wird. Kräfte des Spezialeinsatzkommandos seien eingesetzt worden, weil nicht auszuschließen war, dass Tatverdächtige bewaffnet waren, so ein Sprecher der Borkener Polizei.
Beamte der Einsatzhundertschaft aus Essen schleppten am Vormittag gut ein Dutzend Kartons aus der Wohnung. Der Einsatz dauerte um 10 Uhr immer noch an. Vor dem durchsuchten Haus in der Helenenstraße standen bis zu vier Mannschaftswagen der Essener Bereitschaftspolizei.



Razzia in Essen: Bislang wurde eine Person festgenommen

Eine Person wurde in Essen bereits festgenommen. Außerdem wurden zwei hochwertige Mercedes-Fahrzeuge sichergestellt, darunter ein AMG 63.


Wo es weitere Durchsuchungen in der Stadt gegeben hat, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Bundesweit wurden nach ersten offiziellen Informationen insgesamt 17 Durchsuchungsbeschlüsse und zwei Haftbefehle vollstreckt.
https://www.waz.de/staedte/essen/raz...236696757.html


Berlin & Brandenburg Razzia wegen gefälschter Kfz-Bescheinigungen: 150 Fälle

Für Besitzer alter Autos ist die nächste Hauptuntersuchung oft ein heikler Moment. Ein Fälscherring machte sich das wohl zunutze und bot gegen Geld positive Prüfbescheinigungen. Nach einer großen Razzia droht jetzt auch Hunderten Kunden juristischer Ärger.

Bei einer Razzia an mehreren Orten haben Einsatzkräfte eine Bande hochgehen lassen, die im großen Stil gefälschte Prüfbescheinigungen an Besitzer schrottreifer Fahrzeuge verkauft haben soll. Mehr als 200 Ermittler hätten am Dienstagmorgen 17 Objekte durchsucht und «umfangreiche Beweismittel» sichergestellt, teilte die federführende Polizei in Borken im Münsterland mit. Zwei Hauptverdächtige seien festgenommen worden und kamen in Untersuchungshaft. Einer von ihnen habe Verbindungen zur Clan-Kriminalität.

Ermittelt wird nun auch gegen zahlreiche Fahrzeugbesitzer: Sie sollen die gefälschten Dokumente über eine angeblich erfolgreiche Hauptuntersuchung gekauft haben, um nicht mehr verkehrssichere Autos weiterhin nutzen zu können.
Konkret listen die Ermittler 150 Fälle auf, in denen die Bande falsche Bescheinigungen über eine bestandene Hauptuntersuchung ausgestellt haben soll. Tatsächlich dürfte es aber um «erheblich mehr Fälle» gehen, teilte die Polizei mit.

Die Bande habe Stempel der Prüforganisationen KÜS und Dekra gefälscht. «Die entsprechenden Plaketten lieferten die Tatverdächtigen entweder mit, oder die Fahrzeughalter erhielten diese nach Vorlage der gefälschten Prüfberichte durch die Behörden», teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.


Die Ermittler machen die beiden 36 und 45 Jahre alten Hauptverdächtigen für die Dokumentenfälschungen verantwortlich. Fünf weitere Beschuldigte sollen sich um den Vertrieb gekümmert haben. Die Folge sei gewesen, dass «verkehrsunsichere Fahrzeuge weiter am Straßenverkehr teilnehmen konnten», sagte der Leiter der Borkener Direktion Verkehr, Frank Schulz. «Dem haben wir mit der heutigen länderübergreifenden Aktion einen Riegel vorgeschoben.»
Insgesamt wurden 17 Objekte durchsucht, neun davon in Essen. Dort wurden unter anderem auch zwei Luxusautos sichergestellt. Beim Kampf gegen die Clan-Kriminalität gehe es «nicht immer nur um Gewalt, Drogen oder Machtdemonstrationen, sondern auch im Verkehrssektor stehen wir den Kriminellen auf den Füßen», sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). «Auch im Straßenverkehr macht der Rechtsstaat die Regeln - nicht die Familie.»
Weitere Durchsuchungen gab es in Gronau, Ahaus und Rosendahl im Münsterland, in Mülheim an der Ruhr, Berlin, im hessischen Rodgau und im niederländischen Overdinkel.

https://www.welt.de/regionales/berli...50-Faelle.html