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    MDR berichtet über kleinere Zwischenfälle bei der Tafel

    Dieser Beitrag könnte der Aktuellen Kamera zum Ende der Ära DDR entsprungen sein, als die Mißstände nicht mehr zu verbergen waren, aber durch neue Zusammenhänge und geschickte Moderation in ein anderes Licht gerückt werden sollten, sozusagen entschärft.

    Zu diesem entschärfenden Beitrag gehört, dass gleich zu Anfang dem staunenden Leser das Bild gut gefüllter Lager bei der Tafel vermittelt wird und die Bilder im Video zeigen dann auch nur Markenprodukte besserer Güte wie Bio-Lachs, Balsamico-Essig und ausschließlich Markenprodukte, also das, was die Gering- und Normalverdiener nur selten kaufen.

    Dazu gestylte Mitarbeiter, wobei die Chefin der Tafel vorher nicht nur eine Modeberatung, sondern auch einen Visagisten aufgesucht hat, um sich wie aus dem Ei gepellt vor der Kamera zu präsentieren.

    Die "Handvoll Leute", die die Ukrainer sozusagen als Kollaborateure schlechten Benehmens in Verruf bringen, waren der Anlaß für diese Richtigstellung der skandalösen Ereignisse, die offensichtlich den Unmut der Bürger in Freital hervorriefen. Wobei ich es bemerkenswert finde, dass eine Handvoll Leute den MDR der ARD-Senderkette dazu nötigt, einen solchen Beitrag überhaupt zu senden. Die Handvoll Leute wären ja kein Problem, aber offensichtlich sind es wahrscheinlich doch ein paar Hände voll.

    Deswegen hat man auch eigens dafür in der Küche der Tafel - wobei man sich fragt, wozu die Tafel eine Küche benötigt - drei Ukrainerinnen ohne Deutschkenntnisse engagiert, die vor der Kamera mittels Handy-Übersetzer sich als Beispiele guten Benehmens zeigen dürfen. So relativiert sich eben alles.

    Nur noch eine Richtigstellung bezüglich der Tafelzuweisungen. Es ist zwar richtig, wenn der Beitrag davon spricht, dass die Ukrainer durch ihren Hartz-IV-Bezug Zugang zur Tafel hätten, dieser Zugang existiert aber auch für Flüchtlinge im laufenden Verfahren. Auch sie bekommen von den Behörden Berechtigungsscheine für die Tafeln in die Hand gedrückt, auch dann, wenn sie in den Erstaufnahme-Sammelunterkünften noch mit Catering versorgt werden.

    Dazu hier - um den Beweis nicht schuldig zu bleiben - die Kriterien für die Zugangsberechtigung zur Tafel. Asylbewerber sind dabei, grundsätzlich:

    Wer darf in der Tafel einkaufen?


    Alle bedürftigen Menschen sind berechtigt in den Tafeln einzukaufen.

    Als hilfebedürftig gilt, wer Leistungen erhält nach:

    • SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende, Hartz IV)
    • SGB XII (Sozialhilfe)
    • § 27a Bundesversorgungsgesetz (Ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt)
    • § 6a Bundeskindergeldgesetz (Kindergeldzuschlag)
    • dem Asylbewerberleistungsgesetz
    https://www.tafel-stuttgart.de/%C3%B...r-darf-kommen/

    Nun aber zum Video. Da ich nicht davon ausgehe, dass dieses lange verfügbar sein wird, habe ich mir die Mühe gemacht, das Video niederzuschreiben:

    Kleinere Zwischenfälle an der Tafel

    Dass ihr die Waren ausgehen, davon hat die Chefin der Freitaler Tafel bislang keine Angst. Ihre Kühlhäuser und Lager sind gut gefüllt. Karin Rauschenbach befürchtet auch nicht, dass es hier deshalb Streit unter den bedürftigen Kunden geben dürfte. Eher, dass die Stimmung aus anderen Gründen kippt. In letzter Zeit gibt es immer mal wieder Auseinandersetzungen zwischen Personal und ukrainischen Geflüchteten.


    K. Rauschenbach: „Zum Beispiel werden ukrainische Kundin, die hatte sich Lachsfisch bestellt und sie machte die Tüte auf und hat meiner Mitarbeiterin den Fisch zugeworfen.“


    MDR: „Warum? Weil sie es nicht haben wollte?“

    K. Rauschenbach: „Sie wollte es haben. Aber sie wollte es dann nicht mehr haben. Oder eben, dass die Mitarbeiter beschimpft werden. Dass die jetzt Anspruch haben auf mehr Fleisch, wo es für alle reichen muss.“

    Rauschenbach betont immer wieder, an die 400 Ukrainer kämen immer wieder regelmäßig hierher und ein Großteil falle überhaupt nicht negativ auf und alle Bedürftigen, egal welcher Herkunft, seien hier willkommen.
    Aber es gebe eben auch die, die sich über die angebotenen Waren mokierten und nicht verstünden, dass hier größtenteils gespendete Produkte günstig verkauft würden.

    K. Rauschenbach: „Ich denke, die verstehen das Prinzip nicht. Weil in der Ukraine gibt es keine Tafeln. Die denken, dass das Rewe, Aldi, Netto ist, aber das sind wir nicht. Wir sind ein Verein, eine Tafel.“

    Einige hätten vor dem Krieg möglicherweise in wohlhabenderen Verhältnissen gelebt, müssten sich erst an die neuen Lebensumstände gewöhnen und nicht die Tafeln, sondern die Behörden entscheiden, wer diese Hilfe in Anspruch nehmen darf. Da seit dem 1. Juni alle geflüchteten Ukrainer hierzulande Hartz IV beziehen können, dürfen die auch bei den Tafeln einkaufen.


    Olena, Veronika und Tatjana arbeiten hier in der Küche. Sie sind selbst aus der Ukraine geflüchtet und schämen sich für die Zwischenfälle mit den Landsleuten. Sie sprechen kaum Deutsch. Bei der Übersetzung hilft das Handy.

    Übersetzt: „Es ist eine Schande, dass eine Handvoll Leute, die sich nicht benehmen können, alle Ukrainer, die hierher kommen, in ein schlechtes Licht rücken. Wie man sich zu benehmen hat, das ist ja überall gleich auf der Welt: Man schreit nicht, man beleidigt nicht, man soll nicht streiten. Und leider kriegen das einige einfach nicht hin.“

    Hinzu komme die Sprachbarriere, das frustriere Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen. Die drei Frauen sollen deshalb auch der Schlüssel zur Lösung des Problems werden. Derzeit lernen sie jeden Tag Deutsch und werden, wenn das gut genug ist, im Verkaufsraum vermitteln.

    https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-662416.html

    Das Video hier:

    https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-662416.html

    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: MDR berichtet über kleinere Zwischenfälle bei der Tafel

    Nach wie vor ist die Ukraine weitestgehend sicher, gekämpft wird überwiegend im Osten des Landes. Niemand muss sein Land verlassen. Sollen sie dort bleiben und uns verschonen.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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