Hohe Gaspreise verteuern Düngemittel für Landwirtschaft massiv

Die hohen Gaspreise sorgen für kräftige Preissteigerungen beim Dünger und bremsen den Absatz in Deutschland spürbar. Sollte die Landwirtschaft deshalb auf Stickstoffdünger verzichten müssen, drohen Ernteeinbrüche.
In der Produktion von Düngemitteln wird Erdgas als Rohstoff oder Energiequelle benötigt. Mit den Gaspreisen sind damit auch die Düngerpreise stark gestiegen. Das hat Folgen: Die Menge der in Deutschland in den Verkehr gebrachten Düngemittel sank von April bis Juni zum Vorquartal kräftig, wie das Statistische Bundesamt mitteilte .
In den Absatzzahlen sind sowohl in Deutschland produzierte als auch importierte Düngemittel enthalten. So halbierte sich der Inlandsabsatz von Phosphat-Dünger zum Vorjahresquartal (-50,6 Prozent) auf 14.000 Tonnen des darin enthaltenen Nährstoffs Phosphat. Auch der Absatz von Kali-Dünger fiel um gut die Hälfte (-52,3 Prozent) auf 55.900 Tonnen Kaliumoxid. Bei Stickstoff-Dünger gab es einen Rückgang von 18,5 Prozent. Nur der Absatz von Kalk-Dünger (592.600 Tonnen Calciumoxid) blieb mit -0,1 Prozent fast unverändert.
Wenn man bei den Düngemitteln auf Stickstoff verzichte, seien im ersten Jahr Ernteeinbrüche von 30 bis 50 Prozent möglich, warnte Bauernverband-Präsident Joachim Rukwied zuletzt.
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