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AW: Das russische Manager-Sterben geht weiter
Zum Tod Nawalnys:
Geleakte Akten der russischen Behörden verstärken einen Verdacht, den Menschenrechtler schon unmittelbar nach dem Tod von Alexej Nawalny im Februar geäußert hatten: Dass der inhaftierte Kremlkritiker mutmaßlich gezielt getötet wurde. Die russische Regierung sprach bis zuletzt von einem natürlichen Tod, erlaubte jedoch keine unabhängige Autopsie an Nawalnys Körper.Das Medienportal »The Insider« veröffentlichte am Sonntag Dokumente der russischen Ermittlungsbehörden. Die darin beschriebenen Symptome seien typisch für Vergiftungen, heißt es in dem Medienbericht unter Berufung auf mehrere Ärzte.Bauchschmerzen, Krämpfe und Bewusstlosigkeit
In einem Dokument heißt es demnach, Nawalny habe sich auf den Boden gelegt und über starke Bauchschmerzen geklagt. »Er begann reflexartig, seinen Mageninhalt auszustoßen, hatte Krämpfe und verlor das Bewusstsein«, zitiert »The Insider« aus dem Schriftstück, welches als Begründung dafür dienen sollte, weshalb es kein Strafverfahren in dem Todesfall von Nawalny geben würdeDem Bericht zufolge attestierten mehrere Ärzte, dass es sich dabei um typische Vergiftungssymptome handle. »Die offizielle Todesursache – eine Herzrhythmusstörung – würde in keiner Weise die in der Begründung beschriebenen Symptome erklären«, wird ein Arzt zitiert.Auffällig sei laut »The Insider« außerdem, dass es von dem gleichen Dokument eine zweite Version gibt, in der die beschriebenen Symptome nicht weiter erwähnt werden. Eine weitere Akte soll belegen, dass nach Nawalnys Tod Proben seines Erbrochenen entnommen wurden. Dass Nawalny überhaupt erbrochen hatte, war nie offiziell berichtet worden, wie es in dem Medienbericht heißt.Alexej Nawalny starb offiziellen Angaben zufolge am 16. Februar in einer Strafkolonie im Norden Sibiriens. Nawalny galt als Putins vehementester innenpolitischer Kritiker. Nach einem Giftanschlag, der offenbar vom russischen Geheimdienst FSB verübt wurde, war er zu seiner Behandlung nach Deutschland ausgereist. Im Januar 2021 kehrte Nawalny nach Russland zurück und wurde sofort verhaftet.
«Alexei Nawalny ist in der Strafkolonie gestorben.» Hinter dem nüchternen Satz, der am vergangenen 16. Februar in Eilmeldungen vom Tod des wichtigsten russischen Oppositionspolitikers kündete, verbarg sich von Anfang an das Rätsel um das plötzliche Ableben von Präsident Wladimir Putins Intimfeind. Am Tag zuvor war Nawalny noch über Video mit einem Gerichtssaal verbunden gewesen und hatte mit dem Richter gescherzt. Anzeichen einer gesundheitlichen Verschlechterung gab es nicht.Propagandisten brachten als Todesursache ein Blutgerinnsel in Umlauf. «Herzversagen nach einem Kreislaufkollaps» wurde zur offiziellen Version. Für Nawalnys Mitstreiter und Anhänger bestand nie ein Zweifel daran, dass ihr Freund, Mentor und Vorbild umgebracht worden war – direkt oder indirekt, denn allein die vom Strafvollzug bewusst herbeigeführten Haftbedingungen verlangten ihm kaum Erträgliches ab.Nun ist das exilrussische Recherche-Portal «The Insider» in den Besitz von Dokumenten gelangt, die bestätigen sollen, dass Nawalny in der Strafkolonie «Polarwolf» in der westsibirischen Siedlung Charp am Polarkreis getötet wurde. Den Journalisten liegen die Materialien aus den Ermittlungen zum Tod Nawalnys vor, und zwar in verschiedenen Versionen. Diese wurden von Alexander Warapajew unterschrieben, dem Ermittlungsbeamten, der Nawalnys nach Charp gereister Mutter tagelang die Herausgabe des Leichnams verweigerte und sie unter Druck setzte, um eine öffentliche Trauerfeier in Moskau für den Verstorbenen zu verhindern.Warapajew hatte im Sommer Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja mitgeteilt, es lägen keine Hinweise auf gewaltsame Einwirkungen vor. Nawalny sei nach Meinung der Ärzte nach einem Bluthochdruck-Schub an Herzrhythmusstörungen gestorben. Komplikationen aufgrund einer Vielzahl chronischer Krankheiten hätten dazu geführt. Schon damals hatte Julia Nawalnaja diese offizielle Darstellung zurückgewiesen. Nicht nur waren bei dem Gefangenen die aufgeführten gesundheitlichen Schwierigkeiten nicht diagnostiziert worden. Julia gab auch an, sie wisse, dass ihr Mann in den letzten Minuten seines Lebens über starke Schmerzen im Bauch geklagt habe.Die von «The Insider» eingesehenen Berichte der Ermittlungsbehörden beschreiben in einer ersten Version, wie Nawalny auf dem Hofgang plötzlich starke Bauchschmerzen bekommen habe. Er sei in seine Zelle zurückgebracht worden, habe sich dort auf den Boden gelegt, erbrochen und sei von Krämpfen heimgesucht worden. Dann habe er das Bewusstsein verloren und sei in die Sanitätsabteilung gebracht worden, wo ärztliches Personal vergeblich versucht habe, ihn wiederzubeleben. Vom Erbrochenen und vom Essen seien für Untersuchungen Proben genommen worden.Diese Schilderung steht eindeutig im Widerspruch zu den später offiziell als Todesursache genannten Symptomen. Dies betont auch der Arzt Alexander Polupan, der 2020 zum russischen Ärzteteam gehört hatte, das Nawalny nach seiner Vergiftung durch den chemischen Kampfstoff Nowitschok in Omsk untersuchte. Polupan sagte den Journalisten von «The Insider», die Symptome deuteten auf eine Vergiftung durch die Einnahme eines Gifts aus der Kategorie der organischen Phosphorverbindungen, zu denen auch Nowitschok gehört.Aus diesem Grund wurde die Darstellung offenbar auch aus der definitiven Version des Untersuchungsberichts entfernt, den die Hinterbliebenen im August bekamen. Nur so war es möglich, auf der Version eines natürlichen Todes zu beharren und von der Einleitung eines Strafverfahrens abzusehen. Unklar ist allerdings, weshalb es überhaupt dazu kam, dass auch die vermutlich ehrliche Schilderung von Nawalnys Tod in eine frühe Version der Ermittlungen Eingang fand. Die Ermittlungsbehörden hatten von Anfang an die Todesumstände zu verschleiern versucht und offenkundig kein Interesse daran gehabt, den Leichnam der Familie schnell zu übergeben.«The Insider» ist eine seriöse Publikation mit grosser Erfahrung in der Recherche heikler geheimdienstlicher Informationen. Sie war federführend bei der Enttarnung der Todesschwadron des russischen Inlandgeheimdiensts (FSB), die die erste Vergiftung Nawalnys sowie die Giftanschläge auf Wladimir Kara-Mursa und andere Oppositionsfiguren verantwortete. Laut dem Chefredaktor Roman Dobrochotow gelangte «The Insider» an die Dokumente ohne Drittpersonen, die ein Interesse an der Manipulation der Unterlagen gehabt haben könnten.Für Dobrochotow ist die Bestätigung von Nawalnys Tod durch Vergiftung nun praktisch gerichtsfest. Noch gelte es, die genauen Abläufe zu rekonstruieren und die daran Beteiligten ausfindig zu machen. Natürlich wird es auch weiterhin Zweifel an dieser Darstellung geben, verbunden mit Verschwörungstheorien darüber, wer der eigentliche Nutzniesser von Nawalnys Tod gewesen sein könnte. Alle andern fühlen sich in der Ungeheuerlichkeit bestätigt, dass das Regime seine Gegner auch dann noch zu töten bereit ist, wenn sie ihm am Polarkreis vollständig ausgeliefert sind.
Wieviele Tote hat Putin zu verantworten, über wieviele Leichen geht er?Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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01.10.2024, 17:07 #22schaut manchmal vorbei
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AW: Das russische Manager-Sterben geht weiter
Hätte der "Insider" tatsächlich entsprechende Dokumente, würde er sie wenigstens auszugsweise veröffentlichen und nicht nur über Vermutungen berichten.
Hier ist der Artikel vom Insider im Original
https://bnn-news.com/the-insider-doc...oisoned-261118
da wimmelt es nur von Vermutungen und "wir schließen daraus...."
Als die Leiche Nawalnys Frau und dessen Mutter übergeben wurde, haben beide keine weitere Obduktion beantragt.
Das hätten sie ja können wenn sie das gewollt hätten, sie hätten auch die Leiche den Staaten für eine weitere Obduktion übergeben können, die eine weitere Obduktion nicht nur wollten, sondern sie auch bezahlt hätten. Diese hatten sich ja bereits bei Frau und Mutter gemeldet.
Also kann man durchaus davon ausgehen, dass eine weitere Obduktion von den beiden Frauen nicht gewünscht war.
Etwa damit man hinterher dann auch mit allerhand Vermutungen spielen kann?
Es war auch nicht so, dass er in "wichtiger" Oppositionsführer war, sein Stern war schon lange untergegangen.
Kann man ja auch daran sehen, dass sich niemand wirklich für ihn eingesetzt hat, weder als er ins Straflager kam und auch nicht als er unter den Haftbedingungen litt
Wie kurz doch das Gedächtnis bei manchen immer ist.....klar, dass diese Menschen dann jeden Sch..ss glauben, wenn Vermutungen der Presse veröffentlicht werden
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AW: Das russische Manager-Sterben geht weiter
Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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02.10.2024, 12:11 #24schaut manchmal vorbei
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AW: Das russische Manager-Sterben geht weiter
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AW: Das russische Manager-Sterben geht weiter
Da das mein Thread ist, werde ich ihn kaum schreddern. Und ich schreddere wohl kaum jeden Thread, wobei ich täglich für viele verantwortlich bin. Für was bist du verantwortlich?
In diesem Fall nicht ganz unangebracht, wenn nach deinem Erscheinen nicht nur ein Thread weg ist, sondern das gesamte Forum.Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister
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02.10.2024, 17:50 #26
AW: Das russische Manager-Sterben geht weiter
Meine MEINUNG: Nawalny wurde von Dritten getötet, um Putin zu diskreditieren, denn Putin ist nicht blöd.
Das ist, wie schon gesagt, meine Meinung, eine These, die richtig oder falsch sein kann.
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05.10.2024, 13:38 #27schaut manchmal vorbei
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AW: Das russische Manager-Sterben geht weiter
Kann ich mir nicht vorstellen, da Nawalny gut beobachtet in einem Arbeistlager festgehalten wurde.
Wie hätte man da an ihn herankommen sollen?
Ich denke, dass es nur ein weiteres Gerücht ist welches ja ganz passend für die Propaganda gegen die Russen ist.
Man will damit den Russenhass schüren....
Mehr ist da wohl nicht dran.
Gelesen hatte ich aber auch, dass er sich in Deutschland noch gegen Corona impfen lassen hat bevor er nach Russland zurück ging.
Da würde das mit dem Blutgerinnsel schon eher passen.
Aber das ist alles Spekulation wenn der Insider da nichts mehr berichtet oder Beweise für die angeblichen Dokumente vorlegt.
Sollte dass stimmen läge das schon bei der Staatsanwaltschaft und die Presse würde das alles breit treten
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