Arbeitsmarkt Höhere Arbeitslosenquote durch Schulabgänger und Geflüchtete



Die Arbeitslosenquote im Kreis Recklinghausen wie auch in Gladbeck ist im Monat Juli angestiegen. Sie erhöhte sich im Kreis auf 8,1 Prozent (Juni 7,8) und im Stadtgebiet auf 11,1 Prozent (10,8). Gladbeck ist kreisweit die Kommune mit der höchsten Arbeitslosenquote vor Marl (9,6 %).
Schon die Überschrift beinhaltet eine dicke, fette Lüge. Gewollt oder nicht gekonnt ist hier die große Frage.

Die Lüge wird durch den Arbeitsamtschef im Artikel wiederholt:

Agenturgeschäftsführer Dirk Hellmann führt den Anstieg im Vest auf zwei wesentliche Faktoren zurück: „Im Sommer beenden viele junge Menschen die Schule und strömen für eine kurze Zeit auf den Arbeitsmarkt, bevor sie eine Ausbildung beginnen, die Schullaufbahn fortsetzen oder sich beruflich orientieren. Hinzu kommt, dass die Hauptferienzeit auch in Betrieben oft für Betriebsferien genutzt wird, während dieser kaum Neueinstellungen vorgenommen werden. Diese saisontypische Entwicklung tritt jährlich zu dieser Zeit ein. Verstärkt wird sie jetzt durch die Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge in die Grundsicherung und damit in die Arbeitslosenstatistik.“
https://www.waz.de/staedte/gladbeck/...236020639.html

Die Lüge ist also, dass Schulabgänger "für eine kurze Zeit auf den Arbeitsmarkt" "strömen", "bevor sie eine Ausbildung beginnen" "die Schullaufbahn fortsetzen" oder sich "beruflich orientieren".

Dass zwischen einzelnen Ausbildungsschritten zwar Wochen liegen, stimmt, nicht aber, dass diese Jugendlichen als Arbeitslose erfasst werden. Das ist die Wahrheit - und die beklagt die Gewerkschaft:

Dass hinsichtlich der Jugendarbeitslosig-
keit die Zahlen der internationalen Statistik
höher sind, hängt mit dem Erfassungsver-
fahren zusammen. Die Zahlen der interna-
tionalen Statistik basieren aufBefragun-
gen, bei denen auch die Bewerber für Be-
rufsausbildungsstellenhöchstwahrschein-
lich als arbeitslos erfasst werden
Bei der
BA werden die aktiv als arbeitslos Gemel-
deten gezählt. Jugendliche, die eine Aus-bildungsstelle suchen und nicht alternativ
auch Arbeit, werden nichtals arbeitslos
gezählt.
https://www.dgb.de/themen/++co++medi...71e3bc572445d2

Suchen sie zwischen Schulende und Ausbildungsbeginn tatsächlich einen Job, so machen sie dies auf eigene Faust, beispielsweise einen Ferienjob, eine Urlaubsvertretung, gefunden per Aushang, Mundpropaganda oder Schwarzen Brettern an Schule oder Uni.