Die Gasumlage hat mit den Gaspreisen erst mal nichts zu tun. Sie kommt sozusagen obendrauf:

Gas-Umlage ab dem 1. Oktober

Bis zu 1000 Euro Mehrbelastung im Jahr


Der Bibber-Winter naht. Nicht nur, dass im Laufe des Jahres das Gas knapp zu werden droht, es ist auch noch verdammt teuer. Viele Mieter und Häusle-Besitzer hatten gehofft, zumindest bis ihre Verträge auslaufen vor den massiven Preissteigerungen am Gasmarkt geschützt zu sein. Doch falsch gedacht …
Die Schocknachricht am Donnerstag: Gas-Kunden müssen trotz laufender Verträge noch vor dem Winter mit zusätzlichen Kosten rechnen – im Extremfall mit fast 1000 Euro im Jahr!
Der Grund: Die Bundesregierung will ab dem 1. Oktober eine Umlage zur Entlastung der Gas-Importeure in Kraft setzen. Sie trifft Haushalts- oder Industriekunden mit eigentlich lang laufenden Verträgen, also diejenigen, die bisher dachten, sie wären noch etwas länger vor dem Teuer-Schock am Gasmarkt geschützt.
„Diese Maßnahme ist angesichts der angespannten Lage auf dem Gasmarkt notwendig, um die Gasversorgung auch im kommenden Winter aufrecht zu erhalten. Ohne sie wären Gasversorgungsunternehmen in der gesamten Lieferkette gefährdet“, heißt es in einem Papier, das BILD vorliegt.


Die Rechtsverordnung soll in Kürze vom Bundeskabinett verabschiedet werden und voraussichtlich ab dem 1. Oktober 2022 greifen.
▶︎ Kanzler Olaf Scholz (64) hatte in der vergangenen Woche eine Erhöhung der Gaspreise „nur“ um 2 Cent pro Kilowattstunde angedeutet und von zusätzlichen Belastungen von jährlich 200 oder 300 Euro für eine vierköpfige Familie gesprochen.
„Ein Schritt, der eine hohe Belastung mit sich bringt“

▶︎ Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) kündigt am Donnerstag einen ganz anderen Preishammer beim Gas an: „Wir rechnen damit, dass es zwischen 1,5 und fünf Cent pro Kilowattstunde sein wird“, so der Grünen-Politiker. Bis zu fünf Cent würde bedeuten:

▶︎ Bis zu „fünf Cent pro kWh“ würde bedeuten: Ein vierköpfiger Haushalt könnten im Extremfall mit fast 1000 Euro im Jahr belasten werden. Und das zusätzlich zu den gestiegenen Gaspreisen.
Habeck ergänzt: Man wisse nicht genau, wie hoch die Gas-Beschaffungskosten im November und Dezember seien werden: „Aber die bittere Nachricht ist: Es sind sicherlich einige hundert Euro pro Haushalt“, so der Vize-Kanzler.
„Das ist ein schwieriger Schritt, ein Schritt, der eine hohe Belastung mit sich bringt“, erklärt Habeck weiter. „Deswegen ist es wichtig, dass der zweite Schritt mitgegangen wird.“ Und der besteht laut unserem Wirtschaftsminister aus gezielten Entlastungen für ärmere Menschen.
Die Umlage soll eineinhalb Jahre, also bis Ende März 2024 gelten.

Bezahlt werden mit der Umlage die Extrakosten der Importeure, die sie für die kurzfristige, teure Ersatz-Beschaffung von russischem Gas aufbringen müssen, das trotz Verträgen nicht geliefert wird.





▶︎ Von diesen Kosten können unglaubliche 90 Prozent weitergegeben werden.
„Das Instrument der saldierten Preisanpassung ist ein durchaus scharfes Schwert, da es Auswirkungen auf alle Gaskunden hat, sowohl in der Industrie wie auch bei den privaten Verbraucherinnen und Verbrauchern“, heißt es im Papier.
Daher werde die Nutzung dieses Instruments an klar definierte Bedingungen geknüpft, zeitlich befristet und in weiteren Schritten durch zusätzliche zielgenaue Entlastungsmaßnahmen flankiert.
Etwa die Hälfte aller Wohnungen in Deutschland wird mit Gas beheizt.


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