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    „Gesellschaft“ bedeutet nur noch, dass man etwas zugeteilt bekommt oder einem etwas genommen wird.

    Der zerbrochene Gesellschaftsvertrag

    Wenn wichtige Güter auf einmal unbezahlbar werden, zerbricht das in einem Land etablierte Verhältnis von Leistung und Gegenleistung. Die Folge ist eine Arbeitskrise, die sich in Deutschland schon deutlich abzeichnet.


    Erst allmählich wird klar, wie einschneidend die Krise ist, in die Deutschland jetzt hineinläuft. Historisch errungene Positionen und grundlegende Fähigkeiten werden zerstört – und das nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft. Die Preise werden nicht auf ihr früheres Niveau zurückkehren. Eine Ursache ist der Wirtschaftskrieg gegen Russland, der sich immer mehr als selbstzerstörerischer Krieg erweist, insbesondere in Europa. Aber es liegt noch ein viel größerer Schatten auf dem Land – eine Grundentscheidung, die die Produktivität der Betriebe und die Tragfähigkeit der Infrastrukturen auf ein historisch längst überholtes Niveau senkt: die „Rettung“ des Erdklimas. Mit ihr wurden Wirtschaft und Staat unter ein umfassendes höchstes Gebot gestellt, das den Betrieb von Kraftwerken, Fahrzeugen und Gebäuden einschränkt, ohne dass es gleichwertigen Ersatz gäbe. Deutschland befindet sich mitten in einem großen Stilllegungs-, Blockierungs-, Lockdown- und Cancel-Szenario. Die Teuerungswelle ist die erste Konsequenz, bald werden elementare Güter des Lebens rationiert werden. Das bedeutet eine grundlegende Änderung des wirtschaftlichen und politischen Lebens. Wir bekommen eine Zuteilungs-Wirtschaft und einen Zuteilungs-Staat. Die freiheitlich-demokratische Grundordnung wird zu einer neoautoritären Ordnung.


    Zwar wird diese Veränderung als „objektiv gebotene“ Notwendigkeit dargestellt, aber sie ist eine von Menschen getroffene Entscheidung, eine Wahl. Die pauschale Verabschiedung aller fossilen Energieträger ist eine völlig einseitige, keineswegs alternativlose Reaktion auf einen Klimawandel, der keineswegs linear auf eine Katastrophe zuläuft. Diese Reaktion ist im Grunde eine Notabschaltung. Und dieser Kurs wird blind beibehalten, obwohl sich schon eine dramatische Häufung von Kosten und Opfern zeigt. Die Vermutung, hier liege nur ein „Elitenversagen“ vor, greift zu kurz. Hier muss ein soziales Versagen vorliegen – eine Fehlentwicklung der Gesellschaft. Ein größerer Sektor der Gesellschaft hat inzwischen kein Verhältnis mehr zur Produktivität von Betrieben und zur Tragfähigkeit von Infrastrukturen. Die Anforderungen an Mensch und Natur, die sich daraus ergeben, sind ihnen fern wie ein fremdes Land. Der bürgerlich-industrielle Gesellschaftsvertrag, der das hohe wirtschaftliche, politische und kulturelle Niveau Deutschlands ermöglichte, hat seine Verbindlichkeit verloren. Er zerbricht vor unseren Augen.

    ♦♦♦

    Was durch die Preis-Revolution zerstört wird – Die folgende Passage in einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (27.4.2022) ist in zweifacher Hinsicht lehrreich. Hier wird einerseits deutlich, dass die „Klimarettung“ trotz existenzbedrohender Knappheiten weiter fortgesetzt und sogar noch auf weitere Bereiche (Gebäude und Verkehr) ausgedehnt wird. Und andererseits werden die Konsequenzen für die Konstitution und den Bestand der modernen Gesellschaft gar nicht ernsthaft in den Blick genommen, sondern völlig verharmlost.


    „Die stark gestiegenen Preise für Gas, Öl und Benzin haben einen Vorgeschmack darauf geliefert, welche sozialen Folgen die ehrgeizige Klimapolitik der EU haben kann. Das gilt insbesondere für die umstrittene Ausweitung des Emissionshandels von Industrie und Energieunternehmen auf Gebäude und Verkehr. Von 2026 an sollen auch die Lieferanten von Heiz- und Treibstoffen für ihren CO2-Ausstoß bezahlen. Das hat die EU-Kommission vorgeschlagen, um die in beiden Sektoren unverändert hohen Emissionen zu senken. Sie hofft, dass Haushalte etwa in CO2-freie Heizungen und andere Fortbewegungsmittel investieren, wenn das Heizen und Autofahren teurer wird. Zugleich belastet das natürlich vor allem sozial schwache Haushalte besonders stark.“

    Hier liegt zunächst einmal eine dreiste Beschönigung der beschlossenen Energie-Verteuerung vor: Sie soll so hoch sein, dass die Menschen einen „Anreiz“ haben, andere Energiesysteme für Verkehr und Gebäude zu wählen. Besteht der Anreiz darin, dass die neuen Systeme ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis haben? Mitnichten, denn das Ziel ist ja negativ: Beendigung aller Energiegewinnung aus fossilen Energiequellen. Die Verteuerung führt keineswegs zu einer besseren Alternative, sondern zu einer Energiegewinnung mit einem schlechteren Preis-Leistungs-Verhältnis. Obendrein führt die Abhängigkeit der „regenerativen“ von Wind und Wetter dazu, dass ihr Output an verwertbarer Energie sehr unregelmäßig ist und die Anforderung der Stetigkeit, die für moderne Energie-Infrastrukturen unverzichtbar ist, nicht erfüllt. Die angeordnete Verteuerung und Abschaltung der herkömmlichen Energieträger soll also eine Wende erzwingen, die sich aus einer freien Abwägung von Vor- und Nachteilen gar nicht ergeben würde. Der Kosten-Anreiz ist in Wahrheit ein Kosten-Zwang.
    ♦♦♦

    Die verharmlosende Geschichte von den „besonders betroffenen Armen“ – Und dann kommt der Schlusssatz der zitierten FAZ-Passage: Es geht um die sozialen Folgen der Energieverteuerung. Es wird behauptet, die Mehrbelastung sei eigentlich nur für einen kleinen Teil der Gesellschaft problematisch – nämlich für die „sozial schwachen Haushalte“. Was heißt „sozial schwach“? Das sind die einkommensschwachen Haushalte, die Armen, die auf Zuwendungen angewiesen sind. Aber blicken wir einmal auf die Facharbeiter oder auch die angelernten Arbeiter. Sie gehören nicht zu den Armen und Mittellosen. Sie betrachten ihren Lohn nicht als Zuwendung in einer Notlage, sondern als Gegenwert für ihre Leistung. Ihr Arbeitsvertrag gehört zum bürgerlichen Gesellschaftsvertrag. Und nun wird durch die Teuerungswelle der Wert ihres Lohns stark herabgesetzt – und damit der Wert ihrer Leistung. Mit anderen Worten: Sie verlieren etwas viel Wertvolleres als diejenigen, die von Sozialhilfe leben.


    Die Teuerungswelle führt bei der arbeitenden Bevölkerung dazu, dass bestimmte Güter, die sie sich bisher leisten konnte, nun für sie unerreichbar werden. Die Kombination von Wirtschaftskrieg gegen Russland und Klimarettung führt bei vielen dazu, dass sie ihr Auto nicht mehr halten können; oder dass das Geld für die große Ferienreise mit der Familie fehlt; oder dass die bisherige Wohnung in günstiger Lage nicht mehr bezahlbar ist. Das Verhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung hat sich also stark und dauerhaft verschlechtert. Nicht nur nominell im Geldbetrag, sondern ganz materiell in Arbeitsstunden und erreichbaren Gütern. Der Bruch des Gesellschaftsvertrages ist mit Händen zu greifen.


    Das gilt nicht nur für die große Mehrheit der Haushalte im Land, sondern auch für die Unternehmen. Deren Kosten werden durch die Verteuerung der Energie erheblich gesteigert, und sie können diese Kosten nicht ohne weiteres an die Käufer ihrer Produkte weitergeben. Denn deren Kaufkraft ist begrenzt. Entweder müssen die Unternehmen einen Teil der Mehrkosten in ihrer Bilanz auffangen – dann sinken die Erträge des Unternehmens. Oder sie versuchen, die Kosten vollständig weiterzugeben – dann gehen die Absatzzahlen zurück und eventuell verschwinden ganze Märkte. Auch für die Unternehmen wird das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung verschlechtert, auch hier zerbricht der bestehende Gesellschaftsvertrag. Und auch für die staatliche Infrastruktur verändern sich die Verhältnisse: Ihre Herstellungs- und Unterhaltskosten steigen, während zugleich die Auslastung zurückgeht, wenn seltener von den Verkehrs- und Versorgungssystemen seltener Gebrauch gemacht wird. War der Zustand der Infrastrukturen bisher ein Zeichen eines guten Verhältnisses von Leistung und Gegenleistung zwischen Bürgern und Staat, gibt es nun Verfallserscheinungen.

    ♦♦♦

    „Gesellschaft“ bedeutet Leistung und Gegenleistung – Hier zeigt sich, wie unzureichend es ist, die Folgen der Preis-Revolution nur bei einzelnen besonders betroffenen Gruppen zu suchen. Und überhaupt die Bürger als „Betroffene“ anzusehen, und nicht als Leistungsträger. Die Idee des Gesellschaftsvertrages geht davon aus, dass ein modernes Land sich nicht aus einer „zuteilenden Hand“ und einer Vielzahl von „Empfängern“ zusammensetzt, sondern aus einer Vielzahl von Leistungsträgern – und aus vielfältigen Verhältnissen von Leistung und Gegenleistung. Und dass die Stabilität eines Landes immer die Form von mehr oder weniger dauerhaften Verträgen annehmen muss, in der diese Gegenseitigkeit ihren Ausdruck findet. Es bedeutet daher einen tiefen Bruch, wenn eine Teuerungswelle aufgrund völlig einseitiger Entscheidungen („Klimarettung“, „Wirtschaftskrieg gegen Russland“…) stattfindet, und dann von dem grundlegenden Rechtsverhältnis, das dadurch verletzt wird, nicht mal die Rede ist. Das Verhältnis von Leistung und Gegenleistung wird nicht nur faktisch verschlechtert, sondern ist als Rechtsverhältnis gar nicht mehr existent. „Gesellschaft“ bedeutet nur noch, dass man etwas zugeteilt bekommt oder einem etwas genommen wird.

    ♦♦♦

    Ein Präzedenzfall: die Migrationskrise – Migration ist in modernen Zeiten eine alltägliche Tatsache mit einer langen Geschichte. Zu dieser Normalität gehört, dass es eine Übereinkunft zwischen dem Migranten und dem aufnehmenden Land gibt. Auch hier ist eine Art Vertrag im Spiel. Aber seit etlichen Jahren, insbesondere seit der Migrationskrise von 2015, findet eine massenhafte, einseitige Grenzüberschreitung statt. Von einem Vertrag ist nicht mehr die Rede. Stattdessen wird behauptet, dass die heutige Massenmigration aufgrund einer allgemeinen Notlage stattfinden muss. Migration wird auf Flucht-Migration reduziert. Und daraus wird ein einseitiges Migrationsrecht und eine einseitige Aufnahmepflicht der Zielländer konstruiert. Das Grunderfordernis der beiderseitigen Zustimmung wird ausgehebelt. So steht heute der größere Teil der Migration auf der Welt außerhalb jeden Vertrags. Migration findet nun als einseitige Landnahme statt. Sie soll rechtens sein, sofern sie sich auf eine Notlage beruft. Das Prinzip von Leistung und Gegenleistung, das im Zielland galt, wird an dieser Stelle massenweise außer Kraft gesetzt. Dem alltäglichen, fraglosen Zusammenhalt eines Landes, der auf dem Prinzip „Gesellschaftsvertrag“ beruhte, wird eine schwere Verletzung zugefügt. Diese Wunde ist nach wie vor offen.

    ♦♦♦

    Und jetzt haben wir eine Industriekrise – Und nun kommt in breiter Front eine Teuerungswelle, die die Gesamtrelation zwischen Arbeit und Reallohn, zwischen Leistung und Gegenleistung in diesem Land einschneidend verschlechtert. Der Gesellschaftsvertrag ist damit insgesamt in Frage gestellt. Im Zuge der neuen Erbfeinde „fossile Brennstoffe“ und „Putins Russland“ wird alles das, was gerade noch als Leistung von Generationen anerkannt wurde, und für das diese Generationen ein Recht auf Gegenleistung hatten, zur Schuld dieser Generationen erklärt. Die „Zeitenwende“ ist eine gigantische Schuldverschiebung. Wer einmal Autos gebaut hat, soll dafür jetzt büßen. Wer mit Russland Handel getrieben hat, ebenso. Eigentlich wäre es das Gebot der Stunde, alles zu tun, damit die Knappheit der Güter und ihre erhöhten Herstellungskosten wieder verringert werden. Dazu braucht es nicht weniger Industrie, sondern mehr Industrie. Dazu wäre es geboten, sich dreimal zu überlegen, ob es wirklich im Interesse Europas und Deutschlands liegt, die internationale Arbeitsteilung mit Russland dauerhaft zu zerstören. Und alles spricht dafür, dass jetzt die Luft aus der Blase der postindustriellen Scheinbeschäftigungen gelassen wird. Denn diese Beschäftigungen tragen nichts dazu bei, dass knappe und teure Güter wieder vorhanden und erschwinglich sind. Doch statt sich um Energie und Lebensmittel zu kümmern, will man mit den kleinlichsten Vorschlägen die Gesellschaft in ein Sparsamkeits-Regime treiben. Und man treibt damit nur die Abwärtsspirale noch weiter.


    Nein, wir brauchen wieder mehr Industriearbeit im Lande, und diese Arbeit ist ohne materielle Gegenleistungen nicht zu bekommen. Wer glaubt denn im Ernst, dass man die Leute, die sich vielerorts schon aus der Arbeit zurückziehen, dadurch wieder in die Betriebe bekommt, dass man ihnen täglich vorsingt: „Das Essen muss teurer werden“ oder „Dreht doch die Heizung runter“. Da häufen sich dann die Krankenscheine. Man geht in Teilzeitarbeit. Oder man bleibt ganz weg. Der „Spiegel“ vom 16.Juli titelt: „Wo sind die nur alle hin? – Wie der Mangel an Arbeitskräften das Land lahmlegt“. Wir stecken schon mitten in einer Industriekrise. Und sie besteht nicht allein darin, dass dem Land das Gas ausgeht, sondern auch darin, dass dem Land die Gründe ausgehen, die Menschen zur Arbeit in der Industrie bewegen. Wozu soll man sich noch anstrengen, wenn das effiziente Produzieren in Deutschland nichts mehr wert ist?

    https://www.tichyseinblick.de/kolumn...aftsvertrag-2/
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: „Gesellschaft“ bedeutet nur noch, dass man etwas zugeteilt bekommt oder einem etwas genommen wird.

    Die Panamenos hier leider auch unter den Teuerungen bei Lebensmitteln und Sprit. Am 1.7. hier war der Benzinpreis bei 1,40 Dollar für1l Diesel. Voriges Jahr im Juni war der Dieselpreis noch bei 75 cent/Liter. In Panama wird kaum was produziert (außer den CHiquitabananen) - den Gewinn macht der Staat durch den Kanal. Die meisten Waren kommen aus dem Ausland und haben hohe Zölle. Die Panamenos haben angefangen Ärger zu machen - aufgrund der Infrastruktur geht das hier sehr leicht. Es gibt eine lange Autobahn die von Panama City bis nach Costa Rica führt. Es keine paralellen Ausweichrouten - also keine Landstraßen womit man die Autobahn vermeiden kann. Die Panamenos haben an über 30 Stellen einfach die Autobahn blockiert. Das waren an vielen Stellen nur 10-20 Leute. An manchen Blockaden wurde nur den ganzen Tag blockiert, an manchen rund um die Uhr. Manche Blockaden wurden alle paar Stunden mal für 15 Min aufgemacht. Forderung: Spritpreis und Lebensmitttelpreise von den Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs runter die hier zum Grundstock gehören müssen reduziert werden: Bohnen,Reis,Nudeln,Linsen,Huhn, bestimmte Cuts von Schwein und Rind, Pflanzenöl,Mehl,Brot, Deo (günstiges Deo kostet hier 3,99 Dollar - meiswer keinen Sprit für zahlt man 5 Dollar), Bleichmittel Chlorox (damit wird hier anschienend alles desinfiziert?). Innerhalb von 2 Wochen war hier Chaos da die Polizei nix gemacht hat gegen die Sperrungen bzw zu wenig - haben sie Blockierer von der Straße geholt (müssen ja auch die blockierte Autobahn entlangfahren), dann kamen 20 neue und haben wieder blockiert. In Panama City kam kein Obst/Gemüse, keine Eier und keine Milch mehr von unserer Gegend an (wir hatten keine Lebensmittelprobleme hier da es hier produziert wird) , dafür fehlte bei uns der Sprit und Gas zum kochen. Die bedauerlichen die in Bocas del Toro offrid auf Inseln leben und nur Wasserzugang hatten, hats ganz schlimm getroffen: da grad Regenzeit ist, bringen die Solarzellen wenig Strom - man ist dann auf Generator angewiesen - normalerweise kein Problem, aber wer hat schon für 4 Wochen Sprit gelagert. Weiteres Problem: Bootsmotoren saufen - und wenns keinen Sprit mehr gibt, dann kommt man nicht mehr auf seine Insel oder nicht mehr zurück, denn im ganzen Bezirk gibts keinen Sprit zum nachtanken. Dort gabs auch kein Obst/Gemüse/Eier,Milch mehr und Mehl ,Reis,Nudeln,Fleisch etc ging halt in den Läden aReis uch aus da kein Nachschub stattfand. Viele Auswanderer die erst frisch dorthingezogen sind und noch keine Bäume haben wo Obst wächst (die brauchen ja auch paar Jahre wenn grad frisch gepflanzt und wenn nicht auf dem Grundstück schon sowas da ist... Allerdings haben die Auswanderer berichtet, daß die gegenseitige Hilfsbereitschaft sehr groß war - wer etwas hatte, hat geteilt... Andere Orte in Bocas die nicht offgrid waren sondern ans Stromnetz angeshclossen waren, hattens nicht besser- da dort das Stromnetz mit Gas läuft und Gas wurde nicht mehr geliefert - bei denen blieb es dunkel... Vor 2 Wochen gabs dann erste Hilfskorridore (wo die Straße mal für 4h lang aufgemacht wurde für die LKWs um uns mit Benzin zu beliefern und PC mit Lebensmitteln - die Regierung verhandelte und setzte den Benzinpreis auf 1,23 für Diesel runter- schön, wenn man welchen bekommen hätte können.... Wir hatten Glück, denn vor der Blockade habe ich 100l in Kanistern für 1,40 Dollar getankt da ich genug Sprit für unseren Dieselgenerator da haben wollte- Auto auch noch vorher vollgemacht. Da ja manche Tankstellen dank Hilfskorridor beliefert wurden, hatten manche Tankstellen dann Sprit - die Schlangen dort waren 2 km - aus 2 Richtungen - mein Mann hatte sich auch angestellt da er nachtanken wollte und unser Gärtner auch Benzin haben wollte. Nach 8h anstehen wars fast soweit: nur noch 5 Autos vor ihnen: dann hieß es "Cerrado" - wir haben keinen Sprit mehr und Du hast umsonst 8h lang gewartet... Die Regierung hat gestern zugestimmt daß 72 Produkte des täglichen Bedarfs im Preis gesenkt werden und di Gallone Sprit soll jetzt 3,25 Dollar kosten. Den Blockierern reichte das aber nicht- daraufhin haben die Bauern/Spediteure ihrerseits ein Ultimatum gestellt: die blockieren jetzt auch die Autobahn und streiken wenn und da die Protestierer weiterhin die Straßen blockieren, denn sie haben keinen Bock tagelang irgendwo festzusitzen (Bekannte mußte in San Feliz 11 Tage verbringen weils eder vor noch zurück ging) und ihre Ware verrotten zu lassen während nix vorwärtsgeht. Wir haben es selbst gesehen: Milchbetrieb gegenüber von uns - großer Milchtanklkw kam zurück mit Milch die inzwischen verdorben war weil sie nicht ausgeliefert werden konnte -haben sie hier einfach in die Wiese abgelassen um . Die Protestierer haben dann heute den Streik beigelegt da auch sie gemerkt haben, daß es nicht lustig ist, wenn Medikamente nicht mehr verfügbar sind weil nix durchkommt und die Regierung ihnen ja entgegengekommen ist. Den Streik der LKW Fahrer wollten sie dann auch nicht... Seit heute ist die Panamericana wieder befahrbar. Man hat schnell gesehen wie relativ wenige Leute hier dank Infratruktur das Land lahmlegen können (da es eben keine Ausweichrouten gibt). Wir wollten z.B. da wir nur 40 km von Costa Rica weg sind, in Costa Rica tanken - aber vor der Grenze haben sie auch blockiert nachdem sie gemerkt haben, daß da noch welche eine Ausweichmöglichkeit haben... In D. würden solche Protestierer keine Chance haben die Autobahn zu blockieren da man einfach dann auf die Landstraße ausweichen könnte. Aber wenn die LKW Fahrer streiken würden, würde das auch nach 4 Wochen drastische Auswirkungen haben. Nach fast 4 Wochen Blockaden hat die Regierung auch Angst vor Plünderungen bekommen - vor jedem Supermarkt waren mind. 5 bewaffnete Polizisten und es gab nur einen Zugang der dann gleichzeitig aus Ausgang war.Viele Panamenos konnten dank Spritmangel kein Geld verdienen oder sind auf ihrer Ware sitzengeblieben - wer will schon verdorbene Milch/Verdorbenes Obst Gemüse haben war dank den Blockaden verrottete... Die Panamenos sind ein sehr friedliches Volk - bis auf einen Zwischenfall wo ein Farmer durchdrehte und 2 Blockierer überfahren hat blieb es friedlich und man hat sich gegenseitig geholfen. Ich hab da gesehen wie wichtig es ist zu preppen (hab ich schon in D seit mehr als 25 Jahren gemacht). Hätten wir keinen Spit gebunkert, hätten wir alt ausgesehen - der nächste Supermarkt ist hier 10 Min Fahrzeit mit dem Auto entfernt.... Hier auf dem Grundstück muß ich zwar nicht verhungern - hab jeden Tag eine reife Papaya, Bananen,Kochbananen und 100 kg Maniok die ich nur ausbuddeln muß. Aber ich hab hier noch keine Hühner - muß erst was bauen damit die Hühner eingezäunt sind da die mir hier sonst mein angepflanztes Gemüse auffressen bzw. die sonst von den 2 Pitbulls+ Dobermann plattgemacht werden (einzige mein Labby hat nix gegen Hühner). Ich hab hier Anschluß ans Stromnetz (Wasserkraft betrieben), keinen Anschluß ans Wassernetz - Brunnen mit elektr. Pumpe) Hast nur Trinkwasser aus Brunnen mit Strom betrieben dann schaust auch alt aus wenn der Strombetreiber mit Gas funktioniert und der keinen Nachschub bekommt und Dein Generator nach 2 Wochen keinen Sprit mehr hat...

    Wenn in D es zu einem Blackout kommt - wenn die Bude kalt bleibt und die Leute dann ihre elektr. Heizlüfter anwerfen, dann befürchte ich, daß es nicht zu friedlichen Protesten kommt wie hier in Panama - die, die noch nicht so lange da sind, werden dann genauso in ihren H4 Wohnungen dann frieren wenn die Elektrizität weg ist - denn auch eine volle Ölheizung die der Staat denen bezahlt damit sie es kuschelig warm haben während Autochtone zum frieren animiert werden, funktioniert nur solange, wie Strom da ist...
    Dann kann der Schlafmichel vielleicht noch Glück haben weil dann die nicht autochtone Bevölkerung Ärger macht und dafür sorgt daß die Politiker dann doch schnell dafür Sorgen daß die AKWs doch wieder ans Netz kommen und NS2 doch nicht mehr so bäh ist...
    Ich kann Euch allen nur alles Gute wünschen - meinen Eltern die in D. bleiben wollen hab ich nochmal geraten sich wenigstens grundzuversorgen mit gewissen Dingen...Wasser gibts auch nicht mehr aus der Leitung zum Reis/Nudelkochen wenns Stromnetz nicht funktioniert...

  3. #3
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    AW: „Gesellschaft“ bedeutet nur noch, dass man etwas zugeteilt bekommt oder einem etwas genommen wird.

    @Turmfalke
    Das trifft des Pudels Kern und dieser gesellschaftliche Offenbarungseid ist derartig unfassend das es sogar mich erstaunt !!! Einer meiner Nachbarn ist Polizist und seit zwei Jahren im Ruhestand, der weiß von Kollegen die schon heute klar sehen was diesem Land in den nächsten Jahren blühen wird. Gewalt und Sicherheitsverlust nie gekannten Ausmaßes !!!
    Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen

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