Gesundheitsministerium zensiert Impfgeschädigte

Zweimal korrigierte sich das Gesundheitsministerium wegen eines Social-Media-Beitrags zu schweren Nebenwirkungen bei den Corona-Impfstoffen. Schließlich löschte es Kommentare, in denen Impfgeschädigte von ihrem Leiden berichteten.
Am 20. Juli teilte das Bundesministerium auf Twitter mit:
Eine von 5000 Personen ist von einer schweren Nebenwirkung nach einer COVID19-#Impfung betroffen. Sollten Sie den Verdacht auf #Nebenwirkungen haben, holen Sie sich ärztliche Hilfe und melden Sie Ihre Symptome ans @PEI_Germany.
Nutzer reagierten daraufhin mit Kritik, die das BGM zu folgendem Nachtrag veranlasste:
Korrektur: Die Melderate für schwerwiegende Reaktionen beträgt laut @PEI_Germany 0,2 Meldungen pro 1.000 Impfdosen.
Dies würde bedeuten, dass die Gefahr einer schwerwiegenden Nebenwirkung für eine „grundimmunisierte“ Person bei 1 zu 2.500 und für einen „Geboosterten“ bei 1 zu 1.667 liegt.
Das klingt nicht sonderlich „sicher“ und rief dann auch die Faktenchecker der dpa auf den Plan. Gebetsmühlenartig stellten diese fest, dass es sich bei den Angaben lediglich um Verdachtsmeldungen handelt und ein zeitlicher Zusammenhang zur Impfung noch kein kausaler sein muss, ohne etwas von der Meldeproblematik wissen zu wollen, die mittlerweile in den großen Medien thematisiert wird. Auch die obligatorische Warnung vor den sinistren Machenschaften der Impfgegner, die durch „bewusste Falschinterpretation der offiziellen Zahlen“ die Impfstoffe in ein schlechtes Licht rückten, durfte natürlich nicht fehlen.
„Hallo! Ich nochmal! Ich Betroffene“

Kleiner Einschub: Da repräsentative Erhebungen unterlassen worden sind – auch hier betrieb das RKI Arbeitsverweigerung – müssen die unweigerlich defizitären Daten des passiven Meldesystems unter Berücksichtigung hoher Dunkelziffern interpretiert werden: „Nur etwa sechs Prozent aller UAW und fünf bis zehn Prozent der schweren UAW werden Schätzungen zufolge gemeldet (underreporting)“, heißt es in einem Bulletin des PEIs von 2017, auf das Achgut-Autor Stefan Homburg das Gesundheitsministerium hinwies.


Dieses korrigierte sich schließlich ein zweites Mal mit einem neuen Tweet. Skandalös ist nun, wie es dabei auf seiner Instagram-Präsenz vorging. Die unter schweren Impfnebenwirkungen leidende Schauspielerin Felicia Binger, die in der Hessenschau ihre Geschichte erzählt und nicht von „radikalen Impfgegnern“ instrumentalisiert werden möchte (was Gegner der Corona-Impfungen respektieren sollten), machte darauf aufmerksam, dass ihre Beiträge dort zensiert werden:


Das @BMG_Bund löscht im übrigen permanent Kommentare auf #Instagram von Betroffenen die um Hilfe bitten und oder einfach ihren Gesundheitszustand beschreiben. Ich hab jetzt schon das dritte mal kommentiert.

Und damit war sie kein Einzelfall:


Hallo! Ich nochmal! Ich Betroffene. Das Löschen von ernst gemeinten Kommentaren ist schon recht dreist und unprofessionell. Ich habe hier gestern dargestellt, was ich seit 15 Monaten durchmache. Dass ich meine heftigen Symptome (u.a. Neuropathie, Muskelschwäche, Erschöpfung, Schmerzen) dem PEI bereits dreimal gemeldet habe (inkl meines Hausarztes). Ich bin in (nicht unbedingt erfolgreicher) Behandlung, erarbeite mir mein medizinisches Wissen selbst und füttere sogar meine Ärzte mit neuen Erkenntnissen und Infos. Ich bin am Ende meiner Kräfte und brauche dringend Hilfe! (Weitere Kommentare sind hier dokumentiert.)



Das BGM löschte also nicht nur den ursprünglichen Beitrag, den es auf Instagram auch nachträglich hätte bearbeiten können, und ließ damit unzählige Kommentare von Betroffenen verschwinden. Auch im neu aufgesetzten Posting wurden unerwünschte Stimmen zensiert.


Die Wirklichkeit verträgt sich nicht mit den Beteuerungen von Faktencheckern und Regierunginstitutionen. Daher wird zu autoritären Mitteln gegriffen. Mit Innenminsterin Nancy Faeser könnte man sagen: Das Gesundheitsministerium hat seiner „Verachtung für die Demokratie“ Ausdruck verliehen.

https://www.achgut.com/artikel/gesun...pfgeschaedigte