Wandere aus, solange es noch geht - Finca Bayano in Panama!
Ergebnis 1 bis 5 von 5
  1. #1
    Registriert seit
    25.04.2011
    Beiträge
    32.191
    Blog-Einträge
    1

    In Deutschland werden die Medikamente knapp

    Es ist erstaunlich, an was alles "der Krieg" schuld sein soll. Man fühlt sich ja schon wie bei Orwell, mitten im Roman 1984, in dem dem Krieg auch die tragende Rolle zukam.

    In Deutschland werden die Medikamente knapp

    Seit Jahren sind bestimmte Arzneimittel Mangelware. Jetzt verschärfen Krieg und Energiekrise das Problem.

    Hat man Sie in der Apotheke in letzter Zeit mit einem Ersatzpräparat eines anderen Herstellers vertröstet? Dann sind Sie nicht allein. Ob Schmerz-, Fieber oder Narkosemittel: In Deutschland werden viele Medikamente knapp.

    Nicht nur in Apotheken, auch in Krankenhäusern fehlen laut Apothekerverband Abda zahlreiche Arzneimittel. Demnach mussten in den vergangenen Wochen gar Operationen verschoben werden, weil das narkoseeinleitende Medikament fehlte. Auch ein Mittel zur Brustkrebsprävention bei genesenen Frauen war zeitweise nicht erhältlich.

    Insgesamt zählt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte derzeit 269 Meldungen für Lieferengpässe bei Medikamenten. Das sind fast ein Drittel mehr als vor knapp einem Jahr. Ende Juni 2021 waren es dem Bundesinstitut zufolge noch 205 Präparate.

    Lieferketten sind stark gestört

    Die Ursachen für die Knappheit sind vielfältig. Zum einen ist der Bedarf an vielen Arzneimitteln durch Corona und den Krieg in der Ukraine gestiegen, insbesondere an Schmerz-, Fieber und Narkosemitteln sowie Jodtabletten.

    Zum anderen machen Baustellen in der Lieferkette den Herstellern zu schaffen. Wie viele andere Industriezweige ist die Branche von Konjunkturschwankungen und der Pandemie betroffen. Die Folge: Ausfälle und Planungsunsicherheiten in Produktion, Logistik und Vertrieb.

    Konzentration im Markt gefährdet Versorgungssicherheit

    Andreas Aumann vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) macht den Kostendruck im Gesundheitswesen für die aktuelle Situation verantwortlich: "Die ausufernde Sparpolitik der Krankenkassen im Arzneimittelbereich hat die Versorgungssituation insbesondere bei versorgungsrelevanten Wirkstoffen derart verschärft, dass oftmals nur wenige Anbieter im Markt sind."


    Hinzu kommt, dass die wenigen Firmen Arzneimittel zu einem großen Teil abseits Europas herstellen. 2020 stammten 63 Prozent der Wirkstoffe aus Asien.

    Dort wiederum verteilen sich die Produktionsschritte von Wirkstoffgewinnung über -verarbeitung und Verpackung auf unterschiedliche Länder. Die Lieferketten sind entsprechend komplex – und störungsanfällig. Steht die Produktion einmal still oder gibt es Qualitätsprobleme mit einer Charge, kommt es hierzulande zu Engpässen.

    Die Gefahren sind lange bekannt

    Ganz neu sind all diese Probleme nicht: Dem Branchenverband Abda zufolge gehören Lieferengpässe von Medikamenten "zu den größten Ärgernissen im Apothekenalltag der vergangenen Jahre".

    Bereits 2017 gaben neun von zehn Apotheken an, dass in den vergangenen drei Monaten mindestens einmal Arzneimittelengpässe in ihrer Apotheke aufgetreten sind. Die Arzneimittelkomission sprach damals gar von einer "Gefahr für die Patientensicherheit".

    Momentan fehlt es vor allem an Schmerzsäften für Kinder, die Paracetamol enthalten. Auch Ibuprofen ist in einigen Regionen teils schwer erhältlich. In diesen Fällen müssen die Apotheken auf Alternativen ausweichen, entweder in Bezug auf die Darreichungsform – beispielsweise ein Zäpfchen statt einer Tablette – oder in Bezug auf den Hersteller.

    Chaos in den Apotheken

    Im Gespräch mit t-online berichten Apotheker von zum Teil chaotischen Zuständen. An manchen Tagen seien sie fast die Hälfte der Arbeitszeit damit beschäftigt, Präparate zu tauschen und mit Ärzten Rücksprache zu halten.

    Für Verbraucher birgt dies in der Regel zwar keine gesundheitliche Gefahr. Allerdings fiele manchen Kunden die Umgewöhnung auf ein anderes Produkt schwer, berichten Apotheker – oft allein deshalb, weil die Verpackung anders und damit weniger vertraut aussieht.

    Hersteller stellen Produktion ein

    Besonders die Lieferung sogenannter Generika ist aktuell eingeschränkt. Darunter versteht man Medikamente, die den gleichen Wirkstoff haben wie ein Markenprodukt – aber deutlich günstiger sind. Sie stehen deswegen unter besonderem Kostendruck.

    Das Problem: Die Arzneimittelhersteller können die gestiegenen Kosten für ihre Produkte nicht beliebig an die Endkunden weitergeben. Denn die Preise in der Pharmaindustrie sind stark reguliert.

    Laut Aumann vom BPI haben manche Hersteller die Produktion deswegen bereits gänzlich eingestellt. In Zeiten "explodierender" Rohstoff- und Energiepreise lohne es sich teilweise schlicht nicht, die Produktion aufrechtzuerhalten. "Schlimmstenfalls", warnt der Branchenvertreter, "drohen Versorgungsengpässe für die Patienten."

    Rückverlagerung der Produktion nach Europa

    Für die Unternehmen wird deshalb die Wahl des Produktionsstandorts und die Planung der Transport- und Vertriebswege zunehmend eine Frage der strategischen Ausrichtung. "Insbesondere bei versorgungsrelevanten Arzneimitteln wie Antibiotika, die aktuell fast ausschließlich in China produziert werden, ist der Aufbau einer eigenen europäischen Produktion sehr sinnvoll", so Aumann. Eine Meinung, die viele in der Branche teilen.

    Klar ist jedoch auch: Eine Rückverlagerung der Produktion nach Europa würde Jahre dauern. Sie ginge zwangsläufig mit hohen Investitionen und deutlich teureren Medikamenten einher. Doch Aumann findet: "Die größere Versorgungssicherheit sollte es uns wert sein." Es dürfe nicht mehr allein um den günstigsten Preis gehen.

    https://www.t-online.de/finanzen/new...nte-knapp.html

    Absichtserklärungen: Würde, dürfte, müßte. Nur eine Absicht läßt sich nicht erkennen und die wäre ja auch angesichts der deutschen Energie- und Wirtschaftspolitik Harakiri.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
    Registriert seit
    27.01.2014
    Beiträge
    6.576

    AW: In Deutschland werden die Medikamente knapp

    Schon vor zwei Jahren hat Spahn groß getönt, wir müssten die Arzneimittelproduktion wieder zurück nach Europa holen, nachdem wegen Corona kaum mehr Medikamente zu bekommen waren. Passiert ist? Richtig! NICHTS! Ich befürchte eine riesige Arzneimittelknappheit für diesen Winter. Alle, die hier mitlesen, sollten sich zumindest bei ihren Dauermedikamenten für drei bis vier Monate bevorraten, bevor der Winter kommt, denn dann werden die Lieferketten vollends zusammenbrechen.
    Es ist nur noch eine Schande, wie verantwortungslos unsere Politiker agieren . . .
    "...und dann gewinnst Du!"

  3. #3
    Registriert seit
    12.03.2010
    Beiträge
    18.855
    Blog-Einträge
    1

    AW: In Deutschland werden die Medikamente knapp

    Es ist nur noch eine Schande, wie verantwortungslos unsere Politiker agieren . . .
    Wieso fällt mir da die Zahl 1792 ein?
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  4. #4
    Registriert seit
    25.04.2011
    Beiträge
    32.191
    Blog-Einträge
    1

    AW: In Deutschland werden die Medikamente knapp

    Zitat Zitat von Clark Beitrag anzeigen
    Schon vor zwei Jahren hat Spahn groß getönt, wir müssten die Arzneimittelproduktion wieder zurück nach Europa holen, nachdem wegen Corona kaum mehr Medikamente zu bekommen waren. Passiert ist? Richtig! NICHTS! Ich befürchte eine riesige Arzneimittelknappheit für diesen Winter. Alle, die hier mitlesen, sollten sich zumindest bei ihren Dauermedikamenten für drei bis vier Monate bevorraten, bevor der Winter kommt, denn dann werden die Lieferketten vollends zusammenbrechen.
    Es ist nur noch eine Schande, wie verantwortungslos unsere Politiker agieren . . .
    Das ist das Problem. Es werden ständig starke Sprüche und Absichtserklärungen abgegeben, ohne dass der Wahrheitsgehalt überhaupt der Ankündigung entsprechen muss oder eine wirkliche Absicht einer Änderung dahintersteckt. Politiker denken nur in Power-Point-Präsentationen mit irgendeiner starken Botschaft und in Reden, die einen besonderen Höhepunkt aufweisen müssen. Seit Jahren wird wirklich nur noch heiße Luft produziert.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  5. #5
    Registriert seit
    12.03.2010
    Beiträge
    18.855
    Blog-Einträge
    1

    AW: In Deutschland werden die Medikamente knapp

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Das ist das Problem. Es werden ständig starke Sprüche und Absichtserklärungen abgegeben, ohne dass der Wahrheitsgehalt überhaupt der Ankündigung entsprechen muss oder eine wirkliche Absicht einer Änderung dahintersteckt. Politiker denken nur in Power-Point-Präsentationen mit irgendeiner starken Botschaft und in Reden, die einen besonderen Höhepunkt aufweisen müssen. Seit Jahren wird wirklich nur noch heiße Luft produziert.
    Die Politik ist das Übel, das sie produziert.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Medikamente gegen Krätze sind knapp
    Von Turmfalke im Forum Deutschland
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 29.10.2017, 19:36
  2. Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 17.05.2016, 17:04
  3. Flüchtlingskrise lässt Haftplätze knapp werden
    Von dietmar im Forum Deutschland
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 16.03.2016, 20:41
  4. Flüchtlinge stürmen Tafeln in SH: Lebensmittel werden knapp
    Von Der Kritische im Forum Deutschland
    Antworten: 15
    Letzter Beitrag: 07.10.2015, 12:04
  5. Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 04.08.2015, 13:04

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •