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    Gestiegene Kosten für Energie und Rohstoffe: Villeroy und Boch schließt sein Werk

    Rund 200 Mitarbeiter betroffen : Aus für Merziger Werk von Villeroy & Boch Fliesen

    Merzig Das traditionsreiche Werk von Villeroy & Boch Fliesen in Merzig wird noch dieses Jahr geschlossen. Grund sind gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energie, heißt es. 200 Mitarbeiter sind davon betroffen. Wie geht es für sie weiter? Bürgermeister Hoffeld gibt zumindest ein Versprechen ab.

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    Das Merziger Werk von Villeroy & Boch (V&B) Fliesen wird im Laufe des Jahres geschlossen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Diese Entscheidung bedeutet das Aus für die traditionsreiche Fabrik. „Extrem hohe Kosten für Energie, Transporte, Verpackung und Rohstoffe sowie das hohe Lohnniveau in Deutschland machen die Produktion von Fliesen wirtschaftlich unattraktiv“, heißt es in der Mitteilung. Betroffen sind rund 200 Frauen und Männer. Sie werden nicht sofort arbeitslos, da sie von einer Standortsicherungsvereinbarung profitieren, die bis Ende März 2023 läuft. „Vorrangiges Ziel ist es, für möglichst viele Mitarbeiter neue Arbeitsplätze zu finden. Daran werden wir mit aller Kraft mit unseren Partnern im Saarland arbeiten“, sagt Jörg Schwall, Geschäftsführer von V&B Fliesen. Doch an einer Neuaufstellung des Unternehmens führe kein Weg vorbei.

    V&B Fliesen gehört seit 2007 mehrheitlich zur türkischen Eczacibasi-Gruppe, die unter der Marke Vitra Sanitärkeramik produziert und vertreibt. Die komplette Fliesenfertigung der Gruppe soll im Stammwerk der Eczacibasi-Holding in der Türkei konzentriert werden. Die ausländische Fliesenindustrie sei hier schon weiter, so das Unternehmen. Vor allem die Wettbewerber in Spanien und Italien hätten es geschafft, die Hersteller an einem Ort zu bündeln „und so einen strukturellen Kosten- und Wettbewerbsvorteil zu erzielen“. Das Merziger Schwesterwerk von V&B Fliesen im französischen La Ferté-Gaucher wurde bereits 2019 geschlossen. Es war spezialisiert auf die Produktion von Wandfliesen aus Steingut.

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    In Merzig produziert Villeroy & Boch (V&B) rund 2,2 Millionen Quadratmeter Feinsteinzeug-Fliesen pro Jahr. Sie werden unter hohem Druck gepresst und bei bis zu 1300 Grad Celsius im Rollenofen gebrannt. Feinsteinzeug-Fliesen sind daher besonders fest und nehmen kaum Wasser auf. Die Fliesen eignen sich für fast alle Anwendungen im Innen- wie im Außenbereich, egal ob als Boden-, Wand- und Treppenbelag oder als Fassadenbekleidung.

    Schon im Frühjahr hatte V&B Fliesen mitgeteilt, dass die Logistik des Unternehmens nach Polch in die Nähe von Koblenz zieht. Dort wird ein neues, 60 000 Quadratmeter großes Logistikzentrum in Betrieb genommen. Durch das vollautomatisierte Warenhaus „und eine bessere Verkehrsanbindung sollen grundlegend neue Voraussetzungen für den Kundenservice von V&B Fiesen geschaffen werden“, heißt es in einer Mitteilung. „Vom neuen Lagerstandort aus können wir unsere Produkte noch schneller und effektiver ausliefern. Wir rechnen mit rund zwölf Prozent weniger Transportwegen“, sagte Geschäftsführer Schwall damals. Der Umzug soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

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    Außerdem sollen die Verwaltung, der Vertrieb und das Marketing von V&B Fliesen Anfang 2023 in den Bürokomplex Neue Mitte Merzig umzuziehen, der gerade im Bau ist. Dort soll auch ein Ausstellungsraum für aktuelle Fliesenserien integriert werden.


    Bürgermeister Marcus Hoffeld bedauert die Schließung von V&B Fliesen

    Auch die Kreisstadt Merzig hat erst Dienstag von der Schließung des Merziger Produktionswerks der Villeroy & Boch Fliesen GmbH erfahren. „Die Verlagerung der Produktion dieses alteingesessenen Traditionsunternehmens ist ein herber Verlust für unsere Stadt und die gesamte Region“, erklärte Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld. „Den größten Schaden dieser Verlagerung tragen aber die rund 200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Hoffeld.

    „Wir werden daher Gespräche mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat der V&B Fliesen GmbH sowie dem saarländischen Minister für Arbeit, Magnus Jung, führen, damit Lösungen gefunden werden, die zeitnah den betroffenen Menschen eine berufliche Perspektive bieten“, verspricht der Bürgermeister.

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    Trotz des Schocks über die Schließung und die damit verbundenen hohen Arbeitsplatzverluste für Merzig ist Hoffeld froh, dass auf Vermittlung der Kreisstadt Merzig hin zumindest die Verwaltung der V&B Fliesen GmbH ihre Arbeit zukünftig weiterhin in Merzig ausüben wird. So werden insgesamt rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Verwaltungsbereich in einen hochmodernen Gebäudekomplex in zentraler Innenstadtlage ziehen und dort ideale Arbeitsbedingungen vorfinden.
    Fliesen von Villeroy und Boch – die wichtigsten Infos

    Fliesen von Villeroy & Boch gibt es schon seit 1846. Damals führte das Mettlacher Unternehmen das Verfahren der Trockenpressung ein, um hochwertige Fliesen herzustellen. Dabei wird der pulverisierte Fliesenrohstoff unter hohem Druck trocken in die einzelnen Formen gepresst. In den 1850er Jahren brachte V&B erstmals Bodenfliesen mit eingelegtem Mustern auf den Markt, die so genannten Mettlacher Platten. Diese wurden so beliebt, dass sie sowohl in Europa als auch in Nord- und Südamerika verkauft wurden. Die Fliesenfabrik in Merzig eröffnete V&B im Jahr 1879. Sie entwickelte sich damals zur weltweit größten Fabrik für Bodenfliesen. Auch die im 20. Jahrhundert entwickelten Terracotta-Baukeramiken verkaufte V&B von Merzig aus in die ganze Welt.

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    Im Jahr 2007 verkaufte V&B zunächst 51 Prozent an die türkische Gruppe Eczacibasi mit. 2011 erhöhte die Eczacibasi-Gruppe ihren Anteil an V&B Fliesen auf 75 Prozent. Im Jahr 2014 wurde der Anteil erneut aufgestockt. Derzeit hält der Mutterkonzern Villeroy & Boch nur noch 2,29 Prozent als Finanzinvestition, Buchwert 2,1 Millionen Euro. Die Türken sind Lizenzpartner für die Marke V&B. In Deutschland gehört seit 2006 noch Engers als eigenständige Marke zum Unternehmensverbund von V&B Fliesen. Das Unternehmen aus Neuwied am Rhein ist auf Wandfliesen spezialisiert.

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    Die Hauptproduktionsstätte von Vitra ist das Werk Bozüyük in Bilecik. Dort werden eigenen Angaben zufolge rund 20,1 Millionen Quadratmeter Fliesen jährlich hergestellt. Das Werk Tuzla in Istanbul ist unter anderem auf Mosaikplatten und Dekorfliesen spezialisiert und verfügt über eine Fertigungskapazität von 3,35 Millionen Quadratmeter.

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    https://www.saarbruecker-zeitung.de/...n_aid-72421093

    In Deutschland bleibt also ein Showroom, eine Ausstellung der Produkte, die man zuvor hier noch selber fertigte. Deutschland als Absatzmarkt für die Produkte, die nun im Ausland gefertigt wurden. Nur, wer soll diese Produkte kaufen? Die entlassenen Mitarbeiter? Die Bürger, die unter der Inflation und den Steuern und Abgaben der Regierung leiden? Die *Spitzen*politiker können gar nicht so viele Fliesen kaufen, dass sich der Showroom lohnt.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2

    AW: Gestiegene Kosten für Energie und Rohstoffe: Villeroy und Boch schließt sein Werk

    Bei Ford in Saarlouis werden sie wohl keine Arbeit finden. Aber die grüne Agenda läuft.
    Jeder glaubt eine eigene Meinung zu haben, nur woher hat er vergessen.
    Medien sind das was man über Religionen sagte, Opium fürs Volk.


  3. #3
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    57.674

    AW: Gestiegene Kosten für Energie und Rohstoffe: Villeroy und Boch schließt sein Werk

    Der Aderlass ist nicht neu, schon seit Jahren verlassen immer mehr Firmen Deutschland. Hohe Umweltauflagen, extrem hohe Abgaben und Gängelungen durch die Behörden lassen immer mehr Unternehmer resignieren. In 25 Jahren wird es rund 30% der heutigen Unternehmen nicht mehr geben. Auch weil es keine gesicherte Nachfolgerschaft innerhalb mittelständischer Unternehmen gibt. Unser Land blutet aus.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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