Stadt bildet Krisenstab
Drohende Gasknappheit: Stadt schaltet Licht aus in Ludwigshafen










Die Stadt Ludwigshafen bereitet sich auf eine drohende Gasknappheit vor: Nachts werden Rathaus und Pfalzbau nicht mehr beleuchtet und Ampeln könnten ausgeschaltet werden. In Sporthallen soll künftig kalt geduscht werden.

Wie die Stadtverwaltung Ludwigshafen am Montag mitteilte, soll der Energie- und Stromverbrauch schon jetzt auf das Nötigste beschränkt werden. Die Stadt hat wegen der drohenden Gasknappheit einen Krisenstab eingerichtet.
Ludwigshafen: Warmes Wasser wird in Sporthallen abgestellt

In Sporthallen in Ludwigshafen soll beispielsweise künftig kalt geduscht werden: "Um den Verbrauch von Wärme und Strom zu reduzieren, wird derzeit vorbereitet, die Raumtemperatur in Sport- und Turnhallen zu senken sowie das warme Wasser für Sanitäranlagen in Sportstätten abzustellen", teilte die Stadtverwaltung mit. Unklar sei noch, ob Hallenbäder ab Herbst überhaupt wieder aufmachen. Wie in Landau und Speyer will auch die Stadt Ludwigshafen sogenannte Wärmeinseln schaffen, wo sich Bürger dann bei Bedarf in Hallen aufwärmen können. In Ludwigshafen wird die Eberthalle als Kriseneinrichtung bereitgestellt.


Heizungen in Schulen und Verwaltungsgebäuden werden runtergefahren

Es werde außerdem geprüft, wie mit Beginn der Heizperiode die Heizungen in städtischen Gebäuden, Schul- und Kultureinrichtungen auf das "absolut erforderliche Mindesmaß" zurückgefahren werden können. Auch Speyer und Landau hatten in den vergangenen Tagen entsprechende Notfallpläne vorgestellt, für den Fall, dass kaum noch Gas aus Russland kommen sollte. "Die Stadtverwaltung greift damit die Hinweise des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf, Energie einzusparen, um möglichen Versorgungsengpässen im Herbst gegenzusteuern. Hintergrund ist der Angriffskrieg Russlands", teilte die Stadt mit.


Bürger zum Energiesparen aufgerufen

Die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Jutta Steinruck (SPD), leitet den städtischen Krisenstab, der sich auf Notfallszenarien vorbereitet. "Mit der Senkung der Wassertemperatur sowie dem Abschalten der Beleuchtung öffentlicher Gebäude gehen wir einen ersten Schritt und wollen zugleich ein Zeichen setzen: Es ist absolut wichtig, dass wir alle - Verwaltung, Industrie und Bürger*innen - sehr bewusst mit unseren Ressourcen umgehen und jetzt Energie sparen, wo wir nur können."

https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...t-aus-100.html