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    Vogelzug: „Deutschland gehört zu den gefährlichsten Ländern für Zugvögel überhaupt“

    Vogelzug: „Deutschland gehört zu den gefährlichsten Ländern für Zugvögel überhaupt“

    Britische Forscher haben untersucht, was für Zugvögel auf ihren langen Wanderungen besonders gefährlich ist. Studien-Ko-Autor James Gilroy über die gefahrvolle Reise von Zugvögeln und die Frage, ob das Naturwunder Vogelzug in Gefahr ist.


    Die Bestände vieler Vogelarten nehmen rapide ab. Besonders stark betroffen sind Zugvögel, die über tausende Kilometer zwischen den Brutgebieten bei uns und den meist afrikanischen Überwinterungsgebieten hin und her pendeln. Kuckuck, Fitis, Braunkehlchen, Schwalben, Störche und viele Greifvogelarten gehören zu dieser Gruppe.


    Forscherinnen und Forscher der University of East Anglia (UEA) in Großbritannien haben in einer ausführlichen Studie das Zusammenspiel der zahlreichen Gefährdungsfaktoren analysiert, denen Zugvögel ausgesetzt sind....

    Nun hat das Team seine Arbeit im Fachjournal Global Ecology and Biogeography veröffentlicht. Wir sprachen mit James Gilroy über die Ergebnisse der Studie und darüber, welche Konsequenzen daraus gezogen werden sollten.

    ...

    Was setzt unseren Zugvögeln am meisten zu, welche Bedrohung haben Sie als besonders gravierend ausgemacht?
    Es gibt immer mehr Belege dafür, dass die vom Menschen geschaffene Infrastruktur für Zugvogelpopulationen besonders schädlich sein kann. Gebäude und Straßen sind dabei ebenso wichtig wie Masten und Windturbinen. Die gebaute Infrastruktur ist jedoch nur ein Teil einer ganzen Reihe von Bedrohungen, die mit der menschlichen Flächennutzung einhergehen. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass der Druck für Populationen am größten ist, die mehreren Bedrohungen gleichzeitig ausgesetzt sind – zum Beispiel Arten, die in Gebieten leben, in denen die Infrastruktur stark ausgebaut wurde, in denen selbst die verbleibenden natürlichen Lebensräume geschädigt sind und in denen es gleichzeitig ein höheres Maß an Jagd und anderen Störungen gibt.


    Ist aus dem Naturwunder Vogelzug in unserer heutigen, vom Menschen so stark umgestalteten Welt ein Hindernislauf geworden, den einige Arten zu verlieren drohen?
    Das kann man so sagen. Wir sprechen oft von Zugvogelarten, die einer mehrfachen Gefährdung ausgesetzt sind, denn wenn man von einem Ort zum anderen zieht, ist man früher oder später so gut wie immer mit den Auswirkungen des Menschen konfrontiert. Für Zugvögel, die in Europa brüten, ist es fast unmöglich, den Kontakt mit menschlichen Bedrohungen zu vermeiden – selbst wenn sie im besten Schutzgebiet brüten, müssen sie immer noch stark veränderte Landschaften durchqueren, wenn sie dieses Gebiet verlassen, um in ihre Winterquartiere zu ziehen.


    Welche Arten von Zugvögeln haben es besonders schwer?
    Weltweit gibt es ein allgemeines Muster, wonach die Populationsrückgänge bei den Arten, die am weitesten ziehen, am größten sind. Es ist nicht ganz klar, warum dies der Fall ist, aber wahrscheinlich hängt es mit dem dabei nötigen Hindernislauf, von dem Sie sprachen, zusammen. Je länger dieser ist, desto schwieriger ist es, ihn unbeschadet zu überstehen. Vögel sind für ihre phänomenalen Langstreckenwanderungen bekannt, aber viele Arten können diese nur vollbringen, wenn sie Zwischenstopps einlegen, um in hochwertigen Lebensräumen entlang des Weges aufzutanken. Je mehr diese Gebiete durch menschliche Aktivitäten und Bebauung beeinträchtigt werden, desto schwieriger wird es für diese Langstreckenzieher, zu überleben.


    Vögel wenden sehr unterschiedliche Strategien an, um die großen Strecken zu überwinden. Manche ziehen tagsüber, viele nachts, manche im Thermikflug, andere im aktiven Flug. Es gibt Arten, die oft rasten und andere, die riesige Strecken nonstop überwinden. Gibt es Zugstrategien die in einer so stark veränderten Welt besonders problematisch sind?
    Eine sehr verbreitete Strategie unter Vögeln – insbesondere kleineren Singvögeln – ist der nächtliche Zug. Diese Strategie hat sich wahrscheinlich so entwickelt, dass die Tiere Fressfeinden aus dem Weg gehen und sie sich anhand der Sterne orientieren können. In der modernen Welt kann der nächtliche Zug jedoch das Risiko von Kollisionen mit Gebäuden und anderen Infrastrukturen erhöhen – vor allem in Gebieten mit vielen nächtlichen Lichtern, die Vögel als desorientierend empfinden können.
    Viele größere Arten wie Greifvögel und Störche wiederum sind auf warme Aufwinde angewiesen, um sich während des Zuges in der Luft zu halten, und können daher große Gewässer nicht sicher überqueren. Diese Arten neigen daher dazu, konzentriert über Engstellen, sogenannte Flaschenhälse wie die Straße von Gibraltar oder den Bosporus, zu ziehen, um lange Meeresüberquerungen zu vermeiden. Menschliche Aktivitäten und Bebauung an diesen Flaschenhälsen können sich daher auf eine große Anzahl von Individuen auswirken, da ganze Populationen auf ihrem Weg ´denselben Luftraum durchqueren müssen.


    Sie sprechen die Lichtverschmutzung an, die zunehmend als Bedrohungsfaktor erkannt wird. Wie wichtig wären dunklere Städte für den Schutz der Zugvögel?
    Eine Verringerung der nächtlichen Lichtverschmutzung wäre für Zugvögel zweifellos wichtig – insbesondere in Städten, die auf wichtigen Zugrouten liegen, sowie bei anderen großen Infrastrukturprojekten, die nachts oft stark beleuchtet sind, wie Kraftwerke und Raffinerien. Die Verringerung der Lichtverschmutzung wird die Bedrohung, die diese Gebäude für Zugvögel darstellen, nicht vollständig beseitigen, aber sie könnte dazu beitragen, die Kollisionsrate und die Orientierungslosigkeit unter nächtlichen Zugvögeln zu verringern.


    Sie haben auch herausgefunden, dass Bedrohungen, bei denen Vögel unmittelbar umkommen – also etwa Kollisionen oder Abschüsse – sich besonders stark auf die Populationen auswirken. In der Naturschutzdebatte wird jedoch häufig die Verschlechterung der Lebensräume betont. Werden hier falsche Schwerpunkte beim Schutz der Zugvögel gesetzt?
    Nein. Lebensraumverschlechterung zu verhindern und wo immer möglich sie rückgängig zu machen, ist für den Schutz von Zugvögeln absolut entscheidend, ebenso wie für Standvögel. Die Verfügbarkeit hochwertiger Lebensräume ist für die biologische Vielfalt von grundlegender Bedeutung. Unsere Analysen haben aber gezeigt, dass die Auswirkungen von Faktoren wie Bejagung und Kollisionen durch die Verschlechterung des Lebensraums noch verstärkt werden können, insbesondere innerhalb des Brutgebiets. Der Schutz und die Verbesserung der Lebensraumqualität ist zweifellos eine der besten Möglichkeiten, um bedrohten Vögeln zu helfen, obwohl unsere Ergebnisse darauf hindeuten, dass wir gleichzeitig Wege finden müssen, um die anderen, direkteren Bedrohungen anzugehen.

    Weiter hier:

    https://www.riffreporter.de/de/umwel...b-global-de-DE







    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Vogelzug: „Deutschland gehört zu den gefährlichsten Ländern für Zugvögel überhaupt“

    Für die linken Schwachmaten in Deutschland ist am starken Rückgang der Vogelpopulationen nur der vermeintliche Klimawandel verantwortlich. Vielleicht wird eines Tages eine Historikerkommission die Verbrechen der Grünen und ihrer ganzen Unterorganisationen aufarbeiten.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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