Abenteuerliches aus der Rheinmetall-Spitze

Wenn der für das Panzergeschäft zuständige Manager von Rheinmetall unter unklaren Umständen ein paar Tage verschwindet, ausgerechnet zur Zeit der Panzerlieferungen an die Ukraine, sind Spekulationen unvermeidlich. Dass ein namhafter Rüstungskonzern, dessen Produkte in einem laufenden Krieg äußerst gefragt sind, eine besondere Aufmerksamkeit genießt ist relativ normal, soweit man Zeiten des Krieges als Normalfall akzeptiert. So ist Rheinmetall öfter in den Schlagzeilen als sonst, was zu erwarten war. Doch erwartbar sind eigentlich nur Berichte mit Botschaften wie „Rheinmetall will 1500 neue Jobs in Deutschland schaffen“ oder „UBS erneuert Kaufempfehlung für Rheinmetall-Aktie“.


Gestern aber wartete Bild mit einer Geschichte auf, die in den Zeiten des Ukraine-Krieges, in dem Rheinmetall eine Schlüsselrolle bei deutschen Panzerlieferungen an das ukrainische Militär spielt, klingt als wäre sie einem alten Spionageroman entnommen worden. Bild berichtete, dass ausgerechnet der bei Rheinmetall für das Panzergeschäft zuständige Manager tagelang verschwunden gewesen sein soll und danach unter merkwürdigen Umständen wieder aufgetaucht ist. Es geht um einen Mann, den der Verfassungsschutz verständlicherweise als Geheimnisträger einstuft.


Am Donnerstag der vergangenen Woche habe der Manager plötzlich alle Termine platzen lassen, seine Mitarbeiter hätten ihn telefonisch nicht mehr erreichen können. Das war für Rheinmetall natürlich Grund genug eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufzugeben. Wie gestern bekannt wurde, habe die Polizei den Mann nach eigenen Angaben am vergangenen Sonntag "wohlbehalten" aufgefunden. Dem Zeitungsbericht zufolge sei der Vermisste allerdings alkoholisiert gewesen und habe ärztlich versorgt werden müssen. Aufgefunden habe man ihn in einem Fahrzeug in der Nähe der Kasseler Messehallen.

Zwischendurch soll der Manager an einem Bankautomaten Geld abgehoben haben. Überwachungskameras der Bank hätten ihn mit einem Roller aufgenommen. Die Sicherheitsbehörden schlössen dem Bericht zufolge bisher nichts aus, weder dass der Manager abgetaucht sei noch eine Entführung.


Offiziell äußern wollte sich offenbar niemand. Damit kann eifrig spekuliert werden.

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