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    370 Hektar Wald sollen für einen Solarpark weichen

    370 Hektar Wald sollen für den Bau eines riesigen Solarparks in Hohensaaten gerodet werden. Das Projekt der Lindhorst-Gruppe ist umstritten - und wurde trotzdem mit großer Mehrheit von Stadtverordneten abgesegnet. Eine Recherche von "Correctiv" und dem rbb.

    Immer wieder schaut Revierförster Martin Krüger mit besorgtem Blick aus dem Fenster, während er mit seinem Auto über die Landstraße Richtung Hohensaaten (Märkisch-Oderland) fährt. Noch ist der Wald um ihn herum dicht bewachsen, doch das könnte sich bald ändern. Geht es nach den Plänen des Waldeigentümers, soll das üppige Grün in Zukunft durch Solarpanele ersetzt werden, wie eine Recherche von correctiv und dem rbb ergab. Mitten im Wald soll ein riesiger Solarpark entstehen, der Ökostrom gewinnen soll und damit unter anderem ein neu entstehendes Rechenzentrum und ein Industrie- und Gewerbegebiet versorgen soll.

    Für das Vorhaben müsste eine Fläche von 370 Hektar gerodet werden, eine Fläche, die größer ist als das Betriebsgelände von Tesla. Das Projekt soll die Energiewende vorantreiben, doch dass dafür Wälder gerodet werden müssten, hält der Revierförster für einen falschen Ansatz. "Wir haben 2020 geweint, dass 300.000 Hektar Wälder in Deutschland gestorben sind - und heute, zwei Jahre später, geben wir Waldflächen zur Abholzung frei. Diese Widersprüche in der Gesellschaft sind gravierend."

    nvestor und Vorhabenträger des Solarparks ist die Lindhorst-Gruppe, ein niedersächsischer Agrargroßkonzern. 2019 kaufte die Gruppe das Waldgebiet. Neben dem Solarpark plant der Konzern auch eine Wasserstoff-Industrie auf dem Gelände anzusiedeln. Doch die Produktion von Wasserstoff und auch das Betreiben eines Rechenzentrums benötigen viel Wasser. In der jetzt schon sehr trockenen Region könnte das Vorhaben den Wassermangel verstärken.
    Erneuerbare Energien sind ein offizielles Geschäftsfeld des Konzerns. Schon in der Boom-Phase des Biogases zählte Lindhorst zu einem der größten Investoren. Jetzt setzt das Unternehmen im großen Stil auf Photovoltaik, sogar mit eigenem Planungsbüro.


    Im Internet präsentiert sich Lindhorst als nachhaltiger Landwirtschaftsbetrieb und betont, wie wichtig Wälder für den Erhalt der biologischen Vielfalt sind. Zudem setzt sich der Konzern nach eigenen Angaben verstärkt für die Aufforstung ein. Die Versprechen aus dem Internet scheint Lindhorst aber nicht immer einzuhalten. Nach Informationen von "Correctiv" sollen bei bereits existierenden Solar-Projekten auf Lindhorst-Flächen Bäume teilweise ohne Absprache gefällt und die Auflage von Ausgleichsmaßnahmen nicht erfüllt worden sein. Auf die Anfrage von rbb und dem Recherche-Netzwerk "Correctiv" zu diesen Vorwürfen und über das Vorhaben in Hohensaaten zu sprechen, haben weder Lindhorst noch das beauftrage Planungsbüro reagiert.

    Bad Freienwalde stimmt für Lindhorst-Projekt



    Trotz der Probleme, die das Projekt mit sich bringen könnte, stimmten in Bad Freienwalde 16 von 21 Stadtverordneten im Dezember für den Solarpark mit Industrie- und Gewerbegebiet.
    Reinhard Schmook von der SPD sagt, er sei vor allem von der Präsentation des Planungsbüros überzeugt gewesen. Außerdem erhoffe er sich wirtschaftliche Vorteile für Hohensaaten. “Wenn ein Industrie- und Gewerbepark entsteht, entstehen Steuereinnahmen", sagt der Stadtverordnete, "Wir gehen davon aus, dass die Gemeinde Hohensaaten einen gewissen Anteil am wirtschaftlichen Gewinn erwarten kann, um ihre eigenen infrastrukturellen Dinge mitzufinanzieren."


    Auch die Grünen im Stadtparlament stimmten für das Lindhorst-Projekt. Wie es zu der Entscheidung kam, wollten sie uns aber nicht erklären. Daher sprachen wir mit Susann Altvater, die für die Grünen im Kreistag Märkisch-Oderland sitzt. "Es wurde im Stadtrat behandelt. Es wurde gesagt, wir wollen klimaneutral werden. Wir wollen die Energieversorgung auch hier dezentralisieren", sagt sie. "Und da haben dann wahrscheinlich die positiven Argumente überwogen."
    Jetzt seien sich ihre Parteifreunde aber nicht mehr sicher, ob sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen haben, sagt Altvater. "Allmählich merkt man, dass doch ein sehr großes Waldstück gerodet werden soll und dass wahrscheinlich die Umweltverträglichkeitsprüfungen andere Ergebnisse bringen werden - und dass man da nochmal umsteuern muss, zumindest die Anlage verkleinern muss."


    Gegenwind kommt von der AfD. Die Fraktion stimmte als einzige gegen den Solarpark. "Wir haben schon genug Photovoltaik-Flächen" sagt der AfD-Stadtverordnete Lars Günther. Für ihn biete die Technik zu wenig Sicherheit in der Stromversorgung. Außerdem habe die AfD Zweifel an der Lindhorst-Gruppe, sagt Günther. "Die Befürchtung bei mir und vielen anderen ist, dass dann in Salami-Taktik, scheibchenweise, die anderen Gebiete auf dem Areal auch mit Photovoltaik erschlossen werden."

    Endgültige Entscheidung noch offen

    Ralf Lehmann (CDU), der Bürgermeister von Bad Freienwalde, will sich zu dem Vorhaben nicht äußern. Es gebe nichts Neues, sagt er. Zurzeit prüften die zuständigen Behörden das Projekt, seine Auswirkungen auf Umwelt, Natur und Wasser. Das kann bis zu zwei Jahre dauern. Wann oder ob der Solarpark überhaupt kommt, ist also noch nicht abzusehen.
    Revierförster Martin Krüger hofft, dass Lindhorst seine Ideen nicht verwirklichen kann. "Wenn das hier Schule macht, dass wir Wälder abholzen für Solaranlagen, dann sind wir auf dem Holzweg. Das ist der falsche Weg für eine zukünftige Gesellschaft."

    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt...rgiewende.html
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: 370 Hektar Wald sollen für einen Solarpark weichen

    Auch die Grünen im Stadtparlament stimmten für das Lindhorst-Projekt. Wie es zu der Entscheidung kam, wollten sie uns aber nicht erklären.

    Sobald die Grünen nicht mehr im Stadtparlament sitzen gehen sie gegen das Projekt auf die Straße. Das praktizieren sie überall. Was sie als Regierungspartei beschließen, bekämpfen sie anschließen, wenn sie in der Opposition sind.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #3
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    AW: 370 Hektar Wald sollen für einen Solarpark weichen

    Zitat Zitat von Realist59 Beitrag anzeigen
    Sobald die Grünen nicht mehr im Stadtparlament sitzen gehen sie gegen das Projekt auf die Straße. Das praktizieren sie überall. Was sie als Regierungspartei beschließen, bekämpfen sie anschließen, wenn sie in der Opposition sind.
    Sie wissen nicht, was sie wollen; das aber mit aller Kraft.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  4. #4
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    AW: 370 Hektar Wald sollen für einen Solarpark weichen

    Die Grünen kannste echt in die Tonne treten! Die Katholische Kirche wird als Kinderfickersekte bezeichnet, aber sie setzen sich für die Freigabe von Kindersex ein. Die haben doch echt nicht mehr alle Schränke in der Tasse!

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