Lauterbach steht deswegen oben drauf, weil das RKI eine Bundesbehörde ist, die weisungsgebunden ist und zwar dem weisungsbefugten Gesundheitsministerium und damit dessen Chefgenosse Lauterbach. Lauterbach sagt also, was das RKI zu machen hat.

Eine neue RKI-Untersuchung kommt zu Ergebnissen, die für die Abstimmung über die Impfpflicht ab 60-Jahren relevant gewesen wären. Doch obwohl die Ergebnisse seit Januar vorlagen, wurden sie erst eine Woche nach der Bundestagssitzung veröffentlicht.
Die Impfquote in Deutschland ist bis heute ein Rätsel: Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden immer wieder bezweifelt, da sie sich nicht mit repräsentativen Umfragen in der Bevölkerung decken. Das RKI selbst will sein Impfmonitoring ohnehin als „Mindest-Impfquoten“ verstanden wissen und scheint eher darin interessiert, relativ niedrige Impfquoten anzunehmen. Je höher die Impfquote, desto geringer wäre angesichts hoher Fallzahlen ja auch die Wirkung der Impfung.
Der neueste dieser Reports erschien am 14. April und sorgte für Schlagzeilen. Denn er sammelt Informationen über die Impfquoten nach Altersgruppen. Das Ergebnis: 95,8 Prozent der über 60-Jährigen sollen mindestens einmal geimpft sein.
Eine Woche vor dem 14. April, am 7. April, wurde im Bundestag über die Impfpflicht ab 60 Jahren abgestimmt. Gerade dafür wären die neuen RKI-Daten hoch relevant gewesen
Tatsächlich fand die Erhebung der Daten des am 14. April veröffentlichten RKI-Berichts nämlich deutlich früher, bereits vom 10. bis zum 27. Januar statt – sie waren also bereits fast drei Monate vor der Abstimmung zumindest vorhanden.
Doch wer wusste alles vor der Abstimmung im Bundestag vor der Veröffentlichung? Das RKI antwortet auf TE-Anfrage nach langem hin und her und internem Abstimmungsprozessen: „Zu solchen Behördeninterna nehmen wir nicht Stellung.“ Das Bundesgesundeheitsministerium räumt schließlich gegenüber TE ein, dass zumindest das Ministerium selbst „im Vorfeld“ über die Daten unterrichtet worden sei. Am 11. April habe eine Unterrichtung auf Fachebene stattgefunden.
RKI-Präsident Wieler dürfte nach den üblichen Dienstabläufen mindestens vorher informiert gewesen sein – und in so einer entscheidenden Frage ist es naheliegend, dass die Information auch zum Bundesminister vordrang.
Dass RKI und BMG alle weiteren auch sehr einfachen Informationen verweigern und Anfragen abblocken, ist bemerkenswert. Es bleibt der Eindruck einer für den Gesundheitsminister und seine politischen Ziele äußerst günstigen Terminsetzung durch das weisungsgebundene Robert-Koch-Institut. Dass die Corona-Daten im wesentlichen vom RKI erstellt werden und diese immer stärker zum politischen Werkzeug der Agenda des Ministeriums werden, zeichnet sich ohnehin seit längerem ab.
https://www.tichyseinblick.de/daili-...n-impfpflicht/

Immer diese miesen, kleinen Tricksereien!