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  1. #1
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    Krieg gegen die Ukraine. Putin will zur UdssR zurück

    Es ist ein Paukenschlag. Russlands Machthaber Putin hat gestern die abtrünnigen Separatistengebiete Donezk und Luhansk als eigenständige, unabhängige Staaten anerkannt. Damit ist die Ukraine faktisch geteilt. In einer Fernsehansprache hielt Putin eine Rede, in der er eine unabhängige Ukraine nicht akzeptiert und das Land als historische Keimzelle aller Russen betrachtet. Das ist objektiv gesehen durchaus richtig aber Putin berücksichtigt nicht die Entwicklung, die die Ukraine genommen hat. Ähnlich wie Österreich sich von Deutschland wegentwickelt hat, hat die Ukraine eine Emanzipation von Russland durchlaufen. Der große Bruch kam unter Stalin, der eine Hungersnot verschuldete, die als "Holodor" in die Geschichte einging....


    Josef Stalin verfolgte das politische Ziel, den ukrainischen Freiheitswillen zu unterdrücken und die sowjetische Herrschaft in der Ukraine zu festigen. Die Bolschewiki waren bereits zuvor radikal gegen die ukrainische Intelligenzija und den ukrainischen Klerus vorgegangen. Zwischen 1926 und 1932 wurden durch staatlichen Terror in der Sowjetunion 10.000 Kleriker ermordet. Allein im Jahr 1931 wurden mehr als 50.000 Intellektuelle nach Sibirien deportiert, darunter die 114 wichtigsten Dichter, Schriftsteller und Künstler des Landes. Danach wandten sich die Bolschewiki nun gegen die Bauernschaft, die sich weiterhin hartnäckig der Kollektivierung und Umerziehung widersetzte. Im Sinne einer Russifizierung sollte die ukrainische Kultur ausgemerzt werden, so dass nur noch eine sowjetische Kultur übrig bliebe.

    Der Holodomor begann mit einer schweren Dürre im Frühjahr 1932. Trotz des Hungers der Landbevölkerung erhöhten die Parteikader die Abgabenquote der Bauern auf 44 Prozent. Während im Jahr 1931 noch 7,2 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine requiriert wurden, sank dieser Wert trotzdem auf 4,3 Millionen Tonnen im Jahr 1932. Das Getreide wurde größtenteils zur Devisenbeschaffung auf dem Weltmarkt verkauft. Die Einnahmen wurden zur Industrialisierung der sowjetischen Wirtschaft und zu Rüstungszwecken genutzt.[4][5]
    Nach der Historikerin Anne Applebaum entschied Stalin im Herbst 1932, die Hungerkrise gezielt gegen die Ukraine zu nutzen. Die Grenzen wurden geschlossen, so dass Hungerflüchtlinge nicht ausreisen konnten.[6] Im Jahr 1932 erhielt Stanislaw Redens (Leiter der ukrainischen GPU und Schwager von Stalins Ehefrau Nadeschda Allilujewa) zusammen mit dem Ersten Sekretär der Kommunistischen Partei der Ukraine (KPU), Stanislaw Kossior, die Aufgabe, als Bestandteil der Kollektivierung einen Plan zu entwickeln, um die „Kulaken und die petljurschen Konterrevolutionäre“ zu liquidieren. Zweitausend Kolchosvorsitzende wurden daraufhin verhaftet. Als im Januar 1933 das Getreidesoll nicht erreicht war, löste man Redens in der Ukraine ab.[7]
    Am 28. November 1932 beschloss das Politbüro der Ukraine unter Wjatscheslaw Molotow, dem späteren sowjetischen Außenminister, als Bevollmächtigtem von Generalsekretär Stalin, die Verhängung von „Naturalienstrafen“ und die Einführung von „Schwarzen Listen“ gegen opponierende Bauern. In der Folge wurden die Lebensmittelforderungen an die Bauern drastisch forciert. In den Dörfern wurden darüber hinaus Haushaltsgegenstände wie Seife oder Petroleum konfisziert. Bolschewistische Brigaden suchten nach versteckten Lebensmitteln. Dörfer wurden systematisch ausgeplündert. In der Folge von Strafabgaben verloren viele Bauernfamilien ihren gesamten Besitz und endeten, um Essen bettelnd, in den Städten.[8] In der Bevölkerung kam es zu Kannibalismus......https://de.wikipedia.org/wiki/Holodomor



    ........bis zu 7 Millionen Ukrainer verhungerten damals. Als die deutschen Truppen in die Sowjetunion einmarschierten, wunderten sie sich über die zahlreichen Ukrainer, die sie mit Hitlergruß als Befreier empfingen. Spätestens da hatten sich die Ukrainer von den Russen abgewandt, sahen sich als eigenständiges Volk.

    Putins Fernsehansprache betraf aber nicht nur die Ukraine. Seine Rede war eine Abrechnung mit der Politik seiner Vorgänger Jelzin und Gorbatschow. Putin akzeptiert den Zerfall der Sowjetunion nicht. Er arbeitet an einer Renaissance, will die UdssR zurück. Der inzwischen 70-jährige Putin sieht darin seine historische Aufgabe. Kommt er mit der Abspaltung der Separatisten-Gebiete durch, wird er sich den anderen ehemaligen Mitgliedsstaaten der Sowjetunion zuwenden. Es bleibt spannend.
    Aber wenn Putin die Historie bemüht, sollte er auch daran denken, dass Königsberg und viele Regionen des heutigen Russlands historisch gesehen nie russisch waren




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    der Ursprung, die Kiewer Rus im Jahr 1000



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    die Separatistengebiete, die Putin offiziell als unabhängige Staaten betrachtet, faktisch aber zum Teil Russlands macht.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Aktuelle deutschsprachige Kurznachrichten aus Russland findet man unter Russland.Jetzt

  3. #3
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Schöne Karte. Die Vorfahren der Russen waren die Wikinger - die von der Nordsee über die Flüsse bis ins Schwarze Meer, bzw. nach Byzanz fuhren.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Weg_vo...u_den_Griechen

    Steht auch alles im Buch aus dem Buchtipp: „Am Rande der Welt: Eine Geschichte der Nordsee“ - vieles „unbekanntes“ aus dem gar nicht so dunklen Mittelalter.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  4. #4
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Zitat Zitat von abandländer Beitrag anzeigen
    Schöne Karte. Die Vorfahren der Russen waren die Wikinger - die von der Nordsee über die Flüsse bis ins Schwarze Meer, bzw. nach Byzanz fuhren. .....
    Zumindest sind diese ein Teil der Ur-Russen. Die Wikinger vermischten sich mit der örtlichen Bevölkerung, ansonsten wäre die russische Sprache stärker von Schwedisch/Norwegisch beeinflusst. Sie waren Impulsgeber, gaben den in der Region lebenden Menschen den nötigen Schwung zu expandieren.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Am 8.8.2008 marschierten die Russen in Georgien ein. Zufall? Am 22.2.2022 war die Ukraine dran. Putin der Zahlenmystiker?
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  6. #6
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Interessant. Oder abergläubisch? Einige heiraten an solchen Daten. Damit sich der Mann den Hochzeitstag merken kann …
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

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  7. #7
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Wer geglaubt hat, dass mit der Anerkennung der abtrünnigen Gebiete der Spuk vorbei ist, muss sich nun eines besseren belehrt sehen. Nachdem die Kommandanten der Separatisten Russland "um Hilfe baten", rückte das russische Militär ein. Die Kampfhandlungen überziehen die gesamte Ukraine. Auch die Hauptstadt Kiew wird beschossen. Damit macht Putin klar, dass er die gesamte Ukraine bekämpft und tatsächlich die Eigenständigkeit der Ukraine nicht akzeptiert. Die Welt meldet.....


    Wo in der Ukraine Angriffe gemeldet werden:

    Hauptstadt Kiew
    Reporter von CNN, AFP und Reuters hörten Explosionen nahe der Hauptstadt Kiew. Es habe mindestens zwei Explosionen in der Innenstadt von Kiew gegeben, die bei Fahrzeugen Alarm auslösten.

    Charkiw
    Reporter des US-Senders CNN meldeten außerdem, dass sie laute Explosionen in Charkiw hörten. Man nehme „eine andauernde Kette lauter Explosionen“ wahr, so die Reporter vor Ort.

    Charkiw, zu Deutsch auch Charkow, ist nach Kiew mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine.

    Dnipro
    Ein Einwohner von Dnipro berichtet CNN von „ein paar Explosionen“. Dnipro ist mit etwa einer Million Einwohnern nach Kiew, Charkiw und Odessa die viertgrößte Stadt der Ukraine.

    Saporischschja
    Auch auf Saporischschja wurden Angriffe gemeldet. Saporischschja ist die Hauptstadt der Region Saporischschja in der südlichen Ukraine und mit etwa 760.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Landes.

    Hafenstadt Mariupol
    AFP-Reporter berichteten von Explosionen in der am Asowschen Meer gelegenen Hafenstadt Mariupol. Mariupol ist eine Stadt in der Region Donetzk mit rund 440.000 Einwohnern.

    Odessa
    Laut Nachrichtenagentur Interfax gibt es Angriffe vom Wasser aus. Es werden Landungsoperationen der Schwarzmeerflotte im Aswoschen Meer und in Odessa gemeldet.

    Kramatorsk
    WELT-Reporter Steffen Schwarzkopf berichtet von „Explosionen nahe Kramatorsk in der Ukraine“. Auch gegenüber CNN bestätigen Einwohner in der in der Ostukraine gelegenen Stadt, die rund 120 Kilometer von Donetsk entfernt liegt, von „zwei gewaltigen Explosionen“.

    Frontlinie
    Auch an der Frontlinie zu den ostukrainischen Separatisten-Gebieten waren Explosionen zu hören. Pro-russische Separatisten griffen laut Interfax eine Stadt in der Nähe ihres Gebietes Luhansk an, die unter ukrainischer Kontrolle steht. Das berichten Augenzeugen der Nachrichtenagentur.

    https://www.msn.com/de-de/nachrichte...out&li=BBqg6Q9


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    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  8. #8
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Was war die russische Forderung? Eine Garantie vom Westen, dass die Ukraine nicht in die NATO kommt. Diese Garantie wollte der "Westen" nicht geben. Die geostrategische Bedeutung der Ukraine ist vielen nicht bewusst.

    Keine Seite möchte als schwach da stehen.

    Was Russland jetzt veranstaltet ist natürlich kriminell und bestätigt die Befürchtungen von Polen und dem Baltikum. Man kann natürlich sagen, die Angriffskriege auf den Irak und auf Afghanistan waren ebenso kriminell. Das wurde im Westen nur etwas 'positiver' verkauft.

    Wir sehen eine Machdemonstration des "wiedererstarkten" Russlands. Putin macht keine halben Sachen. Bis vor 1 Woche mussten die Russen noch auf westliche Aktionen reagieren, jetzt ist es umgekehrt. Mehr als Sanktionen wird es wohl nicht geben können. Sonst sind wir wirklich im 3. Weltkrieg und China wird sich in Ostasien ausbreiten.

    Realistisch betrachtet ist der Westen "Am Arsch". Die beiden Mächte kontrollieren die Gebiete mit wichtigen Ressourcen, von Weizen über Erdgas und "seltene Erden". Fast alle Produkte kommen aus China. Und die Regionalmacht Iran hat sich auch noch mit denen Verbündet. Wie möchte man das lösen? Es muss ein Kompromiss her.

    Die Welt wird in diesem Augenblick gerade neu geordnet. Und die USA / der Westen ist nicht mehr #1.
    Geändert von abandländer (24.02.2022 um 12:32 Uhr)
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  9. #9

    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Stalin hat die Wiedervereinigung mit allen Ostgebieten angeboten. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurden die Ostgebiete wieder von russischer Seite angeboten, wollte wieder keiner haben.

    Wenn die Ukraine sich von Russland lossagen kann, dann kann sich auch die Dombasregion vgon der Ukraine lossagen und auch Katalonien von Spanien. Da gibt es keine zwei unterschiedlichen Völkerrechte.
    Jeder glaubt eine eigene Meinung zu haben, nur woher hat er vergessen.
    Medien sind das was man über Religionen sagte, Opium fürs Volk.


  10. #10
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    AW: Putin: zurück zur UdssR, ukrainische Separatisten anerkannt

    Sehe ich prinzipiell genauso. Und mit den Berichten von "Explosionen" würde ich erst mal vorsichtig sein. Wir wissen doch alle, wie die Mainstream-Journaille tickt. Da wäre es wesentlich vernünftiger, andere, verläßlichere Quellen (vielleicht vor Ort) zu bemühen, anstatt das, was "Bild" und "Welt" von sich geben, ernst zu nehmen.
    "...und dann gewinnst Du!"

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