In Hannover sieht es nicht besser als in Bremen aus, obwohl Bremen führt: Dort wurden 30 Messer gefunden. Und man soll die "jungen Menschen" nicht allesamt in Haftung nehmen. Die meisten verdienen einen guten Ruf. Es sind nur die Messerträger, die eine übliche mitteleuropäische Erziehung nicht genossen haben.

Kontrollen im Hauptbahnhof: Fahnder stellen 29 Messer sicher

Stand: 06.02.2022 16:55 Uhr
An Wochenende hat die Bundespolizei im Hauptbahnhof Hannover junge Menschen auf Waffen kontrolliert. Das Ergebnis: Die Fahnder entdeckten Dutzende zum Teil verbotene Hieb-, Stoß- und Stichwaffen.


Wie die Polizei mitteilte, wurden an beiden Abenden - Freitag und Sonnabend - im Zeitraum von 18 bis 2 Uhr insgesamt rund 1.000 Personen kontrolliert. Dabei stellten die Ermittler 49 Verstöße gegen das für die Kontrolle erlassene Waffenverbot fest. Neben 29 Messern, darunter auch verbotene Butterfly- und Einhandmesser, beschlagnahmten die Beamten nach eigenen Angaben einen Teleskopschlagstock, einen sogenannten Kubotan - einen als Schlüsselanhänger getarnten Stock - sowie Pyrotechnik und sechs Tierabwehrsprays. Darüber hinaus entdeckten sie bei 18 Personen Betäubungsmittel. Elf der Kontrollierten waren zur Fahndung ausgeschrieben.
Zielgruppe: jung, männlich, alkoholisiert

Ziel der Aktion war es laut Bundespolizei, schon der Entwicklung von Gewaltdelikten entgegenzutreten und die Sicherheit für Bahnhofsbesuchende und Reisende zu erhöhen. Zuletzt sei es im Hauptbahnhof immer wieder zu Auseinandersetzungen gekommen, meist unter Alkoholeinfluss. Im Fokus der Beamten: Partyvolk - jung, meist männlich, zwischen 15 und 45 Jahre alt. Fündig wurden die Fahnder vor allem bei 13- bis 21-Jährigen. "In dem Bewusstsein, dass es sich bei den Feststellungen auch um grundsätzlich verbotene Waffen handelt, ist diese Anzahl definitiv zu hoch", sagte ein Bundespolizeisprecher.
Mehrere Anzeigen wegen Beleidigung

In mehreren Fällen kam es zu zum Teil üblen Beleidigungen und Widerstandshandlungen, wie die Behörde mitteilte. So habe ein 23 Jahre alter Mann Beamte in der Nacht zu Sonnabend beleidigt, als diese die Dienststelle verließen. Ein 20 Jahre alter Mann wollte sich nicht kontrollieren lassen und weigerte sich, den Anweisungen der Fahnder zu folgen. Bei einer anschließenden Durchsuchung auf der Wache beleidigte er die Bundespolizisten mehrfach. Diese stellten bei ihm ein Einhandmesser sicher. Ein 24-Jähriger kassierte zwei Anzeigen, weil er Polizisten beleidigte, die einer gestürzten Frau Erste Hilfe leisteten. Bei der anschließenden Personenkontrolle wollte er seinen Ausweis nicht vorzeigen und setzte seine Maske immer wieder ab. Erst auf der Wache stellten die Beamten die Personalien fest.

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