Sorge vor Anschlägen Mehr als 30 Islamisten stehen in Deutschland vor der Freilassung

In den kommenden Monaten kommt eine außergewöhnlich hohe Zahl an Straftätern auf freien Fuß, die wegen einer Tat im Zusammenhang mit islamistisch motiviertem Terrorismus in deutschen Gefängnissen einsitzen. Den Sicherheitsbehörden bereitet das Sorgen.

Deutsche Behörden bereiten sich auf die Haftentlassung von mehr als 30 Islamisten in diesem Jahr vor. Konkret hat das Bundesjustizministerium Kenntnis über „15 bis 20 Personen“, die derzeit wegen einer Tat im Bereich des islamistisch motivierten Terrorismus in einem deutschen Gefängnis sitzen und voraussichtlich 2022 freikommen. Das teilte eine Sprecherin auf Anfrage von WELT AM SONNTAG mit.


Hinzu kommen demnach 18 weitere Personen aus dem „Phänomenbereich Islamismus bzw. Verdacht“, die derzeit unter besonderer Beobachtung der Vollzugsbehörden stehen und ebenfalls in diesem Jahr entlassen werden sollen. Entlassungen von Extremisten bereiten Sicherheitsbehörden häufig Sorgen. Einige Inhaftierte haben sich hinter Gittern weiter radikalisiert – und schlagen kurz nach dem Ende ihrer Haft zu.


Noch keinen Überblick hat das Justizministerium über Rechts- und Linksextremisten, die vor der Freilassung stehen. In den vergangenen Jahren seien grundsätzlich nur die Zahlen der betroffenen Islamisten hinter Gittern statistisch erfasst worden, teilte die Sprecherin mit. Ein erweiterter Fragebogen zu den Zahlen aus dem Rechts- und Linksextremismus sei jedoch im November 2021 an die Länder gesendet worden. Ergebnisse sollen demnächst vorliegen.

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