Nichts ist für Fernsehsender billiger als Wiederholungen. Betrachtet man sich das diesjährige Weihnachtsprogramm, so hat man einen hohen Wiedererkennungswert. Seit Jahren immer die gleichen Filme. Sissi zum hundertsten, der Grinsch, der kleine Lord und natürlich diese ganzen billig produzierten Märchenfilme. In den letzten Jahren musste man sogar erstaunt feststellen, dass vor allem "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" auf unglaubliche Weise hochgejubelt wird. Auf breiter Ebene ist eine infantile Generation herangewachsen, die sich beharrlich der Realität verweigert. Dass Annalena Baerbock auch noch mit 41 Jahren Astrid Lindgren für eine begnadete Literatin hält, ist richtig typisch für diese verträumte Generation. Nach dem Krieg flüchteten sich traumatisierte Deutsche in eine heile Kinowelt. Heimatfilme waren der Renner. Das Muster wiederholt sich nun, auch ohne Heimatfilme.