Die Roten und die Grünen haben ja lange daran gearbeitet.

Was bedeutet der Wegfall? Dass beide Ehegatten so besteuert werden (Steuerklasse IV) wie Alleinstehende, obwohl sie in einen Topf wirtschaften und füreinander aufzukommen haben (Unterhaltspflicht, keine Sozialleistungen). Das bedeutet eine Verarmung der Ehegatten, erst recht in Zeiten von Arbeitslosigkeit nach Corona, explodierenden Preisen und Alter und Krankheit. Außerdem werden bisherige Familienmodelle, nach denen sich ein Teil, meistens die Frau, überwiegend um die Erziehung kümmert und daher auch weniger verdient, unmöglich gemacht.

Es bedeutet aber auch viel mehr Steuergelder in die Kassen der verschwenderischen Regierung, ohne dass man dies als Steuererhöhung deklarieren muss.

Steuerklasse 4 für alle verheiratete und verpartnerte Paare

Neue Regierung will Familiensplitting statt Ehegattensplitting

Familien sollen finanziell entlastet werden

Die neue Regierung will das Ehegattensplitting durch eine sogenannte Familienbesteuerung ersetzen. Vor allem Familien sollen finanziell deutlich entlastet werden, kinderlose Paare werden voraussichtlich mehr Steuern bezahlen müssen. Was sich laut den aktuellen Plänen ändern soll, erklären wir im Video.
Finanztip-Chefredakteur: Ehegattensplitting nicht mehr angemessen

"Das Ehegattensplitting kommt aus einer Zeit, wo einer gearbeitet hat und eine – meistens – zu Hause auf die Kinder aufgepasst und den Haushalt geworfen hat. Das ist heute nicht mehr das Standard-Lebensmodell, das ist auch überhaupt nicht angemessen", erklärt Hermann-Josef Tenhagen, Finanztip-Chefredakteur, gegenüber RTL.
Denn wer verheiratet oder verpartnert ist, wird in der Regel bei der Steuererklärung automatisch "zusammen veranlagt". Das heißt, dass die beiden Partner eine gemeinsame Steuererklärung abgeben und nur ein zu versteuerndes Einkommen ermittelt wird, das sich aus beiden Einkommen zusammensetzt. "Dann wird geguckt: Was haben die beiden gemeinsam verdient. Und es wird gemeinsam versteuert, indem man das durch zwei teilt", erläutert Tenhagen das derzeitige System für die Einkommenssteuer. Wenn die Einkommen sehr unterschiedlich sind oder wenn einer kaum ein Einkommen hat, dann zahlt derjenige, der viel verdient, deutlich weniger Steuern. "Und deswegen ist das ein Vorteil für Leute, die verheiratet sind oder in einer festen Beziehung sind, die staatlich anerkannt ist", so Tenhagen.
Ein Rechen-Beispiel des Lohnsteuerhilfevereins: Ein Partner arbeitet Vollzeit und hat ein zu versteuerndes Einkommen von 45.000 Euro im Jahr, der andere arbeitet Teilzeit und hat ein zu versteuerndes Einkommen von 15.000 Euro im Jahr. Als nicht zusammen veranlagtes Paar muss der eine 10.244 Euro und der Andere 1.085 Euro Einkommensteuer zahlen (ohne Soli und Kirchensteuer). Für ein gemeinsames Einkommen von 60.000 Euro zahlen beide 955 Euro weniger Steuern, wenn sie nur eine Steuererklärung machen und das Finanzamt mit dem Splittingtarif rechnet.

Familiensplitting soll Ehegattensplitting ersetzen

Dabei will die neue Ampel-Regierung das derzeitige Ehegattensplitting offenbar nicht komplett abschaffen, sondern eher modernisieren und auf die heutigen Lebensentwürfe anpassen. Steuerklasse 3 und Steuerklasse 5 will man abschaffen "und durch eine Steuerklasse 4 und 4 ersetzen", fasst Tenhagen die Regierungspläne zusammen. Die Steuerklasse 4 gibt es bereits, soll aber in Zukunft für eine fairere Aufteilung beim monatlichen Nettogehalt sorgen. Allerdings: Wer mehr verdient, zahlt auch mehr Steuern und hat entsprechend weniger Netto zur Verfügung.
Gewinner der Reform sollen vor allem kinderreiche Familien durch Einführung des Familiensplittings werden. Wie einfach das funktionieren soll, erklärt Hermann-Josef Tenhagen: "Familiensplitting ist relativ einfach: Ein Paar hat zwei Kinder und muss auch die beiden Kinder versorgen. Es muss weniger Steuern zahlen, weil dann sozusagen die Steuerlast durch vier Personen aufgeteilt wird. Während ein Paar, das keine Kinder hat, eben nur durch zwei teilen könnte. Und deswegen würden Familien auf diese Art und Weise steuerlich begünstigt".

Unterm Strich soll das neue Steuersystem nicht nur Familien finanziell entlasten, sondern auch Frauen motivieren, arbeiten zu gehen. Denn sie haben dann nicht nur ein höheres Nettogehalt zur Verfügung, sondern sorgen so auch für ihre eigene Rente besser vor.

https://www.rtl.de/cms/familiensplit...n-4881594.html

Ampel plant massive Steuerreform - Sie betrifft Menschen in Ehen und Partnerschaften

Ehegattensplitting ist der nächsten Bundesregierung ein Dorn im Auge. Deswegen plant die Ampelkoalition eine grundlegende Steuerreform, die auf Ehe und Paare abzielt.
Berlin/München - Die nächste Bundesregierung plant eine massive steuerliche Änderung, um das soziale Thema Gleichstellung* in Deutschland voranzutreiben: Ehegattensplitting mit den Steuerklassen 3 und 5 werde es nach Absicht von SPD, Grüne und FDP künftig nicht mehr geben.


Zuletzt machte die Studie "Raus aus der Zweitverdienerinnenfalle" des ifo-Instituts* darauf aufmerksam, dass wegen des steuerlichen Rahmens der seit den Fünfziger-Jahren bestehenden Splittingbesteuerung viele Frauen in eine Geringverdiener-Tätigkeit gedrängt werden. So lassen sich zwar einerseits in einer Ehe oder Partnerschaft (in der Regel) Geld und Zeit sparen. Allerdings zahlt die schlechter verdienende Person (zumeist Frauen) höhere Steuern als der Partner mit dem höheren Einkommen.
Ehegattensplitting wird von der Koalition gekippt - Aus mehreren Gründen

Experten empfehlen schon länger, sowohl das Ehegattensplitting als auch die Minijobbs zu reformieren. Steuerlich wird es nämlich belohnt, wenn ein Ehepartner deutlich weniger verdient als der andere - das setze auf dem Arbeitsmarkt falsche Anreize. Neben einer Verbesserung der Geschlechterrolle von Frauen erhoffe sich das Ampelbündnis dem Vernehmen nach auch eine Maßnahme gegen den bestehenden Fachkräftemangel in einigen Sektoren.
Der entsprechende Abschnitt im Koalitionsvertrag* laute: "Wir wollen die Familienbesteuerung so weiterentwickeln, dass die partnerschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche Unabhängigkeit mit Blick auf alle Familienformen gestärkt werden."

Bundesregierung will Ehegattensplitting abschaffen - Änderungen auch bei Minijobs

Eine positive Folge der sich anbahnenden Familienbesteuerung sei, dass sich dank der Steuerreform Teil- und auch Vollzeitbeschäftigungen mehr lohnen als bisher. Als Antreiber der Steuerreform gelten SPD und Grüne, zwecks der Reduzierung von Geschlechterunterschieden in Deutschland. Anstelle des Ehegattensplittings soll dann ein Realsplitting treten, bei dem ein (Ehe-)Paar getrennt besteuert wird. Ehepartner würden bei der Einkommenssteuererklärung also künftig einzeln veranlagt werden. In diesem Hinblick lautet eine Prognose der Bertelsmann-Stiftung: „Das Realsplitting alleine brächte 44.000 Frauen in Arbeit.“

Auch eine Minijob-Reform soll hierbei helfen. Bislang werden hier bei dieser Tätigkeit keine Steuer fällig, das soll sich jedoch ändern: Die Einkommensgrenze wird auch angesichts des steigenden Mindestlohns nach oben gesetzt, darüber hinaus soll es den schrittweisen Einstieg in die Sozialversicherungen geben. (PF) *Merkur.de und Kreiszeitung.de gehören zum Angebot von IPPEN.MEDIA

https://www.tz.de/wirtschaft/ampel-e...-91150820.html