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Ohne Stiko-Empfehlung!

Kalayci will Kinder ab 15. Dezember impfen. Das sagen Berliner Eltern

Kleiner Piks für kleine Leute: Jetzt werden in der Hauptstadt auch die Kinder geimpft! Am 15. Dezember soll es offiziell losgehen, kündigte gestern Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (54, SPD) an.
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist für Kinder bereits zugelassen, aber eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) steht noch aus. Berlin hat trotzdem schon entschieden: Die Fünf- bis Elfjährigen können geimpft werden, sofern die Eltern zustimmen.
Mutter Annett Scheunemann (31) mit Vater Dustin Hahnfeld (36), Tochter Melissa (2) und Celine (6) aus Friedrichshain. Der Papa: „Ich bin noch skeptisch. Das ging auf einmal alles ziemlich schnell. Erst heißt es, Kinder sollen auf keinen Fall eine Impfung bekommen und jetzt wieder so. Ich bin nicht dagegen, aber noch unsicher.“ Mama Annett dagegen: „Es ist nur eine Impfung wie jede andere“
Der eigentliche Skandal ist dieser hier:

Kalayci zur B.Z.: „Wir haben gesagt, sobald der Impfstoff da ist, impfen wir. Das ist eine Abmachung zwischen den Ländern und dem Bundesgesundheitsministerium.“ Der Impfstoff soll ab 13. Dezember ausgeliefert werden, zwei Tage später dann der Start der Impfungen in Berlin.
Was interessiert Kalayci schon eine Empfehlung der Stiko?

Kalayci: „Wir haben unsere Impfzentren erweitert. Es gibt in Tegel 15 zusätzliche Kabinen für Kinder, in der Messe und beim ICC zehn.“ Bei Kindern soll langes Warten (teilweise bis zu vier Stunden!) vermieden werden – deshalb brauchen sie einen Termin.
Auch in Grundschulen soll geimpft werden – allerdings nicht in allen. Die einzelnen Standorte sollen in den nächsten Tagen festgelegt werden.
Dritte Möglichkeit laut Kalayci: „Kreatives Impfen.“ So sollen Kinder im FEZ, im Naturkundemuseum und im Zoo den Piks bekommen können. Andere Standorte wie z. B. bei Hertha und Alba werden noch geprüft.
Bildungsexperte Paul Fresdorf (44, FDP) zur B.Z.: „Grundsätzlich finde ich das Impfen an Schulen sinnvoll. Hier ist die Möglichkeit der Begleitung durch eine sorgeberechtigte Person auf jeden Fall auf Wunsch zu ermöglichen.“
Auch die Vize-Chefin der Linken-Fraktion, Franziska Brychcy (37), unterstützt Kalaycis Pläne: „Natürlich immer im Sinne eines freiwilligen Angebotes durch mobile Impfteams, das Familien zum Beispiel am Nachmittag beim Abholen in Anspruch nehmen können.“
https://www.bz-berlin.de/berlin/kala...erliner-eltern