Historisches statt Technisches
Merkel denkt über eigene Zukunft nach


Die scheidende Kanzlerin Merkel hat privat nicht viel mit Technik am Hut. Wie sie in einem Interview verrät, sei sie schon zufrieden, wenn sie ihre Waschmaschine richtig programmieren kann. Was sie nach ihrer Amtszeit machen will, lässt die Noch-Regierungschefin einigermaßen offen.


Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich nach dem Ende ihrer Amtszeit verstärkt mit gesellschaftlichen und historischen Fragen beschäftigen. "Ich kann mir vorstellen, immer wieder auf den Zusammenhang zwischen unserem Wohlstand, Forschung und Innovation hinzuweisen - aber sicher werde ich wissenschaftlich nicht mehr aktiv", sagte die promovierte Physikerin.


"Mittlerweile hat sich mein Hauptinteresse auf die gesellschaftlichen Zusammenhänge verlagert", erläuterte sie. "Mich beschäftigen mittlerweile Fragen wie diese: Wie kann man die geschichtliche Entwicklung verstehen, wie kann man sie global vergleichen? Wie hat sich China über 2000 Jahre entwickelt, wie Europa? Und viele mehr."
Bisher hatte Merkel auf Fragen, was sie nach ihrer 16-jährigen Amtszeit eigentlich machen will, stets geantwortet, sie wisse es noch nicht. Computerspiele spielen jedenfalls nicht, das machte die 67-Jährige klar. Das tue sie "gar nicht", antwortete sie kurz und knapp auf eine entsprechende Frage. "Ich nutze natürlich Technik in vielfältiger Weise, aber ich bin sicher niemand, der immer die neueste Computer-Software kennt." In ihrem jetzigen Alltag sei sie umgeben von Vorgaben aus dem Kanzleramt. Das betreffe zum Beispiel auch die Auswahl ihres Smartphones.


So sehr sich Merkel als Bundeskanzlerin für Innovationen und Forschungsförderung eingesetzt hat, zu Hause ist ihre Technikbegeisterung begrenzt: "Ich freue mich schon, wenn ich meine Waschmaschine programmieren kann, damit sie erst in ein paar Stunden anspringt." Darüber hinaus habe sie "weder die Zeit noch das Interesse, meine gesamte Wohnung fernzusteuern". Es könne sein, dass sich nach ihrer Amtszeit ändere.

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