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    Toleranz für islamischen Terror

    Islamismus mit Gendersternchen
    Sie pflegt Kontakte zu islamistischen Organisationen, preist rassistische türkische Dichter – und inszeniert sich selber als Stimme der unterdrückten Minderheiten: Kübra Gümüsay ist eine schillernde Figur. Am Sonntag tritt sie in Bern auf.
    «Wer um Gottes willen hat Kübra Gümüsay ins Haus der Religionen eingeladen?» Diese Frage stellt der Berner Künstler Johannes Lortz auf einem Wandbild bei der linksalternativen «Reitschule» und auf einem Flugblatt, das er am Sonntag vor dem Haus der Religionen verteilen will. Kübra Gümüsay, so schreibt Lortz, huldige rassistischen Denkern und Despoten. Sein Flugblatt endet mit der Parole «gegen jeden Faschismus, gegen jeden Antisemitismus, für eine gute Nachbarschaft».

    Dass die deutsch-türkische Bloggerin, Autorin und Aktivistin Gümüsay am Sonntag ausgerechnet im Haus der Religionen auftritt, um bei einem vom Stadtpräsidenten eröffneten «Sofagespräch» über ihre Thesen zu referieren, mag auf den ersten Blick erstaunen. Denn die von der Stadt subventionierte Institution soll den kulturellen Dialog und die interreligiöse Toleranz fördern, zwischen Christen, Juden, Muslimen, Aleviten, Buddhisten und Sikhs.
    Hauptsache, sie ist «gegen rechts»
    Kübra Gümüsay tut das offiziell auch. Aber ob sie unter Toleranz wirklich Toleranz für Andersdenkende und -gläubige versteht oder vor allem Toleranz für konservative Muslime und Islamisten, ist umstritten. Dies vor allem in Deutschland, wo die Deutschtürkin immer wieder durch ihre geistige Nähe zu islamistischen Vordenkern oder Organisationen aufgefallen ist.

    So stellte sie in der Erstausgabe ihres 2020 erschienenen Buches «Sprache und Sein» die rhetorische Frage, wie sich ihre «bilingualen Mitschüler*innen» wohl entwickelt hätten, wenn sie nicht nur Schiller und Goethe gelesen hätten, sondern auch islamische Autoren wie Hafis oder Necip Fazil Kisakürek. Der 1983 verstorbene Dichter gehört jedoch nicht umsonst zu den Lieblingen islamistischer und nationalistischer Türken. Minderheiten wie Aleviten, Drusen und Jesiden, so erklärte er einmal, müsse man wie Brennnesseln «aus unserem religiösen und nationalen Garten» wegjäten und wegwerfen. Zudem übersetzte er antisemitische Machwerke wie die «Protokolle der Weisen von Zion».

    Interessanterweise haben solche Verirrungen – es ist nicht die einzige – der jungen Autorin bisher kaum geschadet. Weil sie das Gendersternchen benutzt, antirassistischen Jargon pflegt und sich «gegen rechts» positioniert, steht sie für kirchliche, feministische und linke Kreise automatisch auf der richtigen Seite. Was sie eigentlich vertritt und mit wem sie politisch verkehrt, interessiert dagegen weniger. Oder es hat nicht zu interessieren.

    Kritiker sind für Gümüsay Verschwörungstheoretiker
    Das zeigt sich auch in der Schweiz. Hier war Gümüsay unter anderem im «Biblio-Talk» der Stadtzürcher Fachstelle für Gleichstellung zu Gast, und Feuilletonistinnen und Kulturredaktoren würdigten ihr Buch «Sprache und Sein» als «unaggressives und ideologiefreies» Werk («Tages-Anzeiger»). Glaubt man den Tamedia-Zeitungen, setzt sich Kübra Gümüsay «gegen Hass» ein, und sie bringt alte weisse Männer zum Nachdenken. Kritische Fragen – etwa zum religiösen Hass des alten weissen Poeten Kisakürek – mag ihr dagegen kaum jemand stellen.

    Dabei gibt es mittlerweile derart viele Fragen, dass Gümüsay auf ihrer Website eine Liste mit Antworten auf Frequently asked Questions veröffentlicht hat, die jegliche Zweifel an ihrer guten Gesinnung ausräumen und «widerlegen» sollen, wie ihre Assistentin auf Anfrage der NZZ sagt. Sie sei, so schreibt Gümüsay, ein Opfer von Verschwörungstheorien, eine «Projektionsfläche» für Leute, die nicht mit der «Ambivalenz» von religiösen Menschen umgehen könnten.

    Tatsächlich ist «Ambivalenz» ein treffendes Wort für Gümüsays politisches Wirken. Die 1988 in Hamburg geborene Autorin wuchs in einem konservativen Umfeld auf; ihre Eltern verliessen die Türkei, weil ihre Mutter aufgrund ihres Kopftuches nicht mehr als Dozentin tätig sein durfte.

    Kübra Gümüsay selber trägt das Kopftuch aus politischer und religiöser Überzeugung. Wegen ihres Schreibtalents erhielt sie bereits mit Anfang zwanzig eine Kolumne bei der deutschen «Tageszeitung» («TAZ»). Die Medien würdigten sie als Nachwuchstalent, Stimme des Islam und Influencerin; sie bekam Preise, und die Anti-Diskriminierungs-Stelle der BRD setzte sie 2014 als Botschafterin gegen Rassismus ein.
    Verharmlosung von Milli Görus
    Schon damals gab es allerdings Zweifel, ob Gümüsay wirklich jene Stimme der Unterdrückten ist, als die sie sich gerne ausgibt. 2012 mokierte sie sich in ihrer «TAZ»-Kolumne darüber, dass die türkisch-nationalistische Organisation Milli Görus vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet werde. Der Subtext vom lächerlich-paranoiden Verfassungsschutz – der wiederum für die «islamophobe» Mehrheitsgesellschaft stehen soll – gehört ebenso zum Repertoire von Islamisten wie die Behauptung, Aktionen gegen Organisationen wie Milli Görus würden sich gegen alle Muslime richten.

    Anhänger von Milli Görus sind zwar keine Jihadisten, aber sie bekennen sich zum türkischen Ableger der radikalislamischen Muslimbruderschaft. Ihre ideologischen Referenzen sind Antisemiten und Verschwörungstheoretiker wie Necmettin Erbakan, Said Qutb oder eben Necip Fazil Kisakürek, und ihr Ziel ist die Transformation der Türkei in einen islamischen Staat. Genau das strebt auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan an, ein Ziehsohn Erbakans, der gerne den Gruss der Muslimbrüder zeigt.

    Für Erdogan bekundete Kübra Gümüsay wiederholt Sympathie. 2013 bezeichnete sie ihn als grossen Redner. Als regierungskritische Demonstranten im Gezi-Park von Polizisten zusammengeschlagen wurden, bekundete sie via Twitter ihre Solidarität mit Erdogans AKP, zu der es keine Alternative gebe. Gefragt sei «konstruktive Kritik».
    Kampf gegen die böse Mehrheitsgesellschaft
    Was die junge Deutschtürkin darunter versteht, erinnert an die einstige Kritik der Eurokommunisten an der Sowjetunion: Man kritisiert die schlimmsten repressiven Auswüchse, stellt aber den Machtanspruch der Kommunistischen Partei oder eben der Islamisten nicht infrage. Auf ihrer Website behauptet Gümüsay, sie habe Milli Görus nie verteidigt, sei auch nie Mitglied gewesen (als ob das jemand behauptet hätte). Erdogan habe sie wiederholt kritisiert, und entgegen anderen Behauptungen weise sie auf frauenfeindliche und homophobe Tendenzen in muslimischen Gemeinden hin.

    Als Beweis listet sie verschiedene Tweets und Vorträge auf, in denen sie die Verhaftung des deutschtürkischen Journalisten Deniz Yücel verurteilt oder die türkische Regierung zur «Mässigung» aufruft. Auch für ihren Einsatz für LGBT- und Frauenrechte legt Gümüsay Belege vor, etwa eine Rede im Hamburger Ramadan-Pavillon, in der sie Ehrenmorde verurteilt und an das Toleranzgebot erinnert.

    Das ergibt ein differenzierteres Bild, als manche Kritiker von ihr zeichnen. Allerdings bleiben ihre Abgrenzungsversuche halbherzig und fragwürdig. So gehört es zur Strategie von Islamisten, sich mit antisexistischen und antirassistischen Parolen bei jüdischen Verbänden und LGBT-Vertretern anzubiedern, um vorgeblich gemeinsam gegen die böse Mehrheitsgesellschaft zu kämpfen. Vor allem aber bleibt das Milieu, in dem sich Gümüsay bewegt, trotz aller Distanzierungen genauso islamistisch wie die Denkmuster, die sie verbreitet.

    Dialog mit Kritikern hält sie für sinnlos
    Bezeichnend ist, dass Kübra Gümüsay sogenannte Islamkritiker nach islamistischer Manier pauschal diffamiert. In ihrer Hamburger Rede sagte sie, es nütze nichts, mit diesen Leuten zu reden, denn: «Diese Menschen leben und verdienen durch die Stigmatisierung von Muslimen.» In Wahrheit handeln sich die angeblich geldgierigen Islamkritiker – oft sind es ehemalige oder gemässigte Muslime – Todesdrohungen und ein Leben unter Polizeischutz ein. Und ihre Kritik richtet sich anders als bei Rechtsextremen nicht gegen Muslime, sondern gegen genau jene islamischen Organisationen, die Kübra Gümüsay nicht ohne Grund hofieren.
    Der konservative Verein Inssan etwa, einst ebenfalls in Verfassungsschutzberichten erwähnt, preist «Sprache und Sein» auf Facebook an. Umgekehrt durfte die Autorin 2016 in München bei Milli Görus zum Thema «Agieren statt reagieren. Muslime in Deutschland» referieren. Im selben Jahr war sie im Islamischen Zentrum Hamburg zu Gast, das ebenfalls unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht. Ihr Projekt «Zahnrädernetzwerk» wurde nicht nur vom deutschen Staat, sondern auch von Islamic Relief gefördert – einer Organisation, die der deutsche Geheimdienst zum Satellitensystem der Muslimbruderschaft zählt und deren Anführer kürzlich wegen antisemitischer Äusserungen zurücktreten mussten.
    Hinzu kommen mehrere Auftritte an Islamophobie-Konferenzen, an der «Forscher» wie Farid Hafez teilnahmen. Hafez wird von einer AKP-nahen Stiftung alimentiert und versucht seit Jahren, Muslime mit abwegigen Vergleichen als neue Juden darzustellen. In seinen Schriften verschweigt er den Judenhass von Denkern wie Said Qutb, und im letzten November durchsuchte die österreichische Polizei seine Wohnung, im Rahmen einer Razzia gegen mutmassliche Anhänger der Muslimbruderschaft.

    All diese Engagements in islamistisch beeinflussten Sphären waren laut Kübra Gümüsay zufällig, und sie erlaubten keinerlei Rückschlüsse auf ihre Gesinnung. Denn nur weil X bei Y auftrete, müsse X ja nicht wie Y denken. Von den rassistischen Äusserungen des Dichters Necip Fazil Kisakürek will die belesene Autorin «leider» erst nach der ersten Auflage ihres Buches erfahren haben.
    Das alles ist im Kontext nur bedingt glaubwürdig, aber es wird gerne geglaubt. So ist auf der Homepage des Berner Hauses der Religionen folgender Satz zu lesen: «Kübra Gümüsay sucht nach gemeinschaftlichem Denken in einer sich polarisierenden Welt und setzt sich für Gleichberechtigung und Diskurse auf Augenhöhe ein.»

    Die Frage der NZZ, ob man der Autorin am Sonntag auch kritische Fragen stellen werde, bleibt unbeantwortet.


    https://www.nzz.ch/feuilleton/der-be...tin-ld.1651443
    Geändert von Realist59 (30.10.2021 um 06:47 Uhr)

  2. #2
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    AW: Toleranz für islamischen Terror

    Ein exemplarisches Beispiel für die islamische Unterwanderung des Staates. Der Kumpanei der Linken und der Islamfaschisten ist es zu verdanken, dass die Gefahr, die vom Islam ausgeht, nicht debattiert wird. Es gab schon mal eine linke Partei, die mit islamischen Hardlinern paktierte. Das war im Iran. Gemeinsamer Feind war der Schah. Nachdem dieser abgesetzt war, wandten sich die Ayatollahs gegen die Tudeh-Partei und ließen tausende Kommunisten töten. Glauben unsere linken Deppen wirklich, dass sie den Staat mit Hilfe der Moslems zerstören können um dann einem neuen Stalinismus huldigen zu können?
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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