Bundesbank: Weidmann-Rücktritt: Nachfolgerin lässt nichts Gutes ahnen
Nachfolge-Kandidatin findet Inflation nicht so schlimm
Weidmann-Rücktritt schürt neue Sorgen um unser Geld
Schlechte Nachrichten für Rentner, Sparer und Steuerzahler: Der Chef der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann (53), schmeißt nach zehn Jahren hin. Der Hüter unseres Geldes!
Zum Jahresende werde er seinen Posten aufgeben, kündigte Weidmann am Mittwoch an. Er sagt: aus „persönlichen Gründen“.
ALLERDINGS: Der mächtige Chef der deutschen Notenbank hat sich in Europa viele Feinde gemacht. Als Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) war er dort eine der letzten Stimmen, die den ausufernden Ankauf von Staatsanleihen überschuldeter Staaten (Italien, Spanien, Griechenland) scharf kritisierte.
Deutschland könnte die EZB-Politik noch teuer zu stehen kommen, denn Berlin haftet als größtes EZB-Mitglied für die Schulden der Notenbank. Und aus der jetzt entstehenden Ampel-Regierung ist (außer von der FDP) nicht viel Widerstand gegen Schuldenunion, Minus-Zins und Super-Inflation zu erwarten – auch dies wohl ein Anlass für Weidmann, JETZT zum offiziellen Beginn der Koalitionsverhandlungen, den Rücktritt anzukündigen.
Fakt ist: Weil die EZB zudem immer neues Geld druckt, steigt seit Monaten die Inflation. In Deutschland lag sie zuletzt bei 4,1 Prozent.
Das trifft Rentner und Arbeitnehmer gleichermaßen!
Auch die Niedrigzins-Politik der EZB, mit der Sparer um ihre Vermögen gebracht werden, hatte Weidmann immer wieder kritisiert!
Kein gutes Signal für Sparer
Seine Warnrufe werden nun fehlen, warnt Commerzbank-Chefsvolkswirt Jörg Krämer. „Weidmann war einer der wenigen Falken im EZB-Rat“, sagte er zu BILD, „ohne ihn an Bord wird die EZB mehr denn je noch lange an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. Das ist für Sparer kein gutes Signal.“
Andreas Jung (46), Vize-Fraktionschef der Union, zu BILD: „Ich bedauere den Rückzug von Jens Weidmann. Als Bundesbankpräsident war er in bewegter Zeit eine starke Stimme für einen soliden Euro und für die Stabilität der Wirtschafts- und Währungsunion.“
Erste Gerüchte für die Weidmann-Nachfolge gibt es bereits – und die sind kein Grund zur Entwarnung.
Foto: picture alliance/dpa
Ganz im Gegenteil: Im Gespräch ist die Ökonomin Isabel Schnabel (Mitglied im Direktorium der EZB). Die Inflations-Explosion der vergangenen Monate spielte Schnabel immer wieder herunter. Sie warf BILD deshalb sogar „Angstmache“ vor...
Ein Artikel vom 14.09.2021, also 3 Wochen alt und mithin mitten in der Inflation (bei offiziellen 4,1 Prozent):
Preissteigerung EZB-Direktorin Schnabel: „Inflation ist weiterhin eher zu niedrig“
Isabel Schnabel prangert unsachliche Kritik an der Geldpolitik an. Über zwei Jahre gerechnet seien die Preissteigerungen immer noch sehr moderat, sagt die EZB-Direktorin.
Frankfurt EZB-Direktorin Isabel Schnabel beklagt einen neuen Schub von ihrer Meinung nach unsachlicher Kritik an der Geldpolitik, die sie selbst mit verantwortet. Bei einer Veranstaltung in Baden-Baden betonte sie laut Redetext, dass eine sachliche Einordnung der Gründe für die jüngsten Preisanstiege und eine Einschätzung der zukünftigen Risiken nicht zuletzt deshalb wichtig seien, „weil gerade in Deutschland aktuell wieder viele ‚Experten‘ und Medien die Ängste der Menschen bedienen, ohne die Ursachen der Preisentwicklungen zu erklären.“
Anhand eines Schaubilds mit Beispielen aus der deutschen Presselandschaft fuhr sie fort: „Da wird von ‚Weimarer Verhältnissen‘ gesprochen. Es werden Parallelen zu den 1970er-Jahren gezogen, in denen die Inflation in Deutschland auf knapp acht Prozent stieg. Und es wird vor dem "Mega-GAU" gewarnt - vor dem Fahren ohne Bremse -, wenn die Zinsen weiterhin niedrig bleiben....
Geldpolitik EZB-Direktorin Schnabel: Notenbank befürchtet zu niedrige Inflation
Die EZB hat mittelfristig vor allem die Gefahr einer zu geringen Inflation im Blick. Für 2022 sehen die bisherigen Projektionen der EZB lediglich eine Teuerung von 1,5 Prozent vor.
Die EZB hat laut Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel mittelfristig vor allem die Gefahr einer zu geringen Inflation im Blick. „So überraschend das für manchen klingen mag: Wir sorgen uns eher darum, dass die Inflationsrate auf mittlere Sicht zu niedrig ausfällt statt zu hoch“, sagte Schnabel in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Magazins „Focus“.
Für die Geldpolitik sei entscheidend, wie sich die Teuerung im Euro-Raum auf mittlere Sicht entwickele. Und die Notenbank werde da voraussichtlich unter ihrer Zielmarke von zwei Prozent liegen.
Die Zentralbanken bauen gerade ihren Einfluss massiv aus. Sie steuern Börsen und Regierungen, kontrollieren Banken, machen Klimapolitik – und hebeln am Ende die Marktwirtschaft aus.
von Malte Fischer
Im Juli lag der Anstieg der Verbraucherpreise im Euro-Raum mit 2,2 Prozent bereits oberhalb der neuen Zielmarke der Notenbank. Dazu trug vor allem die Wiedereröffnung der Wirtschaft nach den Corona-bedingten Einschränkungen bei. Die Energiepreise zogen kräftig an.
„Wir rechnen zwar damit, dass die Inflation in diesem Jahr zunächst weiter steigen wird – gerade in Deutschland“, sagte Schnabel. „Aber ab Beginn des nächsten Jahres gehen wir von einem deutlichen Rückgang der Inflation aus“, fügte sie hinzu. Für 2022 sehen die bisherigen Projektionen der EZB lediglich eine Teuerung von 1,5 Prozent vor, für 2023 von 1,4 Prozent.
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