Fehlende Rohstoffe, höhere Energiekosten und die Pandemie: Deutsche Brauereien drehen angesichts vielfältiger Herausforderungen an der Preisschraube. Für eine Kiste Bier im Supermarkt oder ein Glas Pils im Restaurant muss der Verbraucher künftig spürbar tiefer in die Tasche greifen.



Schlechte Nachrichten für Millionen Biertrinker: Pils, Export und Weizen werden voraussichtlich schon bald teurer. Gleich drei führende deutsche Brauereien - die Radeberger Gruppe, Krombacher und Veltins - wollen ihre Preise für die Gastronomie und den Handel im nächsten Frühjahr spürbar erhöhen, wie diese bestätigten.
Deutschlands größte Brauereigruppe Radeberger begründete den Schritt mit Kostensteigerungen. "Neben massiven Umsatz- und Ertragsverlusten in den 18 Monaten der Pandemie fallen nun in allen Unternehmen weitere ganz massive Kostensteigerungen für Energie, Logistik, Leergut sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe an", betonte eine Unternehmenssprecherin. Diese Kostenerhöhungen ließen sich nicht mehr über reine Effizienzsteigerungen ausgleichen. Daher müssten die Abgabepreise erhöht werden.


Ein Veltins-Sprecher verwies darauf, dass allein im Energiebereich die Kosten in den vergangenen drei Jahren um über 150 Prozent gestiegen seien. "Das ist nicht mehr aufzufangen", sagte er. Die geplante Preiserhöhung gelte deshalb für die Gastronomie ebenso wie für den Einzelhandel. Krombacher verwies darauf, dass die letzte große Preisanpassung immerhin drei Jahre zurückliege.


Nach Schätzungen des Branchendienstes "GetränkeNews" dürften die in Schreiben an die Abnehmer angekündigten Preiserhöhungen das Glas Bier in der Kneipe zwischen 30 und 50 Cent verteuern. Der Preis für den Kasten Bier werde im Handel voraussichtlich um einen Euro steigen. Für die Branchenkenner ist absehbar, dass andere Brauereien dem Vorbild von Radeberger und Co. folgen werden. Erfahrungsgemäß trauten sich nach einer Preiserhöhung der großen Brauer auch die regionalen Brauer von Kölsch, Weißbier und Hellem aus der Deckung und zögen auf breiter Front nach. "Bier wird im Frühjahr 2022 flächendeckend teurer", prognostizierten die Experten. ..

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