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  1. #1
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    Bild: Julian Reichelt erneut kaltgestellt

    Mit Julian Reichelt hatte die Bild-Zeitung nach langen Jahren der Orientierungslosigkeit endlich wieder einen Chefredakteur, der Journalismus nicht mit Hofberichterstattung verwechselte. Seit einigen Jahren wurde kritisch über Merkel und Co berichtet. Das machte Reichelt nicht nur Freunde und so wusste man die Vorwürfe wegen sexueller Nötigung einzuordnen, die ihn im Frühjahr kurzzeitig stoppten. Doch nun wurde Reichelt Opfer der Globalisierung des Springer-Konzerns. Mit der Übernahme von US Medien wurde dort der Springer-Konzern unter die Lupe genommen und die Vorwürfe gegen Reichelt erneuert. Wer die dortige Hysterie um "Metoo" beobachtet hat, muss sich nun nicht wundern, dass Reichelt seinen Posten räumen muss. Es reicht schon der leiseste Verdacht um die Karriere eines Mannes zu ruinieren. .......


    .........Die „New York Times“ breitete Fälle aus dem internen Springer-Verfahren gegen Reichelt ausführlich aus. Er hielt vor fünf Jahren an einer intimen Beziehung zu einem Trainee fest, obwohl eine andere Frau ihm sexuelle Belästigung vorwarf – und gab der Geliebten einen anspruchsvollen Job, dem sie sich gar nicht gewachsen fühlte. „So geht es immer bei ,Bild‘“, erzählte sie den internen Ermittlern bei Springer, „die, die mit dem Chef schlafen, bekommen den besseren Job.“Trotz solcher Aussagen wurde Reichelt nach einer kurzen Zwangspause wieder als Chefredakteur eingesetzt – jetzt mit Alexandra Würzbach an seiner Seite, die für Personal zuständig wurde. Er mache sich selbst Vorwürfe, dass er Menschen verletzt habe, für die er verantwortlich war, erklärte Reichelt. Sein Arbeitgeber konstatierte, die gemachten „Fehler“ würden wettgemacht durch die erfolgten strategischen und strukturellen Änderungen und die journalistischen Leistungen des Beschuldigten.
    „Arbeitskultur, die Sex, Journalismus und Verlagsgeld mischt“
    Reichelt, ein früherer Kriegsreporter, machte weiter mit seinem aggressiven Konfrontationsjournalismus. Der fand Donald Trump so gut, dass sich ein Washingtoner „Bild“-Korrespondent laut „New York Times“ beschwerte. Verlässliche Feindbilder waren ARD und ZDF, China unter Xi Jinping, Putin und sein Freund Gerhard Schröder sowie alle, die Israel kritisieren.
    Er habe aus Dokumenten das Bild einer Arbeitskultur vorgefunden, das Sex, Journalismus und Verlagsgeld mische, schrieb der „New York Times“-Journalist. Als die Frau, die Reichelt gefördert hatte, darüber klagte, dass ihre Ausgaben ihr Honorar übersteigen würden, habe der „Bild“-Chef ihr 5000 Euro gegeben – und ihr gesagt, sie solle niemals darüber reden. Das sind alles Aussagen aus dem Springer-Verfahren, die letztlich nicht endgültig bestätigt sind. Nun sind sie der Hintergrund für die Trennung von Reichelt.
    Für medienpolitische Aufregung sorgt zudem die gestoppte Recherche eines Investigativteams der Mediengruppe des Verlegers Dirk Ippen, 81. Die Journalisten, einst Teil der später von Ippen akquirierten Deutschlandtochter von Buzzfeed News, protestierten öffentlich, dass ihre Enthüllungen über die „Bild“-Praktiken Reichelts am vorigen Sonntag nach monatelangen Recherchen nicht erscheinen durften.
    „Wir sind schockiert von dieser Entscheidung“, schrieben die betroffenen Journalisten, dies bedeute einen „Zusammenbruch in der Zusammenarbeit zwischen dem Investigativteam und dem Verlag“. „Als Mediengruppe, die im direkten Wettbewerb mit ,Bild‘ steht, müssen wir sehr genau darauf achten, dass nicht der Eindruck entsteht, wir sollten einem Wettbewerber wirtschaftlich schaden“, verkündet das Unternehmen weiter. Zu ihm gehören etwa „Münchner Merkur“, „Frankfurter Rundschau“, „tz“, „Westfälischer Anzeiger“ in Hamm oder „Hessisch-Niedersächsische Allgemeine“ in Kassel. Es sollte jeder Eindruck vermieden werden, man könne „Teil eines Versuchs sein, einen solchen wirtschaftlichen Schaden anzurichten“.
    Axios erschrocken über „hinterhältiges“ Verhalten Springers
    Die „New York Times“ analysiert im Übrigen auch, dass Döpfner während seiner Gespräche mit „Politico“ angeblich parallel mit dem Rivalen „Axios“ verhandelt habe, der von früheren „Politico“-Leuten gegründet worden war. Dabei sei angeblich vorgesehen gewesen, den Axios-CEO später nach einer adäquate Phase der Geheimhaltung zum Chef der Kombination Politico-Axios zu machen – was Döpfner dementiert. Bei Axios habe man das Ganze „hinterhältig gefunden“, so die „New York Times“.
    Gegenüber dem US-Blatt hat Springer-CEO Döpfner betont, die „Bild“-Kultur werde in den USA nicht repliziert. Man wolle die „beste Medienfirma in der demokratischen Welt mit den höchsten ethischen Standards und einer inklusiven, offenen Kultur sein“.
    Dem „Wall Street Journal“ gegenüber legte der Manager Wert auf überparteilichen Journalismus, der sich von publizistischem Aktivismus abgrenze.
    Bei „Bild“ muss unter dem neuen Frontmann Boie das alte Team schon bald Reichelts Flurschäden und Panzerspuren vergessen machen. Alexandra Würzbach bleibt Chefredakteurin von „Bild am Sonntag“, Claus Strunz verantwortet als Chefredakteur „Bild TV“, wo Reichelt zusammen mit Vize Paul Ronzheimer oft überdrehte Auftritte hatte.
    Von Mathias Döpfner gab es zum Abschied des geschassten Chefredakteurs noch mal Freundliches. Man hätte gern mit der Redaktion und dem Verlag den Weg der kulturellen Erneuerung bei „Bild“ gemeinsam mit Reichelt fortgesetzt: „Dies ist nun nicht mehr möglich.“

    https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/axel-springer-verlag-„bild“-chefredakteur-verlor-in-new-york-den-job/ar-AAPFBtU?ocid=mailsignout&li=BBqg6Q9
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Bild: Julian Reichelt erneut kaltgestellt

    Selbst Amerikaner verwiesen in letzter Zeit mit Links auf deutsche Bild-Artikel. Es waren keine „woken“ Amerikaner.

    Dass die NYT sich der Sache annehmen musste, wo es doch noch ganz andere Skandale gäbe - das Thema war in Deutschland eben bereits abgeschlossen - zu Gunsten von Reichelt … Gegen Scholz hätten oder haben sie doch auch etwas in der Hand. Aber der ist vermutlich auf Linie.

    Gegen Strache musste man den Skandal nach Drehbuch konstruieren.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  3. #3
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    AW: Bild: Julian Reichelt erneut kaltgestellt

    Bei Bild TV wird die AFD trotzdem nonstop gemobbt. Sender gelöscht, fertig aus !!!
    Nur ein Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Wirbelsturm auslösen

  4. #4
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    AW: Bild: Julian Reichelt erneut kaltgestellt

    Und hier die ganze Wahrheit: Die Affäre Julian Reichelt
    Die Nebel der Bombe lichten sich. Langsam werden die Konturen der Drahtzieher sichtbar: Ein tapferer Verleger … Drei schmierige Wurmschwänze … Ein Konzern-Würstchen ohne Socken … Und ein williges Schandblatt namens New York Times …

    Vorab: Nichts, rein gar nichts ist neu am größten Presse-Skandal seit der „SPIEGEL-Affäre“, die Strauß, den „Hitler-Tagebüchern“, die dem STERN das Genick brachen. Alles, was man BILD-Chef Julian Reichelt vorwirft, warf man ihm schon im Frühjahr vor: Weibergeschichten, Drogen im Dienst, rüder Ton: „Ich habe 50 Chefreporter, wo sind die eigentlich?!“...…Im Frühjahr verschanzte sich Mathias Döpfner (58), der von Verleger-Witwe Friede Springer zum Milliardär beschenkte, gelernte Flötist, noch hinter einem hochtrabenden „Compliance-Verfahren“; aushäusige Advokaten sollten die Einhaltung bestimmter hausinterner Regeln „prüfen“. Reichelt musste ein paar Wochen ein „Sabbatical“ (Sonderurlaub) nehmen. Ergebnis der Prüfungen der Vorwürfe: Jein bis nix! Kein Rudelbumsen, keine Koks-Orgien, nur die „Musik“ war etwas lauter. Je nun, in unser einer‘s Tagen, die nicht selten dito 12 bis 18 Stunden dauerten, waren die Miezen auch schön, hieß der „Koks“ Moet Chandon, und der Ton war zuweilen „Kaserne“. Mal abgesehen davon ging auch Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende (der gerne keine Socken trägt, weil’s angeblich jung macht), vor nicht allzu ferner Zeit seiner Frau und Friede mit einer schönen, reichen Kunsthändlerin fast von der Fahne …

    Also ließ er Julian Reichelt in den BILD-Chefsessel zurückkehren. Und der erfüllte den Job, den Döpfner so lange mit ihm geplant hatte: BILD TV! Folgerichtig! Denn „Totengräber“ Kai Diekmann hatte BILD mit Merkel derart in den Abgrund (1 Mio) geschranzt, dass nicht mal mehr der ewige Auflagen-König Günter Prinz (5 bis 8 Mio) sie hätte reanimieren können.

    Fernsehen wird durch BILD erst schön …

    Also erfand Reichelt das Fernsehen neu. Und unser einer’s tägliche TV-Programm- Überschrift von einst wurde endlich war: Fernsehen wird durch BILD erst schön! Julian Reichelt erfüllte dieses Versprechen unfassbar gut. Krönung: “VIERTEL NACH ACHT“, eine Talkshow, die alle regierungsamtlichen Lull- und Lall-Labereien von Merkel mit acht Milliarden gesponsertem Staats-TV auf der Stelle entlarvten: Julian Reichelt, der kämpferisch auf den Punkt argumentierende Alpha-Wolf …die schöne, kluge, wunderbar freche Nena Schink … Bela Anda, der geschniegelt-geschliffene Ex-Regierungssprecher von Kanzler Schröder … Claus Strunz, der geniale, verschmitzte Analytiker; sogar Paul Ronzheimer, der schwule Ukraine-Marketender, rotzte der verlogenen Gesundheitsminister*in Jens Spahn und ihrer Pest-Tüten-Corona die Hucke voll.

    Dazu glänzende Experten wie Ralf Schuler, der leider längst Wessi-Bananen-beleibte, gelernte Ossi mit dem Gesunden Menschenverstand … Hans-Ulrich Jörges, die Rasierklinge vom stern, als der noch wenigstens glimmte, wie ein verlöschender STERN. Und über allen: Roger Köppel, WELTWOCHE DAILY, der letzte Journalisten-Philosoph, für unsereinen der Beste Europas…

    Themen: Immer wieder Corona von „Mutti“, die zur „Oma“ schrumpelt, ihre Lügen: Die sinnlos einsam gestorbenen Großeltern … Die von Merkel gequälten Schulkinder … Die seit der Merkel-Memme Thomas de Maizière immer noch offenen Grenzen, durch die längst täglich 30 Prozent mehr „Flüchtlinge“ (junge Männer) spazieren, um Sozialkassen und Frauen flach zu legen … Die von Merkel, GRÜNEN, Sozis, Liberalen und SED-LINKEN angezettelte Benzin-, Diesel-Auto-Krise (VW will 30.000 feuern!). Die Kohle-, Gas-, Wind-, Solar-Energie-Katastrophe.

    Und gerade waren die „Glorreichen Sieben“ dabei (der Schweizer Roger „Wilhelm Tell“ Köppel läuft sich gerade in London warm), zu des Pudels Kern vorzustoßen, der Kernkraft, die den GRÜN/Roten Planeten retten könnte, wenn er überhaupt „gerettet“ werden muss, da zog Döpfner, die Flöte, Julian Reichelt aus dem Schützengraben des Gesunden Menschenverstands: Neue Ermittlungen hätten neue Fakten ergeben … Reichelt habe nicht die ganze Wahrheit gesagt … Er habe das „Verbotene“ sogar fortgesetzt …

    Der Verleger ist gelernter Jurist …

    Lieber Gott erschlag mich: Unsereiner hat „seine“ Redaktionsmieze, die schöne Sabine, später tatsächlich geheiratet … Wie der Totengräber seine Redaktions-Zahnärztin, die hübsche „Frau Dr.“ Titten-Texterin der BILD-Mädchen von Seite 1 (Kohl ist mein Zeuge!) … Weiß der Henker, wie Julian Reichelt es geregelt hätte … Aber sein bibelfrommer Chef Döpfner benahm sich genauso wie einst bei Matthias Matussek, der Feuilleton-Legende des Rudi Augstein–SPIEGEL, als ein journalistisch minderbemittelter WELT-Chefredakteur ihn wegen eines „Smileys“ fristlos feuerte. Döpfner heuchelte seinerzeit „Ich werde mich darum kümmern …“. Als jetzt die NEW YORK TIMES sich endlich erbarmte, die monatelange Wühlarbeit nach Null- und Halbwahrheiten der drei Wurmschwänze (mögen sie namenlos vermodern!!) vom „Recherche-Netzwerk“ zu publizieren, fiel der Springer-Flötist in vorauseilender Angst um und feuerte Julian Reichelt. Dirk Ippen, alter, weißer, weiser Mann, hatte den Schmuddel-Schmonzes vorher abgelehnt zu drucken, unter anderem in seiner „Frankfurter Rundschau“, dem einstigen linksextremen Flaggschiff, das nur noch atmet, weil es unter Merkels Sauerstoffzelt liegt. Ippen ist gelernter Jurist, geneigter PI-NEWS-Leser …

    Das Massen-Ramschblatt in New York erbarmte sich. Es kennt natürlich den wahren Springer-Besitzer, den US-Mehrheitseigentümer KKR: „Geostrategisch supranational, Schluß mit Nationalstaaten, offene Grenzen, Feind des Mittelstands, Tendenz Staats-Kapitalismus, Migration-, Klima-, Gesundheits-Politik, Presse- und Demonstrationsfreiheit.“ Und alles im konservativen Schafspelz… Der mutige („eigentlich linke“) Julian Reichelt hatte seit ein paar Monaten gewagt, dagegen aufzumucken.

    Diese Schamlosigkeit …

    So sieht’s aus, Deutschland … Mehr war und ist da nicht, wird da nie sein. Die „Affäre Julian Reichelt“ ist die Wiederholung der „Affäre Dreyfus“. Wer allerdings Montag, am Ende von „VIERTEL NACH ACHT“, die wunderbaren „Nachrufe“ seiner BILD-TV-Redakteure*in hörte – den schniefenden Rontzheimer, die trompetenhelle Nena, den heiser-brüchigen Bela Anda, der weiß: Noch ist BILD nicht verloren. Legionen von zu Wurmschwänzen mutierte Lemminge werden die Freiheit nicht im Sozialismus ermorden. Und Julian Reichelt? Wie zu hören ist, will ihn Boris Reitschuster, der letzte Aufrechte der Bundespressekonferenz, in die Arme nehmen …

    Fake oder Versprechen? Jedenfalls wunderbar! Im Netz kursiert ein Zitat, das von Julian Reichelt stammen soll: „Seit gestern bekomme ich unzählige Interviewanfragen. Viele von den Medien die meinen Rauswurf über Jahre provoziert und aktiv erzwungen haben. Die Schamlosigkeit und Dreistigkeit, die mir vorgeworfen wird, leben diese Medien doch wohl selbst aus.“

    https://www.pi-news.net/2021/10/und-...lian-reichelt/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  5. #5
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    AW: Bild: Julian Reichelt erneut kaltgestellt

    Das Exempel Reichelt: Kampf gegen Andersdenkende

    Heute morgen um 8.10 wurde mir bei MDR-Kultur in aller Deutlichkeit vor Augen geführt, worum es im Fall Julian Reichelt, dem geschaßten Bild-Chef, eigentlich geht: Das Problem sind nicht die angeblichen Sex-, Drogen und Kasernenhofton-Geschichten, für die es wenig Beweise, aber um so mehr Geraune gibt, es geht um die Unterdrückung jeglichen Widerspruchs gegen die Regierung, politische Entscheidungen und der Kritik am verordneten Zeitgeist. Julian Reichelt als mächtiger Chefredakteur der Bild war den politisch-korrekten Meinungswächtern schon lange ein Dorn im Auge. Ein erster Angriff auf ihn, übrigens mit den ähnlichen Vorwürfen, wie sie jetzt recycelt werden, ist vor etwa einem halben Jahr fehlgeschlagen. Nach überstandenem Compliance-Verfahren kam Reichelt zurück in die Redaktion und machte unerschrocken weiter. Es war nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Angriff erfolgen würde. Nachdem sich ein „Rechercheteam“ an ihm abgearbeitet hat, scheinen die Ergebnisse so wenig substantiell zu sein, dass sich Verleger Dirk Ippen weigerte, sie zu veröffentlichen. Den Part übernahm dann die New York Times. Diesmal war die Attacke von Erfolg gekrönt. Reichelt wurde mit sofortiger Wirkung seines Postens enthoben. Ob damit die Bild-Redaktion auf politisch-korrekte Linie gebracht wird, bleibt abzuwarten.



    Zurück zum besagten Interview. Gesprächspartner war der Redakteur der gänzlich unbedeutenden und weitgehend unbekannten „Blätter für Deutsche und Internationale Politik“ Albrecht von Lucke. Die MDR-Moderatorin sagte gleich zu Beginn, dass man die angeblichen Verfehlungen Reichelts außer Acht lassen könne. Offensichtlich war ihr bewusst, dass man damit kein Interview bestreiten kann. Lucke nahm den Hinweis gern auf und startete eine Philippika, die sich nicht nur gegen Reichelt, sondern vor allem gegen Mathias Döpfner richtete: „Der Fisch stinkt vom Kopf“, behauptete Lucke und meinte damit nicht, dass auf Döpfner ähnliche Vergehen zuträfen, wie auf Reichelt, sondern dass er Reichelts politischen Kurs der Kritik an der Regierung stützte. Die Vorwürfe, die Lucke am Fließband hervorsprudelte, sind nicht neu. Er hat bereits im März dieses Jahres ein Stück. „Rechte APO mit medialer Macht – Die neueste Ideologieproduktion aus dem Hause »Springer« veröffentlicht. Da steht bereits alles drin.



    Ausgangsthese dieses Pamphlets ist folgende: Mit dem „wohl ambitioniertesten Projekt der vergangenen Jahre“, gemeint ist das Format „Bild live“, ginge Springer „ganz gezielt in die Offensive, und zwar in einem bemerkenswerten medialen Dreiklang von „Bild live“, dem immer populistischeren Leitmedium „Bild“ und der radikalen Ideologieschmiede „Die Welt“. „Dieses Trio infernale dient einem dreifachen Zweck: erstens, die mediale Hegemonie zu erlangen, um damit – zweitens – auf die geschwächte politische Klasse Druck auszuüben und so drittens das entstehende Machtvakuum mit den eigenen, dem Verlag genehmen Zielen und Inhalten zu füllen – und zwar dezidiert gegen jede progressive, auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtete Politik“.



    Dialog oder gar Widerspruch sind in Luckes Bild von der „progressiven Politik“ nicht vorgesehen.
    Warum „Bild live“ so gefährlich ist, analysiert Lucke folgendermaßen: „Dank Corona als einem die Digitalisierung enorm beschleunigenden Ereignis ist der Aufbau von „Bild live“ inzwischen erstaunlich weit vorangeschritten. Kaum ein Politiker oder eine Politikerin, sieht man einmal von der Kanzlerin ab, der oder die sich den Anfragen von „Bild“ entzöge; alle rennen…dem neuen Sender förmlich das Studio ein“.
    Aha, Reichelts Erfolg wurde ihm zum Verhängnis. Der Mann hat innerhalb kürzester Zeit „Bild live“ „als die Stimme des Volkes gegen die Politikerkaste“ etabliert. Im politisch korrekten Weltbild ist vox populi nicht mehr vox dei, sondern eine „aggressive, fast schon inquisitorische Geisteshaltung“.



    Reichelt wolle „ins Kerngeschäft der öffentlich-rechtlichen Sender“ einzudringen, trotz der eindringlichen Warnung von Noch-Kanzlerin Angela Merkel oder der EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, sich bitte ausschließlich bei den Öffentlich-Rechtlichen zu informieren und immer brav auf die Politik zu hören.
    „Bild live“ hatte für Lucke bereits Anfang des Jahres „erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Medienlandschaft“. Der Sender werde „regelmäßig vom „Deutschlandfunk“ – dem für die politischen Entscheider maßgeblichen Nachrichtenkanal – zitiert bzw. als O-Ton versendet, was eine immense Aufwertung bedeutet“. Keine Zeitung habe „in den zurückliegenden Jahren derart Front gegen die Regierung gemacht“, empört sich Lucke und enthüllt damit sein mangelndes Demokratieverständnis. In einer funktionierenden Demokratie haben die freien Medien die Aufgabe, die Regierung zu kontrollieren, nicht inoffizielle Regierungssprecher zu spielen.



    Das Bild diesem grundgesetzlichen Auftrag nachkommt, findet Lucke besonders bekämpfenswert. Er imaginiert eine Konzernstrategie, die darauf abziele, die Schwäche der Regierung als „eine Steilvorlage für alle Neoliberalen zu verwenden, die „nur auf die Schwächung der Politik und letztlich des Staates abzielen“. Die Corona-Politik bietet den Springer-Leuten die Gelegenheit, das „schier unfassbare Ausmaß an Staatsinterventionismus“ anzuprangern.



    „In immer schnellerer Abfolge seiner Leitartikel“ imaginiere z. B. der „Welt“-Chef Ulf Porschat „eine fast schon totalitäre Republik“ ein „Vorspiel zum Systemwechsel“ – und das Übungsfeld für all das, was im Hintergrund zwecks Bekämpfung der Klimakrise längst geplant werde“.



    Wer so ketzerisch denkt und veröffentlicht, muss der Feme verfallen. Deshalb greift Lucke vor allem Mathias Döpfner an. Solange Döpfner, der meint, dass ein Land mit ausschließlich öffentlich-rechtlichen Medien eher Nordkorea als einer lebendigen Demokratie gleicht, den Konzern leitet, ist die Gefahr des Andersdenkes nicht gebannt. Lucke ist keinesfalls allein mit dieser Ansicht. Auch Spiegel, t-online und Süddeutsche schießen sich auf Döpfner ein.



    Das Herangehen ähnelt fatal dem Vorgehen gegen den ungeliebten Leiter der Gedenkstätte im ehemaligen Stasigefängnis Hohenschönhausen Hubertus Knabe, der geschasst wurde, weil sein Stellvertreter auch mit Sexismus-Vorwürfen attackiert wurde. Das könnte sich bei Döpfner wiederholen, wenn nicht den Luckes und dem Verdachtsjournalismus, der sich nicht um den Grundsatz „in dubio pro reo“ schert, sondern in Hexenjagd-Manier zweifelhafte Vorwürfe ungeprüft zur medialen Hinrichtung nutzt, die rote Karte gezeigt wird. Es ist höchste Zeit. Der Kampf gegen Andersdenkende hat schon totalitären Charakter angenommen.

    https://vera-lengsfeld.de/2021/10/20...nde/#more-6207
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