DAVIDSTERN-AFFÄRE
Fünf Zeugen belasten Gil Ofarim
Leipzig – Die Polizei hat noch nicht alle Zeugen vernommen, auch die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter. Dennoch wirft jetzt der Untersuchungsbericht der Bonner Anwaltskanzlei „Pauka & Link“ ein neues Licht auf die sogenannte Davidstern-Affäre um den Künstler Gil Ofarim (39).

Ofarim hatte in einem Instagram-Video dem Leipziger Westin-Hotel vorgeworfen, von einem Manager des Hauses antisemitsch diskriminiert worden zu sein. Der habe ihn aufgefordert, seine Kette mit dem Davidstern einzustecken – erst dann könne er einchecken.
Der Fall machte weltweit Schlagzeilen, das Hotel beauftragte eine unabhängige Kanzlei mit internen Untersuchungen.

Laut der „ZEIT“ haben Anwälte alle Zeugen in der Hotellobby befragt – keiner habe etwas von einem Stern gehört.
Stattdessen soll Ofarim ausfällig geworden sein, „Scheißhotel“ oder „Scheißladen“ gesagt haben. Auch wollen zwei Mitarbeiterinnen und drei Gäste gehört haben, wie Ofarim drohte, „ein Video für Instagram“ aufzunehmen, das dann „viral“ gehe.


Bilder aus der Überwachungskamera legen zudem nahe, dass er den Davidstern erst beim Rausgehen unter seinem Shirt hervor holte, er im Hotel gar nicht zu sehen war.

Über seinen Anwalt ließ der Künstler am Mittwoch ausrichten: „Nach meiner Auffassung sollten die Ermittlungen weiterhin Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei vorbehalten bleiben, die sehr engagierte Arbeit leisten.“ Ein vom Hotel bezahlter Untersuchungsbericht sei genauso wie den Medien zugespielte „unvollständige Videosequenzen“ kein Beitrag zur Wahrheitsfindung.


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