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    Journalisten immer an der Seite der Despoten

    Seit 16 Jahren liegen deutsche Journalisten Merkel zu Füßen. So wie zuvor Journalisten den Unterdrückungsstaat DDR schöngeschrieben haben. Solange es diese Schreiberlinge gibt, stehen sie mehrheitlich auf Seiten der Unterdrücker. Und nicht nur in Deutschland...

    ....In den 1930er Jahren bemühte sich die US-Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt um gute Beziehungen zu Hitler. Entsprechend freundlich war die Berichterstattung vieler amerikanischer Zeitungen. Am 31. Januar 1933 – also just an dem Tag nach dem Tag der Machtergreifung – titelte die New York Times: „Hitler legt das Ziel, ein Diktator zu sein, beiseite“. Am 22. November 1933 meldete das Blatt, Hitler habe Frankreich „engere Beziehungen“ zugesagt: „Nichts wird beide entzweien, nachdem die Saar-Angelegenheit beigelegt ist“. Am 20. August 1939 – elf Tage vor dem deutschen Überfall auf Polen – brachte die New York Times eine Homestory darüber, wie „Herr Hitler“ sein „Heim in den Wolken“ auf dem Obersalzberg genieße: „Hoch auf seinem Lieblingsberg findet er Zeit für Politik, Einsamkeit und häufige offizielle Feiern“.
    Ein Höhepunkt der Hitler-Begeisterung der New York Times war das Interview, das Hitler im Juli 1933 der berühmten New-York-Times-Korrespondentin Anne O’Hare McCormick gab. Anschließend schrieb sie: „Hitlers Augen sind kindlich und ehrlich … Seine Stimme ist so ruhig wie seine schwarze Krawatte … Er hat die feinfühligen Hände eines Künstlers.“ Der „Diktator von Deutschland“ sei ein „recht schüchterner und einfacher Mann, jünger als man vermuten würde, robuster, größer. … Seine Augen haben beinahe die Farbe wie der blaue Rittersporn in einer Vase hinter ihm.”
    Der auf der Titelseite der New York Times gedruckte Artikel mit der Überschrift „Hitler strebt nach Jobs für alle Deutschen“ bot dem Tyrannen alle Gelegenheit, seine Propaganda auszubreiten: Er wolle Straßen und U-Bahnen bauen, die „Bürokratie reduzieren“, die „Fabriken dezentralisieren“ und Autos bauen, die sich auch Menschen „mit geringem Einkommen“ leisten könnten. Besonders große Unterstützung erfahre er von Frauen. Gefragt, ob es „nach vier oder zwanzig Jahren der Diktatur“ wieder ein Parlament geben werde, machte er „eine Pause“, ehe er antwortete: „Ja, aber ein anderes und besseres Parlament, mit einer Vertretung auf einer technischen Basis.“ Eine Frage nach der Lage der Juden beantwortete er, indem er sagte, diese würden in Deutschland nicht etwa deshalb verfolgt, weil sie Juden seien. „Es stimmt, dass wir diskriminierende Gesetze erlassen haben, doch sie richten sich nicht so sehr gegen die Juden, sondern sind für das deutsche Volk da, um der Mehrheit gleiche wirtschaftliche Möglichkeiten zu geben.“ Am Ende beschreibt die amerikanische Reporterin, wie sich Hitler von ihr mit einem „herzlichen Lächeln“ und einem „Handkuss in bester deutscher Manier“ verabschiedet habe; dann „verließ er mit einem leichten militärischen Schritt den Raum“.
    Das erste Mal, dass die New York Times Hitler erwähnte, war übrigens im November 1922, in einem Beitrag über ein „neues, populäres Idol in Bayern“. Darin hieß es:
    „Zahlreiche gut informierte Quellen bestätigten, dass Hitlers Antisemitismus nicht so echt und gewalttätig ist, wie er klingt, und er die antisemitische Propaganda nur als einen Köder nutzt, um Massen von Anhängern zu fangen und sie in Erregung zu halten, enthusiastisch und bereit für die Zeit, wenn seine Organisation perfektioniert ist und mächtig genug, um effektiv für politische Zwecke eingesetzt zu werden“.
    1979: Khomeini und seine „progressiven Berater“

    Den gleichen Operetten-Journalismus bot das Blatt nach der Machtergreifung Khomeinis im Iran. Der Jura-Professor Richard Falk schrieb im Februar 1979 in der New York Times über Khomeini:
    „Die Schilderungen, die ihn als fanatisch, reaktionär und als Träger von kruden Vorurteilen beschreiben, sind sicherlich und glücklicherweise falsch. Es ist zudem ermutigend, dass der Kreis seiner engen Berater durchgängig aus moderaten und progressiven Individuen zu bestehen scheint.“
    Nachdem der Iran unter Khomeini „ein neues Modell der Volksrevolution geschaffen hat, die größtenteils auf gewaltfreier Taktik basiert“, könne er „vielleicht noch ein dringend benötigtes Modell humaner Regierungsführung eines Drittweltlandes liefern“, so Falk in der New York Times.
    Die Überschrift des Artikels lautete: Trusting Khomeini – Khomeini vertrauen. Nicht weniger interessant ist, wie die New York Times seinerzeit darum bemüht war, alles zu unterdrücken, was Khomeini in ein anderes als das gewünschte Licht gesetzt hätte. So wollte sie den weltberühmten Historiker und Orientalisten Bernard Lewis (1916–2018) keinen Artikel veröffentlichen lassen, in dem Lewis dokumentierte, was er über Khomeini herausgefunden hatte. Der amerikanisch-israelischen Journalistin Ruthie Blum, die Lewis viele Jahre später für ihr Buch To Hell in a Handbasket: Carter, Obama, and the Arab Spring (2012), interviewte, sagte Lewis:
    „1978 gab es da diese Figur, über die gesprochen wurde, Khomeini, über den ich nichts wusste. Also tat ich, was man üblicherweise in meinem Beruf tut: Ich ging in die Universitätsbibliothek und schlug ihn nach. Ich fand heraus, dass er der Autor eines Buches mit dem Titel ‚Islamische Regierung‘ war. Und ich dachte: ‚Oh, das ist interessant. Es könnte mir eine Vorstellung davon geben, was das für ein Mann ist.'“
    Lewis, so Blum, nahm den Band und las ihn in einem Rutsch. Was er enthüllte, so Blum, „war eine Philosophie islamischer Staatlichkeit, bei der die harscheste Rhetorik benutzt wurde, um Nichtmuslime zu verurteilen und in der zur Verbreitung des Scharia-Rechts auf der ganzen Welt aufgerufen wurde.“ Lewis kontaktierte die New York Times-Redakteurin Charlotte Curtis und bot ihr an, etwas über Khomeini zu schreiben. Sie antwortete: „Nein, danke, ich glaube nicht, dass sich unsere Leser für das Werk von irgendeinem persischen Schriftsteller interessieren würden.“
    Blum schreibt, es sei nicht sicher, ob diese Antwort auf Ignoranz gründete oder auf dem Wunsch der New York Times, die Tatsache zu verbergen, dass der Schah „wie autoritär er auch war, der Inbegriff der Güte war im Vergleich zu dem, was folgte“. Auch habe Lewis die Antwort nicht überrascht, so Blum, „denn seine Meinung über die Presse war damals schon recht gering“.
    Von Jimmy Carter zu Joe Biden

    Dann, kurz vor dem Sturz des persischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi (1919–1980), traf Lewis diesen in seinem Amtssitz, wie er Blum berichtete. Der Schah habe ihn gefragt, warum die westlichen Zeitungen ihn immerzu angriffen. „Die New York Times, die Washington Post, die Times von London und Le Monde – die vier seltsamen Schwestern, die um den Untergang des Westens tanzen. Begreifen sie nicht, dass ich euer bester Freund in diesem Teil der Welt bin?“ Bernard Lewis erklärte dem Schah daraufhin das Grundprinzip des Westens:
    „Erinnern Sie sich, als Groucho Marx sagte: ‚Ich möchte nicht Mitglied in einem Club sein, der mich aufnehmen würde‘? Nun, die Haltung unserer Medien – wie auch unserer Außenpolitik – ist, jede Regierung vor den Kopf zu stoßen, die unsere Freundschaft will, unsere Feinde aber zu beschwichtigen und zu umwerben.'“
    So, wie Carter einst den Schah fallen ließ und Khomeini an die Macht verhalf – mit verheerenden Folgen bis in unsere Gegenwart –, so hat Biden die afghanische Regierung fallenlassen und die Taliban an die Macht gebracht. Selbstverständlich war die Regierung korrupt und nicht daran interessiert, irgendetwas für ihr Land zu tun. Aber zulassen, dass die Taliban wieder an die Macht kommen? Dass sich Amerikas Feinde – von Nordkorea über den IS bis hin zur Hamas – bestärkt fühlen von dem Anblick einer Taliban-Siegesparade mit modernen amerikanischen Waffen im Wert von zig Milliarden Dollar? Das stellt Joe Biden als Präsidenten weit unter Barack Obama – der immerhin Osama bin-Laden in Pakistan (!) ausschaltete –, auf eine Stufe mit Jimmy Carter.
    Die Propaganda über die „moderaten Taliban“, die mancherorts in den USA und auch bei uns zu lesen ist, ist das Morphium, das diese Katastrophe erträglicher machen soll, sodass sie nur noch wie hinter Watte wehtut.
    https://www.achgut.com/artikel/moder...uehlige_haende
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #2
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    AW: Journalisten immer an der Seite der Despoten

    Es ist eben bequemer nicht unbequem zu sein.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


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