Was Großbritannien von den Afghanen hält, zeigt folgende Meldung....



Die spektakuläre Flucht eines britischen Tierschützers mit mehr als 150 Hunden und Katzen aus Kabul sorgt zu Hause für Ärger. Die Regierung gab offenbar dem Drängen des Mannes nach, viele Helfer blieben zurück.

In Großbritannien ist ein heftiger Streit um die Rettung von mehr als 150 Katzen und Hunden aus Afghanistan entbrannt. Der ehemalige Soldat Paul (Pen) Farthing, der in der Hauptstadt Kabul ein Tierheim betrieb, ist mit den Tieren am Sonntag in London gelandet, wie Medien berichten.
Zuvor hatte er laut einem Bericht der Zeitung »Times« die britische Regierung massiv und letztlich erfolgreich unter Druck gesetzt, ihm bei der als »Operation Ark« (Operation Arche) bezeichneten Aktion zu helfen. Hinter der Aktion stand die Organisation Nowzad. Vielen von Farthings einheimischen Unterstützern und ihren Familien gelang es hingegen nicht, das Land zu verlassen.
Dem Flug ging eine tagelange Kampagne voraus

Einem Berater von Verteidigungsminister Ben Wallace drohte Farthing laut »Times«, er werde ihn in den sozialen Medien »zerstören«, wenn er ihm nicht die Ausreise ermögliche. »Hol mich, meine Leute und meine Tiere raus aus Afghanistan«, zitierte das Blatt aus einer Audiobotschaft Farthings an den Berater. »Ich habe 22 Jahre lang der Armee gedient. […] Du hast Zeit bis morgen Früh. Ich bin um 7.45 Uhr bei Sky News auf Sendung und Dein Name wird der einzige sein, über den die Leute reden.«
Der britische Ex-Soldat hatte sich zuvor in einer tagelangen Kampagne für die Evakuierung der Tiere aus dem von ihm gegründeten Tierheim in Kabul eingesetzt. Nach anfänglichem Zögern erhielt er die Unterstützung der britischen Regierung, die trotz der schwierigen Umstände ein Zeitfenster für seinen von Unterstützern finanzierten Charterflug zusagte und Visa ausstellte. Zum Schluss musste er jedoch ohne die Mitarbeiter reisen. Ihnen wurde aus unbekannten Gründen der Zugang zum Flughafen verwehrt.
Die Tiere seien im Gepäckraum des Flugzeuges gereist und hätten Menschen keinen Platz weggenommen, betonte Farthing. Allerdings haben er und die Tiere Medienberichten zufolge offenbar eine Sonderbehandlung im Flughafen erhalten. Hingegen hätten sich beispielsweise Übersetzer, die der britischen Armee in Afghanistan gedient hatten, allein durchschlagen müssen. »Es ist eine Schande, dass die Übersetzer nicht dieselbe VIP-Behandlung bekommen haben«, zitierte die »Times« einen Ex-Soldaten.
Viele Briten empört

Verteidigungsminister Wallace hatte sich in Interviews beschwert, dass die Diskussion zu viel Zeit in Anspruch genommen habe und er warf Nowzad-Unterstützern vor, seine Mitarbeiter unter Druck gesetzt zu haben. Farthing sei ein »Tyrann«, zitierte die »Times« eine ungenannte Quelle aus dem Verteidigungsministerium.
Später rechtfertigte sich Wallace auf Twitter angesichts von Kritik der Tierschützer. Er habe den Flug zu keinem Zeitpunkt verhindern wollen. Es sei ihm aber wichtig gewesen, dass Farthing und die Tiere an der Schlange vor dem Flughafen nicht vorgelassen würden.
Bei der britischen Rettungsoperation aus Afghanistan, die am Wochenende zu Ende ging, wurden nach Regierungsangaben mehr als 15.000 Menschen evakuiert. Angesichts von bis zu 1000 Ortskräften, die wegen der knappen Zeit zurückgelassen werden mussten, empörten sich viele Briten jedoch über die Evakuierung von Haustieren.
Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov vom Freitag zufolge ist allerdings nur knapp die Hälfte der Briten (49 Prozent) der Meinung, dass Menschenleben mehr zählen als Tierleben. Fast genauso viele (40 Prozent) halten die Leben von Menschen und Tieren für gleich wertvoll.
Ob die Hunde und Katzen indes eine gute Zukunft in Großbritannien haben, ist unsicher. Sollten sie mit Krankheiten infiziert sein, müssten sie getötet werden, schrieb die »Times«.

https://www.msn.com/de-de/nachrichte...out&li=BBqg6Q9