Koordination klappt nicht reibungslos
Helfer weggeschickt: Flutkatastrophe hinterlässt Organisationschaos

Die Aufräumarbeiten in den Katastrophengebieten laufen auf Hochtouren. Doch an der Organisation und Koordination der Einsätze gibt es massive Kritik.

Berlin - Während Politiker und Experten bereits über den Katastrophenschutz in Deutschland und eine Reform dieses debattieren, gibt es aus manchen Orten bereits Meldungen über abgeschlossene Aufräumarbeiten. An anderer Stelle dauern diese jedoch noch an. Unterstützung gibt es aus dem ganzen Land, manche angereiste Gruppe wurde jedoch unverrichteter Dinge wieder weggeschickt. An anderer Stelle fragen sich Helfer, warum noch keine offizielle Unterstützung eingetroffen ist


Das Problem ist, dass die Zuständigkeiten geteilt sind. Damit fehlt teilweise der Überblick, wo welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Das führt auch dazu, dass Helfende nicht zentral organisiert werden können, um sie dorthin zu schicken, wo sie ebenfalls gebraucht werden. Neben den offiziellen Hilfskräften sind auch viele Firmen, Landwirte und private Helfer vor Ort.



Einsatzkräfte wurden unverrichteter Dinge wieder zurückgeschickt

Während viele verschiedene Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten sind, um zu helfen, gibt es Berichte, nach denen es passiert sei, dass Feuerwehren an einem Ort ankommen, ihnen aber kein Einsatz zugeteilt wird. Der Kreis Bitburg-Prüm hat sich mittlerweile dafür entschuldigt, rund 90 Einsatzkräfte und 20 Fahrzeuge der Feuerwehr aus dem Kreis Kaiserslautern wieder nach Hause geschickt zu haben, wie „Die Rheinlandpfalz“ berichtet. „Einige Feuerwehrleute sind sauer, aber in einer Flutkatastrophe solchen Ausmaßes passieren halt auch mal Fehler“, wird Landrat Ralf Leßmeister zitiert. Ein Feuerwehrmann hatte sich zu der Situation in einem Post bei Facebook geäußert, den der SWR in einem Artikel wiedergibt.


Auch Einsatzkräfte des THW aus Rinteln sind nach Nordrhein-Westfalen gefahren, um zu helfen, wie die Schaumburger Zeitung berichtet. Dort warteten sie darauf, einer Aufgabe zugeteilt zu werden. Das passierte jedoch nicht und so seien die Helfer kurz darauf wieder abgereist. Rinteln-aktuell.de zitiert den Ortsbeauftragten Sebastian Schmidt so, dass es keine Einsatzaufgabe gegeben habe und das THW „sich nicht selbst in den Dienst stellen könne”.

Die Menschen aus der Bevölkerung wollen helfen

Neben den erfahrenen Einsatzkräften wollen aber auch viele andere Menschen helfen. „Die spontane Spenden- und Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung ist überwältigend“, teilte das DRK am Montag in einem Facebook-Post mit. Viele Menschen nutzen die Facebook-Funktion der Geburtstagsspende, um Geld zur Unterstützung des DRK und damit auch für die Hochwasseropfer zu sammeln. Viele Nutzer fragen auch in den Kommentaren - nicht nur auf der DRK-Seite oder nur bei Facebook - wie sie helfen können. Die ersten Hilfsgüter waren in Hatten bereits nach weniger als 48 Stunden abfahrbereit*.


Das DRK warnt Bürgerinnen und Bürger allerdings davor, eigenmächtig in die betroffenen Gebiete zu fahren, um zu helfen. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagt in einem Beitrag der Sat.1-Nachrichten: „Das muss natürlich koordiniert sein und abgestimmt sein, damit man die Hilfskräfte von den Organisationen wirklich unterstützt und nicht behindert.“ Willkommen sei jedoch Hilfe von denen, die sich auskennen.
Landwirte organisieren sich, um in den betroffenen Gebieten zu helfen

Irritierend sind in diesem Zusammenhang aber Berichte, dass helfende Hände zurückgeschickt wurden, auch wenn es sich um Feuerwehrleute handelt. Anders als THW und Feuerwehr müssen Privatleute nicht auf einen Einsatzbefehl warten. Aus diesem Grund haben sich schon früh in der vergangenen Woche mehrere Landwirte auf den Weg gemacht, um in den betroffenen Gebieten mit Mensch und Maschine zu helfen*.


Gut organisiert, weil eigentlich Mitglieder einer Protestbewegung, waren rund 200 Landwirte von „Land schafft Verbindung“ (LsV) unter den anreisenden Helfern. Gartenbauunternehmer Willi Hartmann hatte die Aktion koordiniert und mit Focus-Online gesprochen. Ein Bauunternehmer unterstütze die Landwirte und helfe dabei, die weggebrochene B267 zwischen Walporzheim und Mariental wieder befahrbar zu machen. Diese war zuvor von der Bundeswehr von Schutt befreit worden.



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Viele Einsatzkräfte in den betroffenen Orten sind die Anwohner selbst oder freiwillige Helfer, die sich selbst organisiert haben.




Hartmann informiert auch auf seiner Facebook Seite über den Einsatz vor Ort. Zuletzt war in Ortsteil Kreuzberg der Gemeinde Altenahr die Feuerwehr eingetroffen. Hartmann teilte am Montag ein Video, in dem sein Team darüber spricht, dass es nun auf „Weisung der Einsatzleitung“ warte. Die Einsatzleitung habe zu dem Zeitpunkt für alle „den Feierabend eingeläutet“. Es sei erklärt worden, das Team dürfe nicht mehr baggern. Das Facebook-Video ist mit dem Kommentar „fühlt sich enttäuscht“ hochgeladen worden.


Koordinations-Probleme setzen sich von einem Dorf ins nächste fort

In einem aktuellen Video auf Facebook von Dienstag spricht Wipperfürth mit einem Bauunternehmer, der unter anderem die Straßen versucht so weit herzurichten, dass sie befahren werden können. Dort heißt es auch, dass die Koordination in Walporzheim mittlerweile gut funktioniere, auch die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und dem THW. Gleichzeitig würden sich aber die Organisations- und Zuständigkeits-Probleme, die es dort vor gut einer Woche gab, nun in den Nachbardörfern wiederholen. „Das gleiche Problem, was wir jetzt hier gelöst haben, geht in die nächsten Orte“, sagt er in dem Video.

Der Bauunternehmer berichtet von einem Feuerwehrmann, der ihm gesagt hätte, sie seien seit fünf Tagen vor Ort und er sei froh, dass er nun arbeiten dürfe. Bislang hätten sie nicht loslegen dürfen. Wipperfürth erwähnt mehrmals und beendet das Video auch damit, dass dringender Bedarf für eine zentrale Ansprechperson bestehe. Ohne Organisation könne die Arbeit so nicht weiterlaufen.

Kritik nicht nur von den selbstorganisierten, freiwilligen Helfern

Chris Stoller, ein Landwirt aus dem Kreis Uelzen bei Hamburg, erklärt dem „General-Anzeiger“, dass er zuerst in Ahrweiler, dann in Altenburg geholfen habe. Die Bundespolizei habe erst am Sonntag Präsenz gezeigt und zuletzt seien er und weitere Landwirte von Einsatzkräften vor Ort darum gebeten worden, wieder abzuziehen. Ebenso wie Wipperfürth in seinen Videos festhält, berichtet Stoller, dass die Koordination schlecht sei und die freiwilligen Helfer alles selbst organisierten, auf eigene Kosten. Unterstützung von offizieller Seite gebe es nicht.


Auch Lohnunternehmer Markus Wipperfürth organisiert über Facebook Hilfe, informiert, was benötigt wird und wie die Aufräumarbeiten laufen. Er war mit seinem Fuhrpark angerückt und hat über die sozialen Medien nicht nur Hilfe für Menschen organisiert, sondern auch Futterspenden für Pferde koordinieren können. Er war nach Angaben von LsV-Sprecher Anthony Robert Lee einer der ersten vor Ort in Walporzheim in Ahrweiler an der Ahr.

Die Kritik an der Organisation kommt nicht nur von den freiwilligen Helfern, die sich selbst organisiert haben. Auch Feuerwehrleute, die wieder weggeschickt wurden, verstehen nicht, wieso. Wie im Fall des Feuerwehrmanns aus Kaiserslautern, wollen viele helfen, können jedoch nicht, da ihnen die Anweisung fehlt.

Der Deutsche Feuerwehrverband sprach sich für „eine Aufarbeitung und Evaluierung“ möglicher Versäumnisse beim Katastrophenschutz für die Zeit nach dem noch laufenden Einsatz aus. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands warnte zudem, die Debatte um die Aufarbeitung zu früh zu starten. Wenngleich die Organisation chaotisch scheint und eine Diskussion über Reformen und Klimawandel zumindest während der noch andauernden Aufräum- und Bergungsarbeiten nicht der wichtigste Punkt sein sollte, zeigt die Unklarheit über Zuständigkeiten, dass sie notwendig sind.


Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, sprach sich am Montag in dem Zusammenhang dafür aus, dass der Bund eine größere koordinierende Rolle bei überregionalen Katastrophen wie Fluten oder Waldbränden bekommt. Im „Spiegel“ sagte sie: „Hilfe funktioniert nur, wenn alles ineinander greift. Dafür braucht es eine Instanz, die alle Kräfte bündelt, die schnellstmöglich aus ganz Deutschland oder EU-Nachbarstaaten Hubschrauber oder Spezialgeräte zusammenzieht.“ Sie sprach von einer schnelleren Koordinierung der verschiedenen Ebenen und Akteure. Das gelte insbesondere für Ereignisse, die mehrere Bundesländer betreffen oder nicht mehr durch die regionalen Einsatzkräfte bewältigt werden könnten.
Wer in den betroffenen Gebieten ist, um zu helfen

Nach eigenen Angaben hat das THW in den betroffenen Gebieten rund 2500 Personen im Einsatz. Die Organisation ist Horst Seehofers Innenministerium unterstellt. Sie helfen dabei, Menschen in Sicherheit zu bringen, aber auch, die Stromversorgung sicherzustellen, Schutt wegzuräumen oder Keller leer zu pumpen. In Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz haben die Helfer des THW eine Trinkwasseraufbereitungsanlage für ein Krankenhaus installiert, dessen Leitungen durch die Wassermassen beschädigt worden waren.


Feuerwehren aus verschiedenen Orten sind ebenfalls in die betroffenen Gebiete gefahren, um zu helfen. Hilfe auf Umwegen gab es in Nordrhein-Westfalen von der Feuerwehr Augsburg. Eine Augsburgerin habe die Einsatzkräfte verständigt, da ihre hochschwangere Freundin mit weitere Anwohnern in einem Dachgeschoss im pfälzischen Altenahr, im Landkreis Ahrweiler, festsaß. Da die Notrufleitungen zerstört gewesen seien, habe sie, in der Mittwochnacht, 14. Juli, nicht selbst Hilfe rufen können. Stattdessen erreichte sie ihre Freundin über soziale Medien und die Leitstelle in Koblenz konnte durch die Kollegen in Augsburg informiert werden. Die schwangere Frau sowie die weiteren Bewohner konnten gerettet werden.


Auch die Bundeswehr ist im Einsatz. Das Verteidigungsministerium hatte militärischen Katastrophenalarm ausgelöst, wodurch Entscheidungen vor Ort von den dort Verantwortlichen schneller getroffen werden können, sagte ein Sprecher am Freitag. Neben helfenden Händen gibt es auch materielle Hilfe. So wurden am Wochenende mitunter eingeschlossene Fahrzeuge auf der B265 mit Radpanzern geräumt.
Niedersachsen und Bremen schicken Hilfe nach Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz

Aus Niedersachsen haben sich am Samstag auch rund 130 Ehrenamtliche des Deutschen Rotes Kreuz (DRK) auf den Weg in den Landkreis Ahrweiler gemacht. Zu den Ehrenamtlichen gehören auch Ärzte und Notfallsanitäter. Das DRK unterstützt vor Ort bei der Versorgung der Menschen und mit einer Zeltstadt zur Behandlung. Auch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei wurden nach Rheinland-Pfalz entsandt. Niedersachsen schickte mehr als 1000 Helfer von Feuerwehr, Polizei und DLRG nach Nordrhein-Westfalen, um gegen die Folgen des Hochwassers zu kämpfen.

Die Polizei Bremen schickte am Samstagabend zudem ein neunköpfiges Team aus hochspezialisierten Ermittlern der Kriminalpolizei sowie spezielle Unterstützungskräfte der technischen Einheit ins Polizeipräsidium Köln. Dabei gehe es um Unterstützung im komplexen Aufgabenfeld der Todesursachenermittlung und Identifizierung, teilten die Beamten mit. Die Ermittlerinnen und Ermittler hatten sich freiwillig für den schwierigen Einsatz gemeldet.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/...-90872840.html


Hochwasser-Helfer aus Region Stuttgart
Hilfstrupp wird wieder heimgeschickt


Drei Tage haben 27 Feuerwehrleute aus dem Kreis Ludwigsburg im Katastrophengebiet bei Kordel in Rheinland-Pfalz mit angepackt. Dann sollte es nach Ahrweiler gehen – doch die Helfer wurden heimgeschickt. Und wundern sich.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...l?reduced=true

Unwetter in Rheinland-Pfalz

Flut-Katastrophe: Darum wurden Helfer aus der Region Stuttgart einfach wieder heimgeschickt

27 Feuerwehrleute aus dem Kreis Ludwigsburg wurden bei der Flutkatastrophe einfach heim geschickt - zunächst ohne Erklärung. Nun begründet eine Zuständige vor Ort die Entscheidung.


Update vom 20. Juli, 11.48 Uhr: Eigentlich wollten die Hilfskräfte aus dem Kreis Ludwigsburg in Kordel und Ahrweiler mit anpacken. In den beiden Orten in Rheinland-Pfalz war es in den Tagen zuvor zu einer Hochwasser-Katastrophe gekommen. Allerdings wurden die 27 Helfer wieder frühzeitig nach Hause geschickt - zunächst ohne Erklärung und zu Verwunderung der Helfer.



Tags darauf erklärt Miriam Lange von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) den Grund für die Entscheidung gegenüber der Stuttgarter Zeitung: Derzeit würden zu viele Hilfstruppen angefordert, die koordiniert werden müssten. Die Helfer sollten sich gegenseitig abwechseln, „sodass der Einsatz lückenlos fortgesetzt werden kann“. Da die Kräfte aus Ludwigsburg bereits in Kordel eingesetzt worden waren, seien sie zur Erholung wieder heim geschickt worden. Kräfte aus anderen Kreisen aus der Region um Stuttgart sind allerdings vor Ort noch im Einsatz, so etwa Helfer des DRK aus Böblingen und des technischen Hilfswerks aus Leonberg.


Erstmeldung vom 19. Juli: Am vergangenen Donnerstagabend erreichen die 27 Feuerwehrleute aus Bietigheim-Bissingen, Marbach und Vaihingen an der Enz (Kreis Ludwigsburg) die kleine Gemeinde Kordel in Rheinland-Pfalz. Dort, wo das Wasser bei der Flutkatastrophe einen Höchststand von acht Metern erreichte, sehen die Helfer mit eigenen Augen das Chaos, das viele Millionen Menschen in Deutschland nur von den entsetzlichen Fernsehbildern kennen: die zerstörten Gebäude, die Trümmer, den aus den Wohnungen herausgeschwemmten Hausrat auf den Straßen und die verzweifelten Menschen.





Einen halben Meter hoch ist das Wasser noch als die insgesamt 300 Helfer aus Baden-Württemberg, unter denen auch die Floriansjünger aus dem Kreis Ludwigsburg sind, in Kordel ankommen. Die Kräfte aus dem Ludwigsburger Raum haben die Aufgabe, die überfluteten Häuser leer zu pumpen und die Keller zu räumen. Zuvor überprüfen sie die von den Wassermassen schwer beschädigten Gebäude auf ihre Standfestigkeit. Ganze zwei Tage dauern die Aufräumarbeiten der Hochwasserzüge.

Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz: Feuerwehrleute müssen wieder abziehen

Dann soll es am Sonntag nach Ahrweiler gehen, 90 Kilometer von Kordel entfernt. Auch dort hat die Flut ein Chaos verursacht, das verheerende Unwetter forderte in der Gemeinde zahlreiche Opfer. „Wir hatten alles schon dafür gepackt und auch die Kollegen, die uns ablösen sollten, hatten sich vorbereitet“, erzählt Mario Pflanz, der Einsatzleiter der Marbacher Mannschaft, der Stuttgarter Zeitung.

Zu dem Einsatz kommt es jedoch überraschenderweise nicht. Am Samstagabend erhalten die Einsatzkräfte die Nachricht, dass ihre Hilfe nicht mehr nötig ist. Eine Erklärung erhalten die Feuerwehrleute laut Mario Pflanz nicht. „Wir waren alle verwundert, denn nach den Bildern und den Videos, die man von dort sieht, wird Hilfe gebraucht“, sagt er.

https://www.bw24.de/wetter/flut-kata...tml?cmp=defrss



Hochwasser in Rheinland-Pfalz
Feuerwehrleute aus Kreis Kaiserslautern aus Eifel weggeschickt

Feuerwehrleute aus dem Kreis Kaiserslautern waren am Donnerstag nach Bitburg gefahren, um bei der Hochwasserkatastrophe im Norden des Landes zu helfen. Aufgrund der unübersichtlichen Lage wurden sie aber in der Nacht unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt.


Martin Walter ist Brandmeister bei der Stadtverwaltung Worms. Er hatte seinem Ärger am Morgen in einem Facebook-Post Luft gemacht. 86 Einsatzkräfte und 20 Fahrzeuge aus dem gesamten Landkreis Kaiserslautern seien aus Bitburg wieder zurückgeschickt worden.


Das macht mich, uns alle, wütend, zornig, aber vor allem sehr traurig."
Gegen 20 Uhr seien die Feuerwehrleute auf dem Flugplatz in Bitburg eingetroffen. Dort sei der sogenannte Bereitstellungsraum. In dem hätten sie stundenlang gewartet, ehe die technische Einsatzleitung dann nach Mitternacht mitgeteilt habe, die Gruppe aus dem Kreis Kaiserslautern sei übersehen worden und sie sollte nach Hause fahren. Mit solche einem Verhalten demotiviere man die Leute, schreibt Brandmeister Walter in seinem Post.




Der Kreisbeigeordnete des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Rudolf Rinnen (Freie Wähler), bestätigte gegenüber dem SWR, dass die Geschichte genau so passiert sei. Das sei eine riesengroße Organisationspanne, die ihm sehr leid tue, sagte Rinnen. Ein Meldebogen sei nicht richtig verarbeitet worden.
"Da gibt es nichts schönzureden, das ist eine katastrophale Panne, die nicht passieren darf."
Gleichzeitig warb Rinnen aber auch um Verständnis, da die Lage sehr unübersichtlich gewesen sei. Alle Helfer seien am Limit. Zudem habe es Informationsdefizite gegeben, weil zeitweise weder Mobilfunknetze, noch Telefonleitungen richtig funktioniert hätten. Oberste Priorität hätte zunächst gehabt, Menschen in Gefahr zu finden und zu retten. Dennoch, so Rinnen, das hätte nicht passieren dürfen. Zumal sie die Helfer dringend benötigt hätten. Er wolle den Vorfall aufarbeiten und nehme ihn auf seine Kappe.
Beigeordneter des Eifelkreise Bitburg-Prüm will mit Betroffenen aus Kreis Kaiserslautern reden

Rudolf Rinnen sagte weiter, es dürfe jetzt nicht passieren, dass Einsatzkräfte aufgrund dieses Vorfalls nun nicht mehr in den Eifelkreis Bitburg-Prüm kommen wollten. Denn dort werde derzeit jede Hilfe gebraucht.
Landrat des Kreises Kaiserslautern hat Verständnis für Panne

Inzwischen hat Rinnen auch mit dem Landrat des Kreises Kaiserslautern, Ralf Leßmeister (CDU), gesprochen. Der sagte nach dem Telefonat: "Gerade in Naturkatastrophen solcher Dimension passieren Fehler. Fehler sind menschlich und selbstverständlich habe ich dem Kollegen im Eifelkreis Bitburg-Prüm auch weiterhin unsere Unterstützung zugesagt."
"Kein Mensch ist unfehlbar, schon gar nicht in einer solchen Lage!"
Auch der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Kaiserslautern, Michael Herfurt, war enttäuscht, dass seine Leute unverrichteter Dinge wieder abfahren mussten. Allerdings konnte auch er verstehen, dass angesichts der Lage solch eine Panne passieren kann. Er fordert aber Aufklärung zu einem späteren Zeitpunkt, um herauszufinden, wie es dazu kommen konnte. "Es wäre jetzt ein noch schwerer Fehler, der Einsatzleitung und den Leuten vor Ort, in dieser schwierigen Krisenlage, noch mehr Zeit zu rauben, wenn wir ihnen jetzt Vorwürfe machen und auf eine sofortige Erklärung pochen."

https://www.swr.de/swraktuell/rheinl...hickt-100.html

....Am Sonntag habe Conrad erstmals Hilfe von Soldaten der Bundeswehr erhalten: "Nach vier Tagen kam das erste Mal jemand vom Staat und hat gesagt: 'Hallo, brauchen Sie ein Wasser?' Da haben wir ein Sechserpack bekommen." Das hätten sie dann zu dem kleinen Berg an Wasser gestellt, das man in den Vortagen von freiwilligen Helfern bekommen habe. Conrad denkt sich: "Der Staat kann keine Krise."

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Was in der scheinbar verlassenen Ortschaft ebenfalls auffällt: Einkaufen kann man hier nicht. Der Supermarkt an jeder Ecke, wie man es aus der Großstadt kennt, fehlt. Wie verpflegen sich die Menschen hier?

"Von außen kam wenig Unterstützung", sagt ein Anwohner, "aber ein paar Leute haben das hier selber organisiert, im Dorf rumgefragt, wer was braucht, eine Liste gemacht – und das dann privat besorgt". Wie die Nachbarn zusammengehalten hätten, sei großartig gewesen, lobt er.


"Totales Versagen" nennt auch er hingegen die Hilfe von der Politik. Unterstützung für die Menschen vor Ort sei von Fremden und Jugendgruppen gekommen, die aus der Region zu Fuß oder per Fahrrad in die Ortschaft gekommen seien und ihre Hilfe angeboten hätten. Teils hätte die Polizei auch Helfer abgewiesen und weggeschickt.

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So leer wie der Ort an diesem Abend wirkt, könnte man meinen, er sei in großer Eile evakuiert worden. Doch: "Evakuiert wurde hier niemand", erzählt ein Bewohner. "Wir haben uns selbst evakuiert."

https://www.t-online.de/region/bonn/...ade-null-.html

Flutkatastrophe: Wieder werden wichtige Helfer weggeschickt!

Kurz vor Fertigstellung des Rettungswegs wird der private Helfer weggeschickt, der die ganze Nacht umsonst schuftete! Kein Rettungs-Fahrzeug kommt zu den Flutopfern, sie sind eingeschlossen!


https://politikstube.com/flutkatastr...-weggeschickt/