Die gutmenschliche Instrumentalisierung der Nationalmannschaft bei der EM fand am Dienstag ein jähes Ende, mit den Konsequenzen werden wir noch jahrelang leben müssen. Hinter dem „Regenbogen-Eklat“ in München steckte zuvorderst OB Dieter Reiter (SPD), der nach wie vor Geschäfte mit dem schwulenmordenden, judenfeindlichen Regime in Teheran macht.
Der ungarische Premier Viktor Orbán zog es nach der demonstrativen Brüskierung durch die „Weltstadt mit Herz“ vor, nicht zum EM-Spiel Deutschland-Ungarn anzureisen – ein Tiefpunkt in der jahrelangen bayerisch-ungarischen Freundschaft. Immerhin ist Orbán Träger des Franz-Josef-Strauß-Preises der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung.
Weniger Schwierigkeiten hat das Münchner Rathaus mit einem anderen Staatschef, dem neu gewählten iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi, Hardliner und Mitglied der sog. „Todeskomitees“, die 1988 etwa 33.000 politische Gefangene hinrichten ließen. „Noch im Juli 2020 rühmte sich Raisi im staatlichen iranischen Fernsehen seiner Taten, und erklärte, die Gefangenen hätten keine Gnade verdient“, so die Lobbygruppe Stop the Bomb.
Reiter ist stellvertretender Aufsichtratsvorsitzender der Messe München GmbH, die Geschäfte mit dem iranischen Regime und Firmen der Revolutionären Garden macht. Im Herbst veranstaltet die Messe-München-Tochter IMAG GmbH zusammen mit Firmen des Regimes in Teheran die Bergbau-Messe IranConMin, an der voraussichtlich alle führenden Firmen teilnehmen werden, die am iranischen Atomprogramm beteiligt sind.
Der Iran versucht seit Jahren, eine Atombombe zu bauen, um Israel von der Landkarte zu fegen. Trotz des sogenannten Atomabkommens mit der Merkel- und Obama-Regierung forscht der Iran weiter an atomwaffenfähigen Langstreckenraketen und hat im Mai angekündigt, Uran bis zu 60 Prozent anzureichern. Der Iran ist mit 71 Tonnen im Jahr einer der größten Uranerzeuger der Welt. Und ausgerechnet die „Messe München“ hilft ihnen dabei.
Am 22. Juni postete die „Messe München“ auf Twitter ihr Logo in Regenbogenfarben, als „klares Zeichen aus einer Stadt der Lebensfreude, der Toleranz und Weltoffenheit.“

Im Iran steht auf Homosexualität die Todesstrafe. Seit der islamischen Revolution 1979 hat der Iran laut Wikileaks 2008 zwischen 4000 und 6000 Schwule und Lesben hingerichtet, so Ben Weinthal in der Jerusalem Post. „Die Baukräne, an denen die Schwulen im Iran aufgehängt werden, stammen aus Deutschland“, so der iranische Oppositionelle Amir Firus.
Vom 15. bis 17. November 2019 ließ das Regime ca. 1500 vornehmlich junge Demonstranten erschießen, weitere 7000 Demonstranten verschwanden. Das jüngste Opfer war die 14-jährige Nikta Esfandani, der am 16.11. in Teheran in den Kopf geschossen wurde.
Wir schrieben an die Messe München und den Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), um zu erfahren, wie sie das Engagement der Messe München mit dem iranischen Regime im Lichte dieses Twitter-Posts bewerten. Eine Antwort steht noch aus.

OB Reiter, die Messe München und die toten Schwulen im Iran | PI-NEWS