Regionalwahlen in Frankreich: Debakel für Macron

[Realist59]

Die Franzosen sind wankelmütig, haben immer wieder vermeintlichen Rettern des Vaterlandes vertraut und ins höchste Amt gewählt. Sarkozy war so einer und auch der aktuell amtierende Präsident Macron. Nun gab es Regionalwahlen, die auch als Stimmungstest für die im nächsten Jahr stattfindende Präsidentschaftswahl gewertet wurden. Macron erlitt einen mächtigen Dämpfer. Bemerkenswert ist die niedrige Wahlbeteiligung. Gewinner ist erstaunlicherweise das konservative Lager.....

Xavier Bertrand heißt dort der Mann der Stunde. Der Ex-Arbeits-und-Gesundheitsminister hat Rechtsaußen die Stirn geboten und seine Ambitionen für die Präsidentschaftswahlen untermauert. Sein Rezept: "Die Franzosen wollen, dass man sich um ihre Probleme kümmert, die Herausforderungen annimmt und Hoffnung gibt. Genau das mache ich in der Region seit mehr als fünf Jahren mit meinem Team. Die Politik muss mehr Dinge voranbringen und mehr ackern."
Bislang schien für die Stichwahl um die Präsidentschaft im Frühjahr die Partie Macron - Le Pen gesetzt. Doch die mehr als 40 Prozent der Stimmen, die Xavier Bertrand in der ersten Regionalwahlrunde holte, zeigen: Da laufen sich auch andere warm.

Die Wähler spielen nicht mehr mit"

Politologe Jaffré aber warnt: "Man sagt oft, die Wähler würden die Politik mit ihrem Votum abstrafen. Diesmal haben sie das mit ihrem Nicht-Votum gemacht. Das ist neu. Es ist eine Abstrafung der politischen Klasse. Das Gefühl, die Wahlen bringen nichts. Der massive Wahlboykott destabilisiert die politischen Spielregeln. Die Wähler spielen nicht mehr mit."
Deshalb wird an politischen Programmen gefeilt, aber auch an neuen Wahlmethoden, die künftig zum Einsatz kommen könnten, etwa die Online-Abstimmung oder - nach Jahrzehnten, in der es sie nicht gab - die Briefwahl.

Französische Regionalwahlen: "Demokratischer Ruck" in der zweiten Runde? | tagesschau.de

[abandländer]

Die UMP von Xavier Bertrand ist doch die Sarkozy-Partei ...

[Realist59]

Die UMP von Xavier Bertrand ist doch die Sarkozy-Partei ...

Ja, auch in Frankreich gibt es diese Drehtür-Politiker. Irgendwie kommen sie immer wieder. Macron saß ja auch am Kabinettstisch von Hollande, war Sozialist und schaffte es tatsächlich den Leuten vorzumachen ein völlig unbeleckter Neuling zu sein.