Gegendemonstranten wurden von Polizei aufgehalten
Kritik nach Polizeieinsatz bei "Querdenken"-Demo in Karlsruhe































































Nach dem Polizeieinsatz bei der Karlsruher "Querdenken"-Demonstration gibt es Kritik. Teilnehmende einer Gegendemo versuchten am Donnerstag zu den "Querdenkern" zu gelangen und wurden von der Polizei aufgehalten.
Die Fraktion Die Linke im Karlsruher Gemeinderat kritisiert den Polizeieinsatz bei der "Querdenken"-Demo in der Günther-Klotz-Anlage. Das Vorgehen der Polizei sei martialisch gewesen und müsse lückenlos aufgeklärt werden.
Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein

Nach Polizeiangaben mussten die Einsatzkräfte bei der Kundgebung mehrfach eingreifen, da Gegendemonstranten versuchten in den Bereich der genehmigten Querdenken-Demo zu gelangen. Als eine Gruppe des Antifaschistischen Aktionsbündnisses Karlsruhe versuchte die Polizeikette zu durchbrechen, setzten die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben Schlagstöcke und Pfefferspray ein, um eine direkte Auseinandersetzung der verschiedenen Demonstrationsgruppen zu verhindern. Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) hat bereits angekündigt, mit den betroffenen Parteien sprechen zu wollen, um die Vorfälle aufzuklären.
Bei der Karlsruher "Querdenken"-Demonstration am Donnerstag sind rund 50 Gegendemonstrierende von der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Fünf Personen setzten sich dagegen zur Wehr. Die Demonstrierenden wollten laut Polizei sehr plötzlich zu den "Querdenkern" und wurden daraufhin eingekesselt. Viele kamen offenbar aus dem Antifa-Milieu. Die Gegendemo löste sich am Nachmittag auf.


Polizei versuchte Gegendemonstrierende von "Querdenkern" zu trennen

Zuvor zogen rund 250 Gegendemonstrierende unangemeldet von der Karlsruher Innenstadt in die Günther-Klotz-Anlage. Die Polizei trennte die beiden Lager, die Pferdestaffel war im Einsatz. Ein Polizeihubschrauber beobachtete die Lage aus der Luft. Die Gegendemonstrierenden wurden mehrmals dazu aufgerufen die Abstände einzuhalten, berichtet ein SWR-Reporter von vor Ort.
Keine Ausschreitungen bei "Querdenken"-Demo

An der Karlsruher "Querdenken"-Demo nahmen laut Polizei rund 800 Menschen teil. Angemeldet war die Demo für 1.500 Teilnehmende. Während der An- und Abreise sei es zu zahlreichen Verstößen gegen das Abstandsgebot und die Maskentragepflicht gekommen. Die Ermittlungen dazu dauerten an, so die Polizei. Während der Redebeiträge sei es zu keinen größeren Verstößen oder Störungen gekommen.


Die Demonstration war eine Sitzdemo, Teilnehmende waren dazu aufgerufen Decken mitzubringen. Die meisten Picknickdecken hatten genügend Abstand zueinander, berichtet ein SWR-Reporter.
Verwaltungsgericht bestätigt Verbot von Aufmarsch

Ursprünglich wollten die "Querdenker" in einem Demonstrationszug vom Karlsruher Marktplatz zur Günther-Klotz-Anlage ziehen. Das hatte die Stadt Karlsruhe verboten. Das Verwaltungsgericht hat dieses Verbot am Mittwochabend bestätigt. Außerdem bestätigte das Gericht die von der Stadt auferlegten Auflagen, wie Maskenpflicht. Diese entfalle nur, wenn Angehörige eines Hausstandes auf einer Decke säßen.

Die Demo lief unter dem Motto "Finger weg von unseren Kindern". Die Organisatorin distanzierte sich im Vorfeld von extremem Gedankengut und betonte, dass sie und viele Teilnehmende Bürger aus der Mitte der Gesellschaft seien. Bei der Kundgebung war als Redner unter anderem Michael Ballweg dabei.

https://www.swr.de/swraktuell/baden-...sruhe-100.html