Deutschland besteht zu 30% aus Wald und hat damit einen - prozentual gesehen - der höchsten Waldbestände weltweit. Es wird sehr viel Holz ins Ausland exportiert. Im Grunde gäbe es also für den heimischen Bedarf ausreichend Holz aus eigenen Beständen. Trotzdem herrscht hierzulande aktuell akuter Holzmangel. Viele Wälder wurden von China aufgekauft um den eigenen Bedarf zu decken. Nun besteht die paradoxe Situation, dass Deutschland massenhaft Holz importieren muss.
Materialmangel, das erinnert an die DDR

Holzknappheit: Verband ruft deutsche Waldbesitzer zum Sägestreik auf

Inmitten der aktuellen Holzknappheit hat Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, die Waldbesitzer in Deutschland zum Sägestreik aufgerufen.
"Ich sehe keine andere Möglichkeit mehr, als meinen Verbandsmitgliedern zu sagen: `Stoppt das Sägen`", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "`Lasst die Bäume stehen.`" Hintergrund des Aufrufs sind die zuletzt stark gestiegenen Preise für Schnittholz.
Dieses wird derzeit vor allem nach Nordamerika und China exportiert, wo die Bau-Branchen boomen. "Mit unserem Rohstoff werden Riesengewinne eingefahren, aber die Waldbauern profitieren kein Stück davon", sagte Schirmbeck. ........Handwerker in Deutschland haben derzeit Probleme, an den begehrten Rohstoff zu kommen. "Es wäre genug Holz da", sagte Schirmbeck. "Was wir da gerade sehen, ist eine riesige Spekulationsblase."

Holzknappheit: Verband ruft deutsche Waldbesitzer zum Sägestreik auf | MMnews
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DACHDECKER SCHLAGEN ALARM
„Holz wird in der Corona-Pandemie rationiert wie Klopapier“
Alle Bäume gehen nach China und in die USA
Deutschland hat kein Holz mehr für seine Hütten!

Es werden bei uns zwar jede Menge Bäume gefällt. Viel Schadholz, das wegen drei Dürrejahren hintereinander vom Borkenkäfer befallen ist. Aber auch viel gutes Holz. Und alles wird fast komplett nach China und in die USA exportiert. In Deutschland bleibt so gut wie nichts.

Völlig absurd: Wir müssen wiederum Holz aus anderen Ländern importieren, was dann um mehr als Hundert Prozent teurer ist.
▶︎ Die Folge: Eine katastrophale Ökobilanz und eine Katastrophe für unsere Handwerker! Die schlagen jetzt Alarm. Unter dem Hashtag #aufdemholzweg machen zum Beispiel Dachdecker auf diesen irrsinnigen Zustand aufmerksam.
„Wir wissen bald nicht mehr, was wir machen sollen. Wir könnten arbeiten, die Auftragsbücher sind voll. Aber wir haben bald kein Material mehr“, erklärt Anna-Sophia Sahm (31) BILD. Ihr gehört die Firma Sahm Bedachungen in Weilerswist bei Köln. Der Betrieb ist schon seit 1924 in Familienhand, „aber selbst mein Großvater hatte so einen Zustand noch nicht mal nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt“.

Noch im Dezember kostete eine Dachlatte pro Meter 46 Cent, jetzt mehr als 1 Euro. Anna-Sophia Sahm: „Der Punkt ist nicht, dass WIR es nicht zahlen wollen. So schnell findet ja beim Kunden kein Umdenken statt. So was geht ja gemächlich. In dieser Schnelligkeit und Dimension können wir das auch an den Kunden nicht weitergeben.“

Und weiter: „Ich habe Handelsmanagement studiert. Mir liegt nichts näher als ein gesunder Handel, aber das hier ist nicht mehr gesund.“


Wir kommen uns vor, als würde der Heilige Gral auf den Hof gefahren kommen, jedes Mal, wenn eine Holzlieferung kommt. Das ist wie Weihnachten und Ostern zusammen und Herr Altmaier ist stolz darauf, dass wir so viel exportieren.
Wo kommt das Holz her, wenn nicht aus Deutschland?
Die Dachdeckerin: „Das wissen wir auch nicht. Wir beziehen es vom Großhändler. Und der rationiert es mittlerweile wie Klopapier in der Corona-Pandemie. Das ist zwar sehr fair, damit alle etwas haben. Aber planen kann man so nicht. Und das hat auch nichts mehr mit einer gesunden Ökobilanz zu tun. Ich gehe meine Lebensmittel regional beim Bauern einkaufen, aber dann haben wir so eine katastrophale Ökobilanz beim Bauen, weil das Holz quer durch alle Länder transportiert wird.“

Laut einer Umfrage des Deutschen Dachdeckerhandwerks von letzter Woche sind 10 Prozent der Dachdecker in Deutschland schon in Kurzarbeit. Thomas Schmitz vom Dachdeckerverband NRW zu BILD: „Die Holzproduzenten in Deutschland sollen ja auch gerechte Preise bekommen. Aber der kleine Waldbesitzer kriegt ja nicht viel. Die Nutznießer sind die großen Holzhändler. Ich hörte selbst schon von Malern, dass sie Probleme haben, Tapete zu bekommen.“

Was wäre die Lösung des Holzproblems?
Schmitz: „Mehr als 50 Prozent in Deutschland sind Staatswald. Herr Altmaier soll relativ zeitnah die Protagonisten an einen Tisch holen. Aber nicht nur die Lobbyisten, sondern auch die Handwerksverbände. Denn die haben Ahnung von dem, was sie da tun.“

https://www.bild.de/politik/inland/p...0002.bild.html

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VIELE AUFTRÄGE, WENIG ARBEIT
Holz-Mangel! Tischlerei-Innungsmeister schlägt Alarm
Leipzig – Das Handwerk hat alle Hände voll zu tun – nur kein Material mehr!

„Die Chinesen und Amerikaner kaufen den europäischen Markt leer“, klagt Tischlerei-Innungsmeister Jens Mantke (55). „Dazu kommt, dass Hersteller durch die Pandemie weniger Mitarbeiter beschäftigen können und die Logistik viel langsamer ist.“

Folge: Die Preise für Holz und andere Baumaterialien explodieren, dazu kommen Lieferverzögerungen über Wochen. Mantke: „Wenn das so weitergeht, müssen wir trotz hervorragender Auftragslage irgendwann unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.“

Der Tischlermeister aus Taucha hat zehn Angestellte. Vor Aufträgen kann er sich – genauso wie seine Kollegen – nicht retten. Privatkunden, aber auch Großprojekte hatten ihn sogar so zuversichtlich gestimmt, dass er zu Beginn der Pandemie sogar noch eine computergesteuerte Fräse für 150 000 Euro anschaffte.
Aber: „Jetzt fehlt es an Bauholz, selbst Spanplatten. Das glaubt einem kein Kunde. Erst wartet er, weil wir auf Ware warten. Dann muss ich anrufen und erklären, dass wir für den vereinbarten Preis nicht mehr arbeiten können“, sagt Mantke. „Allein Konstruktionsvollholz ist jetzt 250 Prozent teurer! Das macht Kunden zurecht wütend. Aber wir können auch nicht für lau arbeiten.“

Nur eine sofortige und übergangsweise Beschränkung für den Export von Baumaterialien könne verhindern, dass das Handwerk arbeitslos werde, sagt Leipzigs Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Volker Lux. „Wir fordern von öffentlichen Auftraggebern, nachträgliche Preisgleitklauseln zu akzeptieren.“

https://www.bild.de/regional/leipzig...0174.bild.html