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  1. #21
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Grünen-Chefin Annalena Baerbock forderte 2019 mehr Geld der Bundesregierung für die Justiz. Konkret verlangte sie vier Milliarden Euro, verteilt auf zehn Jahre. Im Wahlprogramm der Grünen taucht ihr schöner, aber kostspieliger Vorschlag nicht auf. Doch auch so wird sich Baerbock an ihrer Aussage messen lassen müssen.

    Es war eines der typischen Interviews, mit denen Oppositionspolitiker einen schnellen Aufmerksamkeits-Erfolg erzielen: Die Bundesregierung kritisieren, eine knackige Forderung stellen – und schon landet man in den Schlagzeilen.

    Baerbock-Interview 2019: "Vier Milliarden Euro für Justiz"
    Im Fall von Annalena Baerbock lautete die Schlagzeile: „Baerbock fordert vier Milliarden Euro vom Bund für Richter und Staatsanwälte“. Das entsprechende Interview erschien Anfang Februar 2019 in der „Rheinischen Post“. Grünen-Chefin Baerbock, damals noch nicht Kanzler-Kandidatin ihrer Partei, sorgte mit dem forschen Statement in Justizkreisen für Aufsehen.

    „Um genug Richter und Staatsanwälte einstellen zu können, muss der Bund den Ländern pro Jahr 400 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre zur Verfügung stellen", sagte Baerbock. Man spreche also „über eine Summe von vier Milliarden Euro in zehn Jahren.“
    Vier Milliarden Euro – viele Justiz-Mitarbeiter trauten ihren Ohren kaum. Denn die von Baerbock als dringend notwendig angesehenen Investitionen in den maroden Justizapparat gehen weit über das bisherige Maß hinaus.

    Im Anfang 2019 zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder beschlossenen „Pakt für den Rechtsstaat“ verpflichtete sich der Bund zur Zahlung von insgesamt 220 Millionen Euro – aufgeteilt in zwei Tranchen.

    Vorstoß der Grünen-Chefin: Staunen beim Richterbund
    Der Deutsche Richterbund (DRB) begrüßte die Einigung seinerzeit als „Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftsfesten Justiz“. Mit der Besiegelung hätten Bund und Länder „nach Jahren der verfehlten Sparpolitik in der Justiz endlich eine Trendwende eingeleitet“, so der DRB.

    Baerbock hingegen kritisierte in dem Interview von 2019, mit einmalig 220 Millionen Euro seien die personellen Engpässe in der Justiz nicht zu beheben. „In meinem Bundesland Brandenburg mussten kürzlich ein mutmaßlicher Brandstifter und ein Mörder wegen überlanger Verfahrensdauer entlassen werden", empörte sich die Grüne. Ein Beispiel von vielen, das zeige: Die Justiz brauche eine Milliarden-Spritze.

    Mehr als zwei Jahre sind seit dem Gespräch mit der „Rheinischen Post“ vergangen. Baerbock wurde inzwischen zur Kanzlerkandidatin ernannt, ihre Partei befindet sich im Umfragehoch, der Programmentwurf zur Bundestagswahl 2021 („Deutschland. Alles ist drin“) steht.

    Milliarden-Pläne im grünen Wahlprogramm? Fehlanzeige
    Doch wer in dem 137-seitigen Werk voller grüner Absichtserklärungen nach Baerbocks Milliarden-Forderung für die Justiz sucht, wird enttäuscht: Sie taucht an keiner Stelle auf. Das Wort Justiz fällt erstmals auf Seite 86, im Kapitel „Zusammen leben“ - und zwar in dem Satz, der den Kampf gegen „Extremist*innen, insbesondere von rechts“ thematisiert. Dort heißt es:

    „Unsere Demokratie muss wehrhaft dagegenhalten, mit einer starken Zivilgesellschaft, selbstbewussten Parlamenten, einer gut ausgestatteten und bürger*innennahen Polizei und handlungsfähigen, starken Justiz. Es ist Aufgabe der Politik, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.“

    Ein bisschen später, auf Seite 89, dann die Pläne der Grünen zum Erhalt und Ausbau unseres Rechtsstaats. „Justiz entlasten und digitalisieren“ heißt das Kapitel, das aus insgesamt drei Absätzen besteht. Zitat aus dem Programmentwurf:

    „Strafverfolgungsbehörden und Gerichte haben mit einer hohen Arbeitsbelastung zu kämpfen. Verfahren dauern zu lang. Hier braucht es dringend Entlastung durch mehr Personal, durch die Entkriminalisierung von Bagatelldelikten und durch eine flächendeckende Ausstattung der Justiz mit der nötigen Technik.“

    Grüne Justiz-Pläne: Allgemeinplätze und nichts Konkretes
    Dass die Justiz heillos überlastet ist und Verfahren zu lange dauern, ist freilich keine neue Erkenntnis. Die Ankündigung, für „mehr Personal“ zu sorgen, ist ebenso banal und unverbindlich wie das Versprechen, die „nötige Technik“ bereitzustellen.

    Die Menschen erfahren leider nicht, was die Grünen mit einem angestrebten „Bund-Länder-Digitalpakt Justiz“ genau meinen. Auch das Versprechen, den Ende 2021 auslaufenden Pakt für den Rechtsstaat „mit ausreichender Finanzierung“ fortzusetzen, bleibt im Vagen. Von den vier Milliarden Euro, die Baerbock in den Medien vollmundig forderte, ist jedenfalls keine Rede mehr. Damit bleiben die Grünen ihrer Linie treu, im Wahlkampf möglichst nicht mit konkreten Zahlen zu hantieren, die ihnen später um die Ohren fliegen könnten.
    Baerbock wird sich an ihrer Aussage messen lassen müssen
    Gleichwohl: Baerbock wird sich an ihrer eindeutigen Interview-Ansage von 2019 messen lassen müssen. Ihre Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel.

    Der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel war von Baerbocks Vorstoß jedenfalls so baff, dass er ihn in seinem Anfang März veröffentlichten Buch „Rechtsstaat am Ende“ explizit erwähnte. Dabei sprach Knispel aus, was viele denken: Er versah die „finanzielle Machbarkeit“ der baerbockschen Forderung „mit einem dicken Fragezeichen“.

    Falls die Grünen in der nächsten Bundesregierung sitzen sollten, werde man sich „der fordernden Worte“ der Parteichefin erinnern, warnte Knispel Baerbock schon mal vor.

    https://www.focus.de/politik/deutsch..._13319146.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #22
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Zitat Zitat von Turmfalke Beitrag anzeigen
    Das ist der "Schwarze Kanal" der BRD, aus Zeiten der DDR übernommen, als alles Böse hinter dem faschistischen Schutzwall zu finden war.
    passt. Die sollten dem Sudel-Ede seine Sendezeit zurückgeben.

  3. #23
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Zitat Zitat von mutiny Beitrag anzeigen
    passt. Die sollten dem Sudel-Ede seine Sendezeit zurückgeben.

    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #24
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Die Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock wird medial als große Vorreiterin des Klimaschutzes dargestellt. Hat sie bei ihrem Kern-Bereich vom US-Präsidenten Joe Biden abgeschrieben?
    Wieso kommt jemand darauf?
    In dem ersten Absatz der Erklärung gibt es eine Formulierung, wo Baerbock von der Klimakrise spricht, die eine "existentielle Bedrohung für unsere Welt" darstelle, von dem "schwindenden Vertrauen in die Demokratie" und von der Möglichkeit, dagegen aktiv zu werden. Die Grünen-Politikerin formuliert:

    "Wir müssen dringend gesteigerten Ehrgeiz in epischen Ausmaßen entwickeln, um der Größe dieser Probleme gerecht zu werden."

    "We urgently need to embrace greater ambition on an epic scale to meet the scope of the problems."
    Und ...
    Dieser Passus fiel dem Plagiatsprüfer Dr. Stefan Weber ins Auge. Über Twitter teilte er mit, dass Baerbock eine Formulierung verwendet, die in der gleichen Komposition (16 Worte in Folge) bereits von einer anderen politischen Persönlichkeit benutzt wurde: vom derzeitigen US-Präsidenten Joe Biden.

    https://de.rt.com/inland/117972-hat-...abgeschrieben/
    Ich glaube nicht, dass Baerbock Biden abgeschrieben hat, sondern dass beide die selben Berater haben. Die Parteien teilen sich die Agenda, sind über think-tanks miteinander vernetzt „die grüne Internationale“ und haben wohl eher aus dem gleichen Dossier abgeschrieben.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  5. #25
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  6. #26
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Rifkin schwätzt in typisch ideologisierter Art über die nicht stattfindende Klimakatastrophe. Da ähnelt er Typen wie Al Gore. Dass das, was er sich da so vorstellt, absolut nicht realisierbar ist, erkennt er ebenso wenig wie die Grünen dies tun.
    "...und dann gewinnst Du!"

  7. #27
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Lügt sie bewusst, oder weiß sie nicht, was sie da zusammenquatscht?........

    ....."Ich komme aus einer Region um Berlin. Sie wird Brandenburg genannt. Das war Ostdeutschland. Sie hat eine direkte Grenze über den Fluss Oder zu Polen. Und mein Großvater kämpfte dort im Winter 1945 an diesem Fluss, an dieser Grenze......

    Oha, Baerbock kommt aus der DDR? Und der Krieg war nicht am 8. Mai in Europa zu Ende? Es wurde noch im Winter '45 gekämpft? Oder meint sie den Winter 44/45?
    Und wie ist es wirklich?


    Baerbock beginnt mit der Behauptung, sie käme aus Brandenburg – absurderweise als "Region um Berlin" bezeichnet. Vielleicht kannte sie nicht den englischen Begriff für Bundesland (federal state). Tatsächlich stammt die 40-jährige Politikerin aus "einem Dorf in der Nähe von Hannover". Erst 2005 zog sie nach Potsdam und trat dort den Grünen bei. Vielleicht meinte sie mit "ich komme aus" ("I come from"), woher sie am Tag selbst angereist ist.

    "Mein Großvater kämpfte dort im Winter 1945 an diesem Fluss, an dieser Grenze."

    An diesem Satz sind mehrere Punkte fragwürdig. Baerbock bezieht sich auf die Grenze zwischen den Städten Frankfurt/Oder und Słubice (Polen). Die Rote Armee begann am 16. April 1945 den Angriff auf Frankfurt/Oder – der Beginn der Schlacht um die Seelower Höhen. Das war demnach im Frühling 1945. Oder soll Baerbocks Großvater im "Winter 1945" dort gekämpft haben, sprich ab Dezember 1945 – als Werwolf oder Saboteur?
    Die Grünen-Politikerin formuliert explizit, ihr Großvater habe "an diesem Fluss, an dieser Grenze" gekämpft. Allerdings markierte die Oder bis zum Kriegsende 1945 keineswegs eine Grenze, sondern floss durch Frankfurt/Oder innerhalb der Mark Brandenburg. Verbindlich wurde die Oder als Grenze zwischen der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland erst durch das Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945. Völkerrechtlich anerkannt wurde der Grenzverlauf entlang der Oder-Neiße-Grenze zwischen der DDR und der VR Polen im Görlitzer Abkommen vom 6. Juli 1950. Die BRD erkannte diesen Grenzverlauf erst mit dem Warschauer Vertrag am 7. Dezember 1970 gegenüber der VR Polen an. Durch aufmerksamen Geschichtsunterricht oder Wikipedia hätte so ein Bock nicht geschossen werden können......."Die Wiedervereinigung Europas"?

    "… als der Außenminister Joschka Fischer und sein polnischer Amtskollege erneut die Wiedervereinigung Europas feierten."

    Hier wird man stutzig. Nicht nur, dass Fischer und Cimoszewicz anscheinend "erneut" gefeiert haben – das mögen sie vielleicht schon viele Mal gemacht haben, vielleicht auch aus demselben Anlass. Aber was soll die "Wiedervereinigung Europas" sein? "Wieder" impliziert eine bereits bestehende Vereinigung, die danach getrennt wurde, um auf ein Neues besiegelt zu werden. Es soll laut Baerbock also a) bereits eine Einigung Europas gegeben haben; b) soll diese nach einer Trennung "wieder" geschlossen worden sein, sodass die beiden Außenminister diesen Anlass für eine Sause nutzen konnten.
    Man könnte schon staunen über die Kategorie Europa und wie dieser Kontinent, dessen politischen und geographischen Grenzen keineswegs konsensfähig sind in den öffentlichen Diskursen, wohl vereint werden konnte. Die Römer haben es einst versucht, genauso Napoleon und auch die deutschen Faschisten hatten einen Plan zur Neuordnung des europäischen Kontinents – Vorläufer dessen waren die Pläne des Wilhelminischen Reichs für ein deutschgeprägtes "Mitteleuropa". Baerbock wird sich doch nicht auf eines dieser Konzepte berufen – zumal all diese letztlich gescheitert sind und wohl kaum von einer "Wiedervereinigung" die Rede sein könnte?.......Ohne Hitlers Schnurrbart und ohne Baerbocks Großvater, der für das Großdeutsche Reich kämpfte, hätte es keine EU gegeben.......In jedem anderen Fall müsste man dezidiert argumentieren, wie genau Baerbocks Großvater beigetragen haben soll, ein Europa "in Frieden" und "auch in Freundschaft" zu ermöglichen. An anderer Stelle berichtete die Grünen-Politikerin wie ebendieser Großvater sich laut Welt "im September 1939 als Wehrmachtsoldat aus ganz anderen Gründen Polen näherte". Er hat also von Beginn an den Angriffskrieg des faschistischen Deutschlands mitgetragen zur Unterwerfung Europas unter die deutsche Herrschaft, zur Versklavung und Vernichtung der slawischen Völker. Glaubt man Baerbocks Darstellung hat ebendieser Großvater noch im Winter 1945 für Hitlers Reich gekämpft – bis zum Endsieg oder Untergang.

    Bei allem Schmunzeln der Grünen-Parteivorsitzenden und womöglich wohlwollender Erinnerung – die Wehrmacht, inklusive des Baerbock-Großvaters, machte keinen freundschaftlichen Ausflug nach Polen. Sie wurden zum Morden geschickt. Und auch an besagter Brücke stand Opa Baerbock nicht nur als stiller Zeuge der Geschichte, sondern sollte möglichst viele Sowjetsoldaten erschießen, darunter auch Europäer wie Russen, Ukrainer, Letten, Litauer, Esten, Weißrussen. Wie sollen diese Handlungen des Großvaters dazu beigetragen haben, Frieden und Freundschaft in Europa zu fördern? Auf wessen Schultern sieht sich die Grünen-Kanzlerkandidatin?....https://de.rt.com/meinung/117986-bae...o%C3%9Fvaters/
    Geändert von Realist59 (27.05.2021 um 07:54 Uhr)
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  8. #28
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Strom aus Hühnchen
    Annalena Charlotte Alma Baerbock, kurz A.C.A.B., zählt zu den begabtesten Nachwuchskräften der deutschen Politik. Nach Schnellkursen in Völkerball und Quotenphysik gelangen ihr innerhalb kürzester Zeit spektakuläre Entwicklungen auf den Feldern Energiewirtschaft und Spannungsabfall. Baerbocks Beitrag zur Koboldforschung gilt als bahnbrechend, genau wie ihre Lösung des Stromspeicherproblems.

    Beide Innovationen haben wir auf der Achse ausführlich gewürdigt. Außerdem erkannten wir bereits vor Jahren – womöglich als Erste – das Potenzial des Ausnahmetalents und erklärten in einem Achgut-Dossier über grünes Stromverständnis: „Zu dieser Wahrheit gehört auch, dass die Visionärin Annalena unbestreitbar Kanzlerinnenformat hat. Mal abgesehen von der Stimme, die als natürliches Spermizid wirkt, was schlecht für die Geburtenrate ist.“

    Seitdem die Co-Vorsitzende der Grünen zur Kanzlerkandidatin ihrer Partei gekürt ist, schlägt ihr „unerträglicher Hass“ entgegen. Sogar ihre wissenschaftlichen Leistungen werden angezweifelt und aufs Übelste diffamiert – etwa mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten: „Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet.“
    Auf den Kontext kommt es an
    Zusammenhang heißt auf Intellektuell Kontext, und der ist wichtig. Beispiel Robert Habeck. Der Mitvorsitzende Baerbocks schrieb vor einiger Zeit – und zwar „in vollem Bewusstsein“ –, dass ihm Deutschland am Rektum vorbeigehe: „Ich schreibe das in vollem Bewusstsein, dass ich Widerspruch provozieren werde. Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“

    Mit Hlfe von Kontext bewies die „taz“, das Fachmagazin für junge Literatur, überzeugend, dass Habeck in vollem Bewusstsein genau das Gegenteil von dem geschrieben hatte, was er geschrieben hatte. In Wahrheit ist der grüne Philosoph nämlich ein glühender Patriot und muss gar nicht brechen, wenn er an sein Vater- beziehungsweise Mütter*innenland denkt. Wie gesagt, auf den Kontext kommt es an.

    Solchen Kontext lieferte jetzt auch Annalena Baerbock zu ihrer Aussage, „das Netz“ fungiere als Speicher. Investigativjournalistin Sandra Maischberger gab der Anwärterin auf den bundesdeutschen Thron die Gelegenheit, ihre in drei Jahren gereiften Vorstellungen von grüner Stromaufbewahrung zu präzisieren.

    „Die Frage Energie und dass ja nicht immer die Sonne scheint und so“
    Aus nicht nachvollziehbaren Gründen erkannte keines der etablierten Leitmedien die Bedeutung der Baerbock-Ausführungen für die energetische Zukunft Deutschlands. Achgut dokumentiert deshalb exklusiv in Schriftform den gesamten Text. Das gesprochene Wort finden Interessierte hier (ab Min. 16:13).

    Maischberger: „Sie sagen, der Speicher ist im Netz. Wo denn?“

    Baerbock: „Nein, auch da würde ich gerne, wenn man schon mal so ne Sendung hat, einiges klarstellen. Ich hab in den letzten vier Wochen, seitdem ich Kanzlerkandidatin bin, Heftigstes erlebt. Ich hab auch eigene Fehler gemacht, das, äh, daraus lernt man, dazu muss man stehen, aber was ich schon krass finde, ist diese Art von Shitstorm, wo über Fake News – wir kennen das aus den USA – Dinge behauptet werden. Und das Argument, was Sie jetzt vorbringen, der Speicher ist am Netz, das kenn ich schon seit drei Jahren, von der AfD sehr, sehr deutlich betrieben. Ich habe bei einer Deutschlandfunk-Sendung im Radio, als es über die Frage Energie und dass ja nicht immer die Sonne scheint und so, äh, gesagt, dass natürlich in Zukunft der gesamte Energiemarkt, das gesamte Energiemarkt-Design neu gedacht werden muss.“

    „Da gibt es nicht mehr Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke, die laufen durch, sondern wir haben volatile Energie, das heißt, Wind ist nur, wenn Wind weht, logischerweise, und Sonne ist nur, wenn die Sonne scheint, wir haben Grundlast durch Biomasse, und wir haben, und das ist neu, äh, das ist auch interessant für Start-ups und Unternehmen, zum Beispiel Rechenzentren, große Supermärkte, die dann als Energieerzeuger in den Markt reinkommen.“

    „Diejenigen, die sich klugerweise erfunden haben“
    „Und wenn eine Kühlung, zum Beispiel, bei einem riesengroßen, äh, Produzenten von minus 22 Grad in Zukunft dann auf 20 Grad, minus 20 Grad runterkühlt, dann ist das Hühnchen immer noch kalt, aber wir können an der Grundlast das Netz, und das war mein Punkt, so stabilisieren, dass sich im Netz die unterschiedlichen Akteure ausgleichen. Verkürzt: Ja, das Netz wird in Zukunft – [wendet sich an Investor Frank Thelen] Sie verdrehen die Augen, aber so isses –, in Zukunft wird das Netz eine Rolle auch bei der Speicherung spielen. Und weil Sie Speicher auch angesprochen haben, gerne …“

    Maischberger unterbricht: „Mhm, ich halte, ich halte mal ganz kurz fest: Es gibt diese Speicher, die das so, so wie das klingt, die gibt es noch nicht, das ist ja der Punkt gewesen von Herrn Thelen. Es gibt …“ – Baerbock: „Ja, aber das hab ich auch nie behauptet …“ – Maischberger: „Ja, so klang das eben, dieses Zitat, das heißt also …“ – Thelen: „Aber in Ihrem Parteiprogramm …“

    Baerbock: „Na ja, im Parteiprogramm, also, wir können da gerne auch noch mal Satz für Satz durchgehen, da geht’s genau um den Punkt, äh, dass das Energiemarkt-Design neu reguliert werden muss. Wenn wir über Speicher reden, da gibt’s, natürlich gibt es Speicher, ich war bei zig Firmen, die die herstellen. Das Problem ist gerade, dass – und das ist politisch gewollt, von den Parteien, die derzeit regieren, [dreht sich zu Thelen] Sie sind aber ein Fan auch der FDP – die sagen im Prinzip, über Steuern reden wir gar nicht. Es gibt ‚ne Doppelbelastung von Speichern. Das Problem ist da ja derzeit, diejenigen, die sich klugerweise erfunden haben, wir speichern Strom.“

    Gedankengrütze, Hirnmatsch, Wortsalat
    „Wenn der Strom einmal in Speicher reingeht, zahlt er alle Abgaben und Steuern, und wenn er wieder rausgeht, zahlt er das auch. Das ist unwirtschaftlich! Kein logisch denkendes Unternehmen sagt, damit kann ich den Markt generieren. Das heißt, wir müssen an diesem Punkt einfach die Gesetzgebung ändern, und die ist nicht durch Zufall da, sondern die ist bewusst da, damit Speicher derzeit nicht wettbewerbsfähig sind, um alte, fossile Kraftwerke zu sichern. Und das müssen wir ändern, und das steht – sehr knapp, aber auf den Punkt – auch in unserem Wahlprogramm.“

    So weit die vollständig verschrifteten Ausführungen der grünen Kanzlerkandidatin zur Stromspeicherung. Naturwissenschaftlich unzureichend Vorgebildete könnten an dieser Stelle auf die Idee kommen, es handle sich hierbei um das Phänomenalste an Gedankengrütze, Hirnmatsch und Wortsalat, was jemals seit Erfindung der Bundesrepublik aus einer führenden Blitzbirne herausperlte. Inklusive aller Absonderungen von Hair Force One Steinmeier und des sprechenden Kleiderbügels, der das Auswärtige Amt besetzt.

    Das ist natürlich Unsinn. Die künftige Lenkerin Deutschlands ist – genau wie die aktuelle – sehr schnell im Kopf. Zu schnell für die meisten Beobachter, wie auch die Rezensionen der Maischberger-Sendung beweisen.

    „Inhaltlich gut vorbereitet“
    Die „Süddeutsche“, anerkannte Vorreiterin kompetenzfreier Berichterstattung, sparte sich Eigenarbeit und gab ein weitgehend inhaltsleeres dpa-Stück mit Aussagen zu grünem Weihnachtsgeld wieder, genau wie die „Zeit“. Auch die Grünen-Wahlkampfhelfer vom „Spiegel“ waren mit Baerbocks Speicherideen überfordert und beschränkten sich auf den Themenblock Waffenexporte.

    Die „FAZ“ zeigte sich begeistert. Der „wahrscheinlich vor der Sendung mit heißem Herzen und dem Textmarker bewaffnete“ Frank Thelen „scheiterte“ nämlich „auf ganzer Linie“, dichtete Frank Lübberding. „Denn Baerbock zeigte sich inhaltlich so gut vorbereitet, dass Thelen ihr am Ende sogar zustimmen musste.“ Worin genau die inhaltliche Vorbereitung Baerbocks bestand, ließ der „FAZ“-Schwärmer allerdings offen.

    Die „Welt“ krittelte: „Baerbock regte sich vor allem über Thelens Einwand auf, dass sie behauptet hätte, man könne Energie im Netz speichern, was technisch noch gar nicht möglich sei. ,Diesen Vorwurf kenne ich schon seit drei Jahren von der AfD‘, konterte Baerbock und skizzierte umständlich ein Zukunftsszenario, in dem auch das Netz bei der Speicherung von Energie eine Rolle spielen könnte. Jedoch wirkten weder Thelen noch Maischberger anschließend überzeugt.“ Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Annalena Baerbocks revolutionären Thesen fand nicht statt.

    Energiefresser werden Energieerzeuger
    Gehen wir deshalb hier die zentralen Punkte der Baerbockschen Ausführungen durch. Konzentrieren wir uns dabei auf das Wesentliche. Offen bleiben kann, welche fremden Fehler der Spitzengrünen unterlaufen sind, da sie laut Selbstauskunft „auch eigene Fehler gemacht“ hat. Oder wer „diejenigen“ sind, „die sich klugerweise erfunden haben“. Oder an wen und wie „der Strom“ Steuern zahlt. Oder seit wann man „von minus 22 Grad auf minus 20 Grad runterkühlt“ und nicht „hochwärmt“.

    Halten wir zunächst fest, dass Annalena Baerbock die Grundregeln der neuen Energiewelt aus dem Eff-eff beherrscht: „Wind ist nur, wenn Wind weht“, und „Sonne ist nur, wenn Sonne scheint“. Und wenn nicht, dann nicht, zum Beispiel an einem trüben Januartag um 20:49 Uhr. Dann kommen die Rechenzentren und die Supermärkte ins Spiel. Klar, die sind bisher als Energiefresser bekannt. Wie sollen sie also „als Energieerzeuger in den Markt reinkommen“?

    Ganz einfach, denken Sie nur ein bisschen weiter. Rechenzentren und Supermärkte haben was? Na? Genau, Dächer. Und was kann man auf Dächer tackern? Richtig, Solarpanels. Oder schicke Windräder. Und die machen was? Eben, Strom. Sie sehen, schon sind Rechenzentren und Supermärkte Energieerzeuger und keine -fresser mehr.

    Kühlung kühlt Hühnchen
    Quatsch, war nur Spaß. So einfach ist das natürlich nicht. Wir reden über Januar, 20:49 Uhr, da nützen die Solaranlagen und Windräder auf den Rechenzentren und Supermärkten genauso wenig wie überall sonst in Dunkeldeutschland. Annalena Baerbocks Lösung ist daher anspruchsvoller, als es auf den ersten Blick scheint. Kleiner Tipp: Sie müssen auf den Kontext achten. Die entscheidenden Stichwörter sind „Kühlung“ und „Hühnchen“. Kühlung kühlt nämlich Hühnchen.

    Dabei verbraucht die Kühlung bekanntermaßen eine Menge Energie, die anschließend in den tiefgefrorenen Hühnchen gespeichert ist. Logisch, denn Energie geht niemals verloren, sondern ist nur woanders. Das nennt sich Energieerhaltungssatz und ist eines der wichtigsten Prinzipien der Naturwissenschaften. Der Erfinder ist übrigens ein Herr Joule. Sie wissen schon, der mit den Kalorien.

    Wenn also überall im Land wegen null Wind und nada Sonne die Lichter ausgehen, dann schalten die Supermärkte automatisch um von Kühlung auf Heizung. Heizung ist Wärme, und Wärme ist Energie, das kennen Eltern vom Homeschooling. So fließt die Energie von den TK-Hühnchen zurück ins Stromnetz, und zack gehen in Deutschland die Lichter wieder an.

    Der fleischgewordene Thinktank
    Ganz ähnlich funktioniert es mit den Rechenzentren. Die brauchen extrem viel Strom für ihre Kühlung, weil sie eine Menge Energie in das Ausrechnen von großen Zahlen stecken. Bei plötzlichem Strombedarf im Netz switchen die Rechenzentren blitzschnell um und rechnen eine Weile mit negativen Zahlen. Zum Beispiel mit den neuen Schulden, die die Grünen machen werden. Das Wirkprinzip ist das Gleiche wie bei den negativen Temperaturen in den Supermärkten. Der in den Zahlen gespeicherte Strom fließt zurück ins Netz, bis die Sonne wieder scheint. Angenehmer Nebeneffekt: Die Zahlen sehen danach auch viel positiver aus.

    Bei eingehender Beschäftigung mit dem Thema merken Sie also: Die Ideen des fleischgewordenen Thinktanks Baerbock sind ebenso einfach wie genial. Wie alle große Erfindungen von Rad bis Regendusche. Man wundert sich, warum nicht schon früher jemand darauf gekommen ist. Das Netz ist der Speicher, das ist hiermit bewiesen, denn „wir können an der Grundlast das Netz so stabilisieren, dass sich im Netz die unterschiedlichen Akteure ausgleichen.“ Man muss sich nur ein bisschen auf „neues Denken“ einlassen. Beziehungsweise „neues Regulieren“, wie Neudenken in Grün heißt.

    Ich jedenfalls bin überzeugt. Und ich schließe mich hiermit meinem weisen Freund Henryk M. Broder an: Meine Stimme hat sie, die Annalena.


    https://www.achgut.com/artikel/annal..._aus_huehnchen
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  9. #29
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    „wir können an der Grundlast das Netz so stabilisieren, dass sich im Netz die unterschiedlichen Akteure ausgleichen.“
    Nach längerem Nachdenken habe ich es aufgegeben, diese Feststellung zu verstehen. Es muß an meinem IQ liegen.
    Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland

  10. #30
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    AW: Annalena Baerbock spricht und alles staunt

    Plumpe Lügen im Bewerbungsschreiben sind ein Vergehen und keine Lappalie .........



    Lügen im Lebenslauf?
    Entdecken Arbeitgeber den Schwindel schon vor Abschluss des Arbeitsvertrags, muss der Bewerber mit einer Absage rechnen. Wenn die bewusste Irreführung jedoch erst Jahre später auffliegt, sind die Konsequenzen weitreichender. Der Arbeitgeber kann den Arbeitsvertrag auch Jahre später noch aufheben und anfechten. Die Frist von einem Jahr beginnt erst ab dem Tag, an dem der Arbeitgeber von der Täuschung erfährt.

    Die Folgen des Betrugs reichen von einer fristlosen Kündigung über Schadensersatzforderungen bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen. Die Gerichte urteilen in solchen Fällen nach der Schwere der Täuschungsversuche. Stimmen die Angaben im Lebenslauf nicht, begeht der Bewerber Urkundenfälschung. In schweren Fällen drohen sogar Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren........https://www.rueden.de/blog/arbeitsre...0fünf%20Jahren.

    Baerbocks Lügen sind Teil der Bewerbung ums Kanzleramt. Arbeitsrechtlich ist die Dame nicht tragbar!
    Baerbock redet ihre Lügen nach wie vor klein, spricht von komprimieren......

    Die Frage „Warum machen Sie sich toller als Sie eigentlich sind?“ wehrte die designierte Kanzlerkandidatin der Grünen ab. „Das hab' ich so nicht gemacht.“ Sie habe wichtige beruflichen Etappen und ihre Verbindungen zu Vereinen und Organisationen im Lebenslauf auf ihrer Website „sehr komprimiert“ dargestellt.....https://www.msn.com/de-de/nachrichte...out&li=BBqg6Q9
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