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  1. #11
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    „TATORT“-REGISSEUR ERKLÄRT VIDEO-AKTION
    „Wir haben in ein Wespennest gestochen“
    Er ist mitverantwortlich für eine Kunst-Aktion, die polarisierte: 53 Schauspieler knöpften sich mit ironischen Videos die Corona-Politik vor.

    Regisseur Dietrich Brüggemann (45, „Tatort“) bekam Zuspruch, aber auch eisigen Gegenwind, selbst aus dem Kollegenkreis.

    Wie hat er die Debatte um #allesdichtmachen erlebt? Brüggemann am Montag bei BILD Live: „Wir haben in ein Wespennest gestochen. Man musste mit heftigen Reaktionen rechnen. Dass sie so heftig würden, damit haben wir alle nicht gerechnet. Sonst hätten wir intern auch besser überlegt, wie wir damit umgehen können.“
    Die Vorwürfe, Corona zu verharmlosen oder Opfer zu verhöhnen, weist der Filmemacher von sich. Brüggemann: „Wir beziehen uns auf die Kommunikation der Bundesregierung. Wir beziehen uns auf Spots, wo uns etwas Unzumutbares wie der Lockdown, der für viele Leute eine extreme Belastung darstellt, als etwas Gutes verkauft wird.“
    Brüggemann weiter: „Wenn die Regierung ehrlich wäre, würde sie uns reinen Wein einschenken. Dann käme da eine Blut-, Schweiß- und Tränen-Rede. Dann würde die Kanzlerin sagen: ,Leute, es ist schlimm. Wir muten euch etwas Unzumutbares zu, denn wir haben auf der anderen Seite nicht die Macht, das Corona-Virus zu stoppen. Selbst mit diesem Lockdown.“

    Die Tatsache, dass einige Mitstreiter Videos zurückgezogen haben, erklärt sich mit Brüggemann mit „massiven Attacken“.
    „Wenn einem vorgeworfen wird, man sei zynisch und menschenverachtend, würde rechte Narrative bedienen. Das hat eine unglaubliche Wirkung auf Menschen. Und dieser Shitstorm ist sehr gezielt. Das ist ein symbolischer Lynchmord. Das sind lauter Vernichtungsattacken. Das ist der soziale Tod, mit dem man bedroht wird.“

    Es sei menschlich, dann zu sagen: Das war ein Riesen-Fehler. „Aber das heißt dann noch nicht, dass es auch ein Fehler war. Denn auch dann lohnt es sich, auf den eigentlichen Inhalt der Kampagne zu schauen.“


    Brüggemann betont, er sei zugleich mit Dankes-Mails überschüttet worden. „Es sind Tausende. Von ganz normalen Leuten. Und ich lasse mir nicht erzählen, das sind alles Querdenker oder Nazis.“
    Wie geht es weiter?


    Brüggemann deutet eine Fortsetzung der Aktion an: „Es kann Videos von weiteren Schauspielern geben, die sich solidarisieren. Es kann Videos von Ärzten geben. Und was wir erreichen wollten, ist, dass wir offen reden können.“

    Brüggemann: „Ich muss mich für diese Aktion nicht entschuldigen. Denn sie kritisiert die Kommunikation der Regierung. Es sind 900 000 Menschen im letzten Jahr gestorben. Millionen konnten keinen Abschied von Angehörigen nehmen.“

    „Schreckliche“ Spots wie „Wir bleiben zu Hause“ hätten dies verharmlost.

    https://www.bild.de/politik/inland/p...5672.bild.html
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  2. #12
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    Die Geister, die ich rief: Linke Systemkünstler jammern über „Friendly Fire“ der eigenen Kollegen

    Unser Mitleid hält sich doch sehr in Grenzen: Ausgerechnet die so „haltungsstarken“ Vertreter der Spalterfront, die bei Kritikern der Flüchtlingspolitik bis hin zu Querdenkern und Grundrechtsdemonstranten in der Pandemie immer flink mit ihren Pauschaletikettierungen Andersdenkender waren, werden nun von den Geistern bedrängt, die sie selbst über Jahre riefen: Weil sie sich ein einziges Mal trauten, den Mund aufzumachen und Kritik an einer ruinösen Lockdown-Politik zu üben, fallen sie prompt in die selbstgegrabene Grube des „rechtspopulistischen“ Sündenpfuhls. Jetzt erfüllt ihr Geheule die Social-Media-Kanäle.
    Nein, ernstnehmen kann man etwa das erschrockene Gejammer etwa von Monitor-Frontmann und Antifa-Fanboy Georg Restle weiß Gott nicht: der hatte sich nach seinem Kommentar zu „allesdichtmachen“ in den Tagesthemen, in dem er die Kampagne teilweise in Schutz genommen hatte, einem linken Shitstorm ausgesetzt gesehen – und durfte so einmal höchstpersönlich die Früchte der von ihm seit jeher selbst propagierten Spaltkultur kosten. Verdattert und verstört schrieb Restle auf Twitter:

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    Tja, Restle, so ist das mit dem Lagerdenken: Es fällt erst auf, wenn man das eigene Lager verlässt. Deshalb entweder Husch zurück ins Körbchen, den Canossagang antreten und drei Monate in Sack und Asche gehen – spätestens nach der nächsten Monitor-Eloge auf „#aufstehen“ oder „#wirsindmehr“-Demos hat der Linksmob den Fehltritt vielleicht verziehen. Oder der WDR-Anchorman bleibt sich treu, reflektiert vielleicht einmal die bitteren kulturbolschewistische Realitäten in diesem Land und entdeckt so etwas wie Rückgrat; dann ist er an dem Punkt angelangt, den viele Corona-Maßnahmenkritiker, Lockdownskeptiker vor etwa einem Jahr (bzw. überzeugte Liberalkonservative in diesem Staat schon viel länger) erreicht haben: Sie haben sich damit abgefunden, dass der Preis einer eigenen, unerschrocken vertretenen Überzeugung zwingend das Stigma des „Neurechten“ ist.
    Zu denen, die da lieber zwischen allen Stühlen sitzen und nun winselnd bei den Moralwächtern der unfehlbaren Gesinnung angekrochen kommen, um ihre Vergebung zu erbitten, und sich als Opfer eines fundamentalen Missverständnisses zu inszenieren, gehört leider etwa auch Schauspielerin Meret Becker, die zuvor sogar Morddrohungen aus den eigenen Reihen erhielt. Ihr half nicht einmal, zu den ersten gehört zu haben, die sich von „allesdichtmachen“ wieder distanziert hatten, kurz nachdem die Aktion viral gegangen war.
    Petition für Berufsverbote der „allesdichtmachen“-Teilnehmer
    Inzwischen hat der linke Furor sogar zu einer eigenen Petition auf chance.org geführt, in der die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aufgefordert werden, alle an der Satire-Aktion beteiligten Künstler mit konsequenten Berufsverboten zu belegen. Das Juste Milieu der Kulturschaffenden und ihre linken Wadenbeißer in den Sozialen Medien kennt kein Pardon. Den ersten um Ablass Bettelnden wird es bald dämmern: Die, die sich jetzt bis zum Anschlag in den Enddarm der Regierung kriechen und durch gefällige Empörung ihre Loyalität bekunden, in der Hoffnung, für ihre wohlfeile Distanzeritis einen faulen Lohn einzustreichen und vom Staat, der ihre Branche vernichtet, schon nicht im Stich gelassen zu werden, werden sich umsehen, denn all ihre Ergebenheitsadressen werden sie nicht retten. Sie sterben in der Pandemie dann eben als zweites oder drittes.
    Besser stehen da die Mitläufer und linientreuen Prominenten da, die von vornherein den Pfad der Gerechten erst gar nicht verlassen haben. So wie zum Beispiel Ex-Meteorologenlegende Jörg Kachelmann, der aktuell dabei ist, die letzten Reste von Sympathie aus den Reihen unabhängig-kritischer Bürgerrechtler und freien Medien zu verspielen, die ihm während seiner aufschlussreichen und schockierenden Erfahrungen mit der deutsche Justiz stets den Rücken gestärkt haben: Schlimmer noch als die meisten gebührenfinanzierten Meinungsmacher biedert sich Kachelmann seit Monaten beim Mainstream an, drischt undifferenziert auf Corona-Kritiker ein und stellt sie mit Rechtsradikalen auf eine Stufe, wobei er vor allem wieder mal sein persönliches Mütchen mit „Bild“ kühlt:

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    Kolumnist Wolfgang Ackner (u.a. „Achse des Guten„) schrieb hierzu bissig: „Kachelmann hat offensichtlich verdrängt, dass er während seiner Auseinandersetzung mit Alice Schwarzer und seiner Twitter-Gefechte mit grünen ‚Klimarettern‘ selber ein ’neues Idol der Claqueure des rechtsextremen Schwurbeltums‘ war. Oder er will seinen alten Job bei der ARD zurück.“ Letzteres scheint wohl die wahrscheinlichste Erklärung zu sein. Der Lohn des kulturrevolutionären Eifers lässt womöglich nicht lange auf sich warten; wenn die von ARD-Rundfunkräten verlangten Säuberungen Wirkung zeigen, sind bestimmt jede Menge neue Posten zu besetzen.
    Eine besondere „Praline“ politischer Schützenhilfe für das corona-loyale Mainstream-Künstlerkollektiv gab es am Samstag übrigens auch wieder einmal von Deutschlands peinlichstem Außenminister aller Zeiten, Heiko Maas, der bekanntlich immer dann schweigt, wenn er den Mund aufmachen müsste (etwa gegen iranische Mullahs, Erdogan-Angriffskriege oder palästinensischen Terror), und sich stattdessen zuverlässig stets dann zu Wort meldet, wenn er besser schweigen sollte. So wie jetzt etwa, als er in einem geschmacklosen Tweet die statistische Propagandazahl der 80.000 Corona-Toten in Bezug zu den Opfern des syrischen Bürgerkriegs stellte, um damit die „allesdichtmachen“-Teilnehmer zu diskreditieren:

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    „Hier twittert der Außenminister einer Bundesregierung, die Assads und Putins Morden in Syrien jahrelang tatenlos zuschaute. Jetzt nutzt er die Kriegstoten für eine billige Pointe gegen kritische Schauspieler„, kommentierte „Bild“-Kolumnist Filipp Piatov dieses erneute Beispiel für die gänzlich diplomatiefreie und polarisierende Hetze eines Außenministers, der permanent aus der Rolle fällt.

    https://www.journalistenwatch.com/20...geister-linke/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  3. #13
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    Wo es etwas zu hetzen gibt, ist Restle stets nicht weit.
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  4. #14
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    Das Lager der „Ausgestossenen“ wird immer grösser, weil der Meinungskorridor immer enger wird. Am Ende haben nur noch wenig Platz. Vielleicht sollte man den Spiess umdrehen. Soll man die „links liegen lassen“ und einfach weiter machen, wie man es selbst für richtig hält. Die Welt gehört nicht (nur) den Intoleranten. Sollen die sich ärgern - sie ärgern sich nur, weil sie nicht ernst genommen werden und man ihnen die Allwissenheit abspricht. Wenn „man“ sich rechtfertigen muss, dann höchstens vor Gott - jenem mit den 10 Geboten. Nicht den irdischen mit ihren 100 000 Verboten.
    Was ich schreibe ist meine Meinung und nicht unbedingt die Wahrheit - Regimekritik - WEFers are evil. Im Zweifel ... für die Freiheit. Das Böse beginnt mit einer Lüge.

    Kalifatslehre. Darum geht es.


  5. #15
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    MEDIEN, MEINUNGSFREIHEIT
    „danke-#allesdichtmachen“: Jetzt ziehen Ärzte nach und solidarisieren sich
    Videos zur Unterstützung der Schauspieler
    Nach den massiven Attacken auf die Schauspieler, die nach der Aktion #allesdichtmachen sogar Morddrohungen und Bedrohungen ihrer Kinder ausgesetzt waren, weil sie die Corona-Politik kritisierten, ziehen jetzt 15 Ärzte nach. Mit Videoclips unter dem Motto #danke-allesdichtmachen erklären sie sich mit den Schauspielern solidarisch und danken diesen. Der Berliner Notarzt und Publizist Paul Brandenburg etwa führt in seinem Streifen aus: „Die Filme von #allesdichtmachen sind eine geniale Kritik des Versagens unserer Regierung. Dieses Versagen hat ohne jede Not vieltausendfaches Leid verursacht und unsere Gesellschaft schwer beschädigt. Hinter den Filmen kann ich keine andere Motivation erkennen als Mitgefühl und Menschlichkeit.“ Damit verwahrt sich der Mediziner gegen die Stimmen, die den Schauspielern Zynismus und eine Verhöhnung von Corona-Opfern vorwerfen. Weiter führt der Notarzt aus: „Außerdem sind die Filme verdammt lustig. Und wenn ich eines zwischen all der Krankheit und all dem Sterben gelernt habe, das mich immer umgeben hat, dann, dass man dem Horror immer ins Gesicht lachen muss. Ich weiß, dass ich für viele Patienten, Ärzte und Wissenschaftler spreche, wenn ich den Künstlern sage: Danke für Euren Mut!“

    Prominentester Teilnehmer der Aktion ist der Epidemiologe Friedrich Pürner. Er wurde als Amtsarzt des bayerischen Landkreises Aichach-Friedberg strafversetzt, weil er die Corona-Politik von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kritisierte. In seinem Video sagt Pürner: „Ich bin Arzt, und Ärzte dürfen niemals schweigen. Die Aktion fand ich hervorragend. Die Künstler zeigten uns auf ihre ganz spezielle Art und Weise die negativen Seiten der Corona-Maßnahmen, humorvoll, wie ich finde. Als Arzt kann ich das nur unterstützen. Denn wir Ärzte haben alle Menschen im Blick.“

    Der Psychiater Matthias Gubitz verweist darauf, dass im Strategiepapier des Innenministeriums von einer „gewünschten Schockwirkung“ die Rede sei: „Mit anderen Worten: Es soll Angst gemacht werden…50 Kulturschaffende, die ihr Brot im wesentlichen Teil im Bereich der Medien verdienen, die sich nach Kräften an der Umsetzung der erwähnten Strategie der Angst beteiligen, haben sich aktuell dieser Angst gestellt, ja sie haben die Angst selber gestellt, indem sie diese mit den Mitteln ihrer Kunst lächerlich gemacht haben. Um die Angst zu dekonstruieren und die Angstmacher in ihrer Destruktivität zu demaskieren, setzen sie ihre Existenz aufs Spiel. Dafür gebührt ihnen höchste Anerkennung und Dank.“

    Der Münchner Kinder- und Jugendarzt Steffen Rabe berichtet in seinem Video, in seiner Praxis erlebe er jeden Tag, welche Nebenwirkungen und Schäden die Maßnamen gerade bei Kindern hervorrufen: „Kinder, die Bauchschmerzen und Kopfschmerzen haben, Kinder, die Angst vor ihren Mitmenschen haben, die an der Maske leiden oder daran verzweifeln, dass sie seit Monaten ihre Freundinnen und Freunde nicht mehr treffen können. Ich bin den Schauspielerinnen und Schauspielern der Aktion #allesdichtmachen dafür dankbar, dass sie hier auf ihre ganz eigene Art und Weise dafür sorgen, dass diese Nebenwirkungen, diese Schäden, die die Maßnahmen auslösen, nicht in Vergessenheit geraten. Ich erkläre mich als Arzt ausdrücklich solidarisch mit dieser Aktion.“

    https://reitschuster.de/post/danke-a...risieren-sich/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  6. #16
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    #allesdichtmachen: Ärzte danken Schauspielern

    Mehrere Ärzte haben eine Video-Serie gestartet, in der sie den Schauspielern von #allesdichtmachen ihre Unterstützung ausdrücken.
    Berlin - Die Diskussionen um die Aktion #allesdichtmachen mit Jan Josef Liefers und weiteren Schauspielern geht weiter. Jetzt haben sich Ärzte aus ganz Deutschland für die Protestaktion gegen die Corona-Gesellschaft bedankt. Dafür haben die Mediziner einen eigenen Youtube-Kanal mit dem Namen „danke-allesdichtmachen“ veröffentlicht. Unter den Ärzten sind unter anderem Kinder- und Jugendärztinnen und Allgemeinmedizinerinnen...... https://www.berliner-zeitung.de/news...deos-li.156218

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    Nach einer Woche ist die Empörung über die Schauspieleraktion #allesdichtmachen verebbt, die öffentliche Debatte verändert sich. Ein Medienkommentar

    Die neuesten Reaktionen auf die Schauspieleraktion #allesdichtmachen zeigen: Schneller Empörung folgen Verständnis und wachsende Zustimmung. Gerade immer mehr Filmschaffende solidarisieren sich mit den in sozialen Netzwerken oft überaus grob angegriffenen Schauspielern und verteidigen wenn nicht die Aktion selbst, so doch die Meinungsfreiheit und Integrität der Beteiligten, darunter Jan Josef Liefers, Meret Becker, Wotan Wilke Möhring, Heike Makatsch, Ulrich Tukur, Ulrike Folkerts und Hanns Zischler.

    Besonders zwei Reaktionen der letzten Tage fallen auf: Zum einen war das ein Kommentar des überaus einflussreichen deutschen Produzenten Nico Hofmann in der Bild-Zeitung: "Absolut indiskutabel", so Hofmann, seien "Rundfunkräte, die jetzt Berufsverbote fordern oder Morddrohungen (...) eine Hass-Orgie (...) Die finde ich völlig daneben und ich lehne das auch ab." Diskursteilnehmer in dieser Art und Weise anzugreifen, "geht gar nicht. Und schon gar nicht im demokratischen Verbundsystem".

    Die Künstler hätten auf den Notstand in ihrer Branche hinweisen wollen. "Das ist ein moralisch intakter Ansatz". Auch wenn Sprache, Form und Inhalt "in diesem Fall sehr ausnutzbar gewesen" seien, so Hofmann.

    "Skandalös, furchtbar, schrecklich"
    Noch bemerkenswerter ist der öffentliche Rückzieher von Ulrich Matthes, Schauspieler und Präsident der Deutschen Filmakademie. In dieser Funktion kann Matthers nie nur "als Privatperson" sprechen, vielmehr ist es seine Aufgabe, sowohl die Fans und Beteiligten von #allesdichtmachen als auch die vehementen Gegner dieser Aktion gleichermaßen zu repräsentieren. Vor allem aber den mit Abstand allergrößten Teil der Filmschaffenden, die irgendwo dazwischenstehen und vielleicht selbst mit sich um eine Position ringen.

    Zu Beginn der Debatte hatte Matthes noch auf 3sat-Kulturzeit "wütend, enttäuscht, konsterniert" reagiert, und die Aktion mehrfach "komplett zynisch" und "geradezu ballaballa" genannt.

    Vielleicht angeregt durch Kommentare wie den von Ulrike Folkerts – "man hätte uns auch in Schutz nehmen können, anstatt weiter drauf herumzuhacken" – ruderte Matthes ein paar Tage später zurück.

    Im Deutschlandfunk fand er die Videoaktion selbst zwar immer noch "misslungen", sagte aber nun deutlich, dass aber selbst die misslungenste Aktion einen Teil der jetzigen Reaktionen nicht rechtfertigen kann. Forderungen nach Berufsverboten oder gar Todesdrohungen seien "skandalös" und "furchtbar", so Matthes. "Ich finde es schrecklich, wie meine Kolleginnen und Kollegen jetzt bedroht werden", sagt er weiter: "Die Rufe nach irgendwelchen Berufsverboten sind grotesk."

    Man müsse zivilisiert miteinander reden, sich auch mal streiten, findet Matthes und plädiert dafür, aufeinander zuzugehen: "Ich kann wirklich nur geradezu flehentlich darum bitten, auf beiden Seiten abzurüsten, miteinander im Gespräch zu bleiben oder überhaupt wieder ins Gespräch zu kommen."

    Man könnte auch Kommentare von Journalisten nennen: Eine wichtige Stimme von ihnen ist die von Harald Martenstein im Tagesspiegel, Titel: "Wie Mäuler gestopft werden".

    Dass viele Künstler mit vielem nicht einverstanden sind, war lange Standard, weltweit. Wer heute den Mut hat, sich gegen die Regierung und gegen den mit ihr verbündeten Teil der öffentlichen Meinung zu stellen, erlebt seit Jahren das Gleiche, täglich grüßt das Murmeltier. Solche Leute werden diffamiert, ...in diesem Fall mit Worten wie 'Schreihälse', 'Unrat', 'eklig' oder 'nicht mehr dicht', alle aus Medienkommentaren, nicht aus der Dreckschleuder Twitter. 'Kritik' klingt anders. Muss ich erwähnen, woher man diese Tonlage kennt?

    Hier sollen Mäuler gestopft werden, es geht darum, einzuschüchtern. Eine Entscheidung, zu der es Alternativen gibt, wird als alternativlos dargestellt. Es wird so getan, als gehörten die Kritiker, die für viele sprechen, zu einer kleinen, radikalen Minderheit. Ihre Positionen werden, wenn überhaupt, nur verzerrt oder höhnisch dargestellt. ... Wo bin ich, welches Jahr, welches Land?

    Harald Martenstein

    "Wir säßen jetzt nicht hier"
    Ebenfalls relativ viel Zuspruch bekam Jan Josef Liefers als einer der Beteiligten Schauspieler in der Sendung "Maybrit Illner". Er säße jetzt nicht hier, wenn er freundlich kritisiert hätte, so Liefers. "Und bei relativ undifferenzierten Maßnahmen dann eine sehr differenzierte Politik zu fordern, das geht nicht zusammen. Es geht darum was unsere Kunstaktion anstößt."

    FDP-POlitiker Wolfgang Kubicki kommentierte das mit den Worten: "Nicht jeder, der Ausgangssperren kritisiert, ist ein Querdenker".

    Als der Hamburger OBberbürgermeister Peter Tschentscher dann argumentierte: "Was ist die Botschaft? Die Botschaft lässt die Pflegekräfte außer Acht" – da widersprach Liefers vehement:

    "Wenn man das schon so sieht, wie sie sagen: Wäre es nicht cool zu sagen, für die Zeit der Pandemie verdoppeln wir einfach das Gehalt der Pflegekräfte? Das wäre doch eine schöne Sache."

    Liefers machte eine gute Figur. Ruhig, zivilisiert im Ton, kompromisslos in der Sache betonte er: Was wäre denn die Alternative zu der Schauspieleraktion gewesen?

    Ein Gedankenexperiment: #alleskaltmachen
    Ein Gedankenexperiment: Wenn sich ein Haufen deutscher Schauspieler in den vergangenen Monaten öffentlich hingestellt und Kurzvideos zu einer Aktion namens #alleskaltmachen aufgenommen hätte, in denen eine Schauspielerin zum Beispiel unter Tränen schluchzt: "Ich habe Angst vor dem Klimawandel!"

    Und eine Zweite ohne eingestreute Ironiesignale verkündet: "Wir müssen per Gesetz jetzt sofort alle Veganer werden!". Und einen Dritten, in dem ein Kölner Tatort-Kommisssar mit entschlossenem Gesichtsausdruck eine angebissene Currywurst in die Biotonne wirft und sagt: "Ich möchte den Veggie-Day jeden Tag! Die Regierung muss alle Schnellrestaurants und alle Autos und alle Kohlekraftwerke sofort verbieten." Und ein Vierter mit süffisanter Geste sagt: "Ich finde es toll, dass es jetzt in Hamburg auch so warm ist wie auf Malle!" – was wäre dann passiert?

    Vermutlich hätte es breite öffentlich Zustimmung gegeben. Luisa Neubauer hätte die Videos geteilt und per Tweets unterstützt. Katrin Göring-Eckardt hätte sie geliked und hätte gesagt: "Es ist gut, dass sich Schauspieler in dieser wichtigen Frage engagieren."

    Filmorganisationen hätten den Hashtag #gleichausschalten ins Leben gerufen, in dem man öffentlich überlegt, wie Filmproduktion ohne Emissionen möglich ist – zum Beispiel wieder per Kamerahandkurbel wie in den Zwanzigerjahren und durch die Rückkehr zum Stummfilm, weil dadurch stromsparend aufs Ton-Department verzichtet werden kann. Und durch die Zentralisierung der gesamten deutschen Filmproduktion in Berlin, was natürlich lästige Reisekosten spart. Filmstudios in anderen Teilen der Republik könnten rückgebaut und in Ateliers für Start-ups umgewandelt werden, die sich mit nachhaltiger Klimaneutralität beschäftigt.

    Niemand hätte sich mit Kleinigkeiten aufgehalten, also der Frage, ob man statt von Klimawandel vielleicht nicht besser von "Erderwärmung" oder "Erderhitzung" sprechen sollte, denn ein Klimawandel war ja auch schon die Eiszeit. Und ob nicht politisch korrekterweise die Vokabel "menschengemacht" hinzugefügt werden müsste, um die Schuldfrage klarzustellen. Niemand hätte sich darüber aufgeregt, ob der Vergleich zwischen Hamburg und Mallorca vielleicht zynisch ist gegenüber den Menschen in der Sahelzone, für die Erderwärmung noch etwas anderes bedeutet als für deutsche Schauspieler.

    Und niemand hätte über missverständliche Ironie philosophiert oder den Schauspielern vorgeworfen, dass sie Argumente für eine Öko-Diktatur zitieren, oder dass ihre Videos Bio-Terroristen ermutigen könnten.

    Die wöchentliche Maybrit-Illner-Sendung hätte die Aktion allerdings links liegengelassen und wichtigeres verhandelt: "Neue Mutti braucht das Land: Was bringt eine Kanzlerin Annalena Baerbock?!" Oder: "Vom Team Lockerung zum Team Dauerstreit: Spaltet Laschet die CDU?"

    Dummerweise haben sich die 52 deutschen Schauspieler in #allesdichtmachen aber zur Corona-Pandemie geäußert. In diesem Fall ist mal wieder alles ganz anders. Einmal mehr wird die Pandemie zum Lackmustest – diesmal für die Verfassung der deutschen Öffentlichkeit.

    Ohne Reflexion und Nachdenklichkeit: Grundsätzliche Mechanismen der neueren Öffentlichkeit
    Eine Diskussion für sich ist dabei die Frage, warum – in diesem Fall geschehen – alteingesessene Zeitungen und Radiosender, die den selbst gesetzten Anspruch haben, Qualitätsmedium zu sein, zunächst einmal nur aus Twitter-Tweets und Facebook-Postings zitieren und eine Debatte über die entsprechenden Schauspiel-Videos konstruiert haben, in der sie die Videos selber aber kaum – und wenn dann nur in Übernahme der Negativ-Wertungen ihre Kritiker – vorkommen lassen.

    Eine Ursache, aber kein zureichender Grund liegt sicher im Wunsch, schnellstmöglich zu reagieren. Auf der Strecke bleiben hier aber Reflexion und Nachdenklichkeit. Auf der Strecke bleiben auch eigene Standpunkte. De facto fungieren ausgerechnet die ihrer Natur nach langsameren Qualitätsmedien in diesem Fall nur als Echokammern der sozialen Netzwerke.

    Sie geben damit gerade ihr Alleinstellungsmerkmal auf. Alles das hat direkt mit #allesdichtmachen nichts zu tun; es geht hier um grundsätzliche Mechanismen (und Defekte?) der neueren Öffentlichkeit und um deren Wandel, der ohne Frage auch grundsätzlich und jenseits von der Pandemie-Berichterstattung zu analysieren ist.

    Vielleicht werden jedenfalls Heike Makatsch, Meret Becker und andere noch bereuen, dass sie sich bereits wenige Stunden nach Veröffentlichung von #allesdichtmachen wieder vorschnell aus der Gruppe der Beteiligten zurückgezogen haben.

    In jedem Fall waren sie sehr schlecht beraten, das zu tun – auch wenn man gut verstehen kann, dass man den entsprechenden Shitstorm erst einmal aushalten muss, die moralische Verächtlichmachung in den sozialen Netzwerken und die Tatsache, dass man dort sehr leicht in die Nähe von Neonazis und Verschwörungstheoretikern gerückt wird, obwohl man in der eigenen Wahrnehmung bloß vom Recht zur eigenen Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hat, und wie die parlamentarische Opposition die Pandemie-Maßnahmen der Regierung kritisiert.

    https://www.heise.de/tp/features/Der...eitrag.beitrag
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  7. #17
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    Am letzten Sonntag gab es den neuesten Tatort aus Münster. Einer der Hauptdarsteller ist Jan-Josef Liefers, also einer der prominentesten Akteure der Allesdichtmachen-Aktion. Die hysterisch agierenden Gegner dieser Aktion, die unter anderem den Mitwirkenden Todesdrohungen geschickt haben, wollten durch eine Boykottaktion die Leute davon abhalten den Tatort einzuschalten. Damit sollte ein "Zeichen" der Stärke gesetzt werden. Die Einschaltquoten haben aber gezeigt, dass wohl nur Linksradikale nicht eingeschaltet haben. Dieser Personenkreis dürfte aber ohnehin nicht zur Fangemeinde des Tatorts zählen. So erreichte dieser Tatort also extrem hohe Quoten, 14,5 Millionen Zuschauer schalteten ein. Das kann man durchaus als Sympathiebekundung für Liefers werten!
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  8. #18
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    Einer der Einpeitscher gegen die Akteure von "allesdichtmachen" ist der Berliner Tagesspiegel. Die Zeitung war bis vor ein paar Jahren noch relativ objektiv, hat sich aber durch einen verstärkten Journalistennachwuchs aus dem linken Lager nun um jede Glaubwürdigkeit gebracht.......

    #ALLESDICHTMACHEN
    Der „Tagesspiegel“ entschuldigt sich für „handwerkliche Fehler“
    Der „Tagesspiegel“ hat seine Berichterstattung über die Aktion #allesdichtmachen einer kritischen Bewertung unterzogen. Dabei kam heraus, dass bei einer Recherche „handwerkliche Fehler“ unterlaufen seien.
    Der Berliner „Tagesspiegel“ hat sich für „handwerkliche Fehler“ bei der Berichterstattung über die Aktion #allesdichtmachen entschuldigt. In einem ausführlichen Artikel hatte die Zeitung nachweisen wollen, dass hinter der Aktion von 53 Schauspielern ein „antidemokratisches Netzwerk“ steckt. Den Nachweis blieb der Artikel letztlich schuldig.

    In einem selbstkritischen Artikel über die eigene Berichterstattung schreiben die Chefredakteure der Zeitung, man habe mit Recherchen „zahlreiche neue Hintergründe aufgezeigt“. Aber es seien auch „handwerkliche Fehler“ gemacht worden, für die man sich entschuldige.
    So habe man den Mediziner Paul Brandenburg zu einer der zentralen Personen des vermeintlichen Netzwerks gemacht. Dazu schreiben die Chefredakteure jetzt: „Paul Brandenburg ist mehrfach in alternativen Medien aufgetreten, die auch Verbindungen zur Querdenker-Szene haben. Wir haben ihn mit Äußerungen aus diesen Auftritten zitiert und diese als ,antidemokratisch‘ bezeichnet. Dieser Begriff ist durch Brandenburgs Äußerungen nicht gedeckt. Online haben wir das korrigiert. Zudem haben wir Paul Brandenburg vor der Publikation nicht um eine Stellungnahme gebeten – eigentlich ein journalistisches Muss.“...... https://www.welt.de/kultur/medien/ar...digt-sich.html


    .....Rufmord, Lügen und Halbwahrheiten zu verbreiten ist kein Journalismus!
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  9. #19
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    ....Die Meinungsfreiheit im Land hat einen bedeutenden Schlag mehr erlitten. Das Bedrückende in dieser Angelegenheit: Die Akteure mussten inzwischen selbst erkennen, dass sie einen großen Fehler gemacht haben, aber sie ducken sich weg.

    Sie hätten die Möglichkeit gehabt, ihr Verhalten deutlich hörbar einzugestehen und damit den Schaden zu begrenzen, der durch ihr Vorgehen, durch öffentlich hingeschmissene, plumpe Falschbehauptungen und üble Denunziationen entstanden ist, der inzwischen Opfer forderte. Doch da der ursprüngliche Vorwurf Naziverstrickungen unterstellte, hätte so ein Rückzug ganz offenbar nicht in die politische Topografie gepasst. Noch bedrückender: Da dies für viele im Land gilt – dies gehört auch zu diesem Fall, einem Präzedenzfall? –, erhält er nicht die Aufmerksamkeit, die ihm eigentlich gebührt.

    Zu Wochenbeginn hat der Arzt, Publizist und Unternehmer Paul Brandenburg von seinem Vermieter nunmehr die rechtswirksame Kündigung für seine Geschäftsräume in der Berliner Husemannstraße erhalten. Dort hatte er ein Corona-Testzentrum unterhalten. Hintergrund dieser jetzt vollzogenen Kündigung war – wie hier bereits berichtet – ein Brief, den eine Mitarbeiterin der SPD-Bundestagsfraktion, Stephanie Weyand, an den Vermieter geschickt und in dem sie ihn heftig denunziert hatte – mit ausdrücklichem Hinweis auf ihren Arbeitsplatz in der Fraktion. Sie berief sich dabei auf die Berichterstattung des Berliner „Tagesspiegel“, der Paul Brandenburg im Zusammenhang mit der Schauspieler-Satireaktion „#allesdichtmachen“ in die Nähe von Rechtsradikalen und Neonazis gerückt und ihn als „Antidemokraten“ bezeichnet hatte. Indirekt konnte man aus dem Brief auch die Drohung herauslesen, die übrigen Bewohner in jenem Mietshaus (in dem Weyand auch selbst wohnt) gegen Brandenburg oder gar die Hausverwaltung aufzuwiegeln, sollte ihm dort trotz ihres Schreibens weiter der Betrieb seines Testzentrums ermöglicht bleiben.

    Gesamte Berichterstattung inhaltlich zusammengebrochen
    Achgut.com hatte mehrfach über den Fall berichtet (hier und hier und hier), die Berliner Morgenpost auch. Bei beiden war allerdings auch zu lesen, dass der Tagesspiegel gezwungen war, seine Vorwürfe gegen Brandenburg zurückzunehmen, insbesondere jene, auf die sich die SPD-Mitarbeiterin bezog („antidemokratisch“). Letztlich war aber auch seine gesamte Berichterstattung über angebliche rechtsextreme Verstrickungen der Satireaktion inhaltlich zusammengebrochen.

    Der Branchendienst „meedia“ stellt inzwischen treffend fest:

    „Der Berliner ‚Tagesspiegel‘ steht vor den rauchenden Trümmern seiner Berichterstattung zur Künstleraktion #allesdichtmachen.“

    Man habe sich in den Artikeln „im Duktus einer schwer investigativen Enthüllungsgeschichte“ (mit gleich einer Handvoll Autoren) lediglich einem „Raunen“ und „Spekulieren“ hingegeben, dies auch noch in „Tendenziosität“ und mit Unterstützung eines „Recherchenetzwerkes Antischwurbler“, deren Mitglieder lieber anonym bleiben wollten: „Mega-dubios und alles andere als transparent“. „Meedia“ gesteht dem Blatt zwar zu, dass sich drei Tagesspiegel-Redakteure in einer online-Diskussionsveranstaltung am Dienstagabend, 11. Mai, Brandenburg persönlich stellten.

    Tatsächlich aber gestand die Redaktion dabei öffentlich nur „handwerkliche Fehler“ und die Korrektur einzelner Begrifflichkeiten. Fast so als habe man nur vergessen, die Beiträge vorm Andruck von der Korrektur auf Rechtschreibfehler prüfen zu lassen, Entschuldigung dafür, okay?. Während es in Wahrheit um ganz andere Dinge ging. „Meedia“ schreibt über die Online-Artikel des Blattes: „Der ‚Tagesspiegel‘ konnte jedenfalls in den vergangenen Tagen einen Praktikanten sicher ganz gut damit auslasten, immer wieder neue Korrekturen- und Erklärungs-Updates unter die #allesdichtmachen-Berichterstattung zu setzen.“

    Keine Antwort. Ein Schweigekartell.
    Der einzige, der der Chefredaktion und den Autoren des Blattes in gebührender Schärfe und Ausführlichkeit seine persönliche Fassungslosigkeit über Machwerke vorhielt, war Tagesspiegel-Kolumnist Harald Martenstein. Hier die knackigsten Zitate aus seiner Anklagerede gegen die eigene Redaktion, eine Lehrstunde in Sachen Meinungsfreiheit, Demokratie und Kunstverständnis. Trotz allem lässt der Tagesspiegel verlauten, geradezu trotzig, fast im Stile einer Durchhalteparole: „Wir werden zu den Hintergründen der Aktion #allesdichtmachen weiter recherchieren.“ Das war vor rund zwei Wochen. Bislang kam noch kein weiterer Beitrag zum Thema. Mal sehen, noch steht das Versprechen.

    Die Nachricht, dass der Tagesspiegel Brandenburg zu einer gemeinsamen öffentlichen Diskussion einzuladen gedenkt, erhielt dieser übrigens, kurz nachdem die Chefredaktion des Tagesspiegel eine E-Mail von einem Journalisten erhalten hatte. Darin eine Reihe Fragen zur angedrohten Kündigung Brandenburgs. In dem Moment war der Redaktion klar, dass der Schaden an einem Gewerbebetrieb, den die eigene zweifelhafte Berichterstattung angerichtet hatte, womöglich Wellen schlagen könnte. Also: Die Flucht nach vorn.

    Und jetzt? Offenbart sich das ganze Dilemma: die Spaltung der Gesellschaft. Als Brandenburg den Tagesspiegel zur Diskussionsrunde besuchte, erzählte er dort bereits, er müsse nach Mitteilungen seines Vermieters davon ausgehen, dass ihm seine Geschäftsräume aufgrund der Denunziation und der Tagesspiegel-Berichterstattung gekündigt werden. Es wäre also noch genügend Zeit – und vor allem Anlass – gewesen, dass sowohl der Tagesspiegel als auch SPD-Fraktionsmitarbeiterin Weyand auf den Vermieter („R.E.M.M.“-Gesellschaft) zugegangen wären und ihm persönlich ihren folgenreichen Fehlgriff mit dem „antidemokratisch“ und anderen Vorhaltungen ausdrücklich und dies in aller Öffentlichkeit eingestanden hätten. Der Respekt der Medien wäre ihnen sicher gewesen. Dann, aber auch nur dann, hätte sich die R.E.M.M.-Gesellschaft womöglich veranlasst gesehen, auf die – zu dem Zeitpunkt noch nicht ausgesprochene – Kündigung zu verzichten.

    Ich habe sowohl bei der Chefredaktion des Tagesspiegel als auch bei Weyand per E-Mail vor mehreren Tagen bereits angefragt, ob sie sich einen solchen Schritt vorstellen könnten. Beide zogen es vor, nicht zu antworten. Auch die Pressestelle der SPD-Bundestagsfraktion schwieg zu der Anfrage, wie die Fraktion dazu stehe, dass ihre Mitarbeiterin quasi in ihrem Namen Geschäftsleute gegenüber Dritten denunziert, mit ruinösen Folgen – und dies auch noch mit Vorhaltungen, die längst in sich zusammengebrochen sind. Und ob man sich nun, nach allem, für Brandenburg einsetzen wolle. Keine Antwort. Ein Schweigekartell. Die Peinlichkeit ist zu offenbar.

    Nicht mehr hinter den Kulissen
    Ob die Chefredaktion des Tagesspiegels dennoch auf den Vermieter zugegangen ist, auch ohne diesbezügliche Fragen öffentlich zu beantworten? Schwer zu sagen, möglich ist es. Brandenburg sagte, man habe ihm seitens der Redaktion am Ausklang des Abends nach der Online-Debatte angedeutet, diesen Schritt zu erwägen. Sollte dies geschehen sein, war es, wie man nun sieht, ohne Erfolg. Und das wäre, nach Lage der Dinge, nicht einmal verwunderlich.

    Das Problem mit der Kündigung ließ sich – spätestens zu diesem Zeitpunkt – nicht mehr hinter den Kulissen regeln, jedenfalls nicht ausschließlich. Und dem Hausverwalter ist hierbei sicher der geringste Vorwurf zu machen. Dessen Aussage, dass da gewiss etwas dran sei an den Tagesspiegel-Anwürfen gegen Brandenburg, wie dieser sich aus einem gemeinsamen Telefongespräch erinnert, mag der Hausverwalter nach den Tagesspiegel-Rückziehern für sich selbst möglicherweise überdacht haben (auch er antwortete nicht auf meine Anfragen).

    Es darf aber bezweifelt werden, dass nach den Korrekturen des Tagesspiegels die linke, militante Szene ebenso Milde walten lassen würde, die nach rechtsradikalen Figuren geradezu dürstet, an denen sie sich abarbeiten kann, und keine von ihnen mehr vom Haken lässt, wenn sie in der Öffentlichkeit erst gebrandmarkt ist. Dies jedenfalls dann, wenn die Zeitung ihre denunziatorische Berichterstattung nur halbherzig relativiert, lediglich „handwerkliche Fehler“ eingesteht, und ansonsten den gewohnt geraunten Tonfall beibehält, dass da schon etwas dran sein dürfte – wie geschehen bei der öffentlichen Diskussion.

    Deshalb, logischerweise, dürfte die Hausverwaltung mit gewisser Berechtigung davon ausgegangen sein, dass – nach der öffentlich bekannt gewordenen Denunziation gegen Brandenburg – nicht nur der Hausfrieden in der Husemannstraße nachhaltig in Gefahr geraten könnte (wie es die SPD-Mitarbeiterin offenbar intendierte), sondern ebenfalls die Büros und andere Liegenschaften des Vermieters Gefahr liefen, von einem linken Mob heimgesucht zu werden.

    Da reicht einfaches Herumdrucksen nicht mehr
    Brandenburg wurde vor allem auch Kontaktschuld vorgeworfen. Dass er nämlich mit Medien in Berührung kam, die angeblich auch schon mal Rechte hatten zu Wort kommen lassen. Niemand kann es ausschließen, und alle Erfahrung mit dem gesellschaftlichen Diskurs, mit Denunzianten und Denunziationen im Schneeballsystem, mit sich verselbstständigen Shitstorms und anschließender Gewalt spricht sogar eher dafür, dass in diese Kontaktschuld anschließend nun auch Brandenburgs Hausverwaltung einbezogen würde, auch wenn diese noch eine weitere Ecke vom unmittelbaren Kontakt entfernt ist. Ein einfacher Federstrich, die Kündigung, schafft dem Verwalter alle Probleme vom Hals. So geschehen.

    Dies wäre nur zu verhindern gewesen, wenn der Verursacher des Ganzen sich nicht hinter „handwerklichen Fehlern“ versteckt, sondern öffentlich bekannt hätte, man habe sich schlicht geirrt, man habe gegen Brandenburg nichts Despektierliches in der Hand. Und wenn man seine Kooperationspartner aus dem anonymen Netzwerk der „Antischwurbler“ veranlasst hätte, dies auch in ihrer Szene deutlich unter die Leute zu bringen.

    Ja, so etwas kann auf einen zukommen, wenn man sich derart vergreift, da reicht einfaches Herumdrucksen nicht mehr. Vielleicht fiele der Redaktion so ein Schritt leichter, wenn man nochmal die mehreren hundert von Hörerkommentaren bei Youtube zu der aufgezeichneten Online-Debatte nur mal eben überfliegt: Sie alle eint eines: ein vernichtendes Urteil über die Performance der Tagesspiegel-Redaktion an jenem Abend, als von Reue so gut wie nichts zu spüren war. Man hatte mehr erwartet.

    Der Fall ist bedeutsam, weil er eine neue Qualität in der Ausgrenzung Einzelner aus der Gesellschaft darstellt, und damit auch in der Spaltung derselben, weil so etwas den Zorn bei Betroffenen oder potenziell Betroffenen und ihrem Umfeld hervorruft. Aus einem Gefühl der Ohnmacht heraus gegenüber einer allgegenwärtigen, selbsternannten Ordnungsmacht („Hobby-Verfassungsschützer“ nennt „Die Welt“ die „Antischwurbler“ vom Tagesspiegel). Der denunziatorische Vorwurf des „Antidemokratischen“ fällt mit voller Wucht denjenigen auf die eigenen Füße, die ihn hier erhoben haben.

    Selbst wenn sich Vorwürfe gänzlich in Luft auflösen
    Der Fall geht weit über das hinaus, was in diesem Konfliktfeld bisher bekannt war. Es ist nichts Neues, dass legale Organisationen und Parteien aus dem rechten Spektrum große Probleme haben, Räumlichkeiten zu finden, in denen sie tagen können, in denen sie die – ihnen auferlegten – organisatorischen, rechtlich verbindlichen internen Dinge regeln. Wenn ein Hotelier sich weigert, der AfD seinen großen Saal für einen Parteitag zu vermieten, so ist das seine Sache. Ob er damit der Demokratie einen Dienst erweist oder nicht, darf und muss er selbst entscheiden, Geschmackssache, so kann man es sehen.

    Völlig anders liegt der Fall, wenn ein Hotelier oder Großveranstalter seine Räume einzig und allein deshalb verweigert, nur weil er aus der linken Szene unter Druck gesetzt wird und man seine Liegenschaften, seinen Fuhrpark, möglicherweise sein privates Umfeld bedroht. Es ist heute nichts leichter, als solch eine Situation zu orchestrieren. In diesem Fall hat die Demokratie einen Knacks erhalten, wenn die Rechte und Pflichten der Parlamentsparteien buchstäblich mit Füßen getreten werden.

    Nun sind wir nach der Tagesspiegel-Berichterstattung und der dadurch auf den Plan gerufenen Denunziantin so weit, dass auch diejenigen in das Schussfeld gelangen, die jemand kennen, der jemand kennt aus der rechten Szene, und dieselben auch dann „unter Beobachtung“ bleiben, selbst wenn sich diese schon für sich genommen zweifelhaften Vorwürfe auch noch gänzlich in Luft auflösen.

    Hier jetzt den Fall Relotius vom Spiegel anzubringen, mag schon allein wegen dessen Dimension mehr als gewagt erscheinen, zu recht. Und dennoch: Gibt es jemand, dem aufgrund jener Lügen-Reportagen seine Geschäftsgrundlage entzogen worden wäre? Meines Wissens nicht.

    Paul Brandenburg hat gegen Weyand Strafanzeige gestellt. Die Vorwürfe: Üble Nachrede, Verleumdung, Nötigung, Beleidigung. Wir dürfen gespannt sein.

    https://www.achgut.com/artikel/tages...chweigekartell
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

  10. #20
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    AW: Aktion "alles dichtmachen" wird zum Desaster

    Regisseur Brüggemann und Corona: „Was ist mit meinem Land passiert?“
    Heftige Vorwürfe gegen Medien: "Rufmordversuch fröhlich abgeschrieben"
    Es gibt Neues aus dem Kammerspiel „Der Tagesspiegel und #allesdichtmachen“. Die Schmutzkampagne, die das Blatt gegen die kreative Lockdown-Kritik von mehr als 50 deutschen Schauspielern fuhr, gestaltete sich zunächst als Drama mit tragikomischen Elementen. In rund 30 fast ausschließlich negativen Beiträgen walzte der Tagesspiegel die Aktion rücksichtslos nieder (Achgut.com berichtete). Mit Formulierungen wie „Alles dicht machen‘ ist so schäbig, dass es weh tut“, „Mehr als 50 Schauspieler verbreiten Häme“ oder die Aktion „denunziert die Anständigen und bestärkt jene, die Gemeinsinn sogar und vor allem inmitten einer Krise nicht verstehen wollen“ versuchte der Tagesspiegel der genialen, aber im Grunde harmlosen Kampagne einen diabolischen Aufruf zum Mord an Unschuldigen unterzuschieben.

    Richtig peinlich wurde es jedoch, als sich das Blatt in einer Vernichtungsaktion gegen den maßnahmenkritischen Arzt Paul Brandenburg versuchte. Die Unterstellungen, er sei ein Drahtzieher hinter #allesdichtmachen, das einem „antidemokratischen Netzwerk“ entsprungen sei, erwiesen sich als frei erfunden (Achgut.com berichtete). Der Tagesspiegel ruderte zurück und musste die Anklage fallenlassen.

    Nachdem das Drama zu einer Schmierenkomödie mutiert war, hat es nun den Bereich des anarchistischen Humors erreicht. Der neueste Artikel aus der Reihe trägt den Titel „Was machen wir hier eigentlich?“. Er bezieht sich auf den Beitrag von Dietrich Brüggemann, der dort nun nach knapp zwei Monaten einen sehr langen Klarstellungstext über seine Aktion #allesdichtmachen veröffentlichen durfte. Doch könnte man den Titel auch gut auf die Berichterstattung des Tagesspiegels münzen. Beim sonst moralisch so gefestigten Blatt scheint sich eine Sinnkrise anzukündigen. Die Redaktion leitet den Text von Brüggemann ein, dem „vor dem Erscheinen der Beiträge im Tagesspiegel, in denen ihm eine tragende Rolle (bei der Aktion) zugeschrieben wurde, keine ausreichende Gelegenheit zu einer Stellungnahme gegeben worden“ war. Der Verfemte darf nun also die Plattform seiner Ankläger nutzen, um seine Sicht der Dinge darzustellen.

    Ratlosigkeit über ein Land im hysterischen Wahn
    Brüggemann bewies bereits viel Schneid, als er nach dem medialen Aufschrei um #allesdichtmachen und dem Rückzieher einiger Schauspieler nicht ebenfalls den Mut verlor, sondern entnervt ein Traktat bei Twitter absetzte (Achgut.com berichtete). Darin spiegelte sich neben Wut vor allem auch der Überdruss des politisch-korrekten Panik-Alarms wider: „Ich könnte jetzt die üblichen Distanzierungsfloskeln von mir geben, aber vorher schlafe ich vor Langeweile ein. Nazis sind Nazis und Selbstverständlichkeiten sind selbstverständlich. Und was auch selbstverständlich sein sollte: Wenn Kritik an Corona-Politik ‚rechts‘ ist, dann ist meine linke Hand auch rechts.“

    In seinen Tagesspiegel-Beitrag mischt sich nun noch Ratlosigkeit über ein Land im hysterischen Wahn. Brüggemann scheint sich buchstäblich wie im falschen Film zu fühlen. Er schildert sein Erleben des Wirbels um seine Aktion. Nachdem die Clips am 22. April veröffentlicht worden waren, sorgten sie „für eine öffentliche Erregung, deren Ausmaß mir nicht ganz zum Anlass zu passen schien“. Umgehend fand er sich auf der Anklagebank bei Stern TV wieder. Zuvor hatte sich der Tagesspiegel bei ihm gemeldet:

    „Gegen Mittag desselben Tages hatte ich eine Mail mit Fragen vom Berliner ‚Tagesspiegel‘ erhalten, in denen vor allem allgemeine Positionen zur Corona-Politik abgefragt wurden (‚Sind Sie für eine sofortige Beendigung aller Maßnahmen inklusive Maskenpflicht etc.?‘). Die Bahnfahrt hatte ich damit verbracht, Antworten zu formulieren, aber das hätte ich mir sparen können, denn als ich in Köln aus dem Zug stieg, war der Artikel schon im Netz. Ich las ihn, und mir fiel die Kinnlade herunter.“

    'Was war mit meinem Land passiert?'
    Denn was das Blatt über ihn veröffentlicht hatte, war ihm

    „in der deutschen Presse, zumindest zu meinen Lebzeiten, noch nicht begegnet (…) ‚Verquaste Polemik‘, ‚pamphlethafte Tirade‘, ‚krudes Gedankengut‘ – es war ein Schlachtfest der Gehässigkeit, und es war noch nicht mal elegant formuliert.“ Außerdem sei hemmungslos gemutmaßt und ins Blaue recherchiert worden – warum hatte man ihn nicht einfach gefragt, wenn man angeblich die Wahrheit wissen wollte?

    „Was bringt unbescholtene Kulturjournalisten dazu, sich so zu vergessen?“, fragt Brüggemann. „Und insgesamt: Was war mit meinem Land passiert?“

    Im Folgenden beschreibt er die Entstehung der Aktion #allesdichtmachen. Er hielt die Corona-Politik für „verfehlt und verfahren, ich fand die Stimmung in der Öffentlichkeit irgendwas zwischen besorgnis- und grauenerregend“. Er hatte sich „mit den wenigen Intellektuellen vernetzt“, die ähnlich dachten wie er. Im Februar war er „mit einer Gruppe von nicht unbekannten Schauspielern in Kontakt gekommen und hocherfreut, daß ich in meiner Branche anscheinend nicht der einzige war, denn diese kleine Gruppe war schon seit Oktober 2020 gemeinsam am Überlegen, was man machen könnte (das war der Anfang), allerdings ohne vorzeigbares Ergebnis.“ Bei einem Zoom-Gespräch wurde schließlich die Idee für die bekannten Clips von #allesdichtmachen geboren:

    „Absurd fanden wir dabei vor allem, wie der ‚Lockdown‘, also die eigentlich untragbare Einschränkung des gesamten Lebens, von Medien- und Regierungsseite bagatellisiert wurde, zum Beispiel in Kampagnen wie ‚Besondere Helden‘ und in nett-harmlosen Anzeigen, in denen Günther Jauch sich die Hände über den Kopf hält.“

    Was ist los beim Tagesspiegel?
    In gemeinschaftlicher Arbeit entstanden die Videos: Brüggemann schrieb viele der Texte und drehte einige der Videos mit einer geliehenen Kamera. Manche Teilnehmer nahmen ihren Clip selber mit dem Handy auf. Schließlich ging am 22. April die Website mit den Videos online, vorher hatten alle Teilnehmer sie einsehen können, um sich noch einmal vergewissern zu können. „Und der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte.“

    Zunächst gab es Lob, auch aus der Filmbranche, doch dann entbrannte der Shitstorm und „die Kollegen löschten ihre Facebook-Kommentare, und der Rest ist schon wieder Geschichte“. Als besonders eifriger Rufmörder erwies sich wie bereits geschildert der Tagesspiegel. Brüggemann suchte das Gespräch, erhielt keine Reaktion, stattdessen legte das Medium mit einem noch vernichtenderen Artikel nach. Er meldete sich erneut zwecks einer Klarstellung, schlug ein „Gespräch eins zu eins mit externer Moderation, am liebsten in einem anderen Medium“ vor, nur um von einem der Autoren „mit einer Arroganz abgebügelt (zu werden), bei der mir am Ende die Lust verging, noch irgendeine vierte Wange hinzuhalten“.

    Doch irgendetwas muss dadurch ins Rollen gebracht worden sein:

    „Ich weiß nicht, was danach beim Tagesspiegel intern los war, aber es muß massiv gewesen sein. Man ruderte zurück, entschuldigte sich für handwerkliche Fehler, es gab eine klärende Gesprächsveranstaltung, die so kurzfristig angesetzt war, daß ich keine Zeit hatte und deswegen nicht eingeladen war.“

    Nachdem Brüggemann dem Tagesspiegel eine 30-seitige kommentierte Fassung der beiden Vernichtungsartikel gegen ihn gesandt hatte, die unveröffentlicht blieb und nach einem anschließenden unerfreulichen Interview habe man sich schließlich auf den vorliegenden Beitrag geeinigt. „Was ist los beim Tagesspiegel?“, möchte man unvermittelt fragen.

    'Da hätten Fakten nur gestört'
    Es folgen einige Absätze, in denen Brüggemann klarstellt, dass sämtliche Beteiligte jederzeit genau wussten, worauf sie sich einließen und jene, die einen Rückzieher machten, weniger ihre Meinung geändert haben, als vielmehr dem „Shitstorm-Schock“ erlegen seien. Werbepartner drohten mit Trennung, allerlei Jobs gingen flöten. Brüggemann betont, dass lediglich ein Drittel der Beteiligten gut bezahlte Schauspieler sind und vor allem der unbekanntere Rest nun unter dem Canceln leidet. Er bemerkt:

    „Es war womöglich die erste politische Wortmeldung deutscher Kulturschaffender seit Jahrzehnten, die keine sperrangelweit offenen Türen einrannte.“

    Und er haut der deutschen Medienwelt längst überfällige Sätze um die Ohren: „Die (Tagesspiegel-)Autoren waren dort, wo viele deutsche Journalisten in den letzten Jahren sind: Auf einer Mission. Sie wußten schon am Anfang, was am Ende herauskommen würde, und da hätten Fakten nur gestört.“

    Weiter schreibt er:

    „Die deutschsprachige Presse (also auch in Österreich und der Schweiz) hat den Rufmordversuch fröhlich abgeschrieben, und man darf gespannt sein, ob sie diese Klarstellung auch abschreiben. Für den Roman, den ich allmählich mal weiterschreiben sollte, muß ich mir einen neuen Verleger suchen, denn der bisherige möchte den Vertrag möglichst diskret auflösen, hätte gern den Vorschuß zurück, bezieht sich dabei explizit auf den Tagesspiegel und hielt es nicht für notwendig, vorher mit mir zu reden.“

    Die Schmutzkampagne des Tagesspiegels ist also trotz Klarstellung keineswegs folgenlos geblieben (ähnlich wie der Arzt Paul Brandenburg nun seine Gewerberäume los ist, obwohl auch er das Opfer haltloser Anschuldigungen des Blattes geworden war). Brüggemann fragt sich weiter, wann es mit den Corona-Horror-Prophezeiungen wohl ein Ende haben wird:

    'Was ist mit unseren Medien los?'
    „Gibt es einen Plan, was wir im Herbst machen? Fühlt sich irgendwer in der Presse berufen, die Regierung mal dahingehend in die Zange zu nehmen? Was tun wir, wenn die nächste Mutante kommt und die Inzidenzwerte, von denen mittlerweile wirklich jeder weiß, daß sie nicht viel aussagen, wieder in die Höhe gehen? Sicherheitshalber Lockdown, bis irgendwann auch Babys und Hunde geimpft sind? Und wenn dann bei der mexikanisch-marokkanischen Doppelmutante die Impfung nicht mehr wirkt? Sehen wir dann im Fernsehen wieder jeden Abend Experten, die uns vorrechnen, daß in vier Wochen selbst bei „hartem Lockdown“ die Inzidenz bei 2000 liegen wird?

    (…)

    Und was ist mit unseren Medien los? Wieso wird die Geschichte vom alternativlosen Lockdown so überwiegend einmütig nachgebetet, als wäre es eine steigende Flut, wegen der man leider vom Erdgeschoß ins erste Stockwerk umziehen muß, und nicht die politische Entscheidung, die es de facto ist? Und was herrscht da für ein geistiges Klima, daß solche Texte entstehen können und dann auch noch veröffentlich werden? Was läuft da insgesamt schief?“

    Nun, alle diese Fragen werden in Medien jenseits des Mainstreams bereits seit längerer Zeit gestellt. Dass das Unbehagen nun auch die glamouröse und einflussreiche Filmbranche erreicht hat, lässt hoffen, dass womöglich ein Umdenken einsetzen und der Wunsch nach einer ausgewogeneren Berichterstattung zum Common Sense wird. #allesdichtmachen hat in jedem Fall die Massenmedien an ihrer Achillesferse berührt, sonst hätten die getroffenen Hunde nicht so laut gebellt. Ich stimme mit den letzten Zeilen von Brüggemanns Beitrag überein:

    „Wenn die Gesellschaft beschließt, den Fragenden hinzurichten, dann sagt das etwas über die Gesellschaft, aber nicht über die Frage. Ich bin einigermaßen erschrocken, was aus meinem Land geworden ist, aber mir bleibt die Hoffnung, daß gerade die enthemmten Pressetexte, wegen derer ich diese Zeilen schreibe, am Ende eine Art Wendepunkt gewesen sein könnten. Wir werden es erleben. Oder auch nicht.“


    https://reitschuster.de/post/regisse...land-passiert/
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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