Sie sind zur wahren Pest geworden. Gaffer, die an Unfallstellen vorbeikommen und das Geschehen filmen. Sterbende Menschen sind offenbar das beliebteste Objekt ihrer kranken Begierde. Erste Hilfe leisten sie nicht, Rettungskräfte verständigen? Nein, dass würde ja eventuell das Sterben verhindern. Nicht selten behindern sie sogar aktiv die Rettung der Opfer. Schon vor 35 Jahren forderte ein Kölner Politiker drastische Strafen für solche Gaffer. Passiert ist nichts......

STATT ZU HELFEN
Passant filmt Berliner Polizist beim Sterben

Berlin – Ein Passant filmt in der Nacht auf Mittwoch den Unfall eines Polizisten in Pankow. Statt zu helfen, richtete er sein Handy in Nahaufnahme auf den sichtbar hilflosen Beamten und unterstellte ihm, dass er betrunken sei.
Doch der Polizist hatte einen akuten medizinischen Notfall und kämpfte um sein Leben. Er starb wenig später – und das Augenzeugenvideo geht im Internet viral.
BILD machte Behördensprecher Thilo Cablitz am Mittwochabend auf das Video aufmerksam. Sein Social-Media-Team reagierte sofort. „Die Verbreitung dieses Videos ist geschmacklos & strafbar. Ein Verfahren wegen unterlassener Hilfeleistung wird geprüft“, heißt es auf Twitter.
Am Donnerstag reagierte auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik (55). „Dieses Video ist abscheulich, die Veröffentlichung unerträglich! Es macht mich fassungslos und wütend.“
Auch wenn der Zeuge den Zustand des Beamten falsch interpretiert habe, sei das Filmen „widerwärtig“ und eine Herabwürdigung des „hilflosen Menschen in Uniform“.
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist entsetzt. Sprecher Benjamin Jendro: „Dass derartige Aufnahmen aus der reinen Gier nach Klicks und Aufmerksamkeit auf Social Media verbreitet werden, zeigt einen mittlerweile stark verbreiteten digitalen Narzissmus, der strafrelevante Folgen haben muss.“

Berliner Polizist gefilmt und verhöhnt – kurz danach starb er! | Regional | BILD.de