Update zu Beitrag #67



NEUE BUCH-PASSAGEN VERÖFFENTLICHT
Baerbock hat noch mehr abgeschrieben
Neues Kapitel im Streit um abgeschriebene Passagen im Buch der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (40).

Der österreichische Medienwissenschaftler Dr. Stefan Weber (51), der am Montag abgeschriebene Passagen aus dem Baerbock-Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ (Ullstein Verlag) veröffentlichte, hat mit neuen Fundstellen nachgelegt.

Insgesamt sind es nun laut Weber zwölf entdeckte Stellen, an denen Baerbock abgekupfert haben soll. Weber veröffentlicht die Ergebnisse seiner Arbeit auf seinem Blog plagiatsgutachten.com
Seine neuen Fundstellen stellen die bisherige Verteidigungsstrategie der Grünen, nach der Baerbock nur „allgemein zugängliche Fakten“ niedergeschrieben haben soll, noch mehr infrage. Denn Webers neu veröffentlichte Passagen zeigen: Baerbock hat weitere auch spezielle Formulierungen anderer Autoren übernommen.

So zum Beispiel auf Seite 16 ihres Buches. Dort findet sich ein Satz, den die deutsch-französische Politikwissenschaftlerin Florence Gaub in der Januar/Februar Ausgabe der Zeitschrift „Internationale Politik“ in ihrem Aufsatz „Oase des Friedens“ verfasst hat – wieder fast wortgleich.

BAERBOCK SCHREIBT:
„Wer immer nur von der Gegenwart aus denkt, verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe.“

FLORENCE GAUB SCHREIBT:
„Wer ständig in Krisen denkt, verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe.“


Pikant: Baerbocks Anwalt Christian Schertz hatte argumentiert, dass er „nicht im Ansatz eine Urheberrechtsverletzung erkennen“ könne, da es sich „bei den wenigen in Bezug genommenen Passagen um nichts anderes handelt, als um die Wiedergabe allgemein bekannter Fakten sowie politischer Ansichten“.

Doch es ist fraglich, ob diese Behauptung angesichts von übernommenen Formulierungen wie „verharrt in der Kurzfristigkeit und verliert an strategischer Tiefe“ noch aufrechterhalten werden kann.

Die nächste, ebenfalls fast wortgleiche Stelle findet sich auf S. 175 in Baerbocks Buch.

Wieder hat sie von der Bundeszentrale für Politische Bildung abgeschrieben, aus einem Beitrag im April 2019 („Vor 15 Jahren: EU-Osterweiterung“), von dem sie auch an anderer Stelle abgekupfert hatte.

BAERBOCK SCHREIBT
„Mit der sogenannten Osterweiterung im Mai 2004 galt die Teilung Europas – rund 15 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – als überwunden.“


DIE BUNDESZENTRALE SCHREIBT
„Mit der sogenannten Osterweiterung galt die Teilung Europas – rund 15 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – als überwunden.“


Weiter geht es auf Seite 220 in Baerbocks Buch. Diesmal diente augenscheinlich eine „Tagesspiegel“-Reportage aus dem Mai 2018 als Vorlage, darin geht es um die verheerenden Folgen des Klimawandels.

BAERBOCK SCHREIBT
„Ein Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Zyklon 'Nargis' im Irrawaddy-Delta in Myanmar. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2008 peitschte der Wirbelsturm mit Böen bis zu 240 Stundenkilometern hohe Wellen durch die weitverzweigten Flussarme des Irrawaddy tief ins Landesinnere hinein. Nargis riss 135 000 Menschen in den Tod, zerstörte Dörfer und flutete die Reisfelder mit Salzwasser. Hunderttausende Menschen wurden obdachlos, und Millionen waren nach dem Wirbelsturm, der bis heute als der tödlichste Tropensturm gilt, auf medizinische und humanitäre Hilfe angewiesen.“


IM TAGESSPIEGEL HEISST ES
„Vor zehn Jahren verwüstete der Zyklon Nargis hier alles. In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2008 peitschte der Wirbelsturm mit Böen bis zu 240 Stundenkilometern hohe Wellen durch die weitverzweigten Flussarme des Irrawaddy bis zu 40 Kilometer ins Landesinnere. Nargis riss 140 000 Menschen in den Tod, zerstörte Dörfer und flutete die Felder der Reiskammer des Landes mit Salzwasser. 2,4 Millionen Menschen waren von dem Wirbelsturm betroffen, der bis heute als der tödlichste Tropensturm gilt.“


Der nächste Absatz, der auffällige Ähnlichkeiten mit einem fremden Text aufweist, findet sich auf S. 171. Dort widmet sich Baerbock Unterdrückung in China. Die Vorlage stammt aus einem ZDF-Beitrag aus dem Juli 2020 („Was steckt hinter der Uiguren-Unterdrückung?“).

BAERBOCK SCHREIBT
„Dennoch kann es Europa nicht egal sein, dass deutsche Konzerne in der chinesischen Region Xinjiang produzieren, die für Zwangsarbeit, Überwachung und Unterdrückung von Millionen Menschen muslimischen oder christlichen Glaubens sowie Minderheiten wie den Uiguren, Kasachen, Kirgisen oder Hui-Chinesen steht. Viele, oftmals ganze Familien, landen in Internierungslagern. Sie erzählen von Foltermethoden, Erniedrigung, Vergewaltigung und Zwangssterilisation.“


BEIM ZDF HEISST ES
„Meist sind das Menschen, die sich verdächtig gemacht haben, weil sie dem muslimischen oder christlichen Glauben angehören oder Minderheiten, wie den Uiguren, Kasachen, Kirgisen, Hui-Chinesen. Das ist die junge Frau, die im Ausland studiert hat, der alte Mann, der seit Jahrzehnten in der Moschee sauber macht, der junge Mann, der nach Kasachstan gereist ist, um seine Familie zu besuchen. Die meisten landen in Internierungslagern und mit ihnen oftmals ganze Familien. Sie erzählen von Foltermethoden meist psychisch, Schreien aus den Nachbarzellen, Erniedrigung, Vergewaltigung, Zwangssterilisation.“

Am Donnerstagmorgen veröffentlichte Weber eine weitere Passage. Diese gebe eine politische Position Baerbocks wieder - und sei erkennbar von ähnlich lautenden Passagen aus einem „Taz“-Interview inspiriert.

Das mache „ein Muster des Nicht-Selber-Denkens und -Schreibens sichtbar“. Auf Seite 83 gebe Baerbock Gedanken aus einem „Taz“-Interview mit Ökonomin Maja Göpel wieder („Wir wird wichtiger als Ego“, 1.11.2020)......... https://www.bild.de/politik/inland/p...6638.bild.html



Wer sich gewundert hat, dass eine derart dumme Person wie Baerbock ein Buch schreiben konnte, hat nun die Antwort. Wer Texte 1:1 übernimmt und sich nicht einmal die Mühe macht, den Sachverhalt mit eigenen Worten zu beschreiben, hat den Inhalt dessen, was er da plagiiert, gar nicht begriffen.

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KOMMENTAR VON JULIAN REICHELT
Die Grünen-Wut ist furchterregend
Die Grünen haben ein Problem, das größer ist als ihre Spitzenkandidatin Annalena Baerbock, die ihren Lebenslauf geschönt, ihre Nebeneinkünfte viel zu spät gemeldet und ihr Buch in Teilen plump abgeschrieben hat.

Das Problem der Grünen ist vielmehr ein unfreiheitlicher, Presse-feindlicher, geradezu totalitär anmutender Umgang mit legitimer Kritik. Ein brutaler, verächtlicher, kleingeistiger Ton. Der Gedanke, dass Menschen dieser Geisteshaltung ins Kanzleramt wollen, kann einem Angst einjagen.

Die gesamte deutsche Medienlandschaft berichtet darüber, dass Annalena Baerbock die Gedanken und Formulierungen anderer als die eigenen ausgegeben hat. Die Reaktion der Grünen? Aufgestachelt von ihrem Bundesgeschäftsführer gehen sie auf BILD und andere freie Medien los.
Sie sprechen, wie der Europa-Abgeordnete Reinhard Bütikofer, von „Propagandakrieg“. Sie sprechen von „Dreck“, von „Schmutz“, sie bezeichnen ihre Kritiker als schädlich für die Demokratie und vergleichen uns Journalisten allen Ernstes mit Hitler und seinen Propagandamethoden. Sie wollen der „Tagesschau“ ihre Überschriften vorschreiben. Jürgen Trittin bepöbelt Leser freier Medien als die Millionen „Fliegen“, die, ja, über was wohl kreisen?
Diese Sprache ist furchterregend. Wer so spricht und denkt und hetzt, gehört nicht an die Spitze einer freiheitlichen Demokratie. Wer so loswütet, wütet vor allem gegen die Millionen Menschen, die sehen, was jeder sehen kann: Annalena Baerbock hat abgeschrieben.

Der kluge Grüne Konstantin von Notz hat sich seinen tobenden Parteifreunden entgegengeworfen und klargestellt, dass die Presse in Deutschland frei ist. Leider scheint er mit dieser Ansicht gerade erschreckend allein zu sein in einer Partei der Wüteriche.

https://www.bild.de/politik/inland/p...6932.bild.html