Lauterbach: "Dritte Welle ist der Beginn einer neuen Pandemie"

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach zeichnet ein pessimistisches Bild für die nächsten Woche: Deutschland stünde am Beginn der dritten Welle, sagte er in einem Interview. Es brauche jetzt vor allem zwei Dinge.



SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht anhand der aktuellen Corona-Zahlen davon aus, dass sich in Deutschland der Trend zum Negativen wendet: "Ich halte es für gesichert, dass diese Zahlen darauf hinweisen, dass wir am Beginn der dritten Welle sind", sagte er im SWR. Das Robert Koch-Institut hatte am Samstag mehr Neuinfektionen als vor einer Woche gemeldet, auch der R-Wert stieg zuletzt leicht an.

Anstieg der Corona-Zahlen
Lauterbach: "Dritte Welle ist der Beginn einer neuen Pandemie"


20.02.2021, 21:04 Uhr | sje, t-online
Karl Lauterbach: Der SPD-Gesundheitsexperte rechnet damit, dass die Corona-Zahlen wieder steigen werden (Archivbild). (Quelle: Christian Spicker/imago images)




SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach zeichnet ein pessimistisches Bild für die nächsten Woche: Deutschland stünde am Beginn der dritten Welle, sagte er in einem Interview. Es brauche jetzt vor allem zwei Dinge.



SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht anhand der aktuellen Corona-Zahlen davon aus, dass sich in Deutschland der Trend zum Negativen wendet: "Ich halte es für gesichert, dass diese Zahlen darauf hinweisen, dass wir am Beginn der dritten Welle sind", sagte er im SWR. Das Robert Koch-Institut hatte am Samstag mehr Neuinfektionen als vor einer Woche gemeldet, auch der R-Wert stieg zuletzt leicht an.


Schuld daran seien vor allem die Mutanten, so Lauterbach. Der Lockdown habe die ursprüngliche Coronavirus-Variante verdrängen können. Gegen die Verbreitung der neuen Mutanten reichten die Maßnahmen jedoch nicht aus. Er rechne daher damit, dass sie das alte Virus verdrängen werden. "Die dritte Welle ist gleichzeitig auch der Beginn einer neuen Pandemie", so der SPD-Politiker.

Mehr Tests, mehr Impfungen

Die bekannten Regeln zu Abstand und Hygiene würden auch gegen die Varianten wirken, aufgrund der höheren Ansteckungsgefahr jedoch schlechter. Daher müssten sie noch strenger eingehalten werden, erklärte Lauterbach weiter. Zudem brauche man mehr Antigen-Tests und mehr Impfungen. Er kritisierte in diesem Zusammenhang, dass der Impfstoff von Astrazeneca "zu Unrecht in Verruf geraten" sei. Er müsse jetzt schnell verimpft werden, in allen drei Priorisierungsgruppen. Dies sei eine "pragmatische Lösung".

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach am Samstag von einer "echt schwierigen Phase". Die Impfungen würden jedoch Zuversicht geben. Er kündigte an, die Impfverordnung erneut anpassen zu wollen, um Grundschullehrer und Erzieher höher zu priorisieren. Das Robert Koch-Institut meldete am Samstag 9.164 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das waren 810 mehr als am Samstag der Vorwoche. Zudem stieg der sogenannte R-Wert – eine weitere wichtige Kennzahl – von 1,01 am Vortag auf 1,07 leicht an.

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