TAYFUN Y. (31) WEGEN BETRUG ANGEKLAGTFake-Metzger wollte 2,5 Mio. Euro Corona-Hilfe


München – Er gab sich als Obsthändler aus, als Metzger und Kampfsportstudio-Besitzer. Doch Tayfun Y. (31) ist wohl nur eines: ein gewöhnlicher Betrüger!
Als solcher landete er gestern vorm Landgericht München I. Die Anklage: Im April 2020 schickte der gebürtige Gelsenkirchener 91 Anträge auf Corona-Soforthilfen – im Gesamtwert von 2,5 Millionen Euro!
Dafür nutzte der vorbestrafte Deutsche laut Anklage Scheinnamen und -firmen. Oder die Identitäten anderer Leute.
Allein in München (23 Anträge) beantragte Tayfun Y. 1,1 Millionen Euro an Soforthilfe. Die Masche versuchte er auch im Saarland, in NRW, Berlin, Hessen und Baden-Württemberg – meistens beantragte er Beträge zwischen 25 000 und 50 000 Euro.

In drei Fällen klappte es: 68 000 Euro landeten auf sein Konto bei der Sparkasse Dortmund. Die Hälfte des Geldes tauschte Tayfun Y. laut Anklage in Kryptowährungen ein und transferierte sie zu sich nach London.
Zehn weitere Zahlungen standen unmittelbar bevor – dann kamen ihm die Behörden auf die Schliche.
Das LKA München ließ Tayfun Y. am 14. Mai in NRW festnehmen.

Vor Gericht nannte sich der Glatzkopf „selbstständiger Unternehmer“. Sein Auftreten: gepflegt, höflich. Gestehen wollte Tayfun Y. aber nicht – im Gegenteil!
Der Angeklagte las ein wirres Schriftstück (40 Seiten) vor. Klagte, er sei zu Unrecht angeklagt und nach Bayern „verschleppt“ worden. Der Prozess dauert an.

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