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    Schuhhaus Mäscher in Melle: Integration und Vermittlung in Arbeit als konzertierte Aktion

    Mal wieder ein Artikel der besonderen Art, passend zur Sendung "Brisant" der ARD, die über eine Hebamme aus dem Kosovo barmte, die 2015 einen Asylantrag stellte, der mittlerweile abgelehnt wurde und alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, so dass die Frau Deutschland verlassen musste, obwohl es doch zu wenig Kinder in Deutschland gäbe. Nun müht man sich, ihr über die Gleichstellung ihrer Ausbildung (die es interessanterweise bislang noch nicht gab) doch zu einer Wiedereinreise in die Bundesrepublik zu verhelfen, damit sie in ihre (O-Ton ARD) "neue Heimat" zurückkehren kann.

    Nun aber dieser Artikel:

    Schuhhaus Mäscher in Melle: Integration und Vermittlung in Arbeit als konzertierte Aktion

    Melle. Wenn es darum geht, Menschen in Arbeit zu bringen und sie gesellschaftlich zu integrieren, braucht es Engagement und Kompetenz. Wie beides erfolgreich zusammenwirkt, zeigt das Beispiel von Alexey Arhipcev, der durch die Vermittlung der MaßArbeit und mithilfe von Migrationszentrum (MgZ) und der Volkshochschule Osnabrücker Land (VHS) jetzt im Handwerk durchstarten kann.


    Im Mai 2019 kam Alexey Arhipcev nach Melle und bereits im September desselben Jahres gehörte er zum Team von Schuhhaus Mäscher, wo er inzwischen eine Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher absolviert. Dass dies so zügig gelang, ist dem Ehrgeiz des gebürtigen Russen zu verdanken, aber auch dem Engagement seines Ausbildungsbetriebes und der guten Vernetzung der Integrations-Facheinheiten im Landkreis Osnabrück: dem ArbeitgeberService und dem Migrationszentrum der kommunalen Arbeitsvermittlung MaßArbeit und der Volkshochschule Osnabrücker Land.


    Dass jemand mit 43 Jahren und einem Migrationshintergrund noch eine qualifizierte Berufsausbildung beginnt, ist nicht selbstverständlich. (Anmerkung: nein, natürlich nicht selbstverständlich, da niemand einem Deutschen dieses Alters die Ausbildung finanzieren würde, auch nicht die Arbeitsagentur über eine Umschulung) Doch Alexey Arhipcev wollte etwas erreichen – für sich und seine Familie. In Russland hatte der Vater von fünf Kindern, der mit einer Deutschen verheiratet ist, (Tschetschenin mit deutschen Paß oder hat er in Deutschland noch rechtzeitig zugegriffen?) selbstständig im Baugewerbe gearbeitet. Doch aufgrund einer Erkrankung kann er diese Tätigkeit nicht mehr ausüben. Also besann er sich auf sein Hobby, kleinere Lederarbeiten, und sein handwerkliches Geschick und wurde bei Orthopädiemeister Florian Mäscher vorstellig, dem er einen seiner selbst gefertigten Ledergürtel zeigte.



    Das Schuhhaus Mäscher blickt auf eine fast 100-jährige Tradition zurück und bietet neben einem großen Sortiment an modischen Schuhen auch das ganze Spektrum der Orthopädietechnik – vom Maßschuh, über verschiedenste Einlagen, individuelle Orthesen und Bandagen bis hin zur soliden Schuhreparatur. Mäscher, ohnehin auf der Suche nach einem Auszubildenden für die Orthopädietechnik, erkannte das Talent seines Bewerbers. Ihm war aber auch bewusst, dass dessen Deutschkenntnisse nicht reichen würden, um die anspruchsvolle dreieinhalbjährige Ausbildung bewältigen zu können. (Wer bunt unterwegs ist, bekommt die Werbung im hiesigen Nachrichtenblatt sogar kostenlos)


    Unterstützung war also vonnöten und sie kam in Person von Katerina Koyfman von der VHS, die in Zusammenarbeit mit dem MgZ im Einzelunterricht nicht nur das Alltagsdeutsch ihres Schützlings verbesserte, sondern – im permanenten Austausch mit Meister Florian Mäscher – auch die Fachterminologie unterrichtete. Parallel dazu absolvierte Alexey Arhipcev ein Praktikum bei Mäscher, das von der kommunalen Arbeitsvermittlung der MaßArbeit gefördert wurde und dem im August ein Ausbildungsvertrag folgte. Ein neues Metier, zweimal die Woche zur Berufsschule nach Hannover – das ist alles andere als profan, doch es gelingt auch dank der Nachbetreuung durch das Migrationszentrum und die berufsbegleitende Sprachförderung. „Ich freue mich riesig über diese Chance“, sagt Alexey Arhipcev und man hört, dass es von Herzen kommt.


    „Hervorzuheben ist auch die außergewöhnliche Unterstützung durch Herrn Florian Mäscher – sowohl im beruflichen und schulischen als auch im privaten Bereich“, loben MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers und Sabine Surmann vom Migrationszentrum. Gemeint sind beispielsweise die Unterstützung bei den Hausaufgaben, die Freistellung von der Arbeit für den Sprachunterricht sowie die Bereitstellung der hierfür erforderlichen Räumlichkeiten. So wird dort, wo tagsüber die Ganganalyse für die Einlagen stattfindet, abends regelmäßig deutsch gebüffelt. Florian Mäscher freut sich, in Alexey Arhipcev einen so lernwilligen Auszubildenden gefunden zu haben, der seinen ersten Leisten bereits in Händen hält.

    https://www.landkreis-osnabrueck.de/...nd-vermittlung





    Geändert von Turmfalke (23.12.2020 um 14:13 Uhr)
    Es ist dem Untertanen untersagt, den Maßstab seiner beschränkten Einsicht an die Handlungen der Obrigkeit anzulegen.
    Gustav von Rochow (1792 - 1847), preußischer Innenminister und Staatsminister

  2. #2
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    AW: Schuhhaus Mäscher in Melle: Integration und Vermittlung in Arbeit als konzertierte Aktion

    Im Vergleich zu dem Russen ist die Dame aus Kosovo zu wenig durchtrieben. Ehrlichkeit ist beim nicht gerechtfertigten Asylantrag fehl am Platz.
    Alle Texte, die keine Quellenangaben haben, stammen von mir.

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